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Unser Kursangebot 2010 Primärprävention … von den großen ...

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22<br />

lichen Anlagen und individuellen Verhaltensweisen<br />

liegen<strong>den</strong> Faktoren zu beeinfl ussen. Das<br />

bedeutet: Nicht nur Lebensstil, Alltagsgestaltung,<br />

Gesundheitsverhalten und individuelle Bewältigungsmöglichkeiten<br />

sind Zielbereiche der Gesundheitsförderung<br />

im Alter, sondern auch Umweltfaktoren.<br />

Dazu gehören vor allem die Gestaltung<br />

der Wohnung (Barrierefreiheit, Ausstattung<br />

mit Hilfsmitteln), die Zusammensetzung der Bewohnerschaft<br />

im Haus oder der Nachbarschaft<br />

(Mehrgenerationenwohnen), die Ausstattung des<br />

Wohnumfeldes mit altersgerechter Infrastruktur,<br />

Angebote zur Erhaltung der psychischen und physischen<br />

Aktivität sowie eine auf alte Menschen<br />

abgestimmten Gestaltung des Personennahverkehrs.<br />

Teilhabe als Voraussetzung für Autonomie<br />

Aktivität und Selbstständigkeit sind wichtige<br />

Voraussetzungen für das gesunde Altern. Partizipationsmöglichkeiten<br />

sowohl im sozialen Nahraum<br />

wie auch in <strong>den</strong> Strukturen der gesundheitlichen<br />

und sozialen Versorgung können ein<br />

wichtiger Anreiz hierzu sein. Die allseits gewünschte<br />

Übernahme <strong>von</strong> Eigenverantwortung<br />

erfordert Selbst- und Mitbestimmungsmöglichkeiten.<br />

Auch ältere und sehr alte Menschen haben<br />

Kompetenzen zur Bewältigung ihrer Probleme.<br />

Prävention und Gesundheitsförderung setzt an<br />

diesen Ressourcen an. Das <strong>von</strong> der WHO vertretene<br />

Konzept des „Active Aging“ bezeichnet die<br />

Verbesserung <strong>von</strong> Chancen für mehr Gesundheit,<br />

Partizipation und Sicherheit – wesentliche Bestandteile<br />

des übergeordneten Ziels, die Lebensqualität<br />

alternder Menschen zu erhalten oder zu<br />

verbessern.<br />

Ein praktisches Beispiel der Förderung <strong>von</strong><br />

Gesundheit und Selbstständigkeit stellt das mehrfach<br />

preisgekrönte Projekt „Aktive Gesundheitsförderung<br />

im Alter“ dar (Meier-Baumgartner, Dapp,<br />

Anders 2004), das am Albertinen-Haus Ham burg<br />

entwickelt wurde. Entstan<strong>den</strong> ist ein multimodales<br />

Programm für die Schwerpunktbereiche Ernährung,<br />

Bewegung und Soziales. Es verknüpft<br />

Interdisziplinarität sowohl mit einer verhaltensorientierten<br />

als auch einer verhältnisorientierten<br />

Dimension. Neben einem Gesundheitsberater-<br />

Expertenteam sind der Hausarzt, geriatrische<br />

Klinik, Altenhilfe-Instanzen sowie die offi ziellen<br />

Seniorenvertretungen (Landesseniorenbeirat<br />

und Seniorenorganisationen) eingebun<strong>den</strong>. Die<br />

Entwicklung <strong>von</strong> Eigenverantwortung (empowerment)<br />

ist systematisch in das didaktische Konzept<br />

des Projekts integriert. Das Präventionsprogramm<br />

wurde <strong>von</strong> <strong>den</strong> über 500 Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmern (durchschnittlich 70 Jahre alt und<br />

zu 60 Prozent weiblich) positiv bewertet und<br />

führte zu einer guten Akzeptanz.<br />

Hausbesuche bewahren die Selbstständigkeit<br />

Unter volkswirtschaftlichen Kosten-Nutzen-Erwägungen<br />

ist insbesondere der Unfallschutz<br />

wichtig. Ein Drittel der über 65-Jährigen stürzt<br />

mindestens einmal im Jahr, meistens in der eigenen<br />

Häuslichkeit. Bei einem <strong>von</strong> 20 bis 30 dieser<br />

Fälle sind Frakturen die Folge. Ein Knochenbruch<br />

kann eine Abwärtsspirale mit negativen<br />

Auswirkungen nicht nur für die Mobilität, sondern<br />

auch für die Selbstständigkeit, die Lebensqualität<br />

und <strong>den</strong> Lebensmut auslösen. Neben<br />

personenbezogenen Maßnahmen sind in diesem<br />

Bereich insbesondere verhältnisbezogene Maßnahmen<br />

in der Wohnung und im Verkehr sowie<br />

Kampagnen zur Sicherheit für die Prävention<br />

bedeutsam. Das EU-geförderte Projekt ENABLE-<br />

AGE (QLKGT-2001-00334) konnte in beeindruckender<br />

Weise zeigen, wie stark Stürze auf ungeeignete<br />

Wohnbedingungen rückführbar und<br />

auch durch solche prognostizierbar sind – und<br />

im Umkehrschluss dazu durch Wohnungs- und<br />

Wohnumfeldanpassungen auch vermeidbar wären.<br />

Eine für dieses Ziel und auch allgemein zunehmend<br />

stärker empfohlene Maßnahme ist der<br />

präventive Hausbesuch. Wie bei anderen Früherkennungsmaßnahmen<br />

geht es dabei um die<br />

„Diagnose“ personen- und umfeldbezogener Risikofaktoren<br />

und ihre möglichst weitgehende Beseitigung.<br />

Neben der Ausschaltung individueller

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