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Unser Kursangebot 2010 Primärprävention … von den großen ...

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40<br />

Wirksame Interventionsformen und<br />

Qualitätssicherung<br />

Moderne Prävention fi ndet dort statt, wo Menschen<br />

leben, arbeiten, lernen und spielen – also<br />

in ihrer Wohnumgebung, im Stadtteil, im Betrieb,<br />

in der Kindertagesstätte, in der Schule, in Freizeiteinrichtungen.<br />

In diesen relativ stabilen sozialen<br />

Zusammenhängen (Lebenswelten oder<br />

„Setting“) wird nicht nur die Gesundheit der<br />

Menschen direkt beeinfl usst, sondern auch ihre<br />

Gesundheitsressourcen sowie die Wahrnehmung<br />

<strong>von</strong> Gesundheitsbelastungen. Im Setting-Ansatz<br />

wer<strong>den</strong> die gesundheitsförderlichen Potenziale<br />

eines Settings genutzt, um Gesundheitsbelastungen<br />

sowie Anreize zu gesundheitsbelastendem<br />

Verhalten zu senken und Gesundheitsressourcen<br />

zu stärken – zum Beispiel durch bauliche, organisatorische<br />

und sozialklimatische Veränderungen,<br />

die die Bewohner, Beschäftigten, Lernen<strong>den</strong> und<br />

Spielen<strong>den</strong> unmittelbar einbeziehen.<br />

Um eine möglichst große gesundheitsfördernde<br />

Wirkung zu erzielen, reicht es nicht aus,<br />

Interventionen auf die traditionellen Instrumente<br />

der Information, Aufklärung und Beratung zu<br />

beschränken. Die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs<br />

steigt mit der Beeinfl ussung des jeweiligen Verhaltenskontextes<br />

in der Ausbildung, im Beruf oder<br />

in der Freizeit.<br />

Setting- beziehungsweise Lebenswelt-Projekte<br />

sowie auf <strong>den</strong> jeweiligen Kontext bezogene<br />

Gesundheitskampagnen sind zwei Interventionsformen,<br />

die nach vorliegendem Wissen und Erfahrungen<br />

besonders gut die moderne <strong>Primärprävention</strong><br />

(„New Public Health“) repräsentieren<br />

und <strong>von</strong> <strong>den</strong>en sehr gute und nachhaltige Wirkungen<br />

erwartet wer<strong>den</strong> können. In Deutschland<br />

wer<strong>den</strong> sie bisher allerdings nur unzureichend<br />

genutzt. Ein neues Präventionsgesetz sollte deutlich<br />

verbesserte Voraussetzungen für ihre breitere<br />

Anwendung und Weiterentwicklung schaffen.<br />

Evaluation und Qualitätsentwicklung müssen<br />

zukünftig in Prävention und Gesundheitsförderung<br />

stärkere Bedeutung erlangen. Evaluation,<br />

weil nur so ein Wirksamkeitsnachweis erbracht<br />

und die Evi<strong>den</strong>zbasis für weitere Maßnahmen<br />

verbreitert wer<strong>den</strong> kann. Qualitätssicherung, weil<br />

es selbstverständlich sein sollte, dass präventive<br />

und gesundheitsfördernde Maßnahmen auf möglichst<br />

hohem Niveau etabliert wer<strong>den</strong>.<br />

Wünschenswert wäre zudem, dass es auf<br />

der Grundlage eines Präventionsgesetzes gelingt,<br />

möglichst unbürokratische Entscheidungsstrukturen<br />

zu schaffen, die als gestaltende und impulsgebende<br />

Kraft in die Gesellschaft und ihre Institutionen<br />

hinein wirken. Dies könnte einen Meilenstein<br />

auf dem Weg zu einer präventiven Ausrichtung<br />

der sozialen Sicherungssysteme bedeuten.

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