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Skript Motoren; V0.7; PDF - saiya

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<strong>Motoren</strong>script³ · 1 SAIYA.DE<br />

Inhalt<br />

<strong>Motoren</strong>script³<br />

powered by Blacky-Solutions ©<br />

Fragenkatalog ...................................................................................................................................................................... 2<br />

Motorbilder ....................................................................................................................................................................... 18<br />

Auszüge aus dem Vorlesungsscript ......................................................................................................................... 23<br />

Aufgaben ............................................................................................................................................................................. 37<br />

Unbeantwortete Fragen ............................................................................................................................................... 38<br />

Hinweise ............................................................................................................................................................................. 39


<strong>Motoren</strong>script³ · 2 SAIYA.DE<br />

Fragenkatalog<br />

Spezifizieren und erläutern Sie die allgemeinen Merkmale der Kolbenmaschinen!<br />

Bauteile:<br />

Kurbelwelle<br />

Pleuel<br />

Kolben<br />

Arbeitsweise:<br />

Prinzip der Verdrängung (Kolben verdrängt Fluid; oder fluid verdrängt Kolben - durch<br />

Änderung der Energie im Fluid wird Kolben bewegt, dabei gelten die beiden nächsten<br />

Regeln)<br />

Arbeitsraum ist periodisch veränderlich (über Zeit in Größe veränderbar)<br />

Arbeitsraum ist abgeschlossen<br />

Welche Kolbenmaschinen sind Ihnen bekannt? Ordnen Sie diese Maschinen den<br />

Hauptgruppen „Kraft- und Arbeitsmaschinen“ zu!<br />

• Kraftmaschinen<br />

• Mechanische <strong>Motoren</strong><br />

• Druckluftmotoren<br />

• Hydromotoren<br />

• Thermische <strong>Motoren</strong><br />

• Innere Verbrennung<br />

• Ottomotor<br />

• Dieselmotor<br />

• Äußere Verbrennung<br />

• Dampfmotor<br />

• Stirlingmotor<br />

• Arbeitsmaschinen<br />

• Kompressoren<br />

• Pumpen<br />

• Hydropumpen<br />

• Vakuumpumpen<br />

Erklären Sie den Begriff „Mitteldruck“ einer Kolbenmaschine!<br />

Mitteldruck bedeutet auf das Hubvolumen bezogene Arbeit je Arbeitsspiel!<br />

Die Fläche des Indikatordiagramms (Druck, Weg)<br />

entspricht der in einem Zylinder je Arbeitsspiel geleisteten<br />

Arbeit W. Verwandelt man diese Fläche in ein<br />

Flächengleiches Rechteck, so entspricht seine Höhe dem<br />

mittleren Kolbendruck. Der mittlere Kolbendruck ist ein<br />

Maß für die Belastung der Maschine und ermöglicht eine<br />

schnelle Ermittlung der Leistung, wenn Drehzahl und<br />

Abmessungen bekannt sind.<br />

Durch den Bezug auf das Hubvolumen ist der Mitteldruck<br />

unabhängig von der Baugröße des Motors. Somit haben wir


<strong>Motoren</strong>script³ · 3 SAIYA.DE<br />

ein Vergleichskriterium zur Beurteilung verschiedener <strong>Motoren</strong> in unterschiedlichen<br />

Bauformen.<br />

Was versteht man unter der Bezeichnung „mittlere Kolbengeschwindigkeit“ und wie wird<br />

diese Geschwindigkeit berechnet?<br />

Die mittlere Kolbengeschwindigkeit ist der Weg, den der Kolben in<br />

einer bestimmten Zeiteinheit zurücklegen würde, wenn er während<br />

des gesamten Hubes stets die gleiche Geschwindigkeit hätte.<br />

Tatsächlich aber ändert sich die Kolbengeschwindigkeit (hellrot) von<br />

Null an den Totpunkten bis zur maximalen Kolbengeschwindigkeit<br />

etwas oberhalb der Mitte. Diese beträgt etwa das 1,6-fache der mittleren<br />

mittleren Kolbengeschwindigkeit (dunkelrot).<br />

Zählen Sie die möglichen Bauweisen von Kolbenmaschinen auf, in Bezug auf die Anordnung<br />

der Zylinder und führen Sie deren Ausführungsmerkmale auf!<br />

Reihenmotor: Die Zylinder werden in einer Reihe, senkrecht über Kurbelwelle angeordnet<br />

V-Motor: Die Zylinder werden in einem Winkel von 60° bis 120° angeordnet. Die<br />

Mittelachse der Zylinder verläuft durch die Mittelachse. (Zwei Zylinderköpfe)<br />

VR-Motor: Die Zylinder sind V-förmig in einem Winkel von 15° versetzt. Diese Konstruktion<br />

erlaubt nur einen Zylinderkopf.<br />

W-Motor: Zwei VR-Bänke werden in einem Winkel von 72° zu einem Motor<br />

zusammengesetzt.<br />

Boxer-Motor: Anordnung der Zylinder in einer Ebene mit zwei einander gegenüberliegenden<br />

Zylindern. Die Kurbelwelle hat je Zylinder einen Kurbelzapfen.<br />

Stern-Motor: Anordnung der Zylinder in einer Ebene mit einer oder mehreren senkrecht zur<br />

Kurbelwellenachse liegenden Ebenen.<br />

Wozu dienen Kolbenverdichter und welche Triebwerksvarianten werden bei diesen<br />

Maschinen verwendet?<br />

Förderung von Fluiden aus einem Raum niederen Drucks in einen Raum höheren Drucks<br />

• Tauchkolbentriebwerk<br />

• Kreuzkolbentriebwerk<br />

• Ein-wellig, zwei-wellig, x-wellig<br />

• Rotationskolbentriebwerk


<strong>Motoren</strong>script³ · 4 SAIYA.DE<br />

Welche allgemeinen geometrischen, kinematischen und energetischen Kenngrößen sind<br />

Ihnen bei Kolbenmaschinen bekannt und welche Effekte und Folgewirkungen resultieren<br />

aufgrund dieser Kenngrößen?<br />

Geometrische Größen:<br />

Größen einer Kolbenmaschine mit der sich die Kolbenmaschine geometrisch berechnen lässt:<br />

d, s, Vh , Vc, Vo, OT, UT<br />

VZylinder = Vc/Vs/Vo + Vh<br />

z, r, L<br />

Verbrennungsmotoren<br />

Kinematische Größen:<br />

Größen, die die Bewegung eines Kolbens beschreiben.<br />

Leistung aus Drehmoment:<br />

Leistung aus technischer Arbeit:<br />

Hubkolbenmaschine, Kolbengeschwindigkeit:<br />

Kolbengeschwindigkeit:<br />

Kolbenbeschleunigung:<br />

Massenkräfte oszillierend:<br />

Oszillierende Massenkräfte 1. Ordnung:<br />

Oszillierende Massenkräfte 2. Ordnung:<br />

Energetische Größen:<br />

Kompressor + Vakuumpumpe<br />

Druckluftmotor<br />

Pleuelstangenverhältnis<br />

Größen, die die Leistung einer Kolbenmaschine beschreiben<br />

Kolbendruck: [N/m²]<br />

Kolbenkraft: [N/m²] · [m²] = [N]<br />

Kolbenarbeit: [N] · [m] = [Nm]<br />

Kolbenleistung: [Nm] · [1/s] = [J/s] = [W]<br />

Wirkungsgrade (siehe S. 18)


p<br />

<strong>Motoren</strong>script³ · 5 SAIYA.DE<br />

Wie sieht das theoretische und wie das wirkliche Arbeitsdiagramm eines Ottomotors aus?<br />

Erklären Sie die jeweiligen Prozessschritte!<br />

Nach welchen Gesichtspunkten können Kolbenverdichter eingeteilt werden?<br />

Funktionale Aspekte<br />

Energetische Aspekte<br />

Bewegung des Kolbens (oszillierend, rotatorisch)<br />

Was versteht man unter „Stufendruckverhältnis“ eines Kolbenverdichters? Welche<br />

Auswirkungen müssen beachtet werden bei einem Zylinderdruckverhältnis?<br />

Stufendruckverhältnis ist das Druckverhältnis je Stufe bei einer mehrstufigen Verdichtung in<br />

dem jeweiligen Zwischenkühler.<br />

Das Druckverhältnis nach dem Verdichten muss beachtet werden (Verluste)!<br />

Erklären Sie die Vorteile der mehrstufigen Verdichtung mit einer Prozess-Darstellung im p-<br />

V-Diagramm!<br />

p<br />

pamb<br />

VC<br />

3<br />

2<br />

punterdruck<br />

OT UT<br />

Stufenweise/Treppchenweise Verdichtung annähernd Isotherm<br />

Ersparnis<br />

Kühlen des Gases durch Wärmetauscher<br />

V<br />

Vh<br />

Quadratischer Anstieg der Verluste/Druckes<br />

4<br />

1<br />

-ΔWp<br />

5<br />

-ΔWt<br />

6<br />

V<br />

p<br />

pmax<br />

pamb<br />

VC<br />

3<br />

2<br />

Zeitl. Verbrennungsbedarf<br />

Strömungsverl.<br />

Vorzündung<br />

polytrope Kompression<br />

Polytr. Expansion/<br />

Kühlungsverluste<br />

OT UT<br />

Vh<br />

Strömungsverluste<br />

durch Auslass und<br />

Ausschiebevorgang<br />

+Wi < +WV<br />

4<br />

1<br />

V


<strong>Motoren</strong>script³ · 6 SAIYA.DE<br />

Welcher Vorteil ergibt die Zwischenkühlung beim mehrstufigen Verdichter?<br />

Nahezu isotherme Verdichtung, Arbeitsersparnis!<br />

Welche funktionalen Kriterien werden bei der Unterscheidung und Gliederung von<br />

Kolbenmaschinen beachtet?<br />

• oszillierender Verdränger<br />

• Hubkolben<br />

• <strong>Motoren</strong><br />

• Kompressor<br />

• Pumpen<br />

• Membrane<br />

• Kompressor<br />

• Pumpen<br />

• rotierender Verdränger<br />

• Hin- und her schwingend<br />

• Handpumpe<br />

• Wingkompressor<br />

• Umlaufend<br />

• Axiale Bewegung des Mediums<br />

• Schraubenpumpen/<br />

Schraubenkompressoren<br />

• Schlauchpumpe<br />

• Exzenterschneckenpumpen<br />

• Radiale Bewegung des Mediums<br />

• Drehkolbenmotor (Wankelmotor)/<br />

Drehkolbenkompressor (Roots)<br />

• Flügelzellenmotor (Lamellenmotor)<br />

(Kompressor/Pumpe)<br />

• Zahnradmotor/Zahnradpumpe<br />

• Flüssigkeitsringpumpen/<br />

Flüssigkeitsringkompressoren<br />

Stellen Sie den Energiefluss bei Wärmekraftmaschinen, einer mechanische Kraftmaschine<br />

und einer Arbeitsmaschine mittels SANKEY-Diagramm dar und definieren Sie die jeweiligen<br />

Leistungen und Wirkungsgrade<br />

Wärme in thermodynamischen Kreisprozess, Theoretische Verluste 30-40% wegen<br />

Irreversibilität, Innere Verluste, Mechanische Verluste (Reibung, etc), Pe= Nutzleistung<br />

Moderner Dieselmotor (abgasaufgeladen) > 40%<br />

Moderner Ottomotor (schnelllaufend) 38% und höher<br />

Wärmekraftmaschinen<br />

Verlusteth<br />

Verlustei<br />

Verlustem<br />

Qzu <br />

Pth<br />

Pi<br />

Pe<br />

Mechanische<br />

Kraftmaschine<br />

Verlustem<br />

Verlustei<br />

Arbeitsmaschine<br />

Pa,(K)<br />

Pi<br />

Pf(N), Pe


<strong>Motoren</strong>script³ · 7 SAIYA.DE<br />

Welche Massenkräfte treten bei Hubkolbenmaschinen auf und welche Maßnahmen sind für<br />

deren Beherrschung erforderlich?<br />

Rotierende Massenkräfte<br />

Massenkräfte oszillierend:<br />

Oszillierende Massenkräfte 1. Ordnung:<br />

Oszillierende Massenkräfte 2. Ordnung:<br />

Massenausgleich<br />

Ausgleich rotierender Massenkräfte<br />

• Reduzierung der Massen (Leichtbau)<br />

• Rotierende Kräfte werden über Ausgleichsmasse [mrot = m0] kompensiert;<br />

Ausgleichsmasse liegt Kurbelzapfen gegenüber<br />

• Ausgleich der Kräfte II. Ordnung durch V-Spreizung<br />

Ab V8 kein Ausgleich oszillierender Kräfte II. Ordnung nötig<br />

Ausgleich für oszillierende Massenkräfte<br />

• Für I. Ordnung: Ausgleichswelle mit gleichem Radius wie Kurbelwelle; rotierende<br />

Masse zum [m = m0/2]<br />

• Für II. Ordnung: 2 Ausgleichswelle mit halb so großen Radius wie Kurbelwelle;<br />

rotierende Masse zum Ausgleich [m = m0]<br />

je mehr Zylinder, desto weniger Ausgleich erforderlich<br />

Boxer-Motor ist am günstigsten, dann W-Motor, dann V-Motor, dann R-Motor<br />

Wodurch entstehen die oszillierenden Massenkräfte bei Hubkolbenmaschinen und welchen<br />

Gesetzmäßigkeiten unterliegen diese Kräfte?<br />

Die oszillierenden Massenkräfte entstehen aufgrund der von den Bauteilen ausgehenden<br />

Trägheit. Sie wirken den Bewegungsrichtungen des Kolbens entgegen.<br />

Worin unterscheiden sich die Tauchkolben- von den Kreuzkopftriebwerken und welche<br />

Auswirkungen haben diese Unterschiede auf entsprechende Maschinen?<br />

Tauchkolbenmotor:<br />

Tauchkolben für Durchmesser des Kolbens<br />

bis maximal 600 mm<br />

Für mittelschnell laufende <strong>Motoren</strong><br />

Kompakt in der Bauweise<br />

Kleine Massen<br />

Kolben oval um Verformung bedingt durch<br />

Seitwärtskräfte zu kompensieren<br />

Kreuzkopfmotor:<br />

Für Durchmesser ab 500 mm geeignet<br />

Kolbenhub > 6 m<br />

Für langsam laufende <strong>Motoren</strong><br />

(90 – 120 )<br />

Statt Pleuelstange ist Kolbenstange fest mit<br />

Kolben verbunden<br />

Größere Bauform; materialintensiv; höhere<br />

Kosten pro kW<br />

Kolben rund statt oval, da keine<br />

Seitwärtskräfte auftreten<br />

Zylinder und Kurbelgehäuse voneinander<br />

getrennt


<strong>Motoren</strong>script³ · 8 SAIYA.DE<br />

Stellen Sie vergleichsweise die theoretischen Kreisprozesse von Otto- und Dieselmotoren<br />

dar und erklären Sie deren Unterschiedsmerkmale!<br />

Ottomotor Dieselmotor<br />

p<br />

VC<br />

3<br />

2<br />

pamb<br />

punterdruck<br />

• Dieselmotor mit viel höheren Drücken und damit auch Temperaturen nach Verdichtung<br />

• Dieselkraftstoff kann höheres Versichtungsverhältnis vertragen als Ottokraftstoff<br />

• Dieselmotor zündet Kraftstoff aufgrund von Kompressionswärme<br />

• Mehr Wärmeenergieumsetzung durch zweifache Wärmezufuhr; isochore und isobare<br />

Wärmezufuhr<br />

• Durch Gleichdruckverbrennung spezielle Drehmoment-Charakteristik<br />

• Günstigeres s im T-s-Diagramm<br />

Ottomotor<br />

V<br />

OT UT<br />

Vh<br />

Bei gleichem schlechteren<br />

Wirkungsgrad ( s ist größer)<br />

Gleichraumprozess<br />

Fremdzündung<br />

Äußere Gemischbildung<br />

Kraftstoff Klopffest (Oktan-Zahl)<br />

Gemischmengenregelung der Leistung,<br />

Quantitative Lastregelung ( )<br />

Stöchiometrisches Verhältnis: 1kg<br />

Kraftstoff: 12m³ Luft<br />

Flüchtiger Kraftstoff mit hoher<br />

Klopffestigkeit<br />

1<br />

4<br />

p<br />

pamb<br />

VC<br />

3<br />

2<br />

Dieselmotor<br />

4<br />

OT UT<br />

Vh<br />

Isobar<br />

Isochor<br />

Isentrop<br />

Bei gleichem besseren Wirkungsgrad ( s<br />

ist kleiner)<br />

Gemischter Kreisprozess (isochore und<br />

isobare Verbrennung Seiliger Prozess) <br />

Gleichdruckprozess<br />

Selbstzündung<br />

Innere Gemischbildung<br />

Zündwilliger Kraftstoff (Cetan-Zahl)<br />

Kraftschtoffmengenregelung der Leistung,<br />

Qualitative Lastregelung ( )<br />

Stöchiometrisches Verhältnis: 1kg Kraftstoff:<br />

24m³ Luft<br />

Zäher Kraftstoff mit hoher Zündwilligkeit<br />

1<br />

5<br />

V


<strong>Motoren</strong>script³ · 9 SAIYA.DE<br />

Stellen Sie vergleichsweise die theoretischen Arbeitsprozesse von Kolbenkompressoren und<br />

Kolbenpumpen dar und erklären Sie deren Unterschiedsmerkmale!<br />

Kompressor: Hydro-Pumpe:<br />

Worin unterscheiden sich Kraftmaschinen von Arbeitsmaschinen?<br />

Mechanische Kraftmaschine<br />

Positiver Kreisprozess<br />

Umsetzung von Stoffenergie in mechanische Arbeit<br />

Nutz- und Drehmoment bzw. effektive Leistung ab der Kupplungsseite<br />

Durchschnittliches Energieniveau der Expansion größer als durchschnittliches<br />

Energieniveau der Kompression<br />

Arbeitsmaschine<br />

Negative Kreisprozessarbeit<br />

Umwandlung von mechanischer Energie in Energie des Arbeitsmediums<br />

Antriebsdrehmoment bzw. effektive Leistung an der Kupplungsseite dient als Antrieb<br />

Durchschnittliches Energieniveau der Kompression größer als durchschnittliches<br />

Energieniveau der Expansion<br />

Welche Besonderheit tritt bei der Fluidförderung durch Maschinen mit Roots-Drehkolben<br />

im Hinblick auf die Druckerhöhung auf?<br />

Rootskolbenmaschinen haben keine innere Verdichtung. Es handelt sich hier um eine<br />

pulsierende Druckerhöhung im Austrittstutzen. Eigenschaften: arbeitet berührungslos,<br />

preiswert, hohe Drehzahlen möglich und somit eine hohe Durchbringung.<br />

Welches funktionale Merkmal von Kolbenmaschinen wird durch den Liefergrad erfasst und<br />

wie geht der Liefergrad in die Berechnung des Durchsatzvolumen ein?<br />

Er beschreibt die Güte der Füllung und somit die Durchsetzverluste des Volumenstroms.


<strong>Motoren</strong>script³ · 10 SAIYA.DE<br />

Was versteht man unter „Ladungswechsel“ bei Kolbenmaschinen und welche Methoden sind<br />

Ihnen bekannt?<br />

Zur Wiederholung des Arbeitspiels notwendiger Ersatz der verarbeiteten Ladung durch frisches<br />

Medium.<br />

Bei 4-Takt-Motor:<br />

Ladungswechsel über Ein- und Auslassventile<br />

Steuerung der Ventile über Nockenwelle<br />

Bei 2-Takt-Motor:<br />

Ladungswechsel über Ein- und Auslassschlitze<br />

Ladungswechsel über Einlassschlitze und Auslassventil<br />

Erklären Sie den physikalisch-mechanischen Wirkungsablauf vom Fluid im Zylinder bis zur<br />

Leistungsabgabe am Wellenende einer Hubkolbenkraftmaschine, der zur<br />

Leistungsbestimmung führt!<br />

Fluid expandiert<br />

Kraftwirkung auf Kolben<br />

Kolben wird nach unten gezwungen (mittl. Kolbendruck)<br />

Kolben verfährt im Zylinder<br />

Pleuelstange und Kurbelwelle setzen translatorische Bewegung in eine Rotatorische um<br />

Kräftepaar an Kurbelwelle erzeugt in Verbindung mit Hebelarm ein Moment<br />

Bei welchen Maschinen wird das peristaltische Wirkungsprinzip angewendet? Skizzieren<br />

Sie dazu einige Ausführungsvarianten<br />

Rollenpumpe<br />

Rollkörper rotiert in Gehäuse<br />

Quetscht Pumpenschlauch zusammen (Verschluss)<br />

Hinter Verschluss: Schlauch nimmt ursprüngliche Form an; erzeugt Unterdruck und<br />

zieht neues Medium an<br />

Vor Rollkörper wird Medium zur Druckseite gefördert<br />

Welche Merkmale hatte der ursprüngliche Dieselmotor, bei dem ein „klassischer<br />

Dieselprozess“ angewendet wurde und welche Gründe waren für den Wechsel zum<br />

neuzeitigen Dieselmotor mit dessen „gemischten Kreisprozess“ entscheidend?<br />

Merkmale des klassischen Diesels:<br />

Zündung nur durch Vorverdichtung des<br />

Dieselkraftstoffes über Kompressor<br />

Zusätzliche Hilfseinrichtungen erforderlich;<br />

mehr Verluste<br />

Geringerer Wirkungsgrad<br />

Nur isobare Wärmezufuhr<br />

Größtes s im Vergleich zum Ottomotor und<br />

heutigem Diesel<br />

Klassischer Diesel unwirtschaftlich im<br />

Hinblick auf Ottomotor<br />

Wechsel zum heutigen Diesel:<br />

Zusätzliche Nutzung des im Dieselkraftstoff<br />

gespeicherten Energie durch isochore<br />

Wärmezufuhr<br />

Dadurch höhere Drücke realisierbar<br />

Größeres Verdichtungsverhältnis bedeutet<br />

höherer Wirkungsgrad


<strong>Motoren</strong>script³ · 11 SAIYA.DE<br />

Welche mechanischen <strong>Motoren</strong> sind Ihnen bekannt? Nennen Sie dazu einige Einsatzgebiete!<br />

Druckluftmotoren und Druckölmotoren (Hydromotoren)<br />

Welche Ursachen und Auswirkungen hat das „Klopfen“ von Ottomotoren?<br />

Unkontrollierte irreguläre Verbrennung mit sehr steilem Rückanstieg infolge Selbstzündung von<br />

Gemischteilen vor Eintreffen der Flammfront, welche durch den Zündfunken eingeleitet wurde.<br />

Daraus resultiert die Förderung einer chemischen Vorreation mit erheblicher Wärmefreisetzung<br />

infolge radikaler Bindung (extrem reaktionsfreudiger Molekülbruchteile) infolge einer<br />

Aufspaltung der Moleküle beim Zerfall instabiler Verbrennungszwischenprodukte (so genannter<br />

Peroxide).<br />

Ursachen:<br />

Ungünstige Konstruktion des Auslassventils<br />

Unzureichende Kühlung des Auslassventils<br />

Ungünstige Platzierung der Zündkerze<br />

Ungünstiger Motorbetrieb<br />

Schlechter Kraftstoff<br />

Wirkungen:<br />

Flammgeschwindigkeiten mit<br />

Schallgeschwindigkeit; Gasdynamische<br />

Schwingungen; thermische Belastung<br />

Überhitzung der Bauteile<br />

Schmelzen von Zylinderkopfdichtungen und<br />

Ventilen<br />

Welche auf den Kraftstoff bezogene Wirkung ist für das so genannte „Nageln“ von<br />

Dieselmotoren verantwortlich?<br />

Verantwortlich für das Nageln im Bezug auf den Kraftstoff ist eine unzureichende Zündwilligkeit.<br />

Dies führt zum Zündverzug der Verbrennung. Die gewollte kontinuierliche Verbrennung der<br />

Dieseltröpfchen in der heißen Luft verzögert sich durch ungünstige Motorparameter (z.B.<br />

Kaltlauf, Kraftstoff mit zu niedriger Cetanzahl), und es kommt zu explosionsartiger Verbrennung<br />

größerer Mengen von Kraftstoff mit einhergehender hoher mechanischer Belastung. Die Folgen<br />

des Nagelns sind identisch mit denen des Klopfens.<br />

Die Zündwilligkeit eines Dieselkraftstoffes wird mit der Cetan-Zahl bemessen.<br />

Welche Prozessschritte werden bei 4-Takt-<strong>Motoren</strong> mittels Ein- und Auslassventilen<br />

ermöglicht bzw. realisiert?<br />

Ansaugen von Frischgas wenn Einlassventil geöffnet und Auslassventil geschlossen;<br />

Kolben bewegt sich von OT zum UT<br />

Danach Schließen der Ein- und Auslassventile<br />

Komprimieren des Gemisches; alle Ventile geschlossen; Kolben von UT in Richtung OT<br />

Zünden und Expandieren des Gemisches; alle Ventile geschlossen; Kolben von OT in<br />

Richtung UT<br />

Ausspülen des Gemisches, Auslassventil geöffnet; Kolben von UT in Richtung OT


<strong>Motoren</strong>script³ · 12 SAIYA.DE<br />

Wie verläuft der Arbeitsprozess eines 2-Takt-Motors mit selbsttätiger und wie mit<br />

Zwangsspülung?<br />

Selbsttätige Spülung<br />

Ausspülen des Gemisches über<br />

Auslassventile<br />

Ein- und Ausspülvorgänge in jedem Takt<br />

Durch Einlassschlitze spülen Frischgase ein;<br />

Auslassventile werden geöffnet; verarbeitetes<br />

Gemisch wird ausgespült<br />

Zwangsspülung<br />

Ausspülen des Gemisches über<br />

Auslassschlitze<br />

Auslassschlitze liegen Einlassschlitze<br />

gegenüber; Gleichstromspülung<br />

Einströmendes Frischgas verdrängt<br />

verarbeitetes Gemisch<br />

Verluste möglich, da Frischgase unverbrannt<br />

Brennraum verlassen<br />

Wie sieht das theoretische und wie das wirkliche Arbeitsdiagramm eines Hub-<br />

Kolbenverdichters aus? Erklären Sie die Prozessschritte.<br />

1-2 isentrope Kompression<br />

2-3 isobares Ausschieben<br />

3-4 isentrope Expansion<br />

4-1 isobares Auffüllen<br />

Der reale Verlauf entsteht auf Grund von<br />

Reibungsverlusten. und Irreversibilitäten im<br />

Prozess sowie polytroper statt isentroper<br />

Druckänderung<br />

Wovon ist das theoretische Fördervolumen eines Schraubenkompressors abhängig? Bis zu<br />

welchen Druckverhältnissen werden Schraubenkompressoren angewendet?<br />

• Geometrie der Schrauben/Kolben<br />

Durch den bei der Flüssigeinspritzung erzeugten Kühlungseffekt ist das Druckverhältnis von fast<br />

7 in einer Stufe erreichbar<br />

Bei welchen Maschinen wird das peristaltische Wirkungsprinzip angewandt? Skizzieren Sie<br />

einige Ausführungsvarianten


<strong>Motoren</strong>script³ · 13 SAIYA.DE<br />

Welche besondere Merkmal weist die Gasverdichtung im ROOTS-Verdichter auf, und<br />

welcher Effekt wird durch sogenannte Klauenkolben erzielt? Vergleich im p-v-Diagramm!<br />

Roots<br />

Klaue<br />

Druckerhöhung nicht im Verdichter<br />

Stoßartiges drücken in Querschnitt<br />

Gas strömt von Druckraum zurück in<br />

ArbeitsraumVerdichtung durch<br />

Überlagerung<br />

Verdichter Arbeitet ständig gegen vollen<br />

Staudruck<br />

Verdichtung innerhalb der Maschine<br />

Ständige Vergrößerung und Verkleinerung<br />

des Arbeitsraumes<br />

Nach welchen Kriterien werden Verbrennungsmotoren eingeteilt?<br />

Kriterium Varianten<br />

Verbrennungsort Innere Verbrennung, Äußere Verbrennung (Stirling-Motor)<br />

Gleichraumprozess (Ottomotor),<br />

Verbrennungsprozess Gleichdruckprozess (Klassischer Dieselmotor),<br />

Seiligerprozess (gemischter Prozess, heutiger Dieselmotor)<br />

Arbeitsverfahren Viertaktspiel, Zweitaktspiel<br />

Füllungsart Selbstansaugend, aufgeladen (Turbo)<br />

Kühlungsart Wassergekühlt, Ölgekühlt, Luftgekühlt<br />

Flüssigkraftstoff (z.B. Benzin, Methanol, Dieselkraftstoff, Biokraftstoff,<br />

Kraftstoffart<br />

Schweröl, Mischöl), Gasförmiger Kraftstoff (z.B. Erdgas, Flüssiggas (LPG),<br />

Biogas, Wasserstoffgas)<br />

Gemischbildung<br />

Vergasermotor, Einspritzmotor, Gasmotor, Äußere und Innere<br />

Gemischbildung<br />

Triebwerk<br />

Tauchkolbenmotor (Hubkolbenmotor), Kreuzkopfmotor,<br />

Kreiskolbenmotor (Wankelmotor)<br />

Zylinderanordnung Reihenmotor, V-, W-, Boxer-Motor, (früher auch: H-, X-, Dreieck-Motor)<br />

Gaswechsel<br />

Oben- / Untengesteuert (4-Takt, Ventile) Schlitz- oder Ventil- und<br />

Schlitzgesteuert<br />

Drehzahl Schnelllaufend, mittelschnelllaufend, langsamlaufend<br />

Straßenfahrzeuge (PkW, LkW, Bus), Bahnantrieb (Lok, Triebwagen),<br />

Schiff, kleines Wasserfahrzeug (small craft), Rasenmäher, Traktor,<br />

Verwendungszweck Landmaschinen, Baumaschine, Flurförderzeug, Kompressorantrieb,<br />

Pumpenantrieb, Generatorantrieb, Flugzeugantrieb, Bagger,<br />

Sonderfahrzeuge, Panzer, Motorrad, Moped<br />

Worin unterscheidet sich die innere Verbrennung von der äußeren Verbrennung?<br />

Innere<br />

Ständiger Austausch von verbrauchten gegen<br />

frisches Arbeitsmedium<br />

Innere Energiezufuhr<br />

Äußere<br />

Arbeitsmedium ist immer das gleiche<br />

Äußere Wärmezufuhr<br />

Aufbereitung des Arbeitsmediums


<strong>Motoren</strong>script³ · 14 SAIYA.DE<br />

Welche mechanischen <strong>Motoren</strong> sind ihnen bekannt? Nennen Sie einige Einsatzgebiete.<br />

Führen Sie einige Ausführungsvarianten auf.<br />

Hydromotoren<br />

Baumaschinen<br />

Pressen<br />

Stanzen<br />

Alles was mit Großen Drücken zu tun hat<br />

Druckluftmotoren<br />

Maschinenbauelemente<br />

Pneumatische Steuerungen<br />

Bohrer mit kleiner Leistung<br />

Positiv Negativ Positiv Negativ<br />

Motor und Pumpe<br />

möglich<br />

Hohe Überlastbarkeit<br />

Stufenlose<br />

Verstellbarkeit der<br />

Drehzahl<br />

Keine Explosionsgefahr<br />

Leistungsdichte ist hoch<br />

(800 W/kg)<br />

Hydraulische Energie nicht<br />

überall verfügbar<br />

ges ist nicht sehr hoch<br />

Druckluft häufig<br />

vorhanden<br />

Umweltfreundlich<br />

Leistungsdichte ist auch<br />

groß, aber nicht so groß<br />

wie bei Hydromotoren<br />

(300 W/kg)<br />

Hydromotor:<br />

Erklären Sie die Wirkungsweise einer Brennkraftmaschine der Hubkolbenbauart und<br />

zählen Sie die lebenswichtigen Bauteile auf. Axialkolbenmaschinen<br />

Wirkungsweise:<br />

Ausführungsvarianten (Überwiegende Verwendung)<br />

Druckluftmotor:<br />

Hubkolben(radiale Fluidförderung):<br />

Sternausführung<br />

Kulissenausführung<br />

Radialkolbenausführung<br />

Außenzahnrad ohne Spaltausgleich<br />

Flügelzellenmaschine einhubig<br />

(Schrägachse, Schrägscheibe, Taumelscheibe)<br />

•<br />

Radialkolbenmaschinen<br />

Verbrennung des Kraftstoff-Luft-Gemisches im Arbeitsraum<br />

• Expansion des Verbrennenden Fluids Außenzahnrad übt Druck mit Spaltausgleich<br />

auf Kolben aus ( )<br />

• Kolben bewegt sich Richtung UT<br />

• Die translatorische Bewegung wird Zahnringmaschinen<br />

über einen Kurbeltrieb in rotatorische Bewegung<br />

•<br />

Bauteile:<br />

umgesetzt<br />

Flügelzellenmaschinen<br />

Die Leistung in Form des Drehmomentes wird an der Kurbelwelle abgegriffen<br />

Sperr- und Rollflügelmaschinen<br />

• Zylinder<br />

• Kolben<br />

• Pleuelstange<br />

• Kurbelwelle<br />

• Ein- und Auslassventile


<strong>Motoren</strong>script³ · 15 SAIYA.DE<br />

Beschreiben Sie das 4-Takt Arbeitsspiel eines Motors!<br />

1. Takt, Ansaugen:<br />

• Kolben im oberen Totpunkt (OT)<br />

• Kolben bewegt sich nach unten, Auslassventil wird geschlossen<br />

• Luft oder Kraftstoff-Luft-Gemisch wird in den Zylinder gesaugt.<br />

• Kolben im unteren Totpunkt (UT)<br />

2. Takt, Verdichten:<br />

• Kolben bewegt sich nach oben, Einlassventil wird geschlossen.<br />

• Verdichtung (+ Einspritzung bei Direkteinspritzer)<br />

• Zündung bzw. Entzündung durch Druck<br />

3. Takt, Arbeiten:<br />

• Gas dehnt sich aus und schiebt den Kolben nach unten<br />

4. Takt, Ausstoßen:<br />

• Auslassventil wird geöffnet<br />

• Kolben im UT<br />

• Kolben wandert nach oben, Abgas wird ausgestoßen<br />

• Einlassventil wird geöffnet<br />

• Kolben im OT<br />

Welche Vorteile bietet die V-, W- oder Sternförmige Anordnung der Zylinder gegenüber der<br />

Reihenanordnung?<br />

• Kompaktere Bauweise<br />

• Bessere Leistungsdichte<br />

• Weniger oszillierende Massen durch Ausgleich<br />

Welche Vorteile hinsichtlich der oszillierenden Massenkräfte können durch verschiedene<br />

Motorbauweisen bzw. Zylinderanordnungen erzielt werden?<br />

Ausgleich der Kräfte durch entgegenlaufende Zylinder<br />

Je mehr Zylinder, desto ruhiger<br />

Hat man mehr Zylinder, so kann man durch die Zündreihenfolge auch auf die oszillierenden<br />

Massenkräfte einwirken


<strong>Motoren</strong>script³ · 16 SAIYA.DE<br />

Beschreiben Sie das 2-Takt Arbeitsspiel eines Motors. Welche Möglichkeiten der Steuerung<br />

des Ladungswechsels sind ihnen dabei bekannt?<br />

1. Takt<br />

Das komprimierte Benzin-Luft-Gemisch wird gezündet und dadurch der Kolben nach unten<br />

gedrückt. Dabei verschließt der Kolben den Einlasskanal. Jetzt wird das Gemisch im<br />

Kurbelgehäuse vorverdichtet (leicht komprimiert). Kurz vor dem unteren Totpunkt werden der<br />

Überströmkanal und der Auslasskanal freigegeben. Da das Gemisch im Kurbelgehäuse unter<br />

Druck steht, werden die Verbrennungsgase aus dem Zylinder gedrückt und entweichen. Der<br />

Zylinder wird mit dem Gemisch gefüllt.<br />

2. Takt<br />

Der Kolben bewegt sich wieder nach oben. Der Überströmkanal und der Auslasskanal werden<br />

wieder verschlossen. Das Gemisch im Zylinder wird komprimiert. Gleichzeitig wird im<br />

Kurbelgehäuse frisches Benzin-Luft-Gemisch angesaugt.<br />

Zwangsspülung:<br />

Asymmetrische Steuerung<br />

Symmetrische Steuerung<br />

Selbsttätige Spülung<br />

Drei-Kanal-Steuerung<br />

Worin unterscheiden sich die aufgeladenen von den selbstansaugenden <strong>Motoren</strong>?<br />

Vorverdichtung der Luft, Ventilsteuerung<br />

Saugmotor Aufgeladen<br />

p<br />

p<br />

pamb<br />

ps<br />

EÖ<br />

AS<br />

ES<br />

AÖ<br />

Beim selbstansaugenden Motor wird ein<br />

Saugdruck (ps) im 1.Takt erzeugt,<br />

welcher das Gas in den<br />

Verbrennungsraum saugt.<br />

(ps < pamb)<br />

V<br />

-W<br />

pL<br />

pamb<br />

AS<br />

EÖ<br />

ES<br />

AÖ<br />

Beim aufgeladenen Motor wird ein<br />

Ladedruck (pL) im 1. Takt erzeugt,<br />

welcher das Gas in den<br />

Verbrennungsraum drückt.<br />

(pL > pamb)<br />

V<br />

+W


<strong>Motoren</strong>script³ · 17 SAIYA.DE<br />

Wozu dient das Schwungrad eines Motors? Welchen Einfluss hat die Zylinderzahl auf die<br />

Größe des Schwungrades?<br />

Dient zur Speicherung entstehender Rotationsenergie. Diese Energie wird dann durch das<br />

Schwungrad zur Volumenänderungsarbeit genutzt um das Fluid zu verdichten, da die<br />

Kolbenmaschine diskontinuierlich Leistung abgibt.<br />

Schwungrad wird bei steigender Zylinderzahl kleiner.<br />

Wie wird der thermodynamische Wirkungsgrad durch das Verdichtungsverhältnis<br />

beeinflusst? Welche Rückschlüsse können aus dieser Abhängigkeit gewonnen werden?<br />

Bsp: Ottomotor:<br />

(Ottoprozess)<br />

(Dieselprozess)<br />

Degressiver Charakter einer Asymptote<br />

(Seiligerprozess)<br />

Wenn ε → ∞ geht: ηth → 1<br />

Bei ε = 1 ist ηth = 0, d.h. der Motor funktioniert noch nicht<br />

Das Verdichtungsverhältnis bei Ottomotoren zu erhöhen wird heute nicht mehr als Potenzial<br />

gesehen, da die Verdichtung (ε) z.B. von 10 auf 15 nur eine minimale Verbesserung des<br />

thermodynamischen Wirkungsgrades ergibt.<br />

Extreme Anhebung der ε-Werte bei Ottomotoren bedingt die Verwendung der<br />

Direkteinspritzung. Ein wesentlicher Grund dafür ist der Gewinn der inneren<br />

Brennraumkühlung durch Verdampfungswärme des Benzins<br />

Wie kann die Wärmebilanz eines Motors aufgestellt werden? Wie kann dabei der effektive<br />

Wirkungsgrad ausgedrückt werden.


<strong>Motoren</strong>script³ · 18 SAIYA.DE<br />

Motorbilder<br />

Identifizieren Sie die dargestellten Kolbenmaschinen und führen Sie deren bauliche und<br />

funktionale Hauptmerkmale auf.<br />

„Motor – Kompressor“<br />

Ottomotor<br />

Kreuzkopftriebwerk<br />

L- Zylinderanordnung 2 Stufen-Kompressor mit<br />

Zwischenkühlung<br />

Fluidförderung senkrecht zur Antriebsachse<br />

Hubkolbenkompressor<br />

Guter Massenausgleich<br />

Geringer Platzbedarf<br />

Bauteile:<br />

1) Kolben<br />

2) Kolbenstange<br />

3) Kreuzkopf<br />

4) Pleuelstange<br />

5) Hubzapfen<br />

6) Kurbelwelle<br />

Motor und Verdichter kombiniert<br />

Motor treibt Verdichter an<br />

Hubkolbentriebwerk<br />

3 – Zylinder Motor und Verdichter<br />

Kupplungsseitige Leistungsabgabe möglich<br />

Kolbenstange fest mit Kolben verbunden<br />

Hohe Drücke möglich<br />

Pleuelgelenk ins Triebwerk verlagert (Kreuzkopf)<br />

Abdichtung durch Stopf-Buchsen-Packung<br />

Langsam laufende <strong>Motoren</strong>


<strong>Motoren</strong>script³ · 19 SAIYA.DE<br />

Axialkolbenpumpe mit Taumelscheibe<br />

Radialpumpe<br />

Pendelkolbenpumpe<br />

Gehäuse (kann verstellt werden)<br />

Kolben außen abgestützt und werden vom<br />

Exzenter angetrieben<br />

Max. Drücke von 250 – 650 bar möglich<br />

Zylindertrommel fest auf Welle fixiert<br />

Oszilliernder Vedränger<br />

Fluidförderung senkrecht zur Antriebsachse<br />

Pumpe, Druckluftmotor<br />

Kolben verfährt nach UT Membran wölbt sich<br />

nach unten EV öffnet<br />

Kolben verfährt nach OT Membran schließt<br />

wieder Kompremierung AV öffnet und Ladung<br />

wird ausgeschoben<br />

Außenverzahnte Zahnradpumpe<br />

Fluidförderung in Umfangsrichtung<br />

Rotierender Verdränger<br />

Konstantes Verdrängungsvolumen<br />

Radiale Abdichtung durch<br />

Zahnköpfe an Gehäuseinnenwand<br />

Guter Wirkungsgrad bis 90%<br />

Drücke bis 280 bar<br />

Drehzahlen bis 3000 min -1<br />

Anwendung: Hydropumpe / Hydromotor<br />

Fluidförderung in axialer Richtung<br />

Oszillierender Verdränger<br />

Taumelscheibe ist fest mit der rotierenden Welle<br />

verbunden<br />

Durch Taumelbewegung verfährt Kolben im<br />

Zylinder<br />

Kolben liegen parallel zur Antriebsachse


<strong>Motoren</strong>script³ · 20 SAIYA.DE<br />

Dieselmotor<br />

Vor - Nachteile Direkteinspritzer:<br />

Besserer effektiver Wirkungsgrad<br />

Geringerer spez. Kraftstoffverbrauch aufgrund höherer Einspritzdrücke und besserer<br />

Zerstäubung<br />

Höhere Geräuschemissionen<br />

Axialkolbenpumpe mit Taumelscheibe<br />

Fluidförderung in axialer Richtung<br />

Oszillierender Verdränger<br />

Hydropumpe / Hydromotor<br />

Mechanische Entkopplung von Kolben und<br />

Scheibe<br />

Schrägungswinkel verstellbar<br />

Schrägstellung der Scheibe beeinflusst Drehmoment Charakteristik und Drücke<br />

Exzenterschneckenpumpe mit Zufuhrvorrichtung<br />

Förderung in axialer Richtung<br />

Rotierender Verdränger<br />

Flügelzellenkompressor<br />

Rotierender exzentrisch gelagerter Verdrängungskolben<br />

Sichelförmiger Arbeitsraum (Gehäuse – Exzenter )<br />

Fluidförderung in Umfangsrichtung<br />

Bauteile: Gehäuse, Rotor und Schieber<br />

Schieber dichten aufgrund der Fliehkraft den Arbeitsraum<br />

ab und trennt Saug – und Förderstutzen voneinander


<strong>Motoren</strong>script³ · 21 SAIYA.DE<br />

W12 Otto –Motor<br />

2 Takt Otto – Motor<br />

hoher spez. Kraftstoff - Ölverbrauch, geringes Baugewicht, hohe Abgasemissionen<br />

Schraubenkompressor<br />

Zwei ineinander greifende Schraubenrotoren<br />

Hauptläufer mit 4 erhabenen Zähnen<br />

Nebenläufer mit 6 Zahnlücken<br />

Medium wird durch drehen von Haupt – und Nebenläufer<br />

verdichtet<br />

Durch Rotation erfolgt Transport von Saug – zur<br />

Druckseite<br />

Axial fließendes Medium


<strong>Motoren</strong>script³ · 22 SAIYA.DE<br />

Schwenktrommelpumpe<br />

Wankelmotor<br />

Oszillierender Verdränger<br />

Fluidförderung in axialer Richtung<br />

Anwendung als Pumpe, Hydromotor<br />

Kolben sind gelenkig und achsenparallel auf<br />

einem Zylindermantel<br />

Zylindermantel steht schräg zur Antriebswelle<br />

Durch Schwenkung lässt sich das Verdrängungsvolumen<br />

verändern<br />

pmax = 350 bar, = 25°<br />

Rotierender Verdränger<br />

Radial fließendes Medium<br />

Vollkommener Massenausgleich<br />

Kompakte Bauweise<br />

Große Laufruhe<br />

Entfall des Ventiltriebs<br />

Hohe Drehzahlen<br />

Nachteile:<br />

Ungünstiger Brennraum<br />

Hohe Abgasemissionen<br />

Hoher spez. Kraftstoffverbrauch<br />

Flüssigkeitskompressor, Flüssigkeitsringkompressor<br />

Rotierender Verdränger<br />

Radial fließendes Medium<br />

Schutz des Gehäuses durch Flüssigkeitsmantel<br />

Klauenkompressor<br />

Statische Verdichtung durch Raumverkleinerung<br />

Können parallel geschaltet werden<br />

Berührungslos verschleißfrei<br />

Geringer Energieverbrauch<br />

Geringe Wartungskosten


<strong>Motoren</strong>script³ · 23 SAIYA.DE<br />

Auszüge aus dem Vorlesungsscript<br />

Funktionalität eines Motors:<br />

Kraftmaschinen<br />

Kompressoren und Pumpen<br />

Schema:<br />

Arbeitsmaschinen


<strong>Motoren</strong>script³ · 24 SAIYA.DE<br />

Was sind die charakteristischen Merkmale einer Wärmekraftmaschine?<br />

positiver Kreisprozess<br />

Energie Expansion > Energie Kompression<br />

Umsetzung von Stoffenergie in mechanische Arbeit<br />

Nutz – und Drehmoment bzw. effektive Leistung an der Kupplungsseite<br />

Prozesse bei Verdrängungsmaschinen: Ladungswechsel, periodische Arbeitsweise<br />

Kurbelwellenstern:<br />

Wärmekraftmaschine:<br />

o Ottomotor: 4 – Takt, 2 – Takt innere Verbrennung<br />

o Dieselmotor: 4 – Takt, 2 – Takt innere Verbrennung<br />

o Stirlingmotor: Äußere Verbrennung<br />

Mechanische KM:<br />

o Druckluftmotor: kompressibles Medium<br />

o Hydromotor: inkompressibles Medium<br />

Arbeitsmaschinen:<br />

o Kompressoren<br />

o Pumpen:<br />

1. Vakuum – Pumpen (dekompressible Medien)<br />

2. Hydropumpen (inkompressible Medien)<br />

beim 4 – Takter: 720° / Zylinderzahl<br />

Verschiedene Volumina<br />

Kompressionsvolumen bei Verbrennungsmotoren<br />

Schadraumvolumen, bei Kompressoren, Druckluftmotoren und Vakuumpumpen<br />

hydraulische Maschinen


<strong>Motoren</strong>script³ · 25 SAIYA.DE<br />

Gesamthubvolumen [displacement]<br />

Zylindervolumen:<br />

Kolbengeschwindigkeit<br />

Hubvolumen<br />

Die Kolbengeschwindigkeit hat Auswirkungen auf<br />

Verschleiß im Zylinder<br />

Wärmeübergänge<br />

Eine Wechselwirkung aus Reibung,<br />

Schmierung und Verschleiß Tribologie<br />

Der Verschleiß im OT – Bereich ist am größten,<br />

Da noch unverbrannte Tropfen beim Einspritzen<br />

an die Zylinderwandung kommen<br />

kann dies zu einem Schmierfilmabriss führen<br />

Beim Abstellen des Motors entsteht Schwefelsäure aufgrund von Kondensation<br />

Kolbenkippen<br />

Der Kolben wird abwechselnd an die linke oder rechte Zylinderwand gedrückt. Dies führt zu<br />

Geräuschen (Körperschall) und Verformungen. Es entsteht, da der Massenstrom im<br />

Schwerpunkt angreift. Abhilfe: Desachsierung<br />

Anforderungen an Brennräume von Ottomotoren<br />

Kompaktheit ( unzerklüftet, unvertieft)<br />

Kleine Oberfläche im Verhältnis zum gegebenen Volumen<br />

Höchste Stelle des Brennraums zentral über dem Kolben<br />

Zentral angeordnete Zündkerze, damit sich bei konstanter<br />

Ausbreitungsgeschwindigkeit die Flamme gleichschnell<br />

überall ausbreitet.<br />

Heiße Stellen konzentriert anordnen<br />

Turbulente Gemischbewegung ermöglichen<br />

Quetschzonen – Effekt: Sie bewirken eine Verdichtungsturbulenz, die gerade bei<br />

niedrigen Drehzahlen (geringe Eingangsturbulenz) zwecks hoher<br />

Flammgeschwindigkeit für die einwandfreie Verbrennung wichtig ist.<br />

Brennraumhöhe an keiner Stelle kleiner als hBR min


<strong>Motoren</strong>script³ · 26 SAIYA.DE<br />

Mehrventilvarianten<br />

Volllastkurven<br />

Wichtig bei diesem Diagramm:<br />

Normbezugsbedingungen [standard<br />

reference conditions]<br />

Kraftstoffart<br />

Nutzleistung oder effektive Leistung<br />

angegeben<br />

Warum ist bei Volllastbetrieb Tmax im Scheitelpunkt zuzuordnen, wo die Tangente von<br />

Nullpunkt an P anliegt?<br />

Aus einem solchen Diagramm erkennt man, dass die Progressivität der Leistungssteigerung dort<br />

am größten ist.<br />

Emissionen<br />

Abgas: CO, HC [hydro carbons], NOx<br />

Geräusch<br />

Schwingungen<br />

1.) Der HC Anteil steigt > Lambda 1 wieder an, da der<br />

Flammweg zwischen den Molekülen größer wird und<br />

der Anteil von HC in der Gemischfüllung kleiner wird<br />

2.) Hochtemperaturbereich (1200 – 1400 °C); bei Lambda =1 , hoher NOx - Anteil


<strong>Motoren</strong>script³ · 27 SAIYA.DE<br />

Ventile, Nocken und Nockenwelle<br />

Konstruktive Bauvarianten:<br />

Untenliegende NW + Stößel + Stoßstange + Kipphebel + Ventilteller + hängendes Ventil<br />

Untenliegende NW mit stehendem Ventil<br />

Obenliegende NW mit Kipphebel<br />

Obenliegende NW mit Schlepphebel<br />

Obenliegende NW + Stößelantrieb<br />

Geometrie des Nockens: Stößelvarianten:<br />

Kopfkreis<br />

hV<br />

Nockenflanke<br />

Flachstößel balliger Stößel Rollenstößel<br />

mit<br />

Kreisbogennocken<br />

Kreisbogen-<br />

und<br />

Tangentennocken<br />

Kreisbogen-<br />

und<br />

Tangentennocken<br />

Ruckfreier Nocken:<br />

Der Radius nimmt nach mathematischen Gesetzen suksezive ab Kurtz’ sches Verfahren<br />

(unendlich viele Radien)<br />

Ventilbeschleunigungen:<br />

dG<br />

Nockenflanke:<br />

-ebene Form:<br />

Tangentennocken<br />

-Radius:<br />

Kreisbogennocken<br />

dG= Grundkreis<br />

hV= Ventilhub<br />

um größere Sprünge der Ventilbeschleunigung zu vermeiden<br />

Kein Aufschaukeln der Ventilhübe und somit keine Drosselverluste<br />

Stoßstangenantrieb: 400 – 1800 m/s²<br />

OHV ohne Kipp – bzw. Schlepphebel: 2000 – 5000 m/s²<br />

Elektr. – magnetische Hubventile: 17000 m/s²


<strong>Motoren</strong>script³ · 28 SAIYA.DE<br />

Kinematik am Ventil:<br />

Mit Ruck:<br />

Legende:<br />

Schwarze Linie: Hub des Ventils<br />

Blaue Linie: Geschwindigkeit<br />

Violette Linie: Beschleunigung<br />

Kolbenkühlung<br />

Spritzkühlung<br />

Sehr einfacher Aufbau; der<br />

Kolbenboden wird durch einem<br />

Ölstrahl aus einer feststehenden oder<br />

im Pleuelauge befindlichen Düse<br />

gekühlt<br />

Rohrschlangenkühlung<br />

Zwangskühlung für mittel schnelllaufende <strong>Motoren</strong><br />

1100 – 1200 min -1 [medium speed engine] Drucköl<br />

wird über Pleuelstange und Kolbenbolzen<br />

zugeführt<br />

Plantschkühlung [shaker]<br />

gebauter Kolben (2 – teilig) Kolbenschaft aus Leichtmetall<br />

(Alu) und der Kolbenboden aus Stahl oder hochlegiertem<br />

hochfester Grauguss


<strong>Motoren</strong>script³ · 29 SAIYA.DE<br />

Abgasemissionen<br />

Im Abgas sind folgende Bestandteile enthalten:<br />

Kohlenmonoxid CO (S)<br />

Kohlendioxid CO2<br />

Unverbrannter Kohlenwasserstoff HC (S)<br />

Stickoxide NOX (S)<br />

Aldehyde H-C-O Verbindungen (S) geruchsintensiv<br />

Schwefeldioxid SO2 (S)<br />

Partikel [particulates]<br />

Wasser H2O<br />

Wasserstoff H2<br />

Sauerstoff O2<br />

Stickstoff N<br />

Partikel:<br />

Partikel setzen sich zusammen aus:<br />

Schmieröl, Additive<br />

Ruß (unverbrannter Kohlenstoff in Elementarform)<br />

Sulfate<br />

Gebundenes Wasser H2O<br />

Unverbrannter Kraftstoff HC<br />

Sonstiges: metallischer Abrieb, Korrosionsprodukte, Asche<br />

Partikel sind gefährlich, da sie sich schwebend verhaltend und dies meist im Bereich der Atmung<br />

und aufgrund steigender Leistungsanforderungen höhere Drückegeringeres be bessere<br />

Zerstäubung feinere Partikel<br />

Tortendiagramm: Massenanteile im Abgas<br />

Legende:<br />

1. 70% N2<br />

2. 18% CO2<br />

3. 8% H2O<br />

4. 1,2 % Argon<br />

5. 1,1 % O2<br />

6. 1% Schadstoffe<br />

Schadstoffe: CO, NOX, HC, usw.<br />

1. 75% N2<br />

2. 10% CO2<br />

3. 9% H2O<br />

4. 5,7 % O2<br />

5. 0,3 % Schadstoffe<br />

Schadstoffe: NOX, CO, HC, SO2, Partikel<br />

75,00%<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

Otto-Motor<br />

71%<br />

Diesel-Motor<br />

18%<br />

8% 1% 1%<br />

1%<br />

10,00%<br />

9,00% 5,70%<br />

0,30%


<strong>Motoren</strong>script³ · 30 SAIYA.DE<br />

Geräuschemissionen<br />

Quellen:<br />

1. Schnittstellen zwischen Motor und seiner Umgebung z.B. Auspuff, Ansaugung, Lüfter <br />

verursachen 40 – 50% der Geräusche des Motors<br />

2. Verbrennungsgeräusche als Resultat des thermodynamischen Verbrennungsprozess<br />

3. Mechanische Geräusche z.B Triebwerk, Ventilssteuerung, Kraftstoffsysteme<br />

p – V Diagramm: Hydro Pumpe<br />

Die Druckdifferenz<br />

zwischen p1 und p2 ist<br />

Abhängig von der<br />

Einstellung der<br />

Auslasseinrichtung<br />

Annahme:<br />

Inkompressibles<br />

Medium<br />

p – V Diagramm: Vakuum – Pumpe + Kompressoren<br />

= Rückexpansionsverluste<br />

Isentrope = = gleichseitige Hyperbel<br />

<br />

Kraftmaschine<br />

70% der<br />

Geräuschemissionen<br />

Arbeitsmaschine<br />

30% der<br />

Geräuschemisionen


<strong>Motoren</strong>script³ · 31 SAIYA.DE<br />

p – V Diagramm: Druckluftmotoren<br />

Lamellenmotoren <br />

Vielzellenprinzip<br />

Ventillos arbeitende Maschine<br />

Schadraumvolumen wird mit<br />

Luft von außen gefüllt<br />

p – V Diagramm: Hydro – <strong>Motoren</strong><br />

arbeiten nach dem Prinzip wie die Hydro-Pumpen,<br />

jedoch ist der Kreisprozess umgekehrt.<br />

Technische Arbeit:<br />

ist die Aufsummierung der Arbeitsschritte, damit<br />

die Maschine die Arbeit vollzieht.<br />

ist die Arbeit eines technischen<br />

Maschinenprozess, der fortlaufend abläuft.<br />

Mehrstufigkeit:<br />

Drucksprünge verhalten sich quadratisch:<br />

Stufendruckverhältnis:<br />

Wichtig zu beachten bei der Konstruktion von <strong>Motoren</strong>:<br />

Maschinensicherheit<br />

Elektrische Sicherheit<br />

Elektromagnetische Sicherheit<br />

Gefahrenstoffsicherheit<br />

Druckgeräte Sicherheit (ab über 0,5 bar)<br />

Gesamtfahrzeugbezogene Sicherheitsbetrachtung<br />

Verdrängermaschinen<br />

Deren Wirkung besteht darin, Stoffenergie hinzuzufügen<br />

In Kombination mit Gas und Luft erhält man ein explosives Gemisch<br />

Aufgrund von Wärmeentfaltung entzündet sich Kraftstoff<br />

Kräfte werden hervorgerufen<br />

Periodische Wiederholung<br />

Kräftepaar erzeugt Drehmoment und Drehzahl<br />

Dadurch eine Leistung an der Kurbelwelle


<strong>Motoren</strong>script³ · 32 SAIYA.DE<br />

Pumpen<br />

Räume von Stoff evakuieren Vakuumpumpe<br />

Flüssigkeit verarbeiten Hydropumpe<br />

Schraubenmaschinen<br />

typische Arbeitsmaschinen, nie als Kraftmaschinen! Hauptläufer, Nebenläufer; keine Berührung;<br />

Durchbiegung beachten<br />

Stirnseitig ein Drehmoment zufügen Spindeln in Bewegung setzen<br />

Stirlingmotor<br />

Kostenintensive Investition<br />

Komplizierter Wärmetauscher<br />

Erzeugung von Wärme und elektrischem Strom<br />

Ggf. Nutzung von beidem<br />

Funktonale Merkmale<br />

Periodisch veränderbarer Arbeitsraum mit flüssigen oder gasförmigen Medium von<br />

veränderlichem Druck<br />

Periodische Bewegung des Kolbens im Zylinder; veränderlicher Arbeitsraum; Erzeugung<br />

eines Drehmomentes in Verbindung mit Drehzahl Leistung<br />

Ladungswechsel; Ersatz des verarbeiteten durch frisches Medium Wiederholung;<br />

intermetierender Prozess Maschine arbeitet intermetierend<br />

Triebwerk, Verkettung von Kolben, Pleuelstange, Kurbelwelle [unmittelbar an der<br />

Umsetzung der einen Bewegungsart in die rotatorische Bewegungsort beteiligte<br />

Komponenten Triebwerk eines Motors] main running gear [von Einbringung der<br />

Energie bis zum Austritt der Energie aus Bauteil Triebwerk Motortriebwerk, Kfz-<br />

Triebwerk (Kupplung, Getriebe, Kardanwelle, Achse, Räder)<br />

Zylinder / Gehäuse<br />

Thermodynamischer Kreisprozess für Wärmekraftmaschinen<br />

Bei mechanischen Kraftmaschinen offener Prozess<br />

Von Prozesslinie umschriebene Fläche ist das Gesamtergebnis der geleisteten<br />

Arbeitsfolge Fläche ist eine mechanische Arbeit<br />

Durchschnittliche Prozesswerte entlang der Expansion höher als der Durchschnitt aller<br />

energetischen Werte bei der Kompression; gilt für mechanische KM und WKM


<strong>Motoren</strong>script³ · 33 SAIYA.DE<br />

Massenausgleich:<br />

-Frot<br />

mrot<br />

m*<br />

r*<br />

L<br />

m*<br />

r*<br />

* sin<br />

Ausgleichsmassen müssen so dimensioniert werden, dass Zylinder bei Kolben in UT nicht von<br />

Ausgleichsmasse berührt wird (terminaler Impakt)<br />

Ausgleich oszillierender Kräfte der 2. Ordnung<br />

Massenkräfte zweiter Ordnung müssen ausgeglichen werden, bzw. der Anteil aus sin 2<br />

Ausgleichswellen mit halben Radius und Ausgleichsgewicht m = mo<br />

Je mehr Zylinder:<br />

2<br />

Massenausgleich<br />

r<br />

2<br />

mrot<br />

* cos<br />

Für rotierende Kräfte<br />

Frot<br />

Massenausgleich<br />

m o 2<br />

* r*<br />

2<br />

Für oszillierende Kräfte<br />

2.Ordnung<br />

2 *<br />

r<br />

mo *<br />

* sin<br />

mo * r*<br />

2<br />

Mehr Spreizung<br />

Weniger Massenkräfte<br />

Weniger Ausgleich nötig<br />

Ab V8: kein Ausgleich 2. Ordnung nötig<br />

Massen rotierend Zentrifugalkräfte Massenausgleich<br />

Massen oszillierend Betrachtung nach 1. und 2. Ordnung Zuhilfenahme von<br />

Ausgleichswellen<br />

2<br />

L<br />

2<br />

r<br />

L<br />

r<br />

m o 2<br />

* r*<br />

2<br />

2 *<br />

r<br />

mo *<br />

* cos<br />

Massenausgleich<br />

Für oszillierende Kräfte<br />

1. Ordnung<br />

2<br />

r<br />

m o 2<br />

* r*<br />

2<br />

mo * r*<br />

2<br />

* sin<br />

2


<strong>Motoren</strong>script³ · 34 SAIYA.DE<br />

Ventil<br />

Strömungsquerschnitt:<br />

Kraftmaschine<br />

WKM MKM<br />

Ottomotor<br />

Dieselmotor<br />

Stirlingmotor<br />

Dampfmotor<br />

Drehkolbenmaschinen<br />

Rootskolben<br />

Klauenkolben<br />

Kreiskolben<br />

Hydromotor<br />

Druckluftm.<br />

Sonstige Verdrängungsmaschinen<br />

Flügel-Zellen-Maschine<br />

Flüssigkeits-Ring-Masch.<br />

Zahnrad/-ring-Maschine<br />

Gerotor-Maschine<br />

Peristaltikmaschine<br />

Exzenterschneckenmasch.<br />

Hubkolbenmaschinen<br />

Tauchkolben<br />

Kreuzkopfkolben<br />

Pendelkolben<br />

Membrankolben


<strong>Motoren</strong>script³ · 35 SAIYA.DE<br />

Klopfen<br />

Hier: selbstansaugender 4-Takt-Ottomotor<br />

Ungünstige Lage da das Auslassventil der Zündkerze am entferntesten ist. Im 2. Bild beginnt sich<br />

die erste Flammfront von links nach rechts zu bewegen. Dabei wird das Gemisch<br />

zusammengeschoben. Die grünen Linien symbolisieren Isobaren. Im 4. Bild entsteht auf der<br />

rechten Seite eine zweite Flammfront, die durch Selbstentzündung, Wärme des Auslassventils<br />

und des angrenzenden Zylinders entstanden ist. Im letzten Bild stoßen die beiden Flammfronten<br />

dann zusammen (schwarzer Kreis) Dies führt zu Schwankungen im Druckdiagramm:<br />

p<br />

EV AV<br />

pamb<br />

Kompression<br />

Normaler Druckverlauf klopfende Verbrennung<br />

(Bei mehreren Zündkerzen bewegen sich die Flammfronten wesentlich symetrischer und langsamer durch die<br />

Brennkammer wodurch das Klopfen nicht auftritt!)<br />

Klopfende Verbrennung im Ottomotor:<br />

Unkontrollierte irreguläre Verbrennung mit sehr steilem Rückanstieg infolge Selbstzündung von<br />

Gemischteilen vor Eintreffen der Flammfront, welche durch den Zündfunken eingeleitet wurde.<br />

Daraus resultiert die Förderung einer chemischen Vorreation mit erheblicher Wärmefreisetzung<br />

infolge radikaler Bindung (extrem reaktionsfreudiger Molekülbruchteile) infolge einer<br />

Aufspaltung der Moleküle beim Zerfall instabiler Verbrennungszwischenprodukte (so genannter<br />

Peroxide)<br />

Druckgradient<br />

Verbrennung<br />

OT (0°)<br />

Expansion<br />

normaler Ottomotor: 2-3 bar/°<br />

klopfender Motor: bis 15 bar/°<br />

Normale Verbrennungsflammgeschwindigkeit: 20-60 m/s<br />

bei klopfender Verbrennung: 300-2000 m/s (!)<br />

p<br />

pamb<br />

OT (0°)<br />

Schwingungen<br />

(leichtes metallisches<br />

Ticken)


<strong>Motoren</strong>script³ · 36 SAIYA.DE<br />

Klopferscheinungen werden begünstigt durch:<br />

1. Zu geringe Oktanzahl im Kraftstoff<br />

2. Zündzeitpunkt zu früh (Elektronik falsch)<br />

3. Lastbezogen zu niedrige Drehzahl (= untertourig (nicht niedrigtourig))<br />

Außerdem: Niedrige Drehzahl = Kühlungsverschlechterung, siehe 4.<br />

4. Unzureichende Kühlung und/oder heiße Stellen im Brennraum (Wärmewert der<br />

Zündkerze zu hoch)<br />

5. Zu hohes ε (Kompressionsverhältnis) bezogen auf den verw. Kraftstoff<br />

6. Zu hohe Ansauglufttemperatur<br />

7. Zu hohe Paraffinanteile im Kraftstoff (Paraffine fördern Zündwilligkeit)<br />

Oktan-Zahl<br />

Die Oktanzahl (ROZ) wird gibt an, welcher Mischung aus ISO-Oktan (hohe Klopffestigkeit, C8H18)<br />

und Normaloktan (n-Heptan, C7H16) ein Kraftstoff entspricht. Z.B. bei ROZ=95 sind dies 95% ISO-<br />

Oktan und 5% n-Heptan.<br />

Flüssigkeitspumpe


<strong>Motoren</strong>script³ · 37 SAIYA.DE<br />

Aufgaben<br />

Berechnen sie das Kraftstoffvolumen, dass bei diesem Motor, bei einem Arbeitsspiel, pro<br />

Zylinder, in mm 3 eingebracht werden muss!<br />

Geg.: P=75 kW; n=2400min -1; ; (Diesel); 4 Zylinder, 4-Takt<br />

Lösung:<br />

Wegen 4-Takt Prinzip bei x Umdrehungen 0,5x Einspritzungen.<br />

b auf Volumenstrom umrechnen:<br />

Jetzt noch durch Anzahl der Einspritzungen pro Zeit dividieren:<br />

Zum Schluss muss man noch durch die Anzahl der Zylinder Teilen:<br />

Welcher Druck und welche Temperatur werden im Zylinder eines Dieselmotors bei<br />

folgenden Daten erreicht?<br />

Geg.:<br />

Lösung:<br />

Zuerst x Ausrechnen, mit<br />

(Polytropenexponent)<br />

c=“Kompressionsweg“; s=“Kolbenhub“


<strong>Motoren</strong>script³ · 38 SAIYA.DE<br />

Unbeantwortete Fragen<br />

I. Skizzieren Sie das Funktionsschema einer einstufigen Verdichtung unter der<br />

Verwendung genormter Symbole!<br />

II. Was wird als Indiziervorgang einer Hubkolbenmaschine verstanden und welche Mittel<br />

sind dazu erforderlich?<br />

III. Wie wird der periodisch veränderliche Arbeitsraum bei folgenden Maschinen zur<br />

Festlegung des Durchsatzvolumes bestimmt?<br />

a. Hubkolbenmaschinen<br />

b. Roots-Drehkolenmaschinen<br />

c. Vielzellenmaschinen<br />

d. Schraubenspindelmaschinen<br />

IV. Stellen Sie das p-V-Diagramm eines Vielzellenkompressors mit der Zuordnung der<br />

jeweiligen Prozesspunkte dar und erklären Sie die entsprechenden Wirkungen!<br />

V. Wie wird das Fördervolumen von Vielzellen- und Rootsverdrängermaschinen bestimmt?<br />

VI. Welches besondere Merkmal weist die Gasverdichtung in einem Roots-Verdichter auf<br />

und welcher Effekt wird durch so genannte Klauen-Drehkolben erzielt? Stellen Sie die<br />

Prozesse der beiden Maschinenarten im p-V-Diagramm vergleichsweise dar.<br />

VII. Wovon ist das theoretische Fördervolumen eines Schraubenkompressors abhängig? Bis<br />

zu welchen Druckverhältnissen werden Schraubenkompressoren verwendet?<br />

VIII. Welche Ausführungsvarianten sind bei Hydromotoren verbreitet im Einsatz?<br />

IX. Welche Grundbauarten sind Ihnen bei Druckluftmotoren bekannt?<br />

X. Nennen Sie die positiven und negativen Merkmale von Hydromotoren!<br />

XI. Nennen Sie die positiven und negativen Merkmale von Druckluftmotoren!<br />

XII. Welche Leistungs- und Drehmomentcharakteristik wird bei Druckluftmotoren<br />

vorteilhaft genutzt?<br />

XIII. Welche besonderen Merkmale weisen mechanische <strong>Motoren</strong> im Vergleich mit<br />

Elektromotoren und Dieselmotoren auf und welche Einsatzgebiete werden unter<br />

Nutzung dieser Merkmale erschlossen?<br />

XIV. Was versteht man unter „Aufladung“ eines Verbrennungsmotors und welche Varianten<br />

sind ihnen dazu bekannt?


<strong>Motoren</strong>script³ · 39 SAIYA.DE<br />

Hinweise<br />

Dies ist eine Ansammlung von Fragen, Klausurfragen und Mitschriften des Teilgebiets „<strong>Motoren</strong>“<br />

aus der Vorlesung „<strong>Motoren</strong> & Turbinen“. Es gibt keine Gewähr auf die Vollständigkeit oder<br />

Richtigkeit des Inhalts.<br />

Neue Fragen, neue oder verbesserte Antworten bitte zukommen lassen!<br />

Version: 0.7<br />

Datum: 29.07.2007

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