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Spannungsebenen der heutigen Energieversorgung<br />

Die in den Kraftwerken erzeugte Energie hat in der Regel eine Spannung zwischen 6 und 21 kV. Diese<br />

ist aber für den möglichst verlustfreien Transport viel zu niedrig.<br />

Warum???<br />

Die Ursache liegt darin begründet, dass die Leitungen einen elektrischen Widerstand besitzen. Dieser<br />

wird nach dem Widerstandsgesetz berechnet. (mehr dazu später).<br />

In unserem Stromnetz unterscheidet man vier Spannungsebenen:<br />

Skizze:<br />

1. Höchstspannungsnetz (380 kV)<br />

2. Hochspannungsnetz (110 kV)<br />

3. Mittelspannungsnetz (5‐40 kV)<br />

4. Niederspannungsnetz (400/230 V)<br />

Das Höchstspannungsnetz mit einer Spannung von 220 bzw. 380 kV verteilt den in Großkraftwerken<br />

erzeugten Strom landesweit. Über dieses Leitungsnetz ist Deutschland auch mit dem europäischen<br />

Verbundnetz gekoppelt.<br />

Das 110‐kV‐Hochspannungsnetz dient zur Versorgung größe‐<br />

rer Gebiete und Ballungszentren. Es bezieht seine Energie<br />

Entweder direkt aus den Kraftwerken oder über Umspann‐<br />

werke aus dem 220‐kV bzw. 380‐kV‐Höchstspannungsnetz.<br />

Die Einspeisung der Mittelspannungsnetze erfolgt meist<br />

über Umspannwerke aus dem 110‐kV‐Netz. Diese sind ent‐<br />

weder als Freiluftschaltanlagen oder als Innenraumschaltanlagen ausgeführt. Die Mittelspannung<br />

liegt zwischen 5 und 40 kV. Die Mittelspannungsnetze versorgen Industriebetriebe oder versorgen<br />

Ortsnetztransformatoren. Diese transformieren die elektrische Energie auf<br />

Niederspannungsniveau.<br />

Die Niederspannung beträgt 230 V bzw. 400 V. Nie‐<br />

derspannungsleitungen versorgen die einzelnen Haus‐<br />

halte. Im städtischen Bereich werden hauptsächlich<br />

Erdkabel verwendet, während auf dem Land oft auch<br />

Freileitungen eingesetzt werden.<br />

Energietransport<br />

Zur verlustarmen Energieübertragung in Hochspannungsleitungen werden Spannungen auf hohe<br />

Werte transformiert. Dabei wandelt der Maschinentrafo des Kraftwerkes die Generatorspannung,


ei großen Kraftwerken etwa 10 kV bis 30 kV, auf die Hochspannung von etwa 110 kV bis 400 kV um,<br />

wodurch im Verbundnetz die Transportverluste geringer ausfallen und größere Leistungen übertra‐<br />

gen werden können. Die Transformationsverluste sind bei Hochspannungstrafos vergleichsweise<br />

gering und liegen meist 0,1% der übertragenen Leistung. Der geringere Strom auf der Hochspan‐<br />

nungsseite bei konstanter übertragener Leistung führt dazu, dass weniger Verlustwärme am Ohm‐<br />

schen Widerstand der Leitung entsteht. Allerdings ist der Strom auf Hochspannungsleitungen im<br />

Normalbetriebsfall relativ hoch und betragsmäßig sogar höher als bei niedrigeren Spannungsebenen<br />

wie dem Mittelspannungsnetz. Der Strom auf 400 kV‐Leitungen liegt im Bereich von 1 kA pro Außen‐<br />

leiter im normalen Betriebsbereich.<br />

Der Grund für den Betrieb von Hochspannungsleitungen ist nicht die Reduktion des Stromes in den<br />

Transportleitungen sondern die durch die Hochspannung erzielbare Steigerung der zu übertragenen<br />

Gesamtleistung.<br />

Bei richtiger Übertragungsspannung heben sich induktive und kapazitive Blindleistung auf (Wellen‐<br />

widerstand Z = 240...300 Ω. Diese Aussage gilt jedoch nur beim Übertragen der so genannten natürli‐<br />

chen Leistung Pn. Für das Mittelspannungsnetz werden die Hochspannungen in Umspannwerken<br />

wieder auf 10 kV bis 36 kV zurücktransformiert.<br />

Fazit<br />

Warum müssen Spannungen zum Transport höher transformiert werden? Ursache ist darin begrün‐<br />

det, dass auch die Leitungen einen elektrischen Widerstand haben. Dieser wird nach dem Wider‐<br />

standsgesetz berechnet: � � ���<br />

� .<br />

Beispiele:<br />

Kabel mit � � 0,18 ����<br />

, � � 200 ��, � � 600 ���<br />

�<br />

daraus folgt: �� ���<br />

� � �,�� �������� ��� �<br />

����� ��� �60 Ω<br />

Ein Kraftwerk speist 500 MW ins Netz ein. Ein Teil der Leistung wird durch den elektrischen Wider‐<br />

stand in Wärme umgewandelt.<br />

Aus � ���� und � ���� erhält man � � ���� �<br />

Daraus ergibt sich eine Verlustleistung von 34 MW oder 7% der eingespeisten Leistung gehen verlo‐<br />

ren.<br />

Aus der Gleichung ist ersichtlich, welche Möglichkeiten es gibt, die Verlustleistung zu reduzieren.<br />

Entweder muss der elektrische Widerstand oder die Stromstärke verringert werden. Eine Verkleine‐<br />

rung des elektrischen Widerstandes der Leitungen kann nur durch Einsatz anderer Materialien mit<br />

geringerem spezifischen Widerstand oder durch Erhöhung des Leiterquerschnittes erreicht werden.<br />

Aus wirtschaftlichen Gründen sind diese Maßnahmen jedoch nicht sinnvoll. Deshalb muss die Strom‐<br />

stärke verringert werden. Dies wird durch Transformatoren erreicht. Die Spannung wird vielfaches<br />

des ursprünglichen Wertes transformiert, die Stromstärke dementsprechend reduziert. In unserem<br />

Beispiel würde bei einer Verzehnfachung der Spannung eine Reduktion auf ein Zehntel des Stromes<br />

führen. Die Verlustleistung verringert sich sogar auf ein Hundertstel, sprich 0,34 MW.<br />

Es gilt folgende Faustformel: Die elektrische Energie kann wirtschaftlich sinnvoll so viele Kilometer<br />

transportiert werden, wie ihre Nennspannung in kV beträgt. Es kann also ein Strom mit einer Nenn‐<br />

spannung von 380kV ohne Zwischenstation 380 km transportiert werden!


Transformator<br />

Symbolische Darstellung, Aufbau eines Trafos<br />

Links: Jeder Trafo besteht grundsätzlich aus zwei magnetisch gekoppelten Magnetkreisen<br />

Rechts: idealer Trafo mit Blind‐und Wirkwiderständen<br />

Die rechte Darstellung wird zur reinen Ersatzschaltung, wenn man die Wirkung aller Feldanteile<br />

durch Induktivitäten bzw. Blindwiderstände darstellt (X1 und X2).<br />

Gemäß der allgemeinen Definition � �� � Λ ergibt sich:<br />

� �� �� � � �Λ�� und � �� �� � � �Λ�� Λ = Leitwert<br />

Auf dem gemeinsamen Hauptweg mit dem Leitwert Λh ergeben sich eine Haupt‐ und eine Gegenin‐<br />

duktivität.<br />

� �� �� � � ��� � �� �� � � ���<br />

Ersatzschaltbild des Trafos<br />

Xh berücksichtigt den Magnetisierungsstrom im Leerlauf.<br />

RFe berücksichtigt die Hysterese‐ und Wirbelstromverluste.<br />

R1 und R2‘ repräsentieren die Stromwärmeverluste.<br />

Lσ1,2 Streuinduktivitäten<br />

Ein realer Transformator hat Übertragungsverluste durch den Ohmschen Widerstand der Wicklung,<br />

durch Wirbelstrombildung im Kern und Ummagnetisierungsverluste. Bei größeren Transformatoren<br />

muss die Verlustleistung ggf. durch geeignete Kühlung abgeführt werden.<br />

Hystereseverluste und Wirbelstromverluste sind im Eisen begründet und werden deshalb als Eisen‐<br />

verluste bezeichnet. Die Stromwärmeverluste sind den Kupferverlusten zuzuordnen, und die Streu‐<br />

verluste ergeben sich aus den Streuflüssen. Die gestrichenen Größen im Ersatzschaltbild müssen ent‐<br />

sprechend dem Übersetzungsverhältnis des Trafos umgerechnet werden.<br />

�<br />

���� �� �� �<br />

� ��<br />

� �<br />

�<br />

� ��� ��� �� � �<br />

�<br />

�<br />

�� � �� ��� �� �� � ���� ��� ��<br />

�� �� �<br />

�� ��� ���� � �<br />

�<br />

�<br />

��


Betriebszustände<br />

Leerlauf bzw. „Unbelasteter Transformator“<br />

Wenn bei angelegter elektrischer Spannung an der Primärspule kein Strom aus der Sekundärspule<br />

des Transformators entnommen wird, wird dies als „Leerlauf“ oder „unbelasteter Betrieb“ bezeich‐<br />

net. In diesem Zustand verhalten sich die eingegebene Primärspannung und die an der Sekundärspu‐<br />

le messbare Sekundärspannung näherungsweise wie die Windungszahlen, weil die sekundären Kup‐<br />

ferverluste gleich Null sind:<br />

�� �� � � �<br />

� �<br />

Dabei sind U1 und U2 die Primär‐und Sekundärspannung sowie N1 und N2 die Primär‐und Sekundär‐<br />

windungszahl.<br />

Ansonsten verhält sich der Transformator im Leerlauf exakt wie eine Induktivität, es ist dabei belang‐<br />

los, ob eine Sekundärspule vorhanden ist oder wie sie ausgeführt ist.<br />

Leerlauf und Magnetisierung<br />

Der Effektivwert der induzierten Spannung kann über �� � �<br />

√� ��Φ� � �4,44 ��Φ�� berechnet<br />

werden. Im Leerlauf ist Uq=U2 und Uq1=U1 ,so dass sich die Klemmenspannung wie bereits oben<br />

gezeigt genau wie die Windungszahlen verhalten.<br />

Leerlaufersatzschaltbild<br />

Leerlauf = Laststrom = 0<br />

d.h. kein Spannungsabfall an Lσ2 und R2‘<br />

deshalb kann im Ersatzschaltbild auf Lσ2 und R2‘<br />

verzichten werden.<br />

Somit ergibt sich folgendes für den Leerlauf gültiges Ersatzschaltbild:<br />

Kurzschlußersatzschaltbild<br />

Der Transformator wird sekundär kurzgeschlos‐<br />

sen und die anliegende Primärspannung soweit<br />

abgesenkt bis Nennstrom fließt.<br />

U2‘=0 � Ui=0<br />

I0<br />

Gegeben: U1N; I0 ; P0<br />

Relative Kurzschlussspannung [ �� � �� � 100% ]<br />

�� mit � � � � ��� �<br />

� �<br />

� 100% � � � � �� � �<br />

� �<br />

� �� ���� ��� �� � ��� ��� �� � ��� � �<br />

�<br />

�<br />

� ��� ���<br />

�<br />

� 100%<br />

��� � ��� �<br />

��


Ersatzschaltbild:<br />

U1K<br />

I1N<br />

RK<br />

XK<br />

� �� ��� ���� �� � ��� ��� � � �� � � � � �<br />

� � � �� � � ��� �<br />

�� � �� �� ��<br />

Belasteter Transformator<br />

Ist der Transformator sekundärseitig belastet, so bewirkt der Sekundärstrom im Eisen ein zusätzli‐<br />

ches magnetisches Wechselfeld. Nach dem Gesetz von Lenz muss die durch den Sekundärstrom ver‐<br />

ursachte Magnetfeldänderung derjenigen, die durch den Primärstrom verursacht wird, entgegen<br />

gerichtet sein. Die effektive Magnetfeldänderung ist bei Belastung somit in der Primärspule geringer<br />

als im unbelasteten Fall. Dadurch ist auch Ui kleiner und somit die effektive Spannung im Primärkreis<br />

größer. Als Folge davon wächst der Primärstrom.<br />

Für einen idealen (verlustfreien) Transformator gilt dann: S1 = S2<br />

Da die elektrische Scheinleistung S das Produkt aus Spannung U und Stromstärke I ist: � ����<br />

folgt: � � �� � � � � �� � wenn die Ströme betragsmäßig aufgefasst werden.<br />

Da sich die Spannungen wie die Windungszahlen verhalten, verhalten sich dann die Ströme (genauer<br />

gesagt auch hier: deren Beträge) umgekehrt wie die Windungszahlen:<br />

�� �� � � �<br />

� �<br />

Verhalten bei Nennbetrieb (Kappsches Dreieck)<br />

Aus dem vollständigen Ersatzschaltbild<br />

des Trafos lässt sich für den Leerlauf das<br />

linke Zeigerdiagramm entwerfen.<br />

Bei Belastung des Transformators lässt<br />

sich anhand des vollständigen Ersatz‐<br />

schaltbildes das genaue Verhalten herlei‐<br />

ten. Bei ohmsch‐induktiver Last auf der<br />

Sekundärseite ergibt sich das rechte Zei‐<br />

gerdiagramm:<br />

Aus dem Zeigerdiagramm kann man un‐<br />

mittelbar ablesen:<br />

� �� ��� ��� ��� � �� und mit �� � �<br />

�<br />

� wird:<br />

�<br />

� �� � �� �� � �� �� �


Folglich:<br />

Der Magnetisierungsstrom ist unabhängig von der Last und in etwa proportional der Klemmenspan‐<br />

nung. Eine Änderung des Sekundärstromes wirkt also unmittelbar auf den Primärstrom zurück!<br />

In der folgenden Betrachtung vernachlässigen wir zur Vereinfachung den Magnetisierungsstrom. Es<br />

gilt dann: � � ��� � � �� . Die vereinfachte Ersatzschaltung (im nachfolgenden)<br />

ergibt sich dann zu:<br />

� � �� � �� �‘<br />

und<br />

� � �� �� � �� ��<br />

Daraus ergibt sich das vereinfachte Zeigerdiagramm mit dem Kappschen<br />

Dreieck (siehe rechte Abbildung)<br />

Im vereinfachten Zeigerdiagramm unterscheiden sich die Spannungen auf der Primär‐und Sekundär‐<br />

seite durch ein Spannungsdreieck, welches “Kappsches Dreieck“ genannt wird.<br />

Bei konstantem Betrag des Stromes ergibt sich die Ortskurve der Sekundär‐<br />

� spannung �� als Kreis um die Primärspannung mit dem Radius/ZK wobei:<br />

�� � ��� �<br />

� ���<br />

Bestimmung der Sekundärspannung mit Hilfe des Kappschen Dreiecks.<br />

Siehe Abbildung rechts.<br />

Bei kapazitiver Last steigt die Sekundärspannung über den Leerlauf‐<br />

wert an!<br />

Trenntrafo<br />

Als Trenntransformator wird im engeren Sinne ein Transformator bezeichnet, der die Netzspannung<br />

von 230 V im Verhältnis 1:1 auf eine Wicklung mit sogenannter "sicherer elektrischer Trennung",<br />

einer verstärkten oder doppelten Isolation zum Netz, transformiert.<br />

Solche Trenntransformatoren werden zu Reparatur‐ und Experimentierzwecken sowie zum Betrieb<br />

von Allstromgeräten eingesetzt, um bei Arbeiten an netzspannungsgespeisten Geräten oder Ausrüs‐<br />

tungen die Gefahr eines Stromschlages zu verringern: Man erzeugt ein nicht mit der Erde verbunde‐<br />

nes, freies Potential der Ausgangsspannung, weshalb bei Berührung kein Strom durch den Körper<br />

gegen Erde abfließen kann.<br />

Trenntransformatoren schützen nicht vor einem Stromschlag, wenn man beide Ausgangspole berührt.<br />

Um den Schutz aufrechtzuerhalten, dürfen Trenntransformatoren keinen Schutzleiter führen. Beim<br />

Anschluss von zwei Geräten am Trenntransformator müssen die Gehäuse der Verbraucher miteinan‐<br />

der auf ein erdfreies gleiches Potenzial geführt werden ("erdfreier örtlicher Potenzialausgleich").


Allgemein ist jeder Transformator mit getrennten Wicklungen ein Trenntransformator ‐jedoch ist die<br />

Isolierung oft nicht ausreichend sicher, um Personenschutz zu gewährleisten.<br />

Auch für Niederfrequenzsignale werden Trenntransformatoren gefertigt, entweder um sichere Netz‐<br />

trennung herzustellen oder Erdschleifen und damit verbundene Brummstörungen zu vermeiden. In<br />

der Nachrichtentechnik nennt man diese Transformatoren Übertrager.<br />

Durch einen Trenntransformator werden herkömmliche Arbeitsleuchten zu Sicherheitsleuchten.<br />

Trenntransformatoren sind "Lebensretter". Ab Trafoausgang besteht galvanische Trennung vom<br />

Stromnetz und somit ‐auch arbeitsrechtlich vorgeschriebene Sicherheit für Berufe mit erhöhter Ge‐<br />

fährdung. In Situationen, in denen ein Kabelbruch tödlich enden kann, z.B. bei Arbeiten innerhalb<br />

eines Metallbehälters, ist ein Trenntrafo unverzichtbar. Optimal ist der Einsatz von Sicherheitsleuch‐<br />

ten. Dort ist der Trenntrafo fest in die Zuleitung integriert und kann deshalb nicht versehentlich ver‐<br />

gessen werden.<br />

Parallelbetrieb von Transformatoren<br />

Es wird unterschieden zwischen dem Netzparallelbetrieb und dem Sammelschienenparallelbetrieb!<br />

Für Ausgleichströme ist es günstiger über lange Netzleitungen zu fließen, anstatt über die kurzen<br />

Sammelschienen.<br />

Ersatzschaltbild:<br />

RKI XKI RKII XKII<br />

Folgende 3‐Bedingungen sind zum Parallelbetrieb zu erfüllen:<br />

1) Gleiches Übersetzungsverhältnis, da sonst Ausgleichströme fließen.<br />

2) Trafos in Parallelbetrieb sollten gleiche Eisenqualität haben,<br />

da sonst unterschiedliche I‘2 � IA<br />

3) Übereinstimmung der relativen (uK) Kurzschlussspannung, da so der Transformator mit dem<br />

kleineren uK den größeren Lastanteil übernehmen muss und er wird überlastet.


Gleichstrommotor<br />

Allgemeine Grundlagen<br />

Bei einem Gleichstrommotor handelt es sich um eine Maschine zur<br />

Umwandlung von elektrischer in mechanische Energie.<br />

Befindet sich ein stromdurchflossener Leiter in einem Magnetfeld, so wirkt auf<br />

ihn eine Kraft. Sie resultiert daraus, dass sich gleiche Magnetpole abstoßen und entgegenge‐<br />

setzte anziehen. In unserem Fall (Bild oben) wird das äußere Erregerfeld von einem Dauer‐<br />

magneten erzeugt. Die Leiterschleife, die drehbar gelagert ist, wird von dem<br />

Strom IA durchflossen und ruft so ebenfalls ein Magnetfeld hervor. Wirken<br />

beide Felder auf einander wird die Leiterschleife veranlasst, sich zu drehen.<br />

Die Pole des Feldmagneten sind durch N = Nordpol und S = Südpol gekenn‐<br />

zeichnet.<br />

Die Leiterschleife, die sich im Luftspalt zwischen den Polen dreht ist durch einen<br />

Balken mit zwei Kreisen dargestellt (Bild a). Die Symbole • und X im Inneren der Kreise zeigen die<br />

Stromrichtung innerhalb der Ankerwicklung. Zu Beginn unserer Darstellung ist die Leiterschleife pa‐<br />

rallel zu den Feldlinien ausgerichtet. Wird nun eine Gleichspannung angelegt, fließt der Strom aus der<br />

untere Spulenhälfte (Punkt in Kreis) heraus und in die oberen Spulenhälfte (X im Kreis) wieder hinein<br />

(Bild b). Da die stromdurchflossene Leiterschleife ein eigenes Magnetfeldentwickelt, kommt es nun<br />

zu einer Überlagerung des Dauermagnetfeldes mit den Feldern der unteren und oberen Spulenhälf‐<br />

ten.<br />

a) b) c) d)<br />

Die Feldlinien des Dauermagneten zeigen stets vom Nordpol zum Südpol, wohingegen die Felder der<br />

Spulenhälften jeweils entgegengesetzte Richtung haben. Wir erkennen die Richtung durch die einge‐<br />

zeichneten Pfeile (Bild b). Dort, wo die Magnetfelder gleichgerichtet sind, verstärken sie sich. Dort,<br />

wo sie entgegengesetzte Richtung haben, werden sie geschwächt. Weil verstärkte, d.h. zusammen‐<br />

gedrängte Feldlinien die Eigenschaft besitzen, sich voneinander abzustoßen, kommt es zu einer<br />

Kraftwirkung in Richtung des verminderten Feldbereichs. Diese ist durch weiße Pfeile gekennzeichnet<br />

( Bild c + d ). Durch diese Kraftwirkung in die jeweils entgegengesetzte Richtung am unteren und am<br />

oberen Ende der Leiterschleife entsteht ein Drehmoment, welches die Rotationsbewegung der Lei‐<br />

terschleife bewirkt.


Aufbau<br />

Im wesentlichen besteht ein Elektromotor aus einem ruhenden Magneten (Ständer) und einer dreh‐<br />

baren Spule (Anker oder Läufer) mit dem Kollektor (Stromwender).<br />

Der Läufer oder Anker befindet sich auf einer Stahlwelle, auf der<br />

ein gepresstes Blechpaket aufgebracht ist um Wirbelströme<br />

zu vermeiden. Die Ankerwicklung, die aus einzelnen Teilspu‐<br />

len besteht, ist in die Nuten des Läufers eingelegt. Anfang und<br />

Ende einer jeden Teilspule sind mit den Lamellen des Strom‐<br />

wenders verbunden. Oft besitzen Läufer einen Lüfter.<br />

Der Ständer ist der feststehende, äußere Teil des Motors, der<br />

unter anderem die Aufgabe hat das Erregerfeld zu erzeugen.<br />

Er besteht aus dem Eisenkern und den Polschenkeln, die die<br />

Ständerwicklung, auch als Erregerwicklung bezeichnet, tragen.<br />

Der Kollektor besteht aus einzelnen, voneinander isolierten Hartkupferlamellen, die über Kohlebürs‐<br />

ten den Stromfluss durch den Läufer herstellen. Die Kohlen werden durch Bürstenhalter auf den<br />

Stromwender gedrückt. Ihr Druck wird mit einer Feder reguliert.<br />

Entstehende Wärme muss vom Motor nach außen abgeführt werden. Je besser die Wärme abgeführt<br />

werden kann, um so kleiner kann der Motor bei gleicher Leistung gebaut werden<br />

Grundprinzip Motor und Generator<br />

Unter einer Gleichstrommaschine versteht man einen Elektromotor, der mit Gleichstrom betrieben<br />

wird. Der Gleichstromgenerator wandelt mechanische Energie in Gleichstrom um.<br />

Die GM besteht aus einem unbeweglichen Teil, dem Stator, und einem beweglichen Teil , dem Rotor.<br />

Die meisten GM sind als Innenläufer ausgeführt: der Rotor ist der innere Teil, der Stator der äußere.<br />

Bei konventionellen GM besteht der Stator aus einem Elektromagneten oder bei kleineren Maschi‐<br />

nen aus einem Permanentmagneten. Der Rotor wird bei konventionellen Maschinen Anker genannt.<br />

Die Wicklung des Ankers wird über den Kommentator angeschlossen. Die Kontakte ( Bürsten ) des<br />

Kommutators sind so aufgebaut, dass sie während der<br />

Drehung ständig die Polung der Ankerwicklung wechseln.<br />

Sie sind aus einem Material gefertigt, welches gut elekt‐<br />

risch leitet, sich im Betrieb leicht abreibt und sich somit<br />

selber „schmiert“ ( meistens enthalten sie Graphit ). Beim<br />

Generator wird durch die Funktion des Kommutators aus<br />

dem Wechselstrom des Rotors Gleichstrom.<br />

Kommutator eines großen Elektromotors<br />

In der Elektrotechnik wird mit Kommutator (von lat. commutare – vertauschen) oder Stromwender<br />

eine Einrichtung zur Stromwendung in elektrischen Maschinen bezeichnet. Die<br />

Stromwendung ist zur Bereitstellung eines relativ zur Wicklung drehenden oder<br />

wandernden Stromes notwendig und für viele elektrische Maschinen essentiell<br />

notwendig. Stromwendeeinrichtungen sind klassisch als Lamellen‐Bürste‐<br />

System ausgeführt (→ Gleichstrommaschine); bei neuzeitlichen Elektronikmo‐<br />

toren werden elektronische Ventile verwendet (Transistoren, Thyristoren,<br />

Triacs), die von einer elektronischen Rotorlageerkennung angesteuert werden


(elektronische Kommutierung). (siehe Buch Elektrische Maschinen S.33)<br />

Kollektor<br />

1: Ankerachse<br />

2: Kollektor<br />

3: Wicklungskontaktierung<br />

4: Wicklungskopf mit Bandage<br />

5: Eisenkern des Ankers mit Wicklungsnuten<br />

Übermäßige Funkenbildung am Kommutator muss vermieden werden, da die dabei entstehende<br />

Hitze zu einem sehr schnellen Verschleiß führen würde. Da man Anfang des 20. Jahrhunderts noch<br />

keine so guten Isolierwerkstoffe hatte wie heute, war man wegen der Funkenbildung an den Kom‐<br />

mutatoren großer Elektromotoren gezwungen, die Frequenz des Bahnstroms auf 16 2 /3 Hz zu senken;<br />

so große Motoren mit 50 Hz (wie aus dem öffentlichen Netz) und Hochspannung zu betreiben, war<br />

damals nicht möglich.


Erzeugung einer Gleichspannung<br />

Rotiert ein Gleichstromanker im Ständerfeld der Luftspalt‐Flussdichte B, so wird in den Leiterstäben<br />

entlang des Umfanges nach Uq = B*l*v eine Spannung induziert. Durch die Reihenschaltung der Spu‐<br />

len addieren sich deren Spannungen Usp zwischen benachbarten Kohlebürsten und bilden in ihrer<br />

Summe die Quellenspannung der Maschine. Der Stromwender sorgt wieder dafür, dass stets der<br />

Maximalwert und damit eine Gleichspannung an den Ankerklemmen auftritt.Der Aufbau einer<br />

Gleichstrommaschine gestattet ohne Änderungen den Motor‐und Generatorbetrieb. Die in der An‐


kerwicklung induzierte Gesamtspannung zwischen den Kohle bürsten hat beim Generator die Funkti‐<br />

on einer Quellenspannung, beim Motor wirkt sie als induzierte Spannung der von außen angelegten<br />

Spannung entgegen.<br />

Polteilung<br />

Gleichstrommaschinen werden in der Regel nicht nur mit zwei Hauptpolen ausgeführt sondern ha‐<br />

ben meistens eine höherpolige Ausführung. Der Bereich eines Poles am Ankerumfang , die Polteilung<br />

τp berechnet sich aus dem Ankerdurchmesser dA und der Polpaarzahl p<br />

Erzeugung eines Drehmoments<br />

Die Grundkonstruktion einer Gleichstrommaschine kann am Beispiel des Motorbetriebs anschaulich<br />

als Anwendung des Kraftwirkungsgesetzes nach F = B*L*I erklären. Man benötigt danach ein Magnet‐<br />

feld der Flussdichte B im Luftspalt der Feldpole und darin drehbar angeordnet Leiter der Länge l, die<br />

einen Strom I führen. Die Stromzufuhr muss dabei so erfolgen, dass stets alle Leiter eines Polbereichs<br />

gleichsinnig durchflossen sind. In dem nachstehenden Bild sind alle wesentlichen Bauteile der Gleich‐<br />

strommaschine enthalten.


Prinzipieller Aufbau einer Gleichstrommaschine


Der feststehende Ständer aus massivem Eisen trägt einen Elektromagneten, dessen Erregung die zum<br />

Aufbau des Feldes erforderliche Durchflutung liefert. Die Enden des Magneten, die Hauptpole, sind<br />

nach innen durch sogenannte Polschuhe erweitert, um gleichzeitig eine möglichst große Leiterzahl zu<br />

erfassen. Den äußeren magnetischen Rückschluss stellt der Jochring sicher.<br />

Rheinische Fachhoch‐<br />

schule Köln Dipl. Ing.<br />

U. Hamm<br />

Grundlagen der elektrischen<br />

Maschinen und Antriebe<br />

4. Semester<br />

Formel Einheit Bezeichnung Bemerkungen<br />

M =I Ψ Nm Drehmoment<br />

U = R I + Ω Ψ V Spannung<br />

Ia = U / R A Anlaufstrom<br />

Ma = Ia Ψ Nm Anlaufmoment<br />

Ω0 = U / Ψ rad/s Leerlaufdrehzahl<br />

P = M Ω W Mechanische Leistung Leistungsbetrachtung<br />

Pe = U I W Elektrische Leistung<br />

Pv = R I ² W Rotorverlustleistung im Rotor (Anker)<br />

Symbol Einheit Bezeichnung Bemerkungen<br />

M Nm Drehmoment<br />

Ω rad/s Drehzahl 1500 U/min sind 157 rad/s<br />

U V Spannung für den Rotor (Anker)<br />

I A Strom für den Rotor (Anker)<br />

R Ω Rotorwiderstand<br />

Ψ Vs Flussverkettung<br />

n Index für Nennwert


Das Nennmoment Mn ist die maximale zulässige Belastung, bei dem die entstehende Verlustwärme<br />

Pvn = R* In² [W] den Antrieb nicht überhitzt. Die Nenndrehzahl Ωn ist die Motordrehzahl, welche sich<br />

bei Nennspannung Un und Nennbelastung Mn einstellt, dann fließt auch der<br />

2‐poliger Gleichstrommotor<br />

Nennstrom In [A]. In diesem Betriebspunkt gibt der Motor seine Nennleistung Pn = Mn* Ωn [W] ab<br />

und nimmt die Nennleistung Pen = Un* In<br />

[W] auf.<br />

4‐poliger Gleichstrommotor


Grundgleichungen der Gleichstrommaschine<br />

Kraft: F = ( Bx I )*l [B]=magn.Flußdichte= 1T =WS/m² Spannung: U = ( B x ν ) *l Induzierte Spannung:<br />

Uq = c * Φ * n c: Maschinenekonstante<br />

[Φ ] = magn.Fluß = Wb = Ws Uq = ‐L* Δl/Δt [ L ] = Induktivität = 1H = Vs/A Maschinenkonstante: c = 4*<br />

p * N p= Polpaare; N= Windungszahl Zeit T für Umdrehung um Polteilung T= 1/n = 1/ 2p Moment: M<br />

=Uq* IA/ 2*π*n<br />

Drehzahl: n = UA‐IA*RA/ c*Φ Verluste: Pv = I²A * RA<br />

Betriebsverhalten der Gleichstrommaschine


Rmf ist der magnetische Widerstand des Feldkreises. Das Betriebsverhalten der Gleichstrommaschi‐<br />

ne hängt davon ab, wie die Erregerwicklung geschaltet ist. Man unterscheidet prinzipiell drei Arten<br />

der Schaltung von Erregerwicklungen ( Wie in den nächsten Kapiteln beschrieben ).<br />

Reihenschlussmaschine<br />

Eine Reihenschlussmaschine wird auch Hauptschlussmaschine genannt. Bei dieser Art von GM Ma‐<br />

schine sind die Erregerwicklung und Ankerwicklung in Reihe geschalten. Dadurch wechseln Erreger‐<br />

feld und Ankerstrom ihre Richtung synchron, so dass eine Speisung mit Wechselstrom möglich ist.<br />

Solche Maschinen wurden als Bahnantriebe in Wechselstromnetzen eingesetzt. Unter dem Begriff<br />

Universalmotor oder Allstrommotor werden die Antriebe von Haushaltsmaschinen, Bohrmaschinen<br />

etc. zusammengefasst.<br />

Schematische Darstellung:<br />

Ersatzschaltbild<br />

Die Drehzahl von Reihenschlussmotoren ist stark lastabhängig. Sinkt das abgegebene Drehmoment,<br />

so steigt wegen des geringeren Stroms und der damit einhergehenden Feldschwächung die Drehzahl<br />

des Ankers. Das kann so weit führen, dass der Motor "durchgeht", was bedeutet, dass sich der Motor<br />

wegen der auftretenden Fliehkräfte selbst zerstört. Deshalb sollten Reihenschlussmotoren mit einer<br />

Grundlast (Motorlüfter, Getriebe etc.) betrieben werden.


Die erste Grundgleichung ergibt:<br />

Die zweite Grundgleichung ergibt:<br />

Somit gilt für die Drehzahl‐Drehmomentkennlinie:<br />

Drehzahl‐ Drehmomentkennlinie


Der Reihenschlußmotor zeigt eine starke Abhängigkeit des Drehmomentes von der Drehzahl: “ wei‐<br />

che Drehzahlkennlinie “. Dadurch ist er besonders geeignet für Traktionszwecke ( Bahnmotoren ). Er<br />

verbindet ein hohes Anzugsmoment ( η= 0 ) mit hoher Drehzahl bei kleinem Drehmoment.<br />

Wichtiger Hinweis: Der Reihenschlußmotor darf nicht völlig mechanisch entlastet werden; wegen des<br />

fehlenden Flusses geht sonst η →∞, d.h. der Motor würde durchdrehen. Die Drehrichtungsumkehr<br />

ist nur durch Umpolung der Feld‐ oder Ankerwicklung möglich. Wegen der Reihenschaltung von<br />

Feld– und Ankerwicklung wirkt das Moment unabhängig von der Stromrichtung immer in die gleiche<br />

Richtung. Deshalb ist der Reihenschlußmotor auch mit Wechselspannung betreibbar. (Eisenteile<br />

müssen zur Verringerung der Wirbelströme geblecht werden.) Der Einsatz als Wechselstrom‐<br />

Bahnmotor oder bei kleiner Leistung ( bis ca. 500W) als Universalmotor, d.h. Betrieb mit Gleich‐ oder<br />

Wechselspannung ( Hausgeräte, Elektrowerkzeuge ) ist üblich. Der Vorteil des Universalmotors: Der<br />

Drehzahlbereich ist nicht nur durch eine Leerlaufdrehzahl beschränkt.<br />

Nebenschlussmaschine<br />

Bei der Nebenschlussmaschine sind Erreger‐ und Ankerwicklung parallel geschaltet. Wechselspan‐<br />

nungsbetrieb ist nicht üblich, da hierfür Erregerund Ankerstrom in Phase sein müssten, d.h. gleiche<br />

Induktivität und Widerstand haben müssen. Oft wird nicht zwischen Nebenschluß‐ und fremderreg‐<br />

ter Maschine unterschieden und dabei übersehen, dass eine Verringerung der Ankerspannung zu<br />

einer Feldschwächung führt.<br />

Schematische Darstellung:


Ersatzschaltbild<br />

Nebenschlußmaschine<br />

Drehzahl‐ Drehmoment Kennlinie Nebenschlussmaschine:<br />

Die Drehzahl n lässt sich durch folgende Maßnahmen einstellen<br />

1. Ankerkreisvorwiderstand Rv verändern Die beiden Nachteile dieser Maßnahme sind:<br />

hohe Verluste<br />

starke Abhängigkeit der Drehzahl vom Ankerstrom<br />

2. Fluß über If einstellen Die Drehzahl n ist proportional 1/Ф, weil bei kleinerem Fluß eine höhere<br />

Drehzahl erforderlich ist, um ein Spannungsgleichgewicht zu erzielen.Flußschwächung bedeutet<br />

Drehzahlerhöhung. ( Übliches Verfahren der Drehzahleinstellung ). Es ist allerdings zu kleinen Dreh‐<br />

zahlen hin beschränkt, da wegen Sättigung nicht ein beliebig großer Fluß realisierbar ist.


Drehzahl‐Drehmomenten‐Kennlinie mit Rv als Parameter<br />

Wirkung des Ankervorwiderstandes:<br />

Der Ankervorwiderstand RV dient als Anlasser zur Begrenzung des Anfahrstromes am Gleichstrom‐<br />

netz konstanter Spannung ( z.B. bei Gleichstrombahnen ). Der Ankerkreisvorwiderstand RV begrenzt<br />

zwar den Ankerstrom IA, verkleinert aber gleichzeitig das Drehmoment Mi = CMASCH/( 2π* Ф* IA ),<br />

d.h. die Drehzahlkennlinie wird “ weicher “. ( Achtung, zusätzliche Verluste )<br />

Fremderregte Gleichstrommaschine<br />

Ersatzschaltbild<br />

Drehzahl‐ Drehmoment Kennlinie der fremderregten GM


Drehzahl‐Drehmomenten‐Kennlinie der fremderregten GM<br />

Das Verhalten der fremderregten Maschine ist wie folgt beschrieben: Die Leerlaufdrehzahl n0 ist<br />

durch UA und Ф steuerbar.<br />

Hieraus lässt sich das das Kennlinienfeld Drehzahl über Drehmoment ermitteln. Parameter ist die<br />

Klemmenspannung UA bezogen auf die Nennspannung UAN, der Fluß Ф ist konstant.<br />

Mit der ersten Grundgleichung folgt:<br />

die Drehzahl n erhält:<br />

daraus erhält man:


Doppelschlußmaschine<br />

Der Doppelschlussmotor vereinigt die Eigenschaften des Neben‐ und Reihenschlussmotors in einer<br />

Maschine. Er hat eine Reihenschluss‐ und eine Nebenschlusswicklung. Je nach Auslegung hat der<br />

Doppelschlu?motor unterschiedliches Betriebsverhalten. Bei richtiger Kompoundierung hat er ein<br />

etwas geringeres Anzugsdrehmoment als ein gleichwertiger Reihenschlussmotor. Bei Leerlauf geht er<br />

nicht durch. Wird der Doppelschlussmotor überkompoundiert, so hat er vorwiegend Reihenschluss‐<br />

verhalten, also ein hohes Anzugsmoment aber eine instabile Drehzahl. Bei Unterkompoundierung hat<br />

er überwiegend Nebenschlussverhalten also hohe Drehzahlstabilität aber geringeren Anzugsmo‐<br />

ment. Der Doppelschlussmotor wird wegen seines gleichen Drehzahl‐ Drehmoment‐Verhaltens zum<br />

Antrieb von Pressen und Stanzen verwendet.<br />

Ersatzschaltbild RA IE<br />

Uq RE IE RE<br />

Drehzahl‐ Drehmomentkennlinie


Gleichstrommaschinen:<br />

a) GS‐Reihenschlußmaschine b) GS‐Reihenschlußmaschine c) GS‐Fremderregter Motor d) GS‐<br />

Doppelschlußmaschine<br />

Einsatz und Anwendungen


Die Drehzahl und das Drehmoment lassen sich bei Gleichstrommotoren sehr einfach steuern. Zusätz‐<br />

lich verfügt sie über eine hohe Rundlaufgüte. Es gibt sehr kleine Motoren mit einer Leistung von un‐<br />

ter einem Watt, die für Feinwerktechnik konstruiert werden. Großmotoren, die mit einer Spannung<br />

von 1500 V betrieben werden nehmen über 10.000 kW Leistung auf. Sehr weit verbreitet sind Moto‐<br />

ren bis ca. 100 W. Viele von ihnen werden durch Dauermagneten betrieben. Oft finden sie in Kraft‐<br />

fahrzeugen Einsatz, wo sie als Scheibenwischer‐, Gebläse‐ und Stellmotoren (Servomotor) verwendet<br />

werden. Ein typisches Einsatzgebiet sind Orte, wo nur Akkumulatoren oder Batterien für eine Strom‐<br />

versorgung möglich sind. Auch in der Industrie kommen Gleichstrommotoren in Werkzeugmaschi‐<br />

nen, Förderanlagen, Robotern und Walzstraßen vor. Ihre Bandbreite geht von Antriebsmotoren für<br />

Nahverkehrsbahnen bis hin zu elektrischen Miniaturmodellen von wenigen Millimetern Größe. Auf‐<br />

grund des hohen Anlaufdrehmoments und der guten Steuerbarkeit der Fahrgeschwindigkeit über die<br />

Betriebsspannung findet dieser Motor vor allem in Straßenbahnen und Lokomotiven Verwendung.<br />

Auch in Hebezeugen und als Autoanlasser usw. wird er gerne eingesetzt.<br />

Bremsen der Gleichstrommaschine<br />

Bei der elektrischen Bremsung des Antiebes wirkt das Drehmoment der Maschine der Bewegungs‐<br />

richtung entgegen. Die den Bremsvorgang einleitende Schalthandlung führt zum generatorischen<br />

Betrieb, in dem die Maschine als Generator auf Widerstände arbeitet ( Widerstandsbremsung ) oder<br />

in das Netz zurückspeist ( Nutzbremsung ) oder zum Gegenstrombetrieb, in dem die Maschine im<br />

gegenläufigen Drehsinn an das Netz geschaltet wird ( Gegenstrombremsung ).<br />

Betriebsarten<br />

Einquadrantenbetrieb<br />

Halbgesteuerte Antriebe<br />

Vollgesteuerte Antriebe<br />

Vierquadrantenbetrieb<br />

weiteres folgt

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