Richtlinien für die sachgerechte Bodenrekultivierung land - und ...
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der aufbau erfolgt schichtenweise <strong>und</strong> hat sich an Böden der Region mit vergleichbarer funktion zu orientieren.<br />
ein abgestufter, nach unten abnehmender gehalt an organischer substanz <strong>und</strong> an nährstoffen ist<br />
einzuhalten. <strong>die</strong> schichtübergänge zum Planum <strong>und</strong> zu den schüttgrenzen sind möglichst zu verzahnen.<br />
schadverdichtungen sind zu vermeiden bzw. während des einbaues verursachte schadverdichtungen<br />
sind zu beseitigen (siehe kapitel 5).<br />
<strong>die</strong> Mächtigkeit <strong>und</strong> der aufbau der Rekultivierungsschicht sind auf das Rekultivierungsziel, auf <strong>die</strong><br />
ansprüche der vorgesehenen vegetation <strong>und</strong> auf <strong>die</strong> örtlichen verhältnisse (z. B. Beschaffenheit des<br />
untergr<strong>und</strong>es, neigung, lage der flächen) abzustimmen. Zur orientierung gelten <strong>die</strong> in tabelle 1 angeführten<br />
schichtmächtigkeiten.<br />
Bei der Rekultivierung von Materialentnahmestellen im wald hat sich der Bodenaufbau an den durch<br />
bodenbildende Prozesse entstandenen Böden der umgebung zu orientieren. insbesondere muss zwischen<br />
karbonatbeeinflussten flächen einerseits <strong>und</strong> silikatischen flächen andererseits unterschieden<br />
werden. <strong>die</strong> in der tabelle 1 angeführten werte <strong>für</strong> den wald <strong>die</strong>nen nur einer groben orientierung, da<br />
sie aufgr<strong>und</strong> der naturräumlichen gegebenheiten großen schwankungen unterliegen <strong>und</strong> nur beschränkt<br />
beeinflussbar sind. Bei zu seichtgründigen Böden ist <strong>die</strong> entwicklung von wirtschaftsbaumarten aus<br />
gründen der wasserspeicherung <strong>und</strong> stabilität nicht gewährleistet, <strong>die</strong> Rekultivierung würde kaum über<br />
ein Pionierstadium hinausgehen.<br />
Tabelle 1: Orientierungswerte <strong>für</strong> <strong>die</strong> Schichtmächtigkeit<br />
NUTzUNG REKULTIVIERUNGSSCHICHT DAVON OBERBODEN<br />
grün<strong>land</strong> mittelgründig (30 cm bis 70 cm) 10 cm bis 20 cm<br />
acker tiefgründig (über 70 cm) 20 cm bis 35 cm<br />
wald 75 cm 10 cm bis 35 cm, inkl. auflagehumus<br />
wesentliche abweichungen vom Regelprofil <strong>und</strong> von den orientierungswerten <strong>für</strong> <strong>die</strong> schichtmächtigkeiten<br />
sind zu begründen.<br />
3.3.3.2 Chemische <strong>und</strong> physikalische Anforderungen an <strong>die</strong> Rekultivierungsschicht<br />
eine ausreichende erfüllung der funktionsfähigkeit der Rekultivierungs(teil)schichten ist bei einhaltung der<br />
anforderungen gemäß tabelle 2 in der Regel zu erwarten. Bei der Beurteilung des losen Bodenaushub oder<br />
Bodenaushubmaterials ist zu beachten, dass nach einbau durch <strong>die</strong> auflast des geschütteten Bodens in den<br />
darunter liegenden schichten <strong>die</strong> luftkapazität <strong>und</strong> <strong>die</strong> gesättigte wasserdurchlässigkeit verringert <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Rohdichte erhöht wird.<br />
Tabelle 2: Chemische <strong>und</strong> physikalische Anforderungen an <strong>die</strong> Rekultivierungsschicht (Ober- <strong>und</strong> Unterböden) im eingebauten<br />
zustand (in Anlehnung an Fachbeirat <strong>für</strong> Bodenfruchtbarkeit <strong>und</strong> Bodenschutz des BMLFUW, 2006)<br />
GRÜNLAND<br />
Parameter oberboden unterboden<br />
humusgehalt [% 2 ] 1,5 bis 15