Richtlinien für die sachgerechte Bodenrekultivierung land - und ...
Richtlinien für die sachgerechte Bodenrekultivierung land - und ...
Richtlinien für die sachgerechte Bodenrekultivierung land - und ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
nach herstellung der Rekultivierungsschicht können gegebenenfalls Maßnahmen zur besseren durchlüftung<br />
(unterbodenlockerung) <strong>und</strong> schaffung primärer Bodenaggregate (kalkung) sowie entsteinung,<br />
düngung etc. erforderlich sein (siehe dazu kapitel 5 Mängelbehebung).<br />
3.4.7 BegRünung des oBeRBodens<br />
frisch geschüttete Böden sind möglichst unverzüglich zu begrünen. Methoden zur raschen Begrünung<br />
können auch der Richtlinie <strong>für</strong> standortgerechte Begrünungen (Öag, 2000) entnommen werden.<br />
entsprechend der anzubauenden kulturen ist auf eine möglichst bodenschonende saatbettbereitung<br />
(z. B. möglichst wenige überfahrten, Maschinen <strong>und</strong> geräte mit niedrigen gewichten <strong>und</strong> achslasten,<br />
niedriger Reifendruck, möglichst grobes saatbett) zu achten.<br />
wurde <strong>die</strong> oberste Bodenschicht (humus) länger als ein jahr gelagert, ist von einem erheblichen Rückgang<br />
des Bodenlebens auszugehen. im Zusammenhang mit der Begrünung <strong>und</strong> der folgebewirtschaftung ist<br />
eine organische düngung mit Mist, gülle oder kompost unter einhaltung der <strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>sachgerechte</strong><br />
düngung (fachbeirat <strong>für</strong> Bodenfruchtbarkeit <strong>und</strong> Bodenschutz des BMlfuw, 2006) zu empfehlen.<br />
3.4.7.1 Bei Nutzung als Grün<strong>land</strong><br />
n <strong>die</strong> unverzügliche ansaat hat zu erfolgen. dabei sollten an den standort <strong>und</strong> <strong>die</strong> folgenutzungen angepasste<br />
Qualitäts-saatgutmischungen verwendet werden (siehe anhang 7.4). Zu bevorzugen ist <strong>die</strong><br />
frühjahrssaat (ab ende März bis ende april, je nach klima) in bereits gut erwärmte, abgesetzte <strong>und</strong><br />
ausreichend abgetrocknete Böden. sommeransaaten sind prinzipiell möglich, allerdings besteht bei<br />
mangelnder wasserversorgung <strong>die</strong> gefahr des austrocknens <strong>und</strong> sind bei seichtgründigen, sonnenexponierten<br />
lagen nicht zu empfehlen. herbstansaat (je nach klima Mitte august bis spätestens erste<br />
septemberwoche) ist eine weitere alternative.<br />
n <strong>die</strong> erstansaat hat bodenschonend insbesondere ohne wendende, hochtourig rotierende (fräsen) <strong>und</strong><br />
tiefgreifende geräte (z. B. tiefengrubber) zu erfolgen. <strong>die</strong> klee- <strong>und</strong> gräsersämereien verlangen ein<br />
feinkrümeliges, gut abgesetztes saatbett mit gutem Bodenschluss. sowohl drillsaat (ablagetiefe nicht<br />
über 0,5 bis max. 1,0 cm) als auch Breitsaat (bei ausreichenden niederschlägen zu bevorzugen) können<br />
empfohlen werden. walzen nach der saat, wenn möglich mit Profilwalze, fördert den Bodenschluss.<br />
n auf erosions- <strong>und</strong> trockenheitsgefährdeten standorten empfiehlt sich <strong>die</strong> zusätzliche verwendung einer<br />
deckfrucht (60 bis 80 kg/ha sommergerste oder hafer). Zu beachten ist, dass <strong>die</strong> deckfrucht in der<br />
folge rechtzeitig geräumt wird, damit <strong>die</strong> einsaat nicht zu stark von der deckfrucht unterdrückt wird.<br />
n <strong>die</strong> düngung richtet sich nach dem standortspezifischen nährstoffangebot <strong>und</strong> dem nährstoffbedarf der<br />
ansaat <strong>und</strong> hat gemäß den <strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>sachgerechte</strong> düngung (fachbeirat <strong>für</strong> Bodenfruchtbarkeit<br />
<strong>und</strong> Bodenschutz des BMlfuw, 2006) zu erfolgen. um ein tiefreichendes wurzelwerk zu fördern, ist<br />
ein überangebot von nährstoffen, insbesondere stickstoff, zu vermeiden. wirtschaftseigene dünger<br />
wie stallmist, kompost, gut verdünnte gülle <strong>und</strong> jauche in kleineren aufwandsmengen (10 bis 15<br />
t/ha <strong>und</strong> aufwuchs) mit gleichmäßiger verteilung sind zu empfehlen. auf den einsatz mineralischer<br />
stickstoffdünger – zusätzlich zu verwendeten wirtschaftsdüngern – sollte nach Möglichkeit verzichtet<br />
werden.<br />
n Zur förderung der Bestockung <strong>und</strong> zur unkrautunterdrückung ist bei ca. 10 bis 15 cm aufwuchshöhe<br />
ein Reinigungsschnitt durchzuführen. das Mähgut soll nach Möglichkeit abgeführt werden.<br />
3.4.7.2 Bei Nutzung als Acker<br />
n <strong>die</strong> unverzügliche Begrünung ist anzustreben. gr<strong>und</strong>sätzlich wird <strong>die</strong> anlage eines luzernegras- oder<br />
kleegrasbestandes empfohlen. der optimale anbauzeitraum <strong>die</strong>ser Mischungen ist in den Monaten<br />
Mai bis juli gegeben.<br />
25