Richtlinien für die sachgerechte Bodenrekultivierung land - und ...

Bodenmeliorationen, Synonym: Bodenverbesserung: Maßnahmen, die einen standort langfristig für
eine bestimmte nutzung verbessern. konkret werden darunter kulturtechnische Maßnahmen zur
langfristigen erhöhung der fruchtbarkeit eines land- oder forstwirtschaftlich genutzten Bodens verstanden,
wozu insbesondere ent- und Bewässerung, entsteinung, gefügelockerung und -stabilisierung,
kulturlandgewinnung, Bodenrekultivierung, Bodensanierung, erosionsschutz gehören. aber
auch die erschließung und flurbereinigung (Bodenreform, kommassierung) fallen unter diesen
oberbegriff.
Bodenrekultivierung: siehe kapitel 1.4 Begriffe und definitionen.
Bodensanierung: dient der Behebung von Bodenbelastungen insbesondere aufgrund von schadstoffen,
häufig in Bezug auf die Bodenreinigung von kontaminierten standorten verwendet.
Bodenschicht: lage eines einheitlichen Materials, das durch ablagerung oder auftrag entstanden und in
situ noch nicht wesentlich durch bodenbildende Prozesse verändert ist (ÖnoRM l 1050).
Bodenverdichtung, Schadverdichtung: veränderungen der Bodenstruktur durch druckbelastung,
verlust an groben Poren mit einhergehender verschlechterung des wasser- und lufthaushaltes (faBo,
2003); verschlechterung der Bodenqualität und der Bodenfunktionen durch erhöhte Bodendichte
und verminderte Bodenporosität.
unter verdichtung des Bodens versteht man die anthropogen verursachte verschlechterung der
Bodenqualität und der Bodenfunktionen durch erhöhte Bodendichte und verminderte Bodenporosität
(vorschlag eu-Bodenrahmenrichtlinie, 2006).
Durchwurzelbarkeit: Möglichkeit der Pflanzenwurzeln sich mechanisch im wurzelraum (der von
Pflanzenwurzeln durchdrungene teil des Bodens) entfalten zu können; wird durch hohe steingehalte,
dichtlagerung, ungünstiges gefüge und anstehendes gestein begrenzt (ad-hoc-arbeitsgruppe
Boden, 2005).
Eingrasen: fütterungsverfahren, bei dem täglich frisches grünfutter gemäht und vom feld abgeführt
wird. da bei diesem verfahren ein Befahren der Böden auch bei nassen Bodenverhältnissen erforderlich
ist, sind Bodenschäden vor allem bei frisch rekultivierten flächen nicht auszuschließen.
Entwässerung: abführen oder entziehen von wasser aus dem Boden; Meliorationsmaßnahme zur
Regulierung des wasserhaushaltes.
Feldkapazität: siehe wasserspeicherfähigkeit.
Fruchtbarkeit, Ertragsfähigkeit, Produktivität: natürliche fähigkeit des Bodens, (kultur-) Pflanzen als
standort zu dienen und nachhaltig regelmäßige Pflanzenerträge von hoher Qualität zu erzeugen
(http://hypersoil.uni-muenster.de).
Geländekorrektur: geländegestaltende Maßnahmen, wie die verfüllung von geländeunebenheiten,
einebnungen, schüttungen, geländeanpassungen, entfernung von felsblöcken und Baumstrünken,
abtragen von Böschungen (lexalP informationssystem).
Infiltrationsfähigkeit: ein Maß für eine in den Boden eintretende und durchsickernde wassermenge (adhoc-ag
Boden, 2005).
Kapillarsystem, Kapillaren: die in feinkörnigen mineralischen und organischen sedimenten sowie
Böden wie adern miteinander verbundenen Porenräume (Ø meist