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Gesundheitswegweiser Koblenz - Stadt Koblenz

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INFoRMAtIV<br />

Grünes für die Seele<br />

Gartenarbeit als Therapie<br />

Sicher haben auch Sie diese Erfahrung<br />

schon einmal gemacht: Ein<br />

langer Waldspaziergang, ein entspanntes<br />

Schlendern im Park, ein<br />

wenig Arbeit im eigenen Garten –<br />

und sofort geht es Ihnen viel besser.<br />

Die Anspannung des Tages ist verschwunden,<br />

Sie fühlen sich entspannt<br />

und gleichzeitig voller Energie.<br />

Das Phänomen ist bereits seit Jahrhunderten<br />

bekannt: Der Kontakt zu Pflanzen<br />

und zur Natur stimuliert unser psychisches<br />

wohlbefinden und hat einen wohltuenden<br />

Effekt auf den Menschen.<br />

In Studien konnte nachgewiesen werden,<br />

dass Menschen, die in naturnahen Gegenden<br />

leben, besonders zufrieden mit ihrem<br />

Leben sind. Das gleiche gilt für Menschen,<br />

die regelmäßig in ihrem Garten arbeiten.<br />

Gartenarbeit macht glücklich - solange kein<br />

Stress damit verbunden ist.<br />

Viele Hobbygärtner erleben ihren Garten<br />

als eine Quelle von Ruhe und Entspannung.<br />

Die langsamen, immer gleichen Bewegungen<br />

des Gärtnerns, an der frischen Luft,<br />

in engem Kontakt mit der Natur, wecken ein<br />

Gefühl von Friedlichkeit. In unserer sonst so<br />

lauten, hektischen und schnelllebigen Zeit<br />

hilft uns das, Stress abzubauen und zur Ruhe<br />

zu kommen.<br />

104<br />

Buga <strong>Koblenz</strong> 2011/Gloger<br />

obwohl die Arbeit im Garten vor allem<br />

körperlich ist, macht sie auch den Kopf frei:<br />

wir können die Gedanken schweifen lassen,<br />

nachdenken, in uns gehen oder auch nur ein<br />

paar Stunden am tag vor uns hinträumen.<br />

Farben erleben, Gerüche wahrnehmen,<br />

kreativ tätig sein und Neues ausprobieren –<br />

das alles erfüllt unser Leben mit Freude und<br />

Staunen.<br />

Gartenarbeit soll ein gutes Mittel gegen<br />

Stimmungstiefs sein. Durch den Aufenthalt<br />

im Freien wird mehr Melatonin gebildet. Dieses<br />

Hormon reguliert unseren Schlaf-wach-<br />

Rhythmus, sorgt für einen erholsamen Schlaf<br />

und steuert unser wohlbefinden.<br />

Das Grün um uns herum muss dabei<br />

keine riesigen Ausmaße haben, um positiv<br />

auf uns zu wirken. Selbst kleine Gärten oder<br />

Vorgärten, ein begrünter Balkon, ein Blick<br />

aus dem Büro ins Grüne oder schöne Zimmerpflanzen<br />

wirken sich auf die Psyche des<br />

Menschen aus.<br />

So konnte in Studien nachgewiesen<br />

werden, dass Studenten in einem begrünten<br />

Lehrsaal besser lernen konnten als ihre<br />

Kommilitonen in nicht begrünten Räumen.<br />

Büroangestellte in begrünten Büros haben<br />

weniger häufig gesundheitliche Probleme,<br />

fühlen sich wohler und sind zufriedener mit<br />

ihrer Arbeit. Auch die Arbeitsleistung ist hö-<br />

BERAtUNG UND HILFEN<br />

her als in unbegrünter Atmosphäre. Untersuchungen<br />

in Krankenhäusern machten deutlich,<br />

dass Menschen mit dem Blick ins Grüne<br />

nicht nur schneller entlassen werden können<br />

sondern auch weniger starke Schmerzmittel<br />

brauchten als Patienten, die auf eine Ziegelwand<br />

schauen mussten.<br />

Zunehmend nutzen auch Ärzte und<br />

therapeuten diese Effekte und verordnen<br />

ihren Patienten Gartenarbeit als therapie.<br />

In den USA ist therapeutisches Arbeiten mit<br />

Pflanzen bereits seit Jahrzehnten fester Bestandteil<br />

des Gesundheitswesens. wer an<br />

Konzentrationsstörungen leidet, an Antriebslosigkeit<br />

oder Motivationsverlust, wer Probleme<br />

mit seinem Selbstwertgefühl hat oder autoaggressiv<br />

ist, kann im Garten Erfahrungen<br />

machen, die heilsam sind. Psychisch kranke<br />

Menschen erfahren hier, dass sie nicht hilflos<br />

ausgeliefert sind, sondern dass sie aktiv gestalten<br />

und ihre Umwelt positiv beeinflussen<br />

können. Das gibt ihnen Halt und macht Mut,<br />

eigene Entwicklungsschritte zu gehen.<br />

Nicht umsonst ist unsere Sprache voller<br />

Redewendungen, die aus der Natur stammen:<br />

„die Früchte seiner Arbeit ernten“,<br />

„stark wie ein Baum sein“, „Boden unter die<br />

Füße bekommen“, „eine blühende Phantasie<br />

haben“. Pflanzen gehören seit Menschengedenken<br />

zu uns, sie tun uns gut. wir erleben<br />

sie als natürlich und vertraut. Sie schenken<br />

uns Ruhe und Entspannung.<br />

Versuchen Sie es doch mal mit einem<br />

waldspaziergang, wenn Sie gestresst sind,<br />

einem Bummel im Park, wenn Sie sich nicht<br />

gut fühlen und mit ein bisschen Gartenarbeit,<br />

wenn Sie wütend und gereizt sind! oder<br />

stellen Sie sich eine Zimmerpflanze ins Büro!<br />

Vielleicht tut das Grün auch Ihnen gut!<br />

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