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Gesundheitswegweiser Koblenz - Stadt Koblenz

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Männergesundheit<br />

Nachholbedarf bei der Gesundheitsvorsorge<br />

Diese Zahlen klingen alarmierend:<br />

Deutsche Männer leben durchschnittlich<br />

etwa 6 Jahre kürzer als<br />

Frauen. Im Alter von 17 bis 35 Jahren<br />

sterben Männer fast dreimal so<br />

häufig wie Frauen an unnatürlichen<br />

Todesursachen, z.B. durch Verkehrsunfälle<br />

und an den Folgen von Drogen-<br />

und Medikamentensucht. Im<br />

Alter zwischen 40 und 65 Jahren<br />

liegt die Sterblichkeit an Herz-<br />

Kreislauf-Erkrankungen bei<br />

Männern etwa dreimal so<br />

hoch wie bei Frauen, und<br />

Ähnliches gilt für den Tod<br />

an Folgen von Alkoholmissbrauch<br />

und Rauchen (Leberzirrhose<br />

und Lungenkrebs).<br />

woran liegt das? was ist der<br />

Grund für die kürzere Lebenserwartung<br />

von Männern? Der Unterschied<br />

ist teilweise biologisch<br />

und teilweise sozial bedingt.<br />

Einige Experten vermuten, dass<br />

Männer sich immer wieder unter<br />

Beweis stellen müssen und daher<br />

insgesamt risikoreicher leben als<br />

Frauen. Sie trinken häufiger und<br />

mehr Alkohol, sie rauchen öfter<br />

und haben mehr Unfälle. Außerdem<br />

ernähren sie sich weniger<br />

ausgewogen.<br />

Auch ist das Ideal vieler Männer,<br />

hart mit sich und anderen<br />

umzugehen, extrem leistungsfähig<br />

und erfolgreich zu sein. Sie<br />

müssen mutig, angstfrei, cool,<br />

risikofreudig und stresstolerant<br />

sein. Zu diesem Bild passt, dass<br />

gesundheitliche Sorgen, Ängste<br />

oder Probleme, sogar Schmerzen,<br />

häufig über längere Zeit<br />

verleugnet oder nicht wahrgenommen<br />

werden. Viele Männer<br />

verdrängen spürbare Signale, die<br />

deutlich machen, dass mit ihrem<br />

Körper etwas nicht stimmt. Und<br />

zum Arzt geht Mann erst, wenn<br />

es überhaupt nicht mehr anders<br />

geht. Auf Dauer führt ein solches<br />

Verhalten zum erhöhten Risiko,<br />

ernsthaft zu erkranken.<br />

Kurz und gut: Männer haben<br />

einen Nachholbedarf an einem<br />

bewussten und sorgsamen Umgang<br />

mit ihrer Gesundheit. Es<br />

wäre gut, wenn sie lernten, Signale ihres<br />

Körpers wahrzunehmen, richtig einzuordnen<br />

und sich wenn nötig Rat oder Hilfe zu holen.<br />

Auch Männer sollten über Stressbelastungen,<br />

gesundheitliche Schwierigkeiten und<br />

Probleme mit Partnern und Freunden reden<br />

Männergesundheit<br />

Buga <strong>Koblenz</strong> 2011/Gloger<br />

INFoRMAtIV<br />

und ggf. professionelle Hilfe in Anspruch<br />

nehmen. Sie sollten einsehen, dass Gesundheit<br />

und Zufriedenheit mit dem Leben<br />

wichtiger ist als kurzlebige Erfolge.<br />

Bekanntlich lässt sich der Gesundheitszustand<br />

durch das eigene Verhalten erheblich<br />

beeinflussen. Eine gesunde Ernährung,<br />

etwas Bewegung und mehrere Erholungspausen<br />

im Alltag – das sind Zauberformeln<br />

für ein gesundes Leben. Leider<br />

scheitert deren Umsetzung immer noch<br />

viel zu häufig am Rollenverständnis<br />

der Männer: Pausen während der<br />

Arbeit? Undenkbar, auf der Arbeit<br />

will ich richtig was tun! Die Vorsorgeuntersuchung<br />

beim Arzt? Nicht<br />

nötig, es wird schon nichts sein!<br />

Bewegung am Abend? Geht nicht,<br />

keine Zeit! Spinatnudeln statt Hamburger?<br />

Schmeckt nicht, ich brauch<br />

was Richtiges!<br />

Kennen Sie solche Gedanken<br />

auch? Dann machen Sie Schluss mit<br />

diesen Vorstellungen, die Ihrer Gesundheit<br />

auf Dauer schaden.<br />

testen Sie fettarmes Essen mit<br />

viel Salat, leckerem Gemüse und<br />

tollen Beilagen. Denn: ob Ihnen<br />

Ihr Essen schmeckt oder nicht, ist im<br />

wesentlichen eine Sache der Gewöhnung.<br />

Speisen, die Sie häufig<br />

essen, schmecken Ihnen auch. Essen<br />

Sie vor allem viele pflanzliche<br />

Nahrungsmittel. Jeden tag Fleisch<br />

– das muss nicht sein.<br />

Gehen Sie regelmäßig zu den<br />

Vorsorgeuntersuchungen. Denn:<br />

Viele Krankheiten sind heilbar,<br />

wenn sie in einem frühen Stadium<br />

entdeckt werden.<br />

Bewegen Sie sich regelmäßig.<br />

Aber nicht übertreiben! Sport<br />

bringt viel mehr für die Gesundheit,<br />

wenn Sie sich moderat bewegen.<br />

Übermaß schadet auch hier.<br />

Gönnen Sie sich Auszeiten, Pausen<br />

und Erholung. wer den ganzen<br />

tag durchgängig powert, wird auf<br />

Dauer krank. Menschen brauchen<br />

den wechsel von Anspannung und<br />

Entspannung, von Arbeit und Erholung.<br />

Nur dann bleiben Sie auf<br />

Dauer gesund.<br />

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