07.06.2013 Aufrufe

Gesundheitswegweiser Koblenz - Stadt Koblenz

Gesundheitswegweiser Koblenz - Stadt Koblenz

Gesundheitswegweiser Koblenz - Stadt Koblenz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

INFoRMAtIV<br />

Haustiere als „Therapeuten“<br />

Vielleicht haben auch Sie schon einmal<br />

einen Tierliebhaber schwärmen<br />

hören: von den wilden Spielen seiner<br />

kleinen Katze, der ergebenen Treue<br />

seines Hundes oder dem wunderbar<br />

weichen Fell des Kaninchens. Klar ist,<br />

Tiere haben einen positiven Effekt<br />

auf die Psyche und die Gesundheit<br />

des Menschen. Sie sind Seelentröster,<br />

geben emotionale Nähe, Wärme<br />

und Anerkennung.<br />

Allein das Streicheln eines Tieres löst<br />

bei den meisten Menschen positive<br />

Gefühle aus. Ein Tier zu streicheln<br />

– das entspannt und macht ruhig.<br />

Stress, Anspannung und Alltagshektik<br />

verschwinden. Andere Menschen<br />

können besonders gut relaxen,<br />

wenn sie ihre Fische im Aquarium<br />

beobachten. Egal, ob Katze oder<br />

Hund, Hamster oder Kaninchen,<br />

Wellensittich oder Zierfisch – ein Tier<br />

im Haus wirkt sich auf die meisten<br />

Menschen positiv aus.<br />

Von anderen geliebt, geachtet und akzeptiert<br />

zu werden, ist ein menschliches<br />

Grundbedürfnis. In der Beziehung zu anderen<br />

Menschen wird Liebe und Akzeptanz<br />

jedoch häufig genug von Bedingungen abhängig<br />

gemacht. wer Leistung zeigt, wer<br />

es im Leben weit bringt, wer reich ist oder<br />

zumindest schön und schlank, der wird gesellschaftlich<br />

geachtet.<br />

Anders bei tieren: tiere lieben ihren Besitzer<br />

bedingungslos und völlig unabhängig<br />

von Äußerlichkeiten wie Reichtum, Schönheit<br />

oder gesellschaftlichem Status. Sie geben<br />

Herrchen oder Frauchen das Gefühl,<br />

gebraucht zu werden. tiere sind immer da.<br />

Sie bewerten nicht und achten ihren Besitzer<br />

mit all seinen Fehlern, seinen Beeinträchtigungen,<br />

seinen Gebrechen.<br />

Deshalb tun tiere einsamen, alten oder<br />

depressiven Menschen besonders gut. Die<br />

Katze, den Hund oder das Kaninchen zu<br />

füttern und zu pflegen, mit ihnen zusammen<br />

zu sein und sie zu streicheln – das ist eine<br />

Aufgabe, die Menschen erfüllen kann. Sie<br />

gibt Halt und stiftet Lebenssinn.<br />

Das Leben mit tieren gliedert den tag.<br />

Vor allem für Singles oder Menschen, die<br />

nicht mehr im Berufsleben stehen, bringt das<br />

große Vorteile. Ein Haustier muss versorgt,<br />

gefüttert, gepflegt werden. Hunde brauchen<br />

den täglichen Ausgang, Pferde müssen regelmäßig<br />

bewegt werden, Katzen brauchen<br />

ihre Streicheleinheiten.<br />

68<br />

Diese in gleichen Abständen immer wiederkehrenden<br />

Pflichten füllen den tag aus.<br />

wer allein lebt, kommt nach der Arbeit nicht<br />

in eine leere wohnung, sondern wird mit einem<br />

freudigen Bellen oder Miauen begrüßt.<br />

Gleichzeitig eröffnet sich die Möglichkeit<br />

von Kontakten und Gesprächen mit gleichgesinnten<br />

Menschen.<br />

Kinder profitieren ganz besonders<br />

von Haustieren. Sie können mit den tieren<br />

spielen und Zärtlichkeiten austauschen.<br />

Haustiere hören geduldig zu. Kinder lernen<br />

Verantwortung zu übernehmen und können<br />

spielerisch selbst die „Elternrolle“ üben.<br />

In wissenschaftlichen Studien ist<br />

die positive Wirkung von Haustieren<br />

auf die Gesundheit des Menschen<br />

nachgewiesen worden:<br />

• Herzinfarkt-Patienten mit Haustier<br />

leben länger und gesunden besser<br />

als solche ohne Haustier.<br />

• Das Streicheln eines vertrauten<br />

tieres senkt den Blutdruck<br />

und stabilisiert den<br />

Kreislauf.<br />

• Demente, alte Menschen,<br />

die in betreuten<br />

wohngruppen mit<br />

Haustieren leben, sind<br />

geistig fitter und weniger<br />

depressiv. Sie haben<br />

mehr Interesse an<br />

sozialen Kontakten und<br />

sind insgesamt mit ihrem<br />

Leben zufriedener,<br />

als die Vergleichsgruppe<br />

ohne tiere.<br />

In den USA und Kanada<br />

werden tiere seit<br />

über zwanzig Jahren erfolgreich<br />

in der therapie<br />

eingesetzt. In Deutschland<br />

steckt die „tiergestützte<br />

therapie“<br />

noch in den Kinderschuhen.<br />

Klar ist jedoch:<br />

tiere haben<br />

ein feines Gespür<br />

für seelische<br />

Nöte<br />

und körperliche Gebrechen der Menschen.<br />

Richtig eingesetzt wirken sie oft wunder.<br />

So können Tiere beeinträchtigten<br />

Menschen helfen, ihren Alltag besser<br />

zu bewältigen:<br />

• Blindenhunde werden ausgebildet, um<br />

ihrem Herrchen oder Frauchen ein mobileres<br />

Leben mit mehr sozialen Kontakten<br />

zu ermöglichen.<br />

• Hörhunde machen ihre Besitzer auf das<br />

Klingeln der türglocke aufmerksam, sie<br />

reagieren auf akustische Signale und weisen<br />

darauf hin.<br />

• Das therapeutische Reiten auf Pferden fördert<br />

die motorische Entwicklung gelähmter<br />

Kinder.<br />

tiertherapie

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!