Esser, Heinz Christian BK 2011 - BDPK
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<strong>BDPK</strong>-Bundeskongress<br />
vom 29. bis 30 Juni in Dresden<br />
Fachforum Rehabilitation am 30.06.<strong>2011</strong>.<br />
1
Schiedsverfahren gemäß § 125 Abs. 2 SGB V<br />
Gesetz zum ordnungspolitischen Rahmen der Krankenhausfinanzierung ab<br />
dem Jahr 2009 - Krankenhausfinanzierungsreformgesetz – KHRG - (vgl. Artikel 3<br />
Ziffer 7, In Kraft getreten am 24.03.2009)<br />
§ 125 Abs. 2 Satz 4 SGB V:<br />
„Soweit sich die Vertragspartner in den mit Verbänden der<br />
Leistungserbringer abgeschlossenen Verträgen nicht auf die<br />
Vertragspreise oder eine Anpassung der Vertragspreise einigen,<br />
werden die Preise von einer von den Vertragspartnern gemeinsam<br />
zu benennenden unabhängigen Schiedsperson festgelegt.“
§ 125 Abs. 2 Satz 5 und 6 SGB V:<br />
Schiedsverfahren gemäß § 125 Abs. 2 SGB V<br />
„Einigen sich die Vertragspartner nicht auf eine Schiedsperson, wird diese<br />
von der für die vertragsschließende Krankenkasse oder den<br />
vertragsschließenden Landesverband zuständigen Aufsichtsbehörde<br />
bestimmt.“<br />
„Die Kosten des Schiedsverfahrens tragen die Verbände der<br />
Leistungserbringer sowie die Krankenkassen oder ihre Landesverbände je<br />
zur Hälfte.“
Amtliche Begründung:<br />
Schiedsverfahren gemäß § 125 Abs. 2 SGB V<br />
„Mit der Regelung wird für den Fall, dass sich die Krankenkassen ihre<br />
Verbände oder Arbeitsgemeinschaften und die Verbände der<br />
Leistungserbringer nicht auf Vertragspreise oder die Anpassung von<br />
Vertragspreisen einigen, eine Schiedsmöglichkeit eröffnet.<br />
Damit soll eine angemessene Vergütung der Leistungen im<br />
Heilmittelbereich erreicht werden.“
Referentenentwurf GKV-Versorgungsgesetz Stand 10.06.<strong>2011</strong>, vgl. Artikel 1 Ziffer 40<br />
Schiedsverfahren gemäß § 125 Abs. 2 SGB V<br />
§ 111c Abs. 3 SGB V<br />
„Versorgungsverträge mit Rehabilitationseinrichtungen“<br />
„Die Vergütungen für die in § 40 Absatz 1 genannten Leistungen werden<br />
zwischen den Krankenkassen und den Trägern der zugelassenen<br />
Rehabilitationseinrichtungen vereinbart. Kommt eine Vereinbarung<br />
innerhalb von 2 Monaten, nachdem eine Vertragspartei nach Satz 1<br />
schriftlich zur Aufnahme von Verhandlungen aufgefordert hat, nicht oder<br />
teilweise nicht zustande, wird ihr Inhalt auf Antrag einer Vertragspartei<br />
durch die Landesschiedsstelle nach § 111b festgesetzt. Diese ist dabei<br />
an die für die Vertragsparteien geltenden Rechtsvorschriften gebunden."
Schiedsverfahren gemäß § 125 Abs. 2 SGB V<br />
Gesetz zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes und weiterer Gesetze (vgl. Artikel 3, Ziffer 3, am<br />
09.06.11 vom Bundestag beschlossen, tritt nach Verkündung im Bundesanzeiger in Kraft)<br />
§ 111b SGB V<br />
„Landesschiedsstelle für Vergütungsvereinbarungen<br />
zwischen Krankenkassen und Trägern von Vorsorge- oder<br />
Rehabilitationseinrichtungen“<br />
(1) Die Landesverbände der Krankenkassen und die Ersatzkassen<br />
gemeinsam und die für die Wahrnehmung der Interessen der stationären<br />
Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen auf Landesebene<br />
maßgeblichen Verbände* bilden miteinander für jedes Land eine<br />
Schiedsstelle. Diese entscheidet in den Angelegenheiten, die ihr nach<br />
diesem Buch zugewiesen sind.
Schiedsverfahren gemäß § 125 Abs. 2 SGB V<br />
Gesetz zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes und weiterer Gesetze (vgl. Artikel 3, Ziffer 3, am<br />
09.06.11 vom Bundestag beschlossen, tritt nach Verkündung im Bundesanzeiger in Kraft)<br />
§ 111b SGB V<br />
„Landesschiedsstelle für Vergütungsvereinbarungen<br />
zwischen Krankenkassen und Trägern von Vorsorge- oder<br />
Rehabilitationseinrichtungen“<br />
(2) Die Schiedsstelle besteht aus einem unparteiischen Vorsitzenden und<br />
zwei weiteren unparteiischen Mitgliedern sowie aus Vertretern der<br />
jeweiligen Vertragsparteien nach § 111 Absatz 5 Satz 1 in gleicher Zahl;<br />
für den Vorsitzenden und die unparteiischen Mitglieder können<br />
Stellvertreter bestellt werden. Der Vorsitzende und die unparteiischen<br />
Mitglieder werden von den beteiligten Verbänden nach Absatz 1<br />
gemeinsam bestellt. Kommt eine Einigung nicht zustande, werden sie von<br />
den zuständigen Landesbehörden bestellt.
Schiedsverfahren gemäß § 125 Abs. 2 SGB V<br />
Gesetz zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes und weiterer Gesetze (vgl. Artikel 3, Ziffer 3, am<br />
09.06.11 vom Bundestag beschlossen, tritt nach Verkündung im Bundesanzeiger in Kraft)<br />
§ 111b SGB V<br />
„Landesschiedsstelle für Vergütungsvereinbarungen<br />
zwischen Krankenkassen und Trägern von Vorsorge- oder<br />
Rehabilitationseinrichtungen“<br />
(3) Die Mitglieder der Schiedsstelle führen ihr Amt als Ehrenamt. Sie sind<br />
an Weisungen nicht gebunden. Jedes Mitglied hat eine Stimme. Die<br />
Entscheidungen werden von der Mehrheit der Mitglieder getroffen. Ergibt<br />
sich keine Mehrheit, gibt die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag.<br />
(4) Die Rechtsaufsicht über die Schiedsstelle führt die zuständige<br />
Landesbehörde.
Schiedsverfahren gemäß § 125 Abs. 2 SGB V<br />
Gesetz zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes und weiterer Gesetze (vgl. Artikel 3, Ziffer 3, am<br />
09.06.11 vom Bundestag beschlossen, tritt nach Verkündung im Bundesanzeiger in Kraft)<br />
§ 111b SGB V<br />
„Landesschiedsstelle für Vergütungsvereinbarungen<br />
zwischen Krankenkassen und Trägern von Vorsorge- oder<br />
Rehabilitationseinrichtungen“<br />
(5) Die Landesregierungen werden ermächtigt, durch Rechtsverordnung<br />
das Nähere über die Zahl, die Bestellung, die Amtsdauer und die<br />
Amtsführung, die Erstattung der baren Auslagen und die Entschädigung<br />
für Zeitaufwand der Mitglieder der Schiedsstelle, die Geschäftsführung,<br />
das Verfahren, die Erhebung und die Höhe der Gebühren sowie über die<br />
Verteilung der Kosten zu bestimmen. Sie können diese Ermächtigung<br />
durch Rechtsverordnung auf oberste Landesbehörden übertragen.
Schiedsverfahren gemäß § 125 Abs. 2 SGB V<br />
* Zum Begriff „maßgebliche Verbände“ im Sinne von<br />
§ 111b Abs. 1 SGB V:<br />
§ 92 Abs. 6 Satz 2 SGB V<br />
Vor der Entscheidung des Bundesausschusses über die Richtlinien zur Verordnung<br />
von Heilmitteln nach Absatz 1 Satz 2 Nr. 6 ist den in § 125 Abs. 1 Satz 1<br />
genannten Organisationen der Leistungserbringer Gelegenheit zur Stellungnahme<br />
zu geben; die Stellungnahmen sind in die Entscheidung einzubeziehen.<br />
§ 125 Abs. 1 1.Halbsatz SGB V<br />
Der Spitzenverband Bund der Krankenkassen und die für die Wahrnehmung der<br />
Interessen der Heilmittelerbringer maßgeblichen Spitzenorganisationen auf<br />
Bundesebene sollen unter Berücksichtigung der Richtlinien nach § 92 Abs. 1<br />
Satz 2 Nr. 6 gemeinsam Rahmenempfehlungen über die einheitliche Versorgung<br />
mit Heilmitteln abgeben;
Schiedsverfahren gemäß § 125 Abs. 2 SGB V<br />
* Zum Begriff „maßgebliche Verbände“ im Sinne von<br />
§ 111b Abs. 1 SGB V:<br />
vgl. Verfahrensordnung des Gemeinsamen Bundesausschusses<br />
§ 9<br />
Ermittlung der stellungnahmeberechtigten<br />
Organisationen und Sachverständigen<br />
(2) Das Merkmal „maßgebliche Spitzenorganisation auf Bundesebene“ ist durch<br />
Vorlage der Satzung oder Statuten und – soweit es sich nicht um Körperschaften<br />
des öffentlichen Rechts handelt – durch Angabe der Mitgliederzahl glaubhaft zu<br />
machen.
Schiedsverfahren gemäß § 125 Abs. 2 SGB V<br />
* Zum Begriff „maßgebliche Verbände“ im Sinne von<br />
§ 111b Abs. 1 SGB V:<br />
vgl. Verfahrensordnung des Gemeinsamen Bundesausschusses<br />
§ 9<br />
Ermittlung der stellungnahmeberechtigten<br />
Organisationen und Sachverständigen<br />
(3) Das Plenum entscheidet aufgrund der eingehenden Meldungen über den Kreis<br />
der stellungnahmeberechtigten Organisationen, gibt diesen im Bundesanzeiger und<br />
im Internet bekannt und teilt den betreffenden Organisationen seine Entscheidung<br />
mit. Nachmeldungen sind möglich. Nach Aufforderung durch den Gemeinsamen<br />
Bundesausschuss hat eine anerkannte Organisation glaubhaft zu machen, dass die<br />
Voraussetzungen nach Absatz 2 weiterhin erfüllt sind.
Schiedsverfahren gemäß § 125 Abs. 2 SGB V<br />
* Zum Begriff „maßgebliche Verbände“ im Sinne von<br />
§ 111b Abs. 1 SGB V:<br />
vgl. Verfahrensordnung des Gemeinsamen Bundesausschusses<br />
§ 9<br />
Ermittlung der stellungnahmeberechtigten<br />
Organisationen und Sachverständigen<br />
(4) Bei Wegfall der Voraussetzungen wird das Stellungnahmerecht durch den<br />
Gemeinsamen Bundesausschuss aberkannt, soweit nicht die betreffende<br />
Organisation selbst auf das Stellungnahmerecht verzichtet.
Schiedsverfahren gemäß § 125 Abs. 2 SGB V<br />
Entscheidung des BSG vom 25.11.2010 Az.: B 3 KR 1/10 R (für<br />
den Bereich der häuslichen Krankenpflege (HKP), vgl. § 132a SGB<br />
V)<br />
Unterschiede Schiedsverfahren Heilmittel/HKP:<br />
§ 125 Abs.2 Satz 4 ff. und. § 132a SGB V grds. vergleichbar,<br />
in der HKP sind aber<br />
- auch die Inhalte der Rahmenvertragsverhandlungen - abweichend zum<br />
Heilmittelbereich – ggf. Bestandteil des Schiedsverfahrens,<br />
- Vergütungsvereinbarungen den zuständigen Aufsichtsbehörden<br />
gegenüber nicht vorlagepflichtig
Schiedsverfahren gemäß § 125 Abs. 2 SGB V<br />
Entscheidung des BSG vom 25.11.2010 Az.: B 3 KR 1/10 R:<br />
- Addition entgangener Grundlohnsummenentwicklungen gemäß § 71<br />
Abs. 3 SGB zulässig (im vorliegenden Fall 5,98%, GLS-Entwicklungen der<br />
Jahre 2001 – 2007<br />
- Schiedssprüche sind nur eingeschränkt richterlich überprüfbar<br />
- Grundsatz der Beitragsstabilität nicht verletzt, da Preiserhöhung nicht<br />
zur Beitragserhöhungen der Krankenkassen geführt hätte (Anteil HKP an<br />
Gesamtausgaben ca. 1,5%)
Schiedsverfahren gemäß § 125 Abs. 2 SGB V<br />
Entscheidung des BSG vom 25.11.2010 Az.: B 3 KR 1/10 R:<br />
- Schiedsperson ist Vertragshelfer und keine Behörde (im Gegensatz zu<br />
Schiedsämtern gemäß § 89 - vertragsärztliche/vertragszahnärztliche<br />
Versorgung und (neu) für Vorsorge- und Reha-Einrichtungen),<br />
- Schiedsspruch daher auch kein Verwaltungsakt<br />
- Es gibt keine „Leitlinie“ die regelt, wie das Schiedsverfahren abzulaufen<br />
hat.
Schiedsverfahren gemäß § 125 Abs. 2 SGB V<br />
Entscheidung des BSG vom 25.11.2010 Az.: B 3 KR 1/10 R:<br />
- Klageart gegen Schiedssprüche daher „Ersetzungsklage“ nach § 132a<br />
Abs.2 Satz 6 SGB V i.Vm. § 69 Abs. 1 Satz 3 SGB V, § 317 Abs. und<br />
§ 319 Abs. 1 Satz 2 BGB (eine Sonderform der Leistungsklage nach §<br />
54 Abs. 5 SGG)<br />
- Vergütung ist nach billigem Ermessen zu bestimmen, darf also nicht<br />
„unbillig“ sein
Schiedsverfahren gemäß § 125 Abs. 2 SGB V<br />
Entscheidung des BSG vom 25.11.2010 Az.: B 3 KR 1/10 R:<br />
Stichwort „Unbilligkeit“. Wie wird geprüft?<br />
Wird geltendes Recht verletzt?<br />
Wurden wesentliche Verfahrensgrundsätze (faires Verfahren,<br />
rechtliches Gehör, etc.) beachtet?<br />
Hat die Schiedsperson den ihr eingeräumten Beurteilungsspielraum<br />
eingehalten? Ist die Entscheidung vertretbar und nachvollziehbar?
Schiedsverfahren gemäß § 125 Abs. 2 SGB V<br />
Aber Achtung:<br />
Entscheidung des BSG vom 09.04.2008 B 6 KA 29/07 R:<br />
Einigung der Vertragspartner (KZV und Krankenkassen) auf Anpassung<br />
der Gesamtvergütung um 0,69% (GLS NBL 2004 wurde mit 0,71%<br />
festgestellt).<br />
Über eine zusätzliche Erhöhung im Rahmen einer Ost-Westangleichung<br />
konnten sich die Vertragspartner jedoch nicht verständigen.<br />
Daraufhin wurde das Landesschiedsamt angerufen.
Schiedsverfahren gemäß § 125 Abs. 2 SGB V<br />
Aber Achtung:<br />
Entscheidung des BSG vom 09.04.2008 B 6 KA 29/07 R:<br />
Das Landesschiedsamt setzte daraufhin für das Jahr 2004 über die<br />
vereinbarten 0,69% hinaus eine zusätzliche Anpassung in Höhe von<br />
fest.<br />
0,1%<br />
Begründung des Landesschiedsamtes:<br />
Die gesetzliche Regelung, die zu einer (teilweisen) Ost-Westanpassung<br />
der ärztlichen Gesamtvergütung führt, gelte auch für die vertragszahnärztliche<br />
Versorgung.
Schiedsverfahren gemäß § 125 Abs. 2 SGB V<br />
Aber Achtung:<br />
Entscheidung des BSG vom 09.04.2008 B 6 KA 29/07 R:<br />
Entscheidung des BSG:<br />
Da die entsprechende gesetzliche Grundlage ausschließlich die<br />
(teilweise) Ost-Westanpassung im vertragsärztlichen Bereich regelt, war<br />
§ 71 Abs. 2 SGB V (Grundlohnsummenbindung) zwingend zu beachten.<br />
Da das Gesamtergebnis mit 0,69% + 0,10% = 0,79% das zulässige<br />
Erhöhungsvolumen im Jahr 2004 von 0,71% überschreitet, liegt ein<br />
Verstoß gegen § 71 Abs. 2 SGB V vor. Der Schiedsspruch war damit<br />
rechtswidrig und demnach aufzuheben!
Erfahrungen Heilmittelbereich:<br />
Antragssteller/Antragsgegner:<br />
Schiedsverfahren gemäß § 125 Abs. 2 SGB V<br />
Deutscher Verband für Physiotherapie (ZVK), Landesverband Berlin-<br />
Brandenburg ./. Primärkassen Berlin<br />
Forderungen:<br />
- Strukturelle Erhöhung in 3 Stufen a jeweils 6% Erhöhungsvolumen für<br />
West- und Ost-Berlin (entspricht in etwa einer Anpassung an das<br />
Vergütungsniveau der Ersatzkassen)<br />
- Strukturelle Erhöhung um 2,61% (davon 1 Prozentpunkt für West- und<br />
1,61 Prozentpunkte für Ostberlin)
Erfahrungen Heilmittelbereich:<br />
Ergebnis:<br />
Schiedsverfahren gemäß § 125 Abs. 2 SGB V<br />
Vertragliche Vereinbarung auf strukturelle Erhöhung um 2,61%.<br />
Hintergrund:<br />
Fünf andere (Splitter-)Verbände hatten sich bereits im Vorfeld mit den<br />
Primärkassen in Berlin auf das Angebot einer strukturellen Erhöhung um<br />
2,61% (mit Schwerpunkt Ostberlin) verständigt!
Erfahrungen Heilmittelbereich:<br />
Antragssteller/Antragsgegner:<br />
Schiedsverfahren gemäß § 125 Abs. 2 SGB V<br />
Deutscher Verband für Physiotherapie (ZVK), Landesverband Sachsen-<br />
Anhalt ./. AOK Sachsen-Anhalt<br />
Forderungen:<br />
- Strukturelle Erhöhung in einer Stufe auf das durchschnittliche<br />
Vergütungsniveau Primärkassen West (entspricht ca. +30%)<br />
- Absenkung um 1,96%
Erfahrungen Heilmittelbereich:<br />
Ergebnis:<br />
Schiedsverfahren gemäß § 125 Abs. 2 SGB V<br />
Vertragliche Vereinbarung einer linearen Erhöhung um 9,5% für den<br />
Zeitraum 01.07. – 31.12.2010, danach Rebasierung auf das<br />
Vergütungsniveau AOK NBL (siehe unten)<br />
Hintergrund:<br />
Die ZVK Landesverbände Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg,<br />
Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen hatten sich im Vorfeld des<br />
Schiedsverfahrens mit der AOK Mecklenburg-Vorpommern, der AOK<br />
Brandenburg und der AOK PLUS auf eine lineare Erhöhung um 7,5%<br />
verständigt!
Erfahrungen Heilmittelbereich:<br />
Antragssteller/Antragsgegner:<br />
Schiedsverfahren gemäß § 125 Abs. 2 SGB V<br />
Deutscher Verband für Physiotherapie (ZVK), Landesverband Baden-<br />
Württemberg und andere Verbände ./. AOK Baden-Württemberg<br />
Forderungen:<br />
-Lineare Erhöhung um 7,66% (entspricht den<br />
Grundlohnsummenentwicklungen der Jahre 2003 - 2010)<br />
- Absenkung auf vdek-Niveau (minus ca. 3,5%)
Erfahrungen Heilmittelbereich:<br />
Ergebnis:<br />
Schiedsverfahren gemäß § 125 Abs. 2 SGB V<br />
Vertragliche Vereinbarung einer linearen Erhöhung um 1,1%, Erhöhung<br />
der Hausbesuchspauschale in sozialen Einrichtungen von 4 auf 5 Euro,<br />
mit teilweiser Gegenfinanzierung durch die Absenkung Positionen<br />
Naturmoorfango und Hausbesuche).<br />
Hintergrund:<br />
Die Schiedsperson deutete „außerhalb des Schiedsverfahrens“ an, das<br />
Preisniveau auf das durchschnittliche Preisniveau Primärkassen West<br />
abzusenken zu wollen, wenn sich die Parteien nicht auf eine Erhöhung<br />
im Rahmen der Grundlohnsummenentwicklung verständigen würden.
Auswahl der Schiedspersonen<br />
Schiedsverfahren gemäß § 125 Abs. 2 SGB V<br />
Die Suche nach kompetenten/fachkundigen Schiedspersonen gestaltet<br />
sich äußerst schwierig,<br />
- da der Heilmittelsektor im Gesundheitswesen bislang eher ein<br />
Nischendasein fristet (es gibt kaum wirkliche „Insider“) und<br />
- die Aufwandsentschädigung eher dürftig ausfällt.