Techniken der frühkindlichen Fremdsprachenvermittlung - UMIZ
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So bunt wie die unterschiedlichen Umsetzungen dieser Gesetzeslücke sind auch<br />
die verschiedenen Fremdsprachenangebote für Kin<strong>der</strong> im Vorschulalter. „Es gibt eine<br />
enorme Verschiedenheit lohnen<strong>der</strong> Aktivitäten auf allen Ebenen (von transnational bis<br />
individuell)“ (Edelenbos, Johnstone u. Kubanek 2006: 157). Im folgenden Kapitel<br />
werden Angebote in Kin<strong>der</strong>gärten, Sprachschulen, privaten Initiativen und EU-<br />
Projekten erwähnt, um ein Bild <strong>der</strong> Landschaft des <strong>frühkindlichen</strong><br />
Fremdsprachenlernens in Österreich zu zeichnen. Was Christ (2007: 451f) für<br />
Deutschland feststellt, gilt auch für die Quellenlage in Österreich: „Ein statistischer<br />
Gesamtüberblick über Begegnung mit Fremdsprachen im Vorschulalter ist nicht<br />
möglich“.<br />
2.1 Frühkindliches Fremdsprachenlernen im Kin<strong>der</strong>garten<br />
Mit <strong>der</strong> Einführung des verpflichtenden Kin<strong>der</strong>gartenjahres in Österreich ab<br />
Herbst 2009 (einzelne Bundeslän<strong>der</strong> erst ab 2010), hat <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>garten als<br />
Bildungseinrichtung enorm an Bedeutung gewonnen – vor allem im Bereich <strong>der</strong><br />
Sprachvermittlung und Sprachför<strong>der</strong>ung.<br />
Dennoch gibt es nach wie vor „we<strong>der</strong> einheitliche und in manchen Bundeslän<strong>der</strong>n<br />
überhaupt keine Bildungsziele für den Kin<strong>der</strong>garten“ (Dannhauser 2009). Zwar wurde<br />
das Charlotte-Bühler-Institut vom Unterrichtsministerium in diesem Zusammenhang<br />
mit <strong>der</strong> Erstellung eines bundeslän<strong>der</strong>übergreifenden Bildungs-Rahmenplans beauftragt,<br />
<strong>der</strong> Qualitätsstandards benennen soll, dieser Rahmenplan stellt aber lediglich eine<br />
„Praxisanleitung“ dar. Es handelt sich nicht um einen Lehrplan, auch wenn<br />
Bildungsministerin Claudia Schmied sich im Vorwort freut, dass es dank <strong>der</strong><br />
„konstruktiven Zusammenarbeit von Län<strong>der</strong>n und Bund“ gelungen ist, „die<br />
jahrzehntelange For<strong>der</strong>ung nach einem gemeinsamen Bildungsplan für Kin<strong>der</strong> im Alter<br />
von null bis sechs Jahren zu verwirklichen“ (CBI 2009b: Vorwort.).<br />
Im Bildungs-Rahmenplan ist kein einziger Verweis auf die Vermittlung von<br />
Fremdsprachen im Kin<strong>der</strong>garten zu finden. Zwar können die sehr allgemein gehaltenen<br />
Formulierungen (CBI 2009b: 14f) auch auf die <strong>Fremdsprachenvermittlung</strong> angelegt<br />
werden, sie beziehen sich aber immer auf den Kontext des Zweitspracherwerbs im<br />
Kin<strong>der</strong>gartenpädagogInnen nach dem Prinzip eines menschenrechtlich fundierten Zugangs zur frühen<br />
Mehrsprachigkeit (CIS 2001).<br />
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