BUCHTIPP - Hörselberg-Bote
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verteilt eine weitere Frau Almosen.<br />
Pauwels kann bei der<br />
Komposition des Wartburgbildes<br />
von seinem Antwerpener<br />
Landsmann Hendrik<br />
Leys beeinflusst worden<br />
sein, der vor 1862 ein Gemälde<br />
mit dem singenden<br />
Luther in einem Innenhof<br />
vor der sitzenden Frau Cotta<br />
geschaffen und damit gewissermaßen<br />
eine Brücke zu<br />
der vorher vor oder in der<br />
Haustür stehenden Förderin<br />
gestaltet hatte.<br />
Das heutige, als Museum eingerichtete<br />
Lutherhaus befand<br />
sich seinerzeit im Besitz von<br />
Brüdern des Ehemanns, also<br />
von ihren Schwagern, und<br />
dürfte durch Besuche und<br />
Aufenthalte Luthers durchaus<br />
ein identischer Erinnerungsort<br />
sein. Das Wohnhaus<br />
von Konrad und Ursula Cotta,<br />
also Luthers hauptsächliches<br />
Domizil und Ort der<br />
dargestellten Kurrendeszene,<br />
lag allerdings wohl wenige<br />
hundert Meter entfernt in der<br />
heutigen Georgenstraße an<br />
der Einmündung der Nonnengasse.<br />
Die Angaben zu<br />
Herberge und Unterkunft aus<br />
ältester Zeit widersprechen<br />
sich scheinbar, wenn Luther<br />
einerseits „zum Eisenacher<br />
Bürger Heinrich“ gekommen<br />
und andererseits „bey Cuntz<br />
Kotten“ gewesen sei. Im ersten<br />
Fall ist Heinrich Schalbe<br />
angesprochen, der Vater jener<br />
Matrone Ursula, und im<br />
zweiten Fall Konrad – Kuntz<br />
ist die Kurzform – Cotta, ihr<br />
Ehemann, so dass es sich<br />
um dasselbe Gebäude in der<br />
Georgenstraße handelte.<br />
H.S. Redaktion<br />
<strong>Hörselberg</strong>-<strong>Bote</strong> Nr. 90 / 2012<br />
Abb. 4: „LUTHER./<br />
als Curren Schüler zu<br />
Eisenach/1498“<br />
Lithographie nach einer<br />
Zeichnung von Wilhelm Baron<br />
von Löwenstern, 1827<br />
Abb. 5: „Luther singt als<br />
Currentschüler vor der<br />
Thüre der Frau Ursula<br />
Cotta in Eisenach. 1498“<br />
Radierung von Gustav<br />
König, 1847-1851<br />
Abb. 6: Luther als Chorknabe<br />
vor Frau Cotta<br />
singend, Lithographie<br />
nach einem Gemälde von<br />
Hendrik Leys, vor 1862<br />
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