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BUCHTIPP - Hörselberg-Bote

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wurde zwischen 2005 und 2008 neu erschlossen,<br />

im Moment ruhen jedoch die Arbeiten. Derzeitig<br />

wird die Lagerstätte Schönbrunn im Erzgebirge<br />

mit ca. 3 Mio. Tonnen Vorräten aufgefahren. Die<br />

Weltjahresproduktion betrug in den letzten beiden<br />

Jahren ca. 7,8 Millionen Tonnen, die Lagerstättenvorräte<br />

ca. 2 Milliarden Tonnen.<br />

Der Abbau von Schwerspat und Flussspat ist im<br />

Raum Kittelsthal seit Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

nachgewiesen. Man stellte ihn um 1924 (Grube<br />

Wolfsberg) bzw. 1926 (Grube Glück am Krumsberg)<br />

ein. Der Abbau erfolgte weitgehend durch<br />

die örtlichen Bauern, die dadurch einen Zuverdienst<br />

im Winter hatten. Abgebaut wurden insgesamt<br />

9 Schwerspatgänge und 2 Flussspatgänge,<br />

die in den Riffkalken des Zechsteins aufsitzen. Die<br />

Gänge besitzen Längserstreckungen von maximal<br />

350 m und Höhen von bis zu 50 m. Sie erreichen<br />

in linsenförmigen Bereichen (Kessel) maximale<br />

Mächtigkeiten von 3 m. Abgebaut wurde bis zu<br />

einer Gangbreite von ca. 0,5 m. Der Kittelsthaler<br />

Schwerspat weist eine hohe Reinheit auf. Es treten<br />

nur lokal Verunreinigungen mit in den Gang<br />

hereingebrochenem Kalkstein auf.<br />

Vereinzelt sind geringe Flussspatanteile vorhanden,<br />

in sehr geringen Mengen auch Sulfide. Entdeckt<br />

wurden die Schwerspatgänge vermutlich<br />

beim Ackern, denn die Gänge strichen an der<br />

Erdoberfläche aus. Dadurch waren die Erschließungskosten<br />

für die Lagerstätte sehr gering, der<br />

<strong>Hörselberg</strong>-<strong>Bote</strong> Nr. 90 / 2012<br />

(1) Schwerspatgang - offener Abbau im Zugangsbereich der Höhle<br />

40<br />

Bergbau warf sofort Gewinn ab. Abgebaut wurden<br />

die Gänge zumeist von Schächten aus, vereinzelt<br />

sind auch Stollen vom Tal aus in den Berg getrieben<br />

worden. Der gewonnene Schwerspat wurde<br />

mit Fuhrwerken zur Verladung auf die Bahn nach<br />

Wutha bzw. Thal gefahren. Der Erlös betrug in<br />

der Zeit des ersten Weltkrieges 7,5 bis 10 Goldmark<br />

je Tonne bzw. ca. 2 bis 2,5 Dollar/Tonne.<br />

Im Bereich der Tropfsteinhöhle sind nach groben<br />

Schätzungen ca. 3.000 m³ bzw. 13.000 Tonnen<br />

abgebaut worden. Dies entspräche bei heutigen<br />

Preisen einem Erlös von ca. 1,2 Mio. Euro.<br />

Heute werden Lagerstätten jedoch erst mit einem<br />

Abbauvolumen von 500.000 t als rentabel angesehen.<br />

Mit den im Raum Kittelsthal abgebauten<br />

Schwerspatvorräten wäre man in der Lage gewesen,<br />

die heutigen deutschen Produktionsmengen<br />

über mehrere Jahre zu decken.<br />

Schauhöhlenbetrieb<br />

Nach der Entdeckung der Höhle wurde diese<br />

kurzfristig als Versatzhohlraum für taubes Gestein<br />

verwendet. Da zum Einen die Spatvorräte zu<br />

Ende gingen, zum Anderen auch das Potential der<br />

Höhle als Schauhöhle erkannt wurde, erfolgte in<br />

den Jahren 1894 - 1896 durch den Betreiber des<br />

Bergwerks, den Steiger Hess, relativ rasch eine<br />

Erschließung der Höhle als Schauhöhle.<br />

Ab1895 fanden die ersten Führungen statt, 1896<br />

ist die Schauhöhle feierlich mit einer Bergpredigt<br />

eröffnet worden. In den ersten Jahren gab es<br />

die Führungen mit Gaslichtern,<br />

in den zwanziger Jahren<br />

begann die Umrüstung<br />

auf elektrische Beleuchtung.<br />

Dem Geschmack der Zeit<br />

entsprechend, beleuchtete<br />

man die Höhle mit farbigen<br />

Lichtern und dekorierte sie<br />

mit Farnen.<br />

Über Besucherzahlen ist<br />

aus den Jahren vor dem 2.<br />

Weltkrieg leider nichts bekannt.<br />

Bis 1945 erfolgte ein<br />

kontinuierlicher Betrieb,<br />

von 1945 bis 1954 blieb die<br />

Höhle geschlossen. In diesem<br />

Zeitraum erfolgten erste

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