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pErspEktivEn - SRH Zentralklinikum Suhl

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<strong>pErspEktivEn</strong> 1/2012 | hintErgrund<br />

WEg Mit dEn pfundEn<br />

seit Jahren zählt das zentrum für adipositas und metabolische<br />

chirurgie am srh Wald-klinikum gera zu den vorreitern auf<br />

seinem gebiet. im august 2011 erhielt es zudem den titel<br />

„referenzzentrum“ – als einziges in ostdeutschland und eine<br />

von bundesweit drei Einrichtungen dieser art.<br />

Irgendwann wusste Christa Freitag (Name geändert) nicht<br />

mehr weiter. Die 42-Jährige wog über 150 Kilogramm. Doch<br />

alle Versuche, abzunehmen, scheiterten: Diäten halfen nicht,<br />

und Sport kam bei ihrem Gewicht schon länger nicht mehr<br />

infrage. Ihre Gelenke schmerzten, sie litt an Atemnot und zog<br />

sich immer mehr zurück. Als die Friseurin schließlich merkte,<br />

dass es ihr zusehends schwerer fiel, ihren Beruf auszuüben,<br />

bat sie ihren Hausarzt um Hilfe.<br />

zertifizierte qualität<br />

Christa Freitag ist kein Einzelfall. Die Zahl der Adipositas-<br />

Patienten in Deutschland steigt. Laut Statistischem Bundes-<br />

amt ist heute jeder Zweite in Deutschland übergewichtig<br />

oder adipös – mit einem Body-Mass-Index von 30 und mehr.<br />

Bereits seit 16 Jahren finden Betroffene wie Freitag, bei<br />

denen keine Diät anschlägt, im <strong>SRH</strong> Wald-Klinikum Gera Hilfe.<br />

Über 600 Patienten haben die Spezialisten im Zentrum für<br />

Adipositas und Metabolische Chirurgie (ZAMC) bisher behandelt.<br />

Inzwischen reichen die operativen Möglichkeiten vom<br />

Magenband über Schlauchmagen oder Magenbypass bis hin<br />

zur Magenverkleinerung, bei der gleichzeitig ein Großteil des<br />

Dünndarms ausgeschaltet wird. Dabei wenden die Ärzte eine<br />

Methode an, die Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Schweißausbrüche<br />

verhindert. „Es gibt gewisse Kriterien für eine OP.<br />

Unsere Patienten sind in der Regel seit Jahren stark übergewichtig<br />

und haben bereits viele konservative Therapiemaßnahmen<br />

absolviert. Die meisten leiden zudem unter Bluthochdruck,<br />

Gelenkproblemen, Diabetes oder Schlaf-Apnoe“, erläutert Adi-<br />

22 srh Magazin<br />

zertifizierte beHanDLung für aDiPositas-Patienten<br />

positas-Chirurgin PD Dr. Christine Stroh. Ziel der Therapie ist<br />

daher nicht nur, das Gewicht nachhaltig zu reduzieren, sondern<br />

auch die Begleiterkrankungen zu lindern. Nehme ein Patient<br />

genügend ab, könne etwa Diabetes vollkommen verschwinden,<br />

sagt Stroh.<br />

Das interdisziplinäre Team aus vier Ärzten, einer Pflegeexpertin,<br />

einer Diätassistentin sowie einer Ernährungswissenschaftlerin<br />

betreut die Patienten umfassend – vom ersten<br />

Beratungsgespräch über ernährungswissenschaftliche und<br />

bewegungstherapeutische Sitzungen bis zur lebenslangen<br />

Nachsorge. Auch eine Selbsthilfegruppe trifft sich in den Räumen<br />

der Klinik. „Die Zertifizierung bestätigt die hohe Qualität<br />

unserer Arbeit“, betont Stroh. Denn um diesen Titel tragen<br />

zu können, muss das ZAMC bestimmte Kriterien erfüllen. So<br />

werden dort beispielsweise mehr als 100 Patienten pro Jahr<br />

operiert. Und die Teilnahme an Studien ist ebenso verpflichtend<br />

wie eine entsprechende Ausstattung. Im ZAMC gibt es<br />

unter anderem Stühle, OP-Tische und Betten, die speziell für<br />

Patienten bis 250 Kilogramm ausgelegt sind. Derzeit beteiligt<br />

sich das Zentrum darüber hinaus an einer multizentrischen<br />

Studie zur Erarbeitung einer Magenschrittmacher-Therapie.<br />

eine große erleichterung<br />

Christa Freitag ist mit der Behandlung im Zentrum rundum<br />

zufrieden. Der Magenbypass hat das Leben der Friseurin im<br />

wahrsten Sinn des Wortes erleichtert. Nach einem halben Jahr<br />

hat sie bereits 40 Kilo abgenommen. Ihre Ernährung hat sie<br />

komplett umgestellt. Heute nimmt sie fünf bis sechs kleine<br />

Mahlzeiten pro Tag zu sich, Vitamine und Mineralstoffe gibt<br />

es extra. Auf fettige oder saure Speisen muss sie verzichten.<br />

Doch die Einschränkungen nimmt sie gerne in Kauf. Schließlich<br />

kann sie wieder ohne Probleme arbeiten – und sogar ein<br />

bisschen Sport treiben.<br />

Maike kLüber

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