24.06.2013 Aufrufe

Download PDF - Zoo Magdeburg

Download PDF - Zoo Magdeburg

Download PDF - Zoo Magdeburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

16<br />

AKTION NATURSCHUTZ<br />

Chilenisch-Deutsches Duo: Rosa Rojas und Gabriele Knauf, die Speerspitzen ihrer Vereine, auf Pinguin-Exkursion, und bei der Besprechung anstehender<br />

Aktionen. Die Arbeitsteilung: MODEMA organisiert den Protest vor Ort, Sphenisco sorgt für internationales Gehör und Unterstützung aus Europa.<br />

zuchtsprogramms für Humboldt-Pinguine lag es dem <strong>Zoo</strong><br />

<strong>Magdeburg</strong> nahe, im Rahmen seiner Aktion Naturschutz<br />

Sphenisco als kooperatives Mitglied zu unterstützen.<br />

Zu den Gründungsmitgliedern von Sphenisco zählte<br />

auch Rosa Rojas, die Vorsitzende der chilenischen Umweltschutzinitiative<br />

MODEMA (Movimiento de Defensa<br />

del Medio Ambiente), die sich ebenfalls für die Belange<br />

der Humboldt-Pinguine einsetzt.<br />

MODEMA selbst hatte sich gegründet, als 2007 Pläne<br />

bekannt wurden, an der Küste der Gemeinde La Higuera<br />

im Norden Chiles drei Kohlekraftwerke zu errichten - in<br />

unmittelbarer Nähe zum nationalen Schutzgebiet der<br />

Humboldt-Pinguine.<br />

Die Kraftwerke sollten helfen, den enormen Energiebedarf<br />

des Bergbaus in den nahe gelegenen Anden zu befriedigen<br />

- befeuert durch Importkohle, die in entsprechenden<br />

neuen Häfen direkt an die Kraftwerke herangeführt<br />

werden sollte.<br />

Wie alle Pinguine ernährt sich auch der Humboldt-Pinguin in erster<br />

Linie von kleineren schwarmbildenden Fischen, aber auch Tintenfische<br />

werden gerne genommen.<br />

Der Bau der Kraftwerke hätte durch die damit einhergehende<br />

Umweltverschmutzung nicht nur die Pinguine<br />

bedroht, sondern auch die Existenzgrundlage der dort<br />

ansässigen Bevölkerung, die fast ausschließlich von Fischerei,<br />

Tourismus und – im Rahmen der klimatischen<br />

Möglichkeiten - Landwirtschaft lebt. Die Gewässer dieses<br />

Küstenabschnittes zählen zu den artenreichsten und<br />

produktivsten Gebieten Chiles. Hauptgrund dafür sind<br />

die Meeresströmungen, die genau hier Eier und Larven<br />

von Fischen und anderen Meerestieren anschwemmen.<br />

Ein 500 MW-Kohlekraftwerk benötigt rund 80.000 Kubikmeter<br />

Kühlwasser pro Stunde, welches durch große<br />

Turbinen direkt aus dem Meer angesaugt wird – mit<br />

Chlor versetzt und um bis zu 10 Grad Celsius erhitzt,<br />

wird dieses Wasser zurück ins Meer geleitet.<br />

Die Folgen für die Meeresfauna wären entsprechend<br />

katastrophal. Gleichzeitig würde die Luftverschmutzung<br />

durch den täglichen Ausstoß von tonnenweise Kohlendioxid<br />

und anderen Schadstoffen rapide ansteigen, zumal<br />

aufwändige Filterungssysteme bei den geplanten<br />

Projekten nicht vorgesehen waren. Die Konsequenzen<br />

für die Landwirtschaft, die zudem stark auf Öko-Anbau<br />

ausgerichtet ist, wie für die Gesundheit der lokalen Bevölkerung<br />

liegen auf der Hand. Und auch die Auswirkungen<br />

auf den Tourismus lassen sich angesichts dieser<br />

Szenarien leicht abschätzen.<br />

Die Küstenstadt La Serena, 500 Kilometer nördlich der<br />

Hauptstadt Santiago, bildet das Tor zum Norden, hier<br />

beginnt der Übergang zur Atacama, der trockensten<br />

Wüste der Erde.<br />

Von der Küste geht es steil hinauf in die Anden. Hier<br />

findet sich das Herz der chilenischen Bergbauindustrie, in<br />

der Region Coquimbo maßgeblich die Minen El Indio und<br />

Pascua Lama, in denen vor allem Gold gefördert wird.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!