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Analytik von Aminosäuren und biogenen Aminen in fermentierten ...

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1 EINLEITUNG 2<br />

können <strong>von</strong> diesen <strong>in</strong> vielen Bakterien nachgewiesenen Racemasen <strong>und</strong> Epimera-<br />

sen umgewandelt werden [12].<br />

Die Entwicklung <strong>und</strong> Anwendung neuer Analysenmethoden zur Trennung <strong>von</strong> D-<br />

<strong>und</strong> L-AS zeigt jedoch, daß D-AS im Menschen, <strong>in</strong> Tieren, Pflanzen, Mikroorganis-<br />

men (MO) sowie <strong>in</strong> Lebensmitteln (LM) häufiger vorkommen als bislang angenom-<br />

men wurde. In e<strong>in</strong>er Anzahl höherer Pflanzen, u.a. auch <strong>in</strong> Legum<strong>in</strong>osen sowie <strong>in</strong><br />

Solanaceen, wurden freie D-AS <strong>und</strong> deren im Verlauf der Metabolisierung durch den<br />

pflanzlichen Biochemismus acylierte Derivate gef<strong>und</strong>en. Weiterh<strong>in</strong> wurden D-AS <strong>in</strong><br />

verschiedenen Muschelarten, <strong>in</strong> Kopffüßlern, <strong>in</strong> Insekten sowie <strong>in</strong> Mäusen <strong>und</strong><br />

Meerschwe<strong>in</strong>chen nachgewiesen [13-17]. Auch <strong>in</strong> der menschlichen Blutflüssigkeit<br />

<strong>und</strong> im menschlichen Speichel wurden ger<strong>in</strong>ge Mengen <strong>von</strong> D-AS festgestellt [18-<br />

22].<br />

Von Bakterien ist schon seit längerer Zeit bekannt, daß sie e<strong>in</strong>en ausgeprägten<br />

D-AS-Stoffwechsel besitzen, der sie zur Biosynthese der D-AS aus den L-AS durch<br />

entsprechende Racemasen <strong>und</strong> Epimerasen befähigt [12]. Die Zellwand aller Eu-<br />

bakterien enthält als Bestandteile des Peptidoglycans D-AS, <strong>in</strong>sbesondere D-Alan<strong>in</strong>,<br />

D-Glutam<strong>in</strong>säure <strong>und</strong> D-Asparag<strong>in</strong>säure [23]. Auch im Zellpool <strong>von</strong> MO wurde e<strong>in</strong>e<br />

Vielzahl unterschiedlicher D-AS gef<strong>und</strong>en, neben den bereits genannten z.B.<br />

D-Histid<strong>in</strong>, D-Leuc<strong>in</strong>, D-Prol<strong>in</strong>, D-Ser<strong>in</strong> <strong>und</strong> D-Tyros<strong>in</strong> [24-27]. Darüber h<strong>in</strong>aus s<strong>in</strong>d<br />

D-AS <strong>in</strong> antibiotisch wirksamen Polypeptiden aus der <strong>von</strong> bestimmten Schimmelpil-<br />

zen synthetisierten Gruppe der Pepteibole, sowie <strong>in</strong> anderen Peptidantibiotika mi-<br />

krobiellen Ursprungs, wie z.B. Act<strong>in</strong>omyc<strong>in</strong>, Gramicid<strong>in</strong>, Bacitrac<strong>in</strong> oder Polymyx<strong>in</strong><br />

enthalten [28,29]. Diese werden im Gegensatz zur ribosomalen Prote<strong>in</strong>biosynthese<br />

durch Multienzymkomplexe synthetisiert [30,31], wobei die Position <strong>und</strong> Konfigurati-<br />

on jeder e<strong>in</strong>gebauten AS e<strong>in</strong>en entscheidenden E<strong>in</strong>fluß auf die Sek<strong>und</strong>ärstruktur <strong>und</strong><br />

als unmittelbare Folge hier<strong>von</strong> auf die biologische Wirksamkeit der jeweiligen Sub-<br />

stanz hat.<br />

1.1.1 Bedeutung <strong>von</strong> D-<strong>Am<strong>in</strong>osäuren</strong> <strong>in</strong> Lebensmitteln<br />

Viele prote<strong>in</strong>- <strong>und</strong> am<strong>in</strong>osäurehaltige LM werden bei ihrer Herstellung, technologi-<br />

schen Bearbeitung oder Zubereitung häufig e<strong>in</strong>er Behandlung mit Säuren [32,33],

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