Aktivierende Elternarbeit in der Schule

48 Aktivierende Elternarbeit
5.3 Verhaltensbüchlein
In den soeben gegebenen Beispielen war von einem Verhaltensbüchlein
die Rede. Worum geht es dabei? In einem Vokabelheft oder Hausaufgabenheft
(kleines Format) geben Sie Eltern fortlaufende Informationen
über das Verhalten des Schülers. Hat der Schüler Absprachen eingehalten,
Hausaufgaben gemacht, Ordnung im Ranzen gehalten? Ist er
pünktlich erschienen, hat er sich am Unterricht beteiligt? Sie schreiben
positive und negative Rückmeldungen in das Heft. Die Eltern nehmen
diese zur Kenntnis und unterschreiben die Eintragungen. Zunächst
müssen Sie natürlich ein Gespräch mit den Eltern über die Einrichtung
eines solchen Heftes führen. Nutzen Sie das Heft anschließend für die
„Protokollierung“ des Verhaltens. Wiederum empfiehlt es sich aus
lernpsychologischen Gründen, einen begrenzten Sektor des Verhaltens
zu beobachten. Mit dem Verhaltensbüchlein kann man sowohl auf die
Eltern als auch auf den Schüler Einfluss nehmen. Denn mit den Einträgen
kann man eine Punktevergabe im Sinne eines Malus oder Bonus
verbinden. Jeder positive Eintrag ein Pluspunkt. Jeder negative Eintrag
ein Minuspunkt. Wenn der Schüler eine festgelegte Zahl an Pluspunkten
gesammelt hat, bekommt er eine Belohnung. Lassen Sie bei Einhaltung
von Absprachen und Fortschritten immer positive Folgen eintreten.
Geizen Sie nicht mit Lob. Verteilen Sie symbolische Minigeschenke.
Oder stempeln Sie Smilies ins Heft.
Apropos: Kann man auch Eltern loben oder mit Smilies beglücken? Die
Smilies lassen wir mal im Klassenzimmer. Aber Elternlob kommt
gewiss gut an. Schreiben Sie Eltern gern mal einen Lobesbrief, z.B. so:
Sehr geehrte Frau Müller,
ein Brief aus der Schule flattert Ihnen ins Haus. Aber bitte keine Aufregung.
Keine Beschwerde! Kein Tadel. Im Gegenteil. Ich finde, auch
Eltern haben einmal Lob verdient. Ihre Bemühungen um den Abbau von
Jans Verhaltensstörung haben Erfolg gehabt. Da möchte ich Ihnen
meine Anerkennung ausdrücken.
Mit freundlichen Grüßen Ihr