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“Der kalte Krieg - la guerra fredda - the cold war” Avvenimenti della ...

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(Auszüge “Deutsch<strong>la</strong>nd nach 1945”, S. 56 –58 ,Tabaczek, Altenberend, Schöningh-Schroedel, Paderborn,<br />

1993)<br />

Bedrohungsvorstellungen und Kalter <strong>Krieg</strong><br />

Der Entfremdungsprozeß zwischen Ost und West, der im Jahre 1947 erkennbar wurde, mündete<br />

bald in eine Spannungssituation ein, die als Kalter <strong>Krieg</strong> be-zeichnet wurde. Er stellte über vierzig<br />

Jahre eine der zentralen Dimensionen der Weltpolitik dar.<br />

Daß die Entfremdung zwischen Ost und West solche Ausmaße annehmen konnte, <strong>la</strong>g nicht nur<br />

an unter-schiedlichen machtpolitischen oder wirtschaftlichen Interessen. Gegensätzliche<br />

Interessen wurden viel-mehr nicht als solche wahrgenommen, sondern als Teil einer Strategie,<br />

die andere Seite auszuschalten oder zumindest ihre Stellung zu unterminieren.<br />

Die Sowjetunion als stärkste Macht in Osteuropa und die Vereinigten Staaten als Führungsmacht<br />

des Westens hätten beim Abgrenzen der Interessen <strong>the</strong>oretisch die Möglichkeit gehabt, sich auf<br />

Kosten der übrigen Welt zu einigen. Das geschah nicht, weil die häufig antagonistischen<br />

Interessen untrennbar mit gegensätzlichen weltanschaulichen Motiven verflochten waren. Basis<br />

war dabei das ordnungspo-litische und ideologische System des eigenen Landes. Für die USA<br />

waren dies: eine bundesstaatliche Gliederung (t> Föderalismus), eine re<strong>la</strong>tiv schwache<br />

Zentralregierung, Mehrparteiensystem, weitgehend uneingeschränkte Marktwirtschaft,<br />

nachhaltige Be-tonung individueller Rechte und ein aus ihrer Ge-schichte rührendes, auch<br />

religiös ausgeprägtes de-mokratisch-kapitalistisches Sendungsbewu ßtsein.<br />

Die Sowjetunion verstand sich als Gegenpol zur amerikanischen Ordnung, der sie in allen<br />

wesent-lichen Bereichen widersprach. Beide hielten ihre jeweilige Ordnung für geeignet, für die<br />

ganze Welt Geltung zu er<strong>la</strong>ngen. Beide konnten darauf ver-weisen, daß am Beginn ihrer<br />

Entstehung eine erfolg-reiche Revolution stand, die die nachfolgende Ent-wicklung des Landes<br />

historisch geprägt und legiti-miert hatte. Da die Gründungsprinzipien universalen Charakter<br />

hatten, wiesen sie auch anderen Ländern den richtigen Weg. Versuchte eine Seite, andere<br />

Länder in ihren Bannkreis zu ziehen, konnte sich die andere Seite bedroht und ihre Prinzipien<br />

angegriffen sehen.<br />

Eska<strong>la</strong>tion<br />

zum Kalten <strong>Krieg</strong><br />

Mit der Truman-Doktrin und dem Marshall-P<strong>la</strong>n war der Konflikt zwischen Ost und West für die<br />

Welt of-fenkundig geworden, da die betroffenen Länder auf-gefordert waren, sich für oder gegen<br />

diese Politik zu entscheiden (t> Blockbildung). Die Sowjetunion re-agierte mit starkem Druck auf<br />

Polen und die Tsche-choslowakei; im Oktober 1947 floh der ehemalige stellvertretende<br />

Ministerpräsident Polens, ein be-kannter Vertreter des westlich-liberal orientierten Lagers, in den<br />

Westen; im November/Dezember wurde die alliierte Außenministerkonferenz über Deutsch<strong>la</strong>nd<br />

ergebnislos abgebrochen; im Februar 1948 kam es in der Tschechoslowakei zum politi-schen<br />

Umsturz. Zehn nichtkommunistische Minister traten nach kommunistischen Massendemonstrationen<br />

zurück, ihre Plätze wurden von prokommu-nistischen Politikern besetzt und die Parteien<br />

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