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In einem <strong>de</strong>m Anlass - <strong>de</strong>m 60-jährigen Bestehen<br />

<strong>de</strong>s Ortsverban<strong>de</strong>s Tennenbronn - angemessenen<br />

und würdigen Rahmen hielt Bun<strong>de</strong>stagsabgeordneter<br />

Volker Kau<strong>de</strong>r die Festre<strong>de</strong>,<br />

die stellvertreten<strong>de</strong> Ortsvorsitzen<strong>de</strong> Renate<br />

Hilser gab einen Überblick über die vergangenen<br />

sechs Jahrzehnte, Oberbürgermeister Dr.<br />

Herbert Zinell sprach ein Grußwort.<br />

Vor allem aber verdiente die Re<strong>de</strong>, die mehr<br />

war als das angekündigte Grußwort <strong>de</strong>s früheren<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>n (und noch immer jungen) Roland<br />

Haberstroh große Beachtung. So soll <strong>de</strong>r<br />

Beitrag in CDU-<strong>intern</strong> über die Veranstaltung<br />

aus <strong>de</strong>m Abdruck dieser Re<strong>de</strong> bestehen, die<br />

weit über Tennenbronn hinaus wirken wird.<br />

ROLAND HABERSTROH:<br />

Lieber Volker Kau<strong>de</strong>r,<br />

lieber Stefan Teufel,<br />

sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,<br />

lieber Ortsvorsteher Klaus Köser und<br />

lieber Peter Hahn,<br />

Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Gemein<strong>de</strong>- und Ortschaftsrates<br />

sowie geschätzte Anwesen<strong>de</strong>.<br />

Ich freue mich außeror<strong>de</strong>ntlich, heute hier in<br />

Tennenbronn, Verzeihung, in Schramberg, zu<br />

sein und zu Ihnen zu sprechen. Ziemlich genau<br />

zehn Jahre sind es her, seit ich, gera<strong>de</strong> in die<br />

CDU eingetreten, in diesem Saal die 50-Jahr-<br />

Feier miterlebt habe. Das war die zweite Parteiveranstaltung,<br />

bei <strong>de</strong>r ich mit dabei war.<br />

Parteibuch für einen gera<strong>de</strong> 18-Jährigen? Als<br />

das damals die Run<strong>de</strong> bei meinen Kollegen<br />

machte, war die Verwun<strong>de</strong>rung groß. Was ich<br />

<strong>de</strong>nn bei einer Partei wolle. Sei doch eh alles nur<br />

Gelaber. Und zu sagen habe man doch als kleines<br />

einfaches Mitglied auch nichts. Nun, damals<br />

war meine Überzeugung, dass man sich gera<strong>de</strong><br />

als Junger ins Geschehen einbringen und Verantwortung<br />

übernehmen muss. Wenn man schon<br />

unzufrie<strong>de</strong>n ist, dann muss man sich selbst einbringen<br />

und hier und da versuchen, für Verbesserungen<br />

zu sorgen.<br />

Rottweil 11/2006 • Seite 10<br />

CDU-Ortsverband Tennenbronn feierte 60-jähriges Bestehen<br />

Festakt im katholischen Pfarrheim<br />

Festre<strong>de</strong>: Der Unionsfraktionschef Volker Kau<strong>de</strong>r<br />

Nun, und ernst genommen wor<strong>de</strong>n bin<br />

ich von <strong>de</strong>r ersten Stun<strong>de</strong> an. Manchmal<br />

mehr als mir recht war. Doch auch in <strong>de</strong>n<br />

sieben Jahren, in <strong>de</strong>nen ich Vorsitzen<strong>de</strong>r<br />

dieses Ortsverban<strong>de</strong>s war, ist es nur<br />

spärlich gelungen, neue, junge Mitglie<strong>de</strong>r<br />

zu gewinnen bzw. Menschen für Politik<br />

zu begeistern. Neu hinzugekommen<br />

sind Katja Hilser und Michael Dein, <strong>de</strong>n<br />

ich gra<strong>de</strong> vorhin noch im Saal gesehen<br />

habe. So habe ich endlich das Signum<br />

als „jüngstes Parteimitglied“ abgeben<br />

können, zu meiner Freu<strong>de</strong>.<br />

Scha<strong>de</strong>, dass nicht mehr junge Leute<br />

<strong>de</strong>n Weg in die CDU gefun<strong>de</strong>n haben.<br />

Denn gera<strong>de</strong> im Wort Politik steckt das<br />

griechische Wort „Polis“, was so viel be<strong>de</strong>utet<br />

wie Stadt. Man sieht also, dass<br />

Politik gera<strong>de</strong> <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r kleinen Ebene <strong>de</strong>s Ortes<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Stadt ihren handfesten Ursprung hat.<br />

Und was ginge die Bürger mehr an, als genau<br />

die spezifischen Gegebenheiten, die sie zu<br />

einem abgrenzbaren Gemeinwesen machen?<br />

Wenn hier schon die Begeisterungsfähigkeit<br />

nicht da ist (die letzte Gemein<strong>de</strong>ratswahl in Tennenbronn<br />

ist uns noch sehr gut in Erinnerung),<br />

wie soll das erst <strong>auf</strong> größeren Ebenen sein, <strong>auf</strong><br />

<strong>de</strong>nen sich Stefan Teufel und Volker Kau<strong>de</strong>r bewegen?<br />

Wenn bei einer Wahlbeteiligung von vielleicht<br />

noch 60 % sich 35 % für eine Partei aussprechen<br />

und diese dann <strong>de</strong>n Regierungschef<br />

stellt, dann muss man zwar immer noch von Demokratie<br />

sprechen, da es einem frei steht, ob<br />

man wählen will o<strong>de</strong>r nicht. Da aber absolut gesehen<br />

die Regierung nur von einer Min<strong>de</strong>rheit<br />

ge<strong>de</strong>ckt ist, wäre eine Mischung zwischen Demokratie<br />

und Diktatur angebracht. Heraus<br />

kommt also das berühmte, aber sehr treffen<strong>de</strong><br />

Wort „Demokratur“. Und wenn man nicht <strong>auf</strong>passt,<br />

muss irgendwann <strong>de</strong>r Artikel 20 Abs. 2<br />

<strong>de</strong>s Grundgesetzes geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Dort steht<br />

dann nicht mehr „Alle Staatsgewalt geht vom<br />

Volke aus“, son<strong>de</strong>rn „Alle Staatsgewalt geht<br />

<strong>de</strong>m Volke aus“. Es liegt ja <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Hand: Der<br />

Nachbar, <strong>de</strong>r nicht wählen gegangen ist, muss<br />

sich gefallen lassen, dass die Stimme seines<br />

Nachbarn <strong>de</strong>swegen<br />

mehr ins Gewicht fällt.<br />

Jetzt könnten Sie einwen<strong>de</strong>n,<br />

meine Damen<br />

und Herren, dass dies<br />

alles sehr schwarz gemalt<br />

und theoretisch<br />

ist. Und jetzt komme ich<br />

zu <strong>de</strong>nen zurück, die<br />

mich von Anfang an<br />

sehr ernst genommen<br />

haben: Es waren die Älteren.<br />

Sie sind es auch<br />

jetzt: Gera<strong>de</strong> sie sehen<br />

es mit großer Sorge,<br />

dass vor allem in östlichen<br />

Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn<br />

neue Demagogen am<br />

Werk sind und für braune<br />

billige Stimmung<br />

sorgen. Demokratie<br />

Jubiläum<br />

Blumen für Renate Hilser, für David Moosmann in<br />

(Kern-Liebers-)Maßband: Oberbürgermeister Dr. Herbert<br />

Zinell kam mit einer freundschaftlichen Re<strong>de</strong> und<br />

mit zwei Geschenken in <strong>de</strong>n Teilort Tennenbronn.<br />

heißt immer auch wachsam sein und sie kann<br />

nur leben, wenn je<strong>de</strong>r mitmacht. Ein kurzer Blick<br />

in die Geschichtsbücher zeigt, wie gut wir es<br />

haben, wenn wir die Staatsgewalt zumin<strong>de</strong>st<br />

theoretisch in <strong>de</strong>r eigenen Hand haben.<br />

Was kann man also tun, um hier ein wenig<br />

gegen zu steuern?<br />

Gera<strong>de</strong> hierzu war die Eingemeindung nach<br />

Schramberg meiner Meinung nach <strong>de</strong>r berühmte<br />

„Ruck“, <strong>de</strong>r die Tennenbronner erreicht hat.<br />

Ich habe selten so ein großes Interesse mit <strong>de</strong>n<br />

gemeindlichen Belangen festgestellt, wie zur<br />

Zeit <strong>de</strong>r Diskussion. Ich <strong>de</strong>nke, das hält bis jetzt<br />

an. Das sieht man ganz <strong>de</strong>utlich zum Beispiel an<br />

<strong>de</strong>r „Zukunftswerkstatt Tennenbronn“. Unser<br />

Oberbürgermeister weiß ganz genau, dass er<br />

nicht in einem Elysium sitzt und vom geheimen<br />

Orakel <strong>de</strong>r nicht öffentlichen Sitzung seine Wünsche<br />

durchsetzt. Hier ist jemand am Werk, <strong>de</strong>r<br />

ganz genau erkannt hat, wie man die Menschen<br />

mitnimmt: Man informiert sie und fragt sie nach<br />

ihren Vorstellungen. In<strong>de</strong>m sie Vorschläge machen,<br />

übernehmen sie schon ein Stück Verantwortung.<br />

Und wenn sie sehen, dass ihre Mühe<br />

nicht vergebens war, fühlen sie sich ernst genommen<br />

und zu weiterer Mitarbeit motiviert. Mit<br />

Klaus Köser hat <strong>de</strong>r neue Stadtteil meiner Meinung<br />

nach einen Ortsvorsteher, wie er im Buche<br />

steht.<br />

Und das können wir fortsetzen: Stefan Teufel<br />

gehört ebenfalls zu <strong>de</strong>nen, die sich für die Partei<br />

und das Wohl <strong>de</strong>r Menschen quer legen und für<br />

Ihre Überzeugung einstehen. Eigens zu erklären,<br />

woher <strong>de</strong>r kometenhafte Aufstieg <strong>de</strong>s Volker<br />

Kau<strong>de</strong>r kommt, ist hier überflüssig. Alle drei<br />

nehmen die Menschen dort mit, wo sie es brauchen.<br />

Und das mit Begeisterung. Und das ist <strong>de</strong>r<br />

Schlüssel zu weiterem Erfolg: Die Partei muss<br />

dazu da sein, <strong>de</strong>n Menschen zu dienen und ihre<br />

Vorstellungen gebün<strong>de</strong>lt in <strong>de</strong>n <strong>de</strong>mokratischen<br />

Willensbildungsprozess einzubringen. Das hat<br />

<strong>de</strong>r CDU-Ortsverband 60 Jahre lang getan. Es<br />

gibt viel zu tun, meine Damen und Herren. Wenn<br />

es aber so weiter geht, ist die Arbeit in guten<br />

Hän<strong>de</strong>n. Wir müssen wach bleiben und uns mit<br />

Begeisterung für Demokratie einsetzen. Dieser<br />

Ortsverband hat das 60 Jahre lang getan. Ich<br />

gratuliere ganz herzlich und wünsche alles Gute<br />

für die weitere Zukunft! Roland Haberstroh ■

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