Diplomarbeit ? Konzeption und Evaluierung eines ... - CES
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Energieverwaltung<br />
4.1. Softwarearchitektur<br />
Eine geschickte Verwaltung bzw. Minimierung des Energiebedarfs der einzelnen Knoten<br />
ist, neben dem Design der Protokolle für einen energieeffizienten Betrieb des Sensornetzes,<br />
unabdingbar.<br />
Energie gespart werden kann, indem die CPU, der Funkchip oder beides in einen Energiesparmodus<br />
versetzt wird. Die CPU selbst kann hierzu entweder (nahezu) vollständig<br />
deaktiviert werden ( ” Power-Down-Mode“) oder in einen Schlafzustand ( ” Idle“) wechseln,<br />
aus dem sie sehr schnell wieder aufwachen kann. Zusätzlich kann die Taktfrequenz<br />
der jeweils aktuellen Aufgabe angepasst werden 10 . Der Funkchip verfügt ebenfalls über<br />
einen Power-Down- <strong>und</strong> einen Idle-Modus. Als weitere Möglichkeit kann ein Wake-on-<br />
Radio Modus gewählt werden, in dem der Funkchip eigenständig periodisch aufwacht,<br />
das Medium abhört <strong>und</strong> – sofern ein Paket eingeht – die CPU über einen Interrupt<br />
wecken kann. Geht während der Lauschphase kein Paket ein, wechselt der Funkchip<br />
wieder zurück in den Power-Down-Mode.<br />
Die Kombination aus Wake-on-Radio <strong>und</strong> Power-Down-Mode der CPU ist der Gr<strong>und</strong>zustand,<br />
der eine optimale Laufzeit bei gleichzeitiger Erreichbarkeit ermöglicht. Es ist<br />
die Aufgabe der Anwendung, diesen Zustand so oft wie es nur möglich ist zu erreichen.<br />
Der Funkchip signalisiert über einen Interrupt eingehende Daten <strong>und</strong> weckt hierüber<br />
die CPU, um diese entgegenzunehmen <strong>und</strong> entsprechend zu verarbeiten. Durch den<br />
jede Sek<strong>und</strong>e von der Echtzeituhr ausgelösten Interrupt wird der Prozessor überdies<br />
regelmäßig geweckt. Liegt keine Aufgabe vor <strong>und</strong> ist keine Nachricht zu verschicken,<br />
so wechselt die CPU sofort wieder in den Energiesparmodus. Die CPU wird somit nur<br />
einmal pro Sek<strong>und</strong>e kurz geweckt, wenn keine Aktivitäten im Netz stattfinden.<br />
Da zuerst die funktionalen Anforderungen des Netzes im Vordergr<strong>und</strong> standen, wurden<br />
diese Energiesparmechanismen nicht alle vollständig integriert. Es sind – bis auf<br />
die zur Nachbarschaftserkennung notwendige Bake – alle Funktionen darauf vorbereitet,<br />
den Wake-on-Radio Mechanismus zu verwenden. Aufgr<strong>und</strong> der vielen notwendigen<br />
Aufweckpakete führt dies jedoch bei mehreren Knoten, welche sich in gegenseitiger<br />
Reichweite befinden, zu einer zu starken Belegung des Signalisierungskanals <strong>und</strong> somit<br />
zu einer schlechten Gesamtperformance des Netzes. Um das Problem zu umgehen, sind<br />
daher alle Knoten gr<strong>und</strong>sätzlich empfangsbereit. Bei einem Wake-on-Radio Zyklus von<br />
0,5 Sek<strong>und</strong>en müssen im Durchschnitt für 0,25 Sek<strong>und</strong>en Weckpakete geschickt werden,<br />
bis der Partner geweckt ist. Bei einer Datenrate von 100kbps <strong>und</strong> einer mittleren<br />
Paketgröße von 15 Byte für ein typisches Signalisierungspaket können stattdessen theoretisch<br />
über 400 Signalisierungsvorgänge erfolgen! Der Prozessor wird jedoch dennoch,<br />
wann immer keine Aufgaben zu bearbeiten sind, in einen Energiesparmodus versetzt.<br />
Bei häufigem Verkehr auf dem Signalisierungskanal ist somit die Energieeffizienz höher,<br />
1 ist jedoch ausgeschlossen.<br />
10 Zur Wahl der Taktfrequenz stehen 10, 20 <strong>und</strong> 40 MHz zur Verfügung. Es hat sich jedoch herausgestellt,<br />
dass für die reinen Sensorknotenaufgaben 10 MHz Takt ausreichend ist. Lediglich für<br />
rechenintensive Aufgaben würde es sich ggf. lohnen, den Takt zu erhöhen!<br />
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