Profil - Bistum Hildesheim

eide Partner in ihrer Solidarität gefördert – füreinander wie auch für
andere. Diese Praxis steckt mitunter auch unsere Kinder an.
• Diakonat in Ehe und Familie ist immer ein gemeinsamer Glaubensweg.
So entsteht häufi g auch ein gemeinsames, soziales Engagement
der Familie.
Unser diakonisches Engagement zeigt aber auch Grenzen für Ehe und
Familie:
• Der Diakonat ist eine vor allem zeitliche Belastung für Partnerschaft
und Familie. Eine „Dauerverfügbarkeit“ führt nicht selten zu einer
zeitlichen oder physischen Überforderung. Diakone mit jüngeren
Kindern schildern den Verlust von Nähe und der Verkleinerung des
Freundeskreises.
• Auf die unterschiedlichen Einstellungen unserer Ehefrauen – zwischen
größer Nähe und kritischer Distanz zum Diakonat – wird in
den Gemeinden oft wenig Rücksicht genommen.
• Manchmal gewinnen wir durch unseren Diakonat Ansehen im
sozialen Umfeld auf Kosten unserer Frauen, die ihre persönliche
Entwicklung zurückstellen, uns den Rücken frei halten und ihre
Beziehungen zugunsten unseres Diakonats reduzieren.
• Das geistliche Profi l des Diakonats ist zu wenig auf eine an Ehe und
Familien orientierte Spiritualität abgestimmt.
Aus individuell unterschiedlichen Gründen haben einige Mitbrüder das
Scheitern ihrer Ehen erlebt. Das Scheitern einer Ehe ist immer eine Tragik,
die den Diakon besonders in Blick auf seine Berufung und sein Weiheversprechen
trifft 1 .
1 Ein ehrliches Aufarbeiten und das Integrieren der Erfahrung des Scheiterns in das eigene Leben ist ein längerer Prozess,
der letztlich nie zum Abschluss kommt. Gescheitert sein wird Teil des Selbstverständnisses. Mit dieser Einstellung kann ein
in seiner Ehe gescheiterter Diakon ein wertvoller Gesprächspartner und Seelsorger u.a. in der Geschiedenenpastoral sein.
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