Profil - Bistum Hildesheim

wird. Weil die Probleme in manchen Gemeinden, die über keinen Priester und
anderes pastorales Personal verfügen, oft drängend sind, übernehmen Diakone
häufi g pastorale Aufgaben, die nicht zu unserem eigenen diakonischen
Aufgabenfeld zählen. Derartiges Handeln löst zwar kurzfristig das eine oder
andere pastorale Problem, verfälscht aber auf Dauer unser Proprium. Sie geht
in jedem Fall zu Lasten der Armen. Selbstkritisch stellen wir aber auch fest,
dass mancher von uns gern als „heimlicher Gemeindeleiter“ fungiert und
„priesterliche Funktionen“ übernimmt.
In unseren Gemeinden sind wir oftmals in der Liturgie präsent, vor allem
in Eucharistiefeiern. Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen werden mit
großem Engagement und Akzentsetzungen von uns vorbereitet und gefeiert.
Hierdurch wird die „Diakonia Christi“ deutlich.
Dieser als positiv erlebten liturgischen Präsenz steht häufi g eine einseitige,
manchmal ausschließliche, Beschränkung des Diakons auf den Grunddienst der
Leiturgia gegenüber. Der innere Zusammenhang von Gottesdienst und
Nächstendienst kann so verloren gehen und damit auch das diakonische Profi l.
Durchgängig arbeiten viele von uns in verschiedenen Bereichen kategorialer
Seelsorge mit, meist ohne besonderen Auftrag. Wir tun das aus dem
Verständnis unseres Propriums und Amtes heraus. Die kategorialen Arbeitsfelder
sind vielfältig, etwa:
• Begleitung Alter und Kranker und ihrer Angehörigen,
• Alleinerziehender,
• Arbeits- und Obdachloser,
• Beratung von Menschen in Lebenskrisen,
• oder Mitarbeit in der Notfallseelsorge.
Zunehmend mehr Diakone engagieren sich in ausgesprochen sozialpastoralen
Arbeitsfeldern wie etwa dem „Mittagstisch“, der Stadtteilarbeit in
Problemwohnbezirken oder der Sorge für Verlierer unserer Konsumgesellschaft.
Nur einige von uns arbeiten überwiegend oder fast ausschließlich in einem
kategorialen Feld: z.B. in der Seelsorge mit behinderten Menschen, der
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