Profil - Bistum Hildesheim

von Diakonen mit Zivilberuf schwieriger. Ein konkretes Pastoralkonzept für
die neuen pastoralen Räume fehlt fast überall, so dass sich dort der Grunddienst
der Diakonie zusammenhanglos profi lieren muss.
Besonders für Diakone mit Zivilberuf stellt sich die Frage nach der
zukünftigen Gemeindeanbindung in einer Großpfarrei. Pfarreizusammenfüh
rungen, die die örtlichen Gegebenheiten der neuen Kirch-Orte nicht
ausreichend berücksichtigen, verletzen das vor Ort gewachsene Wir-Gefühl,
die Identifi zierung mit den Menschen vor Ort und wecken die Sorge, dass
personale Beziehungen in Zukunft erschwert sein werden. Manchen
Diakonen bietet sich aufgrund ihrer lebensräumlichen Nähe die Rolle als
konstante Bezugsperson an einem Kirch-Ort an. Zugleich zeigen sich
diakonale Brennpunkte als Knotenpunkte zukünftigen Gemeindelebens in
der Gesamtpfarrei. Diese Frage zu klären, ist besonders im Blick auf
diakonische Akzentsetzungen im pastoralen Raum für Diakone mit Zivilberuf
und die hauptberufl iche Diakone gleichermaßen wichtig.
2.2.2. Chancen des Umbruchs
Bei aller Unklarheit bietet diese widersprüchliche pastorale Wirklichkeit
eine große Chance:
• Die Arbeitsanforderung vieler hauptberufl icher Diakone hat sich
verändert: vom „Handwerker“ in der alten Pfarrei oder in der
kategorialen Seelsorge können sie nun gleichsam zum
„Werkstattleiter“ des diakonischen Handelns in der neuen Pfarrei
werden.
• Diakone mit Zivilberuf können als „Grenzgänger“ zwischen den
verschiedenen Milieus und Szenen, die oft verborgene Not der
Menschen entdecken, die die Kerngemeinde so nicht im Blick hat.
Mit Gemeindemitgliedern können entsprechende Projekte entwickelt
werden.
18 | P R O F I L D E S D I A K O N A T S I M B I S T U M H I L D E S H E I M