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Arbeitshilfe STILvollerLEBEN - KLJB

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ERNÄHRUNGS-<br />

SOUVERÄNITÄT<br />

12<br />

LANDLOSENCAMP<br />

AKTIONSFORM: Live-Adventure/Simulationsspiel<br />

PERSONEN: Mindestens 6 Personen (besser mehr) ab 16 Jahren<br />

DAUER: 2 – 3 Tage<br />

BENÖTIGT WIRD: Wiese/Zeltplatz; Unterstellmöglichkeit; ggf. Raum für die inhaltliche Einführung.<br />

Hintergrundinformation zur Landlosenbewegung und Land-Problematik, Fotos oder Dias und Diaprojektor, evtl. Rollenspiel. Große<br />

Pappe, Bretter, Spanholzplatten, Abdeckplane, Werkzeug, Absperrband, Farben, Eddings; Feuerstelle, großer Kochtopf, einfache<br />

Lebensmittel (Bohnen, Mais …). Pro Person ein Schlafsack.<br />

In Ländern wie Brasilien, in denen der Großteil des Landbesitzes<br />

in den Händen weniger Großgrundbesitzer ist,<br />

haben viele Kleinbauern und -bäuerinnen keinen Zugang<br />

zu Land. Als eine Maßnahme und Protestform schließen<br />

sich die Landlosen zu sozialen Bewegungen zusammen und<br />

besetzen Landflächen. In Brasilien besetzen Landlose häufig<br />

bis zu 20 Jahre ein Stück Land, bevor es ihnen in manchen<br />

Fällen zugesprochen wird. In all den Jahren wohnen sie mit<br />

ihren Familien in provisorischen Hütten und müssen jederzeit<br />

damit rechnen, vertrieben zu werden.<br />

Das Landlosencamp thematisiert die Situation von Landlosen,<br />

indem es ihre Lage simuliert. Es entsteht parallel<br />

zu einem Zeltlager: Freiwillige Teilnehmende bekommen<br />

keinen Platz in den normalen Zelten zugewiesen, sondern<br />

sie müssen erst gemeinsam mit anderen Landlosen ein Stück<br />

Land und somit Wohnraum besetzen.<br />

Ablauf:<br />

Am ersten Abend treffen sich die Teilnehmenden des Landlosencamps<br />

zu einer inhaltlichen Einführung. Dazu bietet<br />

sich ein Rollenspiel an (Großgrundbesitzer, Kleinbauern/bäuerinnen,<br />

Familien) sowie Dias und Hintergrundinformationen<br />

zur Problematik. Erläutert werden auch die Ziele und<br />

der Ablauf des Landlosencamps.<br />

Nachts errichten die Landlosen ihr Nachtlager auf Pappe.<br />

Sie suchen sich eine geeignete Stelle außerhalb des Lagers<br />

der restlichen Gruppe.<br />

Am nächsten Morgen stehen die Landlosen um 5 Uhr<br />

morgens auf und beginnen mit der Landbesetzung. Sie markieren<br />

ihr besetztes Landstück mit Absperrband. Mit dem zur<br />

Verfügung stehenden Material bauen sie einfache Hütten.<br />

Mittags kochen sie am Lagerfeuer aus den bereitgestellten<br />

Lebensmitteln ein einfaches Mahl. Nachmittags malen<br />

die Landlosen Banner oder Schilder, die auf ihre Situation<br />

hinweisen.<br />

Die restliche Zeltlagergruppe wird jetzt aktiv auf die Landlosen<br />

aufmerksam gemacht und ist eingeladen, das Camp<br />

zu besuchen. Mindestens eine „landlose“ Person steht für<br />

inhaltliche Erklärungen und Nachfragen zur Verfügung.<br />

Zum Abschluss des Camps (zum Beispiel am nächsten Morgen)<br />

organisieren die Landlosen eine Demonstration, bei der sie<br />

ihre Forderungen deutlich machen: Zugang zu Land, Zugang zu<br />

Wasser und Saatgut. Klares Ziel ist es, Aufsehen zu erregen und<br />

somit nochmals auf die Thematik aufmerksam zu machen.<br />

Eine Herausforderung besteht in der Bewerbung<br />

des Workshops: Wie motiviert man Jugendliche,<br />

sich auf das Wagnis „Komfortverzicht“ einzulassen?<br />

Es ist abzuwägen, wie viel und welche<br />

Information man im Voraus gibt und was als<br />

Überraschungsmoment erhalten bleiben soll.<br />

Das Leitungsteam hat die Aufgabe, Impulse<br />

zu geben und die Gruppe zu beobachten. Wichtig<br />

ist, dass die Thematik der Landlosen im Vordergrund<br />

steht und die Sache nicht auf ein bloßes<br />

Fun-Spektakel oder Abenteuer reduziert wird.<br />

ENTWICKELT VOM BUNDESARBEITSKREIS INTERNATIONALE<br />

ENTWICKLUNG (BAKIE) FÜR DAS <strong>KLJB</strong>-BUNDESTREFFEN 2007.

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