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Der Schiffermast 2012

Vereinszeitschrift des Binnenschifferverein Bremen e.V. Erscheint einmal jährlich.

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Von Henning Jahn<br />

Havarie des TMS „WALDHOF“<br />

Am frühen Morgen des 13. Januar 2011 ereignete sich eine sehr schwere Havarie<br />

auf dem Mittelrhein bei St. Goarshausen. Das mit knapp 2400 Tonnen<br />

Schwefelsäure beladene Tankmotorschiff „WALDHOF“ befand sich auf der<br />

Talfahrt von Ludwigshafen nach Antwerpen, als es vermutlich oberhalb der<br />

Loreley kenterte, und dann an der Einfahrt zum Loreleyhafen im rechten Teil<br />

der Fahrrinne, auf der Backbordseite liegend, fest kam. Nach dem die Revierzentrale<br />

von anderen Schiffen per Funk über den Unfall informiert wurde,<br />

sperrten die Mitarbeiter umgehend den Streckenabschnitt zwischen Bingen<br />

und Bad Salzig für den gesamten Schiffsverkehr, informierten die Rettungskräfte,<br />

Wasserschutzpolizei und das zuständige Wasser- und- Schifffahrtsamt<br />

(WSA) Bingen. Von den vier Besatzungsmitgliedern, die sich an Bord befanden,<br />

konnten zwei gerettet werden, einer wurde bei der späteren Bergung tot<br />

geborgen, das vierte Besatzungsmitglied wird weiterhin vermisst.<br />

Rettungs- und Sicherungsmaßnahmen<br />

Rettungsmaßnahmen<br />

<strong>Der</strong> niederländische Koppelverband „AMETHYST“, der mit 4800 Tonnen<br />

Kies auf dem Weg vom Oberrhein nach Rotterdam war, fuhr hinter der<br />

„WALDHOF“ zu Tal. Wie der Schiffsführer der „AMETHYST“ in der niederländischen<br />

Schifffahrtszeitschrift „Binennvaartkrant“ berichtet, konnte er beim<br />

Passieren den gekenterten Tanker auf der Seite liegen sehen, und eine Person,<br />

die sich auf dem Rumpf der „WALDHOF“ befand, erkennen. Kurz danach<br />

hörte er auch Hilferufe, und der Schiffsführer der „AMETHYST“ konnte im<br />

Scheinwerferlicht eine weitere Person treibend auf dem Steuerhausdach sehen.<br />

Wie der Schiffsführer weiter berichtet, konnte er seinen Koppelverband,<br />

auch dank günstiger Strömungen, an die Person heran manövrieren. Da die<br />

„AMETHYST“ tief abgeladen war; konnte der Steuermann der treibenden<br />

Person die Hand reichen und diese konnte leicht auf den Koppelverband<br />

übersteigen. Wie weiter berichtet wird, hat der Schiffsführer Kontakt mit der<br />

Revierzentrale aufgenommen, er konnte dann aber auch merken, wie schlecht<br />

teilweise die Rettungssysteme funktionieren. Vor Ort befand sich schon ein<br />

kleines Boot der Feuerwehr, das aber nicht zu erreichen war, da dieses keinen<br />

Binnenschiffsfunk an Bord hatte. Erst in Koblenz, ca. 40 km weiter rheinabwärts,<br />

konnte die Wasserschutzpolizei Rettungskräfte übersetzten und die<br />

gerettete Person in ein Krankenhaus bringen.<br />

Sicherungsmaßnahmen<br />

Den Einsatzkräften des WSA-Bingen ist es mit Hilfe der Firma Loh-Schifffahrts<br />

GmbH aus Trechtingshausen gelungen, den Havaristen an Land festzumachen<br />

und ein Vertreiben zu verhindern. Am folgenden Tag konnte →

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