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LAWINEN - Alpin.de

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„steile Hänge“ in Abhängigkeit von <strong>de</strong>r Gefahrenstufe <strong>de</strong>s Lawinenlageberichts.<br />

In <strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n Einsteiger am leichtesten umzusetzen<strong>de</strong>n<br />

Metho<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r „Elementaren Reduktionsmetho<strong>de</strong>“, wird<br />

dieser Zusammenhang am schnellsten <strong>de</strong>utlich.<br />

BEI DER ELEMENTAREN REDUKTIONSMETHODE muss <strong>de</strong>r<br />

Anwen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Lawinenlagebericht kennen und die Hangneigung in<br />

Größenordnungen schätzen können (<strong>de</strong>r Hang ist zwischen 35 und<br />

40 Grad steil und nicht <strong>de</strong>r Hang hat genau 38 Grad). Das richtige<br />

Einschätzen <strong>de</strong>r Hangneigung ist mit etwas Übung nicht son<strong>de</strong>rlich<br />

schwierig, muss jedoch sorgfältig erlernt wer<strong>de</strong>n. Die Gefahrenstufe<br />

bezieht sich jeweils auf die im Lagebericht genannten Bereiche.<br />

Herrscht Lawinengefahrenstufe 3 (erheblich), dann bleibt man in<br />

Aufstieg und Abfahrt in Gelän<strong>de</strong>bereichen unter 35 Grad, wobei<br />

<strong>de</strong>r gesamte Hang als Einzugsgebiet zu berücksichtigen ist.<br />

STOP OR GO wur<strong>de</strong> von Michael Larcher im OeAV entwickelt und<br />

ist ein umfassen<strong>de</strong>s (didaktisches) Konzept, welches die auf Skitour<br />

o<strong>de</strong>r Variantenabfahrt notwendigen Entscheidungsprozesse strukturiert.<br />

Alle wichtigen, das Risiko min<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Handlungsanweisungen<br />

sind explizit angeführt – dadurch sind sie einfacher umzusetzen und<br />

risikobewusstes Verhalten erfährt damit eine höhere Akzeptanz.<br />

Als übergeordnetes Handlungsschema dienen die Standardmaßnahmen,<br />

die in einer Art Checkliste die Bereiche Planung und Gelän<strong>de</strong><br />

umfassen. Diese besitzen insofern einen hohen Stellenwert,<br />

als sie sicherstellen, dass wichtige Punkte bei je<strong>de</strong>r Tour/Variante<br />

berücksichtigt wer<strong>de</strong>n. In die Standardmaßnahmen eingebettet ist<br />

die Stop or Go-Entscheidungsstrategie, die aus zwei Teilen (Check<br />

1 und Check 2) besteht. Check 1 entspricht dabei <strong>de</strong>r „Elementaren<br />

Reduktionsmetho<strong>de</strong>“. Im Check 2 sollte <strong>de</strong>r Anwen<strong>de</strong>r die Gefahrenzeichen<br />

Neuschnee, frischer Triebschnee, frische Lawinen,<br />

Setzungsgeräusche und Rissbildung, starke Durchfeuchtung wahrnehmen<br />

und beurteilen. Sind keine Gefahrenzeichen festzustellen,<br />

so kann weitergegangen wer<strong>de</strong>n, treten Gefahrenzeichen auf und<br />

wer<strong>de</strong>n diese als „Gefährlich für mich“ bewertet, so muss man <strong>de</strong>r<br />

Gefahrenstelle ausweichen o<strong>de</strong>r überhaupt abbrechen. Durch die<br />

Einbeziehung <strong>de</strong>r Gefahrenzeichen wer<strong>de</strong>n Elemente <strong>de</strong>r klassischen<br />

Beurteilung mit einer Entscheidungsstrategie kombiniert.<br />

Für das gesamte Konzept gilt, dass Zumutbarkeit und Praxisrelevanz<br />

aller Maßnahmen an oberster Stelle stehen.<br />

DIE SNOWCARD wur<strong>de</strong> von Martin Engler und Jan Mersch im<br />

DAV entwickelt und basiert ebenfalls auf <strong>de</strong>r „Elementaren Reduktionsmetho<strong>de</strong>“.<br />

Ausgangspunkt ist wie<strong>de</strong>r die Lawinengefahrenstufe,<br />

die in Beziehung zur Hangneigung gebracht wird. Dies geschieht bei<br />

<strong>de</strong>r SnowCard auf sehr raffinierte Art und Weise, da mittels einer<br />

farbigen „Prismen-Karte“ durch Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Betrachtungswinkels<br />

zwei unterschiedliche Grafiken (günstige und ungünstige Exposition)<br />

sichtbar wer<strong>de</strong>n und so auch eine differenzierte Einschätzung <strong>de</strong>s<br />

Risikos in unterschiedlichen Expositionen möglich ist. Liegt man bei<br />

<strong>de</strong>r Verbindung von Hangneigung und Gefahrenstufe im „grünen<br />

Bereich“, ist das Risiko gering, im „gelben Bereich“ ist Vorsicht<br />

geboten und im „roten Bereich“ besteht hohes Risiko. Im „gelben<br />

Bereich“ sind Entlastungsabstän<strong>de</strong> von min<strong>de</strong>stens 10 Metern einzuhalten<br />

und die Gruppengröße ist zu beschränken. Bei flächig vielbefahrenen<br />

Hängen, kann man vier bis fünf Grad von <strong>de</strong>r Hangneigung<br />

abziehen, da solche Hänge sicherer sind. Der sicherheitsbewusste<br />

Tourengeher verzichtet bereits im orangen Übergangsbereich von<br />

gelb zu rot auf eine Befahrung. Sehr praktisch an <strong>de</strong>r SnowCard sind<br />

die integrierten Neigungsmesser, mit <strong>de</strong>nen man sowohl auf <strong>de</strong>r Kar-

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