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LAWINEN - Alpin.de

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Von oben:<br />

ABS-Rucksack<br />

(Avalanche<br />

Airbag System),<br />

Avalung, Skihelm,<br />

Lawinenball.<br />

ALPIN EXTRA Lawinen Sicherheitsausrüstung<br />

22 EXTRA 1/08<br />

ABS – <strong>LAWINEN</strong>-AIRBAG-SYSTEM<br />

Der ABS-Rucksack ist <strong>de</strong>r erste von drei Ausrüstungsgegenstän<strong>de</strong>n,<br />

welche zusätzlich zu LVS, Schaufel und Son<strong>de</strong> mitgenommen<br />

wer<strong>de</strong>n können, ja sollen. Diese drei stellen zwar keine Standardausrüstung<br />

dar, sind aber alle sehr empfehlenswert.<br />

Mit Abstand am effektivsten, um Ihre Überlebenschancen im<br />

Falle eines Lawinenabgangs zu erhöhen, ist die Verwendung <strong>de</strong>s<br />

ABS-Systems. Es besteht aus einem Rucksack mit zwei integrierten<br />

Ballons, die nach <strong>de</strong>m aktiven Ziehen eines Handgriffs aufgeblasen<br />

wer<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>n Träger bei einem Lawinenabgang an <strong>de</strong>r Oberfläche<br />

halten sollen. Das System hat sich in <strong>de</strong>r Praxis sehr gut bewährt<br />

und kann als einziges eine Verschüttung verhin<strong>de</strong>rn bzw. die<br />

Verschüttungstiefe so gering halten, dass Suchen (die Ballons sind<br />

an <strong>de</strong>r Oberfläche sichtbar) und Ausgraben kaum mehr notwendig<br />

sind. Uneingeschränkt empfehlenswert.<br />

AVALUNG<br />

Auch die Avalung ist in einem Rucksack integriert (es gibt sie aber<br />

auch ohne) und ermöglicht es, über ein Mundstück trotz Verschüttung,<br />

d. h. in <strong>de</strong>r Lawine, weiterzuatmen. Voraussetzung ist, dass<br />

man das Mundstück in <strong>de</strong>n Mund bekommt und dort behalten kann<br />

und dass man in <strong>de</strong>r Lawine genügend Platz hat, um <strong>de</strong>n Brustkorb<br />

zum Atmen bewegen zu können. Die auch im Lawinenschnee<br />

vorhan<strong>de</strong>ne Luft wird dann durch ein Filtersystem eingeatmet, das<br />

ausgeatmete CO 2 wird über das Rückenteil abgeführt. Die Avalung<br />

nimmt die Verschüttung in Kauf und reduziert in keiner Weise die<br />

Verschüttungstiefe, sie kann aber auf geniale Weise die Überlebenszeit<br />

in <strong>de</strong>r Lawine von ca. 15 Minuten auf bis zu 60 Minuten<br />

verlängern. Das heißt, Ihre Kamera<strong>de</strong>n haben mehr Zeit zum<br />

Ausgraben und ihre Überlebenschancen steigen. Die Avalung hat in<br />

<strong>de</strong>r Praxis bereits bei mehreren Unfällen funktioniert.<br />

SKIHELM<br />

Beim Variantenfahren und Freeri<strong>de</strong>n trägt schon fast je<strong>de</strong>r einen,<br />

und auch beim Tourengehen stellen immer mehr Leute fest, dass<br />

es kein Fehler ist seinen Kopf zu schützen. Die steigen<strong>de</strong> Zahl an<br />

Schä<strong>de</strong>l-Hirn-Verletzungen gibt ihnen Recht.<br />

<strong>LAWINEN</strong>BALL<br />

Der Lawinenball ist mit einer Schnur mit <strong>de</strong>m Körper <strong>de</strong>s Tourengehers<br />

verbun<strong>de</strong>n und wird in einer Tasche verstaut, die an je<strong>de</strong>m<br />

Rucksack befestigt wer<strong>de</strong>n kann. Im Falle einer Verschüttung wird<br />

eine Reißleine gezogen, <strong>de</strong>r Ball springt aus <strong>de</strong>r Tasche und wird<br />

durch eine Fe<strong>de</strong>r aufgefaltet. Während <strong>de</strong>s Lawinenabgangs bleibt<br />

<strong>de</strong>r Ball an <strong>de</strong>r Oberfläche und nach <strong>de</strong>m Stillstand folgt man <strong>de</strong>r<br />

Schnur, bis man direkt oberhalb <strong>de</strong>s Verschütteten steht. Nun kann<br />

mit <strong>de</strong>m Schaufeln begonnen wer<strong>de</strong>n. Das heißt <strong>de</strong>r Lawinenball<br />

verkürzt die LVS-Suche, versucht aber nicht die Verschüttungstiefe<br />

zu reduzieren und ermöglicht auch kein längeres Überleben im Schnee.<br />

RECCO<br />

Hierbei han<strong>de</strong>lt es sich um Reflektoren, welche in <strong>de</strong>r Kleidung<br />

eingenäht o<strong>de</strong>r auf Helm und Skischuhe aufgeklebt sind. Mittels<br />

speziellen Suchgeräten kann <strong>de</strong>r Verschüttete geortet wer<strong>de</strong>n. Das<br />

Recco-System kommt im pistennahen Bereich zum Einsatz, es<br />

Bedarf aber immer eines groß angelegten Sucheinsatzes.<br />

LITERATURTIPP<br />

Österreichisches Kuratorium für <strong>Alpin</strong>e Sicherheit: Lawinenfibel,<br />

2007, www.alpinesicherheit.at

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