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Fahrfähigkeit Thema: Grundlagen der Rechtsmedizin Fahrfähigkeit ...

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Von den mit Auflagen befürworteten ca. 67 % (196 Substituierte) wurden im weiteren<br />

Verlauf bis im Juli 1994 insgesamt ca. 45 % (87) wie<strong>der</strong>um aktenkundig auffällig. Etwa 41<br />

% blieben bis dahin unauffällig und über etwa 14 % ist <strong>der</strong> weitere Verlauf nicht eruierbar.<br />

Die 87 erneut aktenkundigen Methadonsubstituierten fielen zu ca. 1/4 v. a. wegen massvien<br />

Geschwindigkeitsübertretungen, selten wegen an<strong>der</strong>en Fahrfehlern jedoch ohne festgestellte<br />

Beteiligung von Drogen o<strong>der</strong> Alkohol auf. In ca. 45 % erfolgte eine erneute Rapportierung<br />

wegen Drogenkonsum bzw.handel o<strong>der</strong> medizinische Auflagen wurden nicht eingehalten.<br />

Etwa 20 % fuhren unter Drogeneinfluss (Mischkonsum) o<strong>der</strong> in angetrunkenem Zustand. Bei<br />

diesen 20 % liegt in fast allen Fällen (15 von 17) eine Alkoholisierung über 0,8<br />

Gewichtspromill vor, i. d. R. zwischen 1 und 2 Gewichtspromill. Die meisten Rückfälle bzw.<br />

Auffälligkeiten - insgesamt 51 o<strong>der</strong> ca. 62 % - erfolgten zwischen 7 und 30 Monaten nach<br />

<strong>der</strong> Zulassung.<br />

Gegen 96 % aller beurteilter Substituierter (280 Personen) waren zur Zeit <strong>der</strong> Untersuchung<br />

zwischen 19 und 35 Jahre alt, ca. 63 % (184 Personen) zwischen 22 und 29. Gut 35 % aller<br />

Beurteiler waren zwischen 26 und 29 Jahre alt . Die verkehrsmedizinisch beurteilten<br />

Substituierten sind damit im Schnitt etwas älter als die überwiegende Mehrheit aller Zürcher<br />

Methadonbezüger. Von den 87 erneut Auffälligen waren 57 o<strong>der</strong> ca. 66 % zwischen 22 und<br />

29 Jahre alt. Ca. 34 % aller Auffälligen zählten zwischen 26 und 29 Jahre. Somit sind die<br />

erneut Auffälligen nur geringfügig jünger als die Gesamtheit <strong>der</strong> beurteilten<br />

Methadonsubstituierten. Mit ca. 21 % Frauen lies sich ebenso kein geschlechtsspezifisches<br />

Überwiegen unter den erneut Auffälligen feststellen, da <strong>der</strong> Frauenanteil an den insgesamt<br />

293 untersuchten Personen gleich hoch ist.<br />

Etwa 75 % <strong>der</strong> Substituierten befand sich zur Zeit <strong>der</strong> Untersuchung bzw. Beurteilung bis zu<br />

18 Monate in einem Methadonprogramm. Bei den Zugelassenen betrug dieser Prozentsatz<br />

rund 72, bei den Rück bzw. Auffälligen etwa 71. Diese letztgenannten Zahlen sind etwas<br />

tiefer, da <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> in den ersten 6 Monaten Therapiedauer Abgelehnten aus Gründen<br />

<strong>der</strong> Praxis höher ist.<br />

Die tägliche Methadondosis lag bei <strong>der</strong> Gesamtheit <strong>der</strong> Substituierten in 73 % zwischen 16<br />

und 60 mg bzw. in 56 % zwischen 21 und 50 mg. Bei den Zugelassenen betragen die<br />

Prozentzahlen 72 bzw. 53. Für die Rückfälligen gelten 70 bzw. 57 % und für die<br />

Abgelehnten 74 % bzw. 62 %. Die Methadondosis liegt demnach in allen Fällen eher an <strong>der</strong><br />

unteren Grenze <strong>der</strong> empfohlenen mittleren täglichen Erhaltungsdosis, relevante Unterschiede<br />

zwischen den erneut Auffälligen und den an<strong>der</strong>en Gruppen lassen sich jedoch nicht<br />

feststellen.<br />

2. Fähigkeitsbegutachtungen<br />

[nach oben]<br />

Von 1987 bis 1993 wurden im Institut für <strong>Rechtsmedizin</strong> Zürich nur insgesamt 47 auffällige<br />

Verkehrsteilnehmer chemisch untersucht, bei denen in Blut und/o<strong>der</strong> Urin Methadon<br />

nachgewiesen werden konnte. Anlass dazu waren am häufigsten Kollisionen, seltener<br />

auffälliges Fahrverhalten, gelegentlich Routinekontrollen. Nur in ca. 45 % <strong>der</strong> Fälle wurde<br />

Methadon im Blut quantifiziert (nur Urin vorhanden, keine Bedeutung mehr beigemessen<br />

etc.). Von diesen 21 Untersuchungen lagen etwa die Hälfte unter 100 ng/ml Blut, die Hälfte<br />

darüber bis maximal 780 ng/ml. In sämtlichen näher untersuchten Fällen konnten jedoch<br />

mindestens eine, meistens jedoch zwei und mehrere an<strong>der</strong>e chemische Substanzen in<br />

relevanten Konzentrationen zusätzlich nachgewiesen werden, häufig Alkohol (13mal),<br />

Benzodiazepine, Opiate, Cannabis und Kokain.

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