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MARKETING<br />
ken. Schwarz-weiß designte Broschüren<br />
sind seit einigen Jahren nicht mehr<br />
im Trend. Eine absolute Notwendigkeit<br />
in jeder Broschüre sind Bilder. Sie sprechen<br />
den Leser emotional an und prägen<br />
sich ein. Zuerst nimmt der Betrachter<br />
stets die visuellen Anreize<br />
wahr und erst im zweiten Schritt geht<br />
der Blick auf den Inhalt des Textes. Porträts<br />
der Partner auf den letzten Seiten<br />
geben der Außendarstellung eine persönliche<br />
Note. Der Mandant weiß sofort,<br />
wer sein Ansprechpartner ist. Auf<br />
den Abdruck von Passbildern sollte<br />
jedoch verzichtet werden. Diese wirken<br />
statisch und altmodisch. Ein professioneller<br />
Fotograf ist hier unumgänglich.<br />
Konzeptionell ist der Aufbau von<br />
Bilderwelten ein starker marken- und<br />
imagestärkender Faktor, d.h. zusätzlich<br />
sollten Bilder eingefügt werden,<br />
die den textlichen Inhalt unterstreichen.<br />
Liegt zum Beispiel ein Schwerpunkt<br />
im Arbeitsrecht, bietet es sich<br />
an, Menschen bei der Arbeit zu zeigen<br />
oder als Beispiel für das Gesellschaftsrecht<br />
zwei schüttelnde Hände,<br />
die einen Vertragsabschluss suggerieren.<br />
Visuelle Elemente laden den Gesamteindruck<br />
emotional-positiv auf.<br />
Die gleichen Bilder können ebenfalls<br />
auf der Internetseite verwendet werden,<br />
um hier den gleichen Effekt zu<br />
erzeugen und gleichzeitig die Einheitlichkeit<br />
der Außendarstellung fort<br />
zu führen.<br />
14 anwaltsreport 6 / 2004<br />
Das Wichtigste auf einen Blick<br />
� 15 Seiten als maximale Länge<br />
� Schriftgröße ca. 8 bis 10 Punkte<br />
� Handliches Format<br />
� Gute Papierqualität<br />
� Farbige Gestaltung<br />
� Professionelle Fotos<br />
� Kurze und prägnante Sprache<br />
� Positionierung entwickeln<br />
Auf gar keinen Fall…<br />
� Kanzleiname im Text in fettgedruckter<br />
Schrift<br />
� Unleserliche Kursivsetzungen<br />
im Text<br />
� Zu lange Überschriften<br />
� Umständliche Formulierungen<br />
� Klischeebilder mit Paragraphen<br />
oder Gerichtshammer verwenden<br />
Die inhaltliche Ausgestaltung<br />
Wichtig ist beim Schreiben des Textes,<br />
den Adressaten des Mediums im Auge<br />
zu behalten. Die Sprache – oder auch<br />
das Corporate Wording wie es sich im<br />
Marketingdeutsch nennt – sollte leicht<br />
zu verstehen sein. Dementsprechend<br />
sind überlange Sätze und eine zu spezielle<br />
juristische Terminologie unerwünscht.<br />
Bildhafte Ausdrücke und die<br />
Verwendung aktiver Formulierungen<br />
statt passiver erleichtern das Verständnis,<br />
denn nicht jeder Leser ist fachlich<br />
vorgebildet oder Jurist. Zwischenüberschriften<br />
und thematische Blöcke<br />
können ebenfalls als Leitfaden bei der<br />
Leserführung dienen.<br />
Inhaltlich gesehen reicht es nicht aus,<br />
das Leistungsangebot zu referieren und<br />
Adresse und Ansprechpartner zu nennen.<br />
Unterscheidungskraft erlangt die<br />
Broschüre erst dann, wenn eine Abgrenzung<br />
zu anderen Kanzleien erreicht<br />
wird. Gelingt dieses nicht, ist diese<br />
lediglich eine unter vielen. Beim Texten<br />
gilt als zentrale Fragestellung, warum<br />
sollte der Mandant gerade meine<br />
Kanzlei beauftragen? Als Anhaltspunkte<br />
können hierfür folgende Fragen<br />
dienen:<br />
1. Gibt es ein schwerpunktmäßiges<br />
Rechtsgebiet auf dem bereits maßgebliche<br />
Erfolge erzielt wurden?<br />
2. Wo werden weitere zukünftige strategische<br />
Erfolgspotenziale gesehen?<br />
3. Welche Vorteile der Betreuung bietet<br />
die Kanzlei (z.B. persönliche Ansprache,<br />
schnelles Handeln, Kosteneffizienz,<br />
besondere Ausbildung einzelner<br />
Berufsträger, Mitgliedschaften,<br />
Veröffentlichungen, Vorträge<br />
etc.)?<br />
4. Besteht eine gewachsene Tradition<br />
(Besteht seit….)?<br />
Es entsteht eine Positionierung, die der<br />
Kanzlei ein einzigartiges Profil gibt.<br />
Unterstützt werden kann diese durch<br />
einen Claim (auch Slogan genannt).<br />
Jedem ist der Dresdner Bank-Claim<br />
„Die Beraterbank“ ein Begriff. Größere<br />
wie auch kleinere Kanzleien gehen<br />
nach und nach dazu über, ihre Positionierung<br />
durch einen Claim zu unterstützen.<br />
Es zeigt Dienstleistungsorientierung<br />
und Studien haben ergeben,<br />
dass die Merkbarkeit des Unternehmens-<br />
bzw. Kanzleinamens maßgeblich<br />
gesteigert und positiv beeinflusst<br />
wird.<br />
Der Prozess, eine Broschüre zu entwerfen,<br />
erfordert einiges an Zeit und<br />
konzeptioneller und strategischer Vorarbeit.<br />
Ist diese aber einmal fertig gestellt,<br />
hat die Kanzlei lange Zeit ein<br />
hervorragendes imageförderndes Marketinginstrument.<br />
Ohne Probleme<br />
kann jederzeit ein Nachdruck beauftragt<br />
werden, eine Textpassage oder ein<br />
Gestaltungselement modernisiert werden.<br />
Autorin<br />
Dr. Tanja Hemme<br />
Poelchaukamp 27<br />
22301 Hamburg<br />
Phone: 040-20970980<br />
Mobil: 0173-6366867<br />
Bezugsquelle der Studie<br />
„Die Kanzleibroschüre als kommerzielles<br />
Kommunikationsmittel“<br />
legalcom<br />
Kai-Uwe Löhde<br />
Kaiser-Wilhelm-Ring 39<br />
40545 Düsseldorf<br />
Tel.: 0211-551615<br />
Internet: www.legalcom.de<br />
eMail: loehde@legal.com