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außerdem ganz gute Deutschkenntnisse. „Und mein Professor<br />

dachte wohl: Der ist verrückt genug, es zu wagen.“ Auch ehr-<br />

geizig genug. Immerhin lockte ein Max-Planck-Institut, und so<br />

rückte sehr schnell Tübingen in sein Visier. Am ZMBP ist er<br />

– ähnlich umtriebig wie der Philosoph Albert Newen – neben<br />

seiner Nachwuchsgruppe mit einem Teilprojekt an dem DFG-<br />

Sonderforschungsbereich 446 beteiligt. Vor kurzem gewann er<br />

für seinen Beitrag den mit 16.000 Euro dotierten Heinz Maier-<br />

Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft.<br />

Auf dem Campus baut er nun eine Brücke von West nach Ost.<br />

Die Gruppe kooperiert unter anderem eng mit der Akademie<br />

der Wissenschaften in Prag, wo sich kürzlich alle Beteiligten<br />

zum Meeting versammelten. Und vier der sechs Doktoranden,<br />

die Friml in der Nachwuchsgruppe und im SFB betreut, kamen<br />

aus osteuropäischen Ländern nach Tübingen, hauptsächlich<br />

aus Polen und Tschechien. „Man hat dort in meinem Fachgebiet<br />

noch nicht überall den notwendigen hohen Standard erreicht,<br />

weil es an Ausstattung fehlt“, bedauert Friml. Für die Dokto-<br />

randen sei die Gruppe am ZMBP deshalb eine tolle Chance, die<br />

Weichen für eine spätere Wissenschaftlerkarriere zu stellen.<br />

Auch Philosoph Albert Newen will mit seiner Doktorandenbe-<br />

treuung neue Maßstäbe in Tübingen setzen. Er überträgt den<br />

jungen Kollegen viel Verantwortung, ließ sie beispielsweise<br />

im vergangenen Oktober eine internationale Tagung orga-<br />

nisieren. „Wöchentliche Arbeitstreffen und Einzelgespräche<br />

sind ein Muss“, sagt er. „Die empirische Forschung für unser<br />

Projekt biete ich als gemeinsames Arbeitsinstrument an.“<br />

Das ist in den Geisteswissenschaften nicht die Regel, war es<br />

auch in Tübingen bislang nicht. „Normalerweise werden die<br />

Dissertationen an einer philosophischen Fakultät eher ne-<br />

beneinanderher geschrieben“, bedauert Newen. Sein Ideal:<br />

seine Doktoranden als Ziehkinder, die er schon während der<br />

Magisterarbeit betreut. In Tübingen begleitet er bereits einige<br />

Magisterkandidaten, „die großes Interesse haben, sich in ihrer<br />

Doktorarbeit mit einem kognitionswissenschaftlichen Thema<br />

zu beschäftigen und sich unserer Gruppe anzuschließen“.<br />

Doch vor allem hält er seine „Schäfchen“ dazu an, ins Ausland<br />

zu gehen, Erfahrungen zu sammeln. Und neue interessante<br />

Kontakte von dort mitzubringen, um sie in das schon beste-<br />

hende Netzwerk zu integrieren. Dabei profitiert der Nach-<br />

wuchs von Newens guten Kontakten nach Berkeley, Oxford<br />

oder New York. Sorge, die Jungwissenschaftler könnten den<br />

Verlockungen US-amerikanischer Unis erliegen und nicht<br />

mehr zurückkehren, hat er nicht. „Sie wissen genau, was sie an<br />

Tübingen haben – und an meiner Arbeitsgruppe“, sagt Newen<br />

ohne falsche Bescheidenheit.<br />

Mareike Knoke<br />

➢<br />

NACHWUCHSGRUPPEN AN DER<br />

UNIVERSITÄT TÜBINGEN<br />

➩ Priv.-Doz. Dr. Roland Brock<br />

Interfakultäres Zentrum für Zellbiologie<br />

„Quantitative Analysis of Intracellular Signal<br />

Transduction in Cellular Immunity“<br />

➩ Dr. Dr. Jiří Friml<br />

Zentrum für Molekularbiologie der Pflanzen<br />

„Mechanisms of plant development:<br />

the developmental cell biology of auxin<br />

transport in the model plant Arabidopsis<br />

thaliana“<br />

➩ Dr. Martin Giese<br />

Neurologische Universitätsklinik<br />

„Lernbasierte Repräsentationen für die<br />

Wahrnehmung und Planung motorischer<br />

Handlungen“<br />

➩ Dr. Ben Godde<br />

Institut für Medizinische Psychologie und<br />

Verhaltensneurobiologie<br />

„Kortikale Reorganisation und Lernen“<br />

➩ Dr. Martin Hülskamp<br />

Botanisches Institut, Zentrum für<br />

Molekularbiologie der Pflanzen<br />

„Entwicklungsgenetische Zellbiologie der<br />

Pflanzen“<br />

➩ Priv.-Doz. Dr. Gabriele Metzler<br />

Seminar für Zeitgeschichte<br />

„Regieren im 20. Jahrhundert. Politik in der<br />

modernen Industriegesellschaft, 1880 – 1970“<br />

➩ Prof. Dr. Albert Newen<br />

Philosophisches Seminar<br />

„Selbstbewusstsein und Begriffsbildungen<br />

beim Menschen. Eine philosophisch-<br />

kognitionswissenschaftliche Untersuchung“<br />

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