RS -E Entwurf Juli 05doc - nline
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Niedersächsisches<br />
Kultusministerium<br />
Arbeitsfassung<br />
Stand: <strong>Juli</strong> 2005<br />
Kerncurriculum<br />
für die Realschule<br />
Schuljahrgänge 5 - 10<br />
Englisch<br />
Niedersachsen<br />
1
Inhalt<br />
Vorwort Kerncurriculum<br />
1 Bildungsbeitrag des Faches Englisch<br />
2 Didaktische Überlegungen<br />
2.1 Prinzipien des Englischunterrichts<br />
2.2 Erläuterungen des Strukturmodells im Fach Englisch<br />
3 Standards im Fach Englisch<br />
3.1 Kommunikative Fertigkeiten<br />
3.1.1 Hör-, Hör-/Sehverstehen<br />
3.1.2 Sprechen<br />
3.1.3 Lesen<br />
3.1.4 Schreiben<br />
3.1.5 Sprachmittlung<br />
3.2 Allgemeine fachspezifische Fertigkeiten<br />
3.2.1 Verfügung über sprachliche Mittel<br />
3.2.2 Lernkompetenz<br />
3.2.3 Interkulturelle Kompetenz<br />
4. Leistungsbeurteilung und -bewertung<br />
5. Bilingualer Unterricht<br />
6 Aufgaben der Fachkonferenz<br />
7 Anhang<br />
7.1 Progression<br />
7.2 Beispiele<br />
2
Vorbemerkung (Arbeitsfassung: <strong>Juli</strong> 2005)<br />
Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung sind zentrale Anliegen im Bildungswesen. Deshalb orien-<br />
tieren sich Lenkungsprozesse im Bildungssystem zukünftig an den Zielsetzungen, die in Bildungs-<br />
standards und Kerncurricula festgelegt werden, während bislang Prozesse im Bildungswesen über<br />
detaillierte inhaltliche Vorgaben bis hin zu Hinweisen über Methoden und Lernformen gesteuert wur-<br />
den.<br />
Nach wie vor sind Bildungsprozesse an Inhalte gebunden und die Auswahl der Inhalte ist gleichzeitig<br />
auch eine Auswahl des Bildungsgehalts. Der Aufbau solider Wissensgrundlagen und ihre Anwendung<br />
verlangt aber auch die systematische Schulung des Lernens, damit aus Wissen Können wird und<br />
somit auf zukünftige Verwendungssituationen vorbereitet. Zukunftsfähige Bildung bedeutet in diesem<br />
Sinne, orientierungs- und handlungsfähig zu sein in den zunehmend komplexeren Veränderungspro-<br />
zessen moderner Gesellschaften.<br />
Kerncurricula und Standards<br />
In einer Reihe von Fächern hat die Kultusministerkonferenz Bildungsstandards entwickelt, durch die<br />
eine bundesweit einheitliche und damit vergleichbare Grundlage der fachspezifischen Anforderung<br />
gelegt ist. Die niedersächsischen Kerncurricula greifen für alle Fächer die Strukturen der Bildungs-<br />
standards auf, formulieren die verbindlich erwarteten Lernergebnisse als Standards. Kerncurricula<br />
zielen darauf ab, einen gemeinsam geteilten Bestand an Wissen sicherzustellen und die Schülerinnen<br />
und Schüler dazu zu befähigen, lebenslang zu lernen.<br />
Kerncurricula unterstützen die schulische Arbeit, indem sie einerseits Ziele klar vorgeben und ande-<br />
rerseits der Einzelschule Gestaltungsräume ermöglichen.<br />
Standards und Kompetenzen<br />
Dem Begriff Kompetenz kommt bei Standards eine zentrale Bedeutung zu. Mit Kompetenzen werden<br />
diejenigen Fertigkeiten beschrieben, über die Schülerinnen und Schüler verfügen müssen, um neuen<br />
Anforderungssituationen gewachsen zu sein. Das macht nicht nur Wissen, sondern auch Können<br />
sowie Interessen und Haltungen erforderlich, die über die Schulzeit hinausweisen<br />
Kompetenzen stehen am Ende längerer Abschnitte des Bildungswegs. Sie werden dabei, beginnend<br />
auf einer elementaren Ebene, kontinuierlich und in zunehmender qualitativer Ausprägung erworben.<br />
Der Kompetenzerwerb beginnt bereits vor der Einschulung, wird in der Schule fortgesetzt und auch im<br />
beruflichen Leben weitergeführt. Im Rahmen der fachbezogenen Kerncurricula wird durch die Festle-<br />
gung von Standards bestimmt, welche Kompetenzen Kinder und Jugendliche erwerben sollen. Stan-<br />
dards beschreiben die zu einem bestimmten Zeitpunkt verbindlich erwartete qualitative Ausprägung<br />
einer Kompetenz, ausgedrückt als erwünschte Lernergebnisse. Dabei werden die Standards schul-<br />
formbezogen für Doppeljahrgänge formuliert. Bei den festgelegten Standards handelt es sich um<br />
Normen, die daraufhin überprüft werden können, ob sie erfüllt sind oder nicht. Standards sind damit<br />
ausschließlich auf Lernergebnisse ausgerichtet, die anspruchsvolle Lernprozesse voraussetzen.<br />
Unter fachlichen Gesichtspunkten stellen Kompetenzen nur einen – allerdings wichtigen – Teil der<br />
Ziele eines Faches dar. Sie bestehen nicht ausschließlich, aber doch grundlegend in kognitiven Fer-<br />
tigkeiten. Durch die Förderung von Einstellungen und Haltungen, die aus den jeweiligen Fächern er-<br />
3
wachsen, dient der Kompetenzerwerb auch der Bildung der Gesamtpersönlichkeit der Schülerinnen<br />
und Schüler. Da entsprechende Einstellungen und Haltungen jedoch nur begrenzt lehrbar sind und<br />
nicht nur im Unterricht erworben werden, können sie auch nur begrenzt als erwünschte Unterrichtser-<br />
gebnisse beschrieben und überprüft werden.<br />
Ein Individuum ist kompetent, wenn es zur Bewältigung von Anforderungssituationen<br />
Wissen<br />
auf vorhandenes Wissen zurückgreift,<br />
die Fertigkeit besitzt, sich erforderliches Wissen zu beschaffen,<br />
zentrale Zusammenhänge des jeweiligen Sach- bzw. Handlungsbereichs versteht,<br />
angemessene Handlungsentscheidungen trifft,<br />
bei der Durchführung der Handlungen verfügbare Fertigkeiten einsetzt und<br />
motiviert ist, die Handlung durchzuführen.<br />
Der hier zugrunde gelegte Wissensbegriff umfasst<br />
den Erwerb des Wissens („Wissen über das Was“) - als Verfügung über wesentliche inhalts-<br />
bezogene Dimensionen eines Faches oder Sachgebiets (fachspezifische bzw. „domänenspe-<br />
zifische“ Wissensstrukturen),<br />
die Anwendung des Wissens („Wissen über das Wie und Wann“) - als Verfügung über we-<br />
sentliche fachbezogene Verfahren („Prozeduren“) eines Faches oder Sachgebiets (fachspezi-<br />
fische bzw. „domänenspezifische“ Erkenntnisweisen) und<br />
die Nutzung von Lernstrategien und das Regulieren des eigenen Lernens („Wissen über das<br />
Wissen“) – als Verfügung über wesentliche Lernstrategien eines Faches oder Sachgebiets<br />
und überfachliche, allgemein einsetzbare Lernstrategien.<br />
Ein so verstandener Wissensbegriff, der auf das erfolgreiche Anwenden von Wissen abzielt, wirkt sich<br />
auf die Gestaltung des Unterrichts aus. Der effektive Einsatz von Lernstrategien zeichnet den kompe-<br />
tenten Lerner aus. Lernstrategien wie Organisieren, Wiedergabe von auswendig Gelerntem (Memorie-<br />
ren) und Verknüpfung des Neuen zu bekanntem Wissen (Elaborieren) sind in der Regel fachspezifisch<br />
lehr- und lernbar und führen dazu, dass Lernprozesse bewusst gestaltet werden können. Die Planung<br />
und die Kontrolle des Lernprozesses (Metakognitive Lernstrategien) dienen der Reflexion über Lerner-<br />
fahrungen, so dass Lernende Einsicht darüber erlangen können, was, wie und wie gut gelernt worden<br />
ist.<br />
Kompetenzerwerb<br />
Zwischen Wissen und Anwenden besteht oft eine große Diskrepanz. Beispielsweise wird theoreti-<br />
sches Wissen, das in der Schule erworben wurde, im Alltag oft nicht angewendet. Wissen, auch wenn<br />
es sorgfältig aufgebaut wird, bleibt „träges“, an spezifische Lernkontexte gebundenes Wissen, wenn<br />
es nicht in den Zustand der aktuellen Nutzung übergeführt werden kann. Um Wissen „flüssig“, d.h.<br />
verfügbar zu halten, sollten Wissenserwerb und Wissensvermittlung daher möglichst<br />
auf die Kernideen der Fächer fokussiert werden, um eine Konzentration auf die grundlegen-<br />
den Prinzipien, Prozeduren und Probleme zu ermöglichen,<br />
4
langfristig und kumulativ angelegt sein. Inhalte und Prozesse sollen aufeinander aufbauen,<br />
systematisch vernetzt, immer wieder angewandt und aktiv gehalten werden.<br />
Dies setzt die Organisation von qualitativ unterschiedlichen Lernprozessen voraus. Die Anwendung<br />
des Gelernten auf neue Themen, die Verankerung des Neuen im schon Bekannten und Gekonnten,<br />
der Erwerb und die Nutzung von Lernstrategien und die Kontrolle des eigenen Lernprozesses spielen<br />
somit beim Kompetenzerwerb eine wichtige Rolle. Jeder Kompetenzerwerb muss daher die besonde-<br />
re Verbindung von Inhalten und Verfahren beachten:<br />
Inhalte bedürfen der Vermittlung von Verfahren, und die Vermittlung von Verfahren kann ohne Inhalts-<br />
bezug nicht erfolgen.<br />
Kompetenzen und Lernen<br />
Kompetenzen werden immer nur in der aktiven Auseinandersetzung erworben. Verstehendes Lernen<br />
ist ein selbsttätiger und konstruktiver Prozess der Lernenden, der von der verfügbaren Wissensbasis<br />
des einzelnen Schülers und der einzelnen Schülerin abhängt. Die Schülerinnen und Schüler sind ge-<br />
fordert, im Laufe ihrer Lernentwicklung in zunehmendem Maße Eigenverantwortung für den Lernpro-<br />
zess zu übernehmen und an der Unterrichtsgestaltung Anteil zu nehmen. Hierin drückt sich ein Bild<br />
von Lernenden aus, die nicht Objekt einer Belehrung sind, sondern aktive, selbstständige Individuen,<br />
die in zunehmendem Umfang Verantwortung für das eigene Handeln übernehmen. Dies bedeutet<br />
auch, dass die Lernenden dazu befähigt werden müssen, ihr Handeln selbstkritisch und realistisch zu<br />
beurteilen und zielgerichtet mit Vertrauen in ihr Leistungsvermögen zu verändern.<br />
Struktur der Kerncurricula<br />
In jedem Kerncurriculum wird der systematische Aufbau von Wissen und Können beschrieben.<br />
Mit einem allgemeinen Strukturmodell wird für die Kerncurricula eine zentrale Struktur vorgegeben.<br />
Dieses Modell weist eine inhaltsbezogene Dimension (Wissen), eine prozessbezogene Dimension<br />
(Können) auf. Beide Dimensionen setzen sich jeweils aus Bereichen zusammen, die oft als Kompe-<br />
tenzbereiche bezeichnet werden. Die inhaltsbezogene und die prozessbezogene Dimension führen<br />
zur Festlegung der Standards (systematischer Aufbau).<br />
Die inhaltsbezogene Dimension ist immer fachlich bezogen; sie umfasst die Strukturierung<br />
des Faches in Gegenstands- oder Themenbereiche.<br />
Die prozessorientierte Dimension umfasst diejenigen Kenntnisse und Fertigkeiten, die einer-<br />
seits die Grundlage, andererseits das Ziel für die Erarbeitung und Bearbeitung der Inhaltsdi-<br />
mension sind, zum Beispiel<br />
o Symbol- oder Fachsprache kennen, verstehen und anwenden<br />
o fachspezifische Methoden und Verfahren kennen und zur Erkenntnisgewinnung nutzen<br />
o Verfahren zum selbstständigen Lernen und zur Reflexion über erfolgreiche Lernprozesse<br />
kennen und einsetzen<br />
o Zusammenhänge erarbeiten und erkennen sowie bei der Problemlösung nutzen und<br />
eigenverantwortlich auf der fachlichen und ethischen Ebene handeln<br />
5
Die Standards setzen normativ die zu einem bestimmten Zeitpunkt erwarteten Lernergebnisse<br />
fest. Sie beschreiben das Wissen und Können, das von Schülerinnen und Schülern am Ende<br />
der Doppeljahrgänge erwartet wird, so dass durch einen systematischen Wissensaufbau ein<br />
anschlussfähiges Lernen ermöglicht wird.<br />
In den Kerncurricula aller Fächer wird dieses allgemeine Strukturmodell aufgegriffen und fachspezi-<br />
fisch umgesetzt. Durch die Wahl und Zusammenstellung der Kompetenzbereiche wird der intendierte<br />
didaktische Ansatz des Unterrichtsfaches deutlich.<br />
Strukturmodell<br />
Fachsprache …<br />
Symbole<br />
Verfahren …<br />
Kerncurricula und Unterricht<br />
Lernstrategien …<br />
Sjg. 5/6<br />
Sjg. 3/4<br />
Sjg. 1/2<br />
Eigenverantwortlich<br />
handeln<br />
prozessbezogene Dimension<br />
S<br />
t<br />
a<br />
n<br />
d<br />
a<br />
r<br />
d<br />
s<br />
Gegenstandsbereich …<br />
Gegenstandsbereich 3<br />
Gegenstandsbereich 2<br />
inhaltsbezogene Dimension<br />
Kerncurricula zielen auf das Erreichen der Standards ab und erfüllen damit die Funktion eines Binde-<br />
gliedes zwischen konkret erwarteten Anforderungen und der Umsetzung in der Schule. Überprüfun-<br />
gen in Lern- oder in Leistungssituationen haben sich an den Vorgaben der Kerncurricula und der Bil-<br />
dungsstandards zu orientieren.<br />
Kerncurricula geben keine detaillierten Vorgaben, wie die erwarteten Kompetenzen zu erreichen sind.<br />
Sie lassen damit den Schulen den notwendigen Freiraum zur Berücksichtigung ihrer Rahmenbedin-<br />
gungen. In den schuleigenen Arbeitsplänen werden die Fachvorgaben der Kerncurricula mit den für<br />
alle Fächer geltenden übergeordneten Zielsetzungen, wie sie im § 2 NSchG und den Grundsatzerlas-<br />
sen aufgeführt sind, verbunden und konkretisiert. Dabei können Schwerpunktsetzungen unter Berück-<br />
sichtigung der jeweiligen schulischen Voraussetzungen getroffen werden.<br />
1 Bildungsbeitrag des Faches<br />
Gegenstandsbereich 1<br />
6
Die politische, kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung Europas im Kontext zunehmender internatio-<br />
naler Kooperation und globalen Wettbewerbs stellt neue Anforderungen an das Fremdsprachenler-<br />
nen. Der Erwerb kommunikativer und interkultureller Kompetenzen in anderen Sprachen ist eine wich-<br />
tige Voraussetzung erfolgreicher Kommunikation. Sprachenlernen ist damit eine der wesentlichen<br />
Herausforderungen, die mit dem Auftrag des lebenslangen Lernens auf die Gesellschaft, auf die Bil-<br />
dungssysteme und den Einzelnen zukommt.<br />
Die englische Sprache dient nicht nur als Verständigungsmittel zwischen Menschen, die Englisch als<br />
Muttersprache haben, sondern auch als „lingua franca“, also als Verständigungsmittel zwischen Men-<br />
schen, deren Muttersprache nicht Englisch ist.<br />
Das Lernen fremder Sprachen erleichtert darüber hinaus die Entwicklung interkultureller Kompeten-<br />
zen. Diese sind für Realschülerinnen und Realschüler wichtige Voraussetzungen für ihre persönliche<br />
und berufliche Entwicklung, fördern die Mobilität und gehören zu einer erweiterten Allgemeinbildung.<br />
Die Schülerinnen und Schüler erwerben im Fremdsprachenunterricht Kenntnisse über Alltagsleben,<br />
Gesellschaft, Geografie, Geschichte, Politik, Wirtschaft und Kultur der verschiedenen Sprachregionen.<br />
Englisch beeinflusst in vielfacher Form (Sport, Mode, Musik, Film, Computer) die Alltagswelt und<br />
-sprache von Jugendlichen sowie ihre Haltungen und Einstellungen. Daher ist es selbstverständlich,<br />
dass diese Themen im Unterricht aufgegriffen und vertieft werden.<br />
2 Didaktische Überlegungen<br />
2.1 Prinzipien des Englischunterrichts<br />
Fremdsprachenlernen und die erfolgreiche Anwendung fremder Sprachen sind komplexe mentale<br />
Prozesse, bei denen unterschiedliche Fähigkeiten, Fertigkeiten und Einstellungen individuell verschie-<br />
den zusammen wirken. Der Unterricht in der Realschule muss die unterschiedlichen Lerndispositionen<br />
berücksichtigen; er darf nicht auf der Annahme basieren, dass die Schülerinnen und Schüler die eng-<br />
lische Sprache in gleicher zeitlicher Abfolge linear und kumulativ erlernen.<br />
Für die Bereitschaft und die Fähigkeit zur produktiven Sprachverwendung (Sprechen und Schreiben)<br />
sind ausgedehnte Phasen verstehenden Hörens und (Mit-) Lesens weit über die Grundschule hinaus<br />
wichtig.<br />
Rezeptive Kompetenz, also das Verstehen von Sprache, bleibt die Grundlage für die Entwicklung der<br />
produktiven Kompetenzen, also dem Sprechen und Schreiben.<br />
Sprachhandeln vollzieht sich in thematisch geklärten Rahmen und eindeutigen Situationen. Der Unter-<br />
richt hat also für Szenarien zu sorgen, in denen erkennbar ist, welche Form des sprachlichen Han-<br />
delns erwartet wird.<br />
Ein einsprachig verlaufender Unterricht, der inhalts- und kompetenzorientiert ist, und der an das Vor-<br />
wissen der Schülerinnen und Schüler anknüpft sowie die sie interessierenden Themen aufgreift, erfüllt<br />
seine Aufgaben am Besten.<br />
7
Bringen die Schülerinnen und Schüler den Mut auf, sich zu äußern, so steht der Inhalt ihrer Äußerung<br />
im Vordergrund, nicht die sprachliche Korrektheit.<br />
2.2 Erläuterungen zum Strukturmodell im Fach Englisch<br />
Das Kerncurriculum orientiert sich an dem Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Spra-<br />
chen (GeR) 1) und den Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz. Der GeR wurde erstellt, um<br />
das Lehren und Lernen von Sprachen in Europa auf eine gemeinsame inhaltliche Grundlage zu stel-<br />
len und vergleichbar zu machen.<br />
In der Realschule werden die ersten drei von sechs vorhandenen Stufen des GeR erreicht: Stufe A 1<br />
am Ende der Klasse 6, Stufe A 2 am Ende der Klasse 8 und die Stufe B 1 am Ende der Klasse 10.<br />
Die Bildungsstandards für den Mittleren Schulabschluss sind für die erste Fremdsprache aus den<br />
detaillierten Beschreibungen der Kompetenzstufen des GeR abgeleitet. Sie beschreiben, was die<br />
Schülerinnen und Schüler am Ende der Klasse 10 im Fach Englisch leisten können.<br />
Kerncurricula konkretisieren die Bildungsstandards. Sie beschreiben die Zielsetzungen und Inhalte<br />
bezogen auf die Jahrgangsstufen 5/6, 7/8 und 9/10. In schuleigenen Arbeitspläne werden diese Vor-<br />
gaben detailliert beschrieben und für die Umsetzung im Unterricht formuliert. Unter Kompetenzen sind<br />
die Fertigkeiten, Fähigkeiten und Kenntnisse zu verstehen, die benötigt werden, um Kommunikation<br />
in unterschiedlichen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll zu bewältigen. Der Kompetenz-<br />
begriff integriert Fähigkeiten, Wissen, Verstehen, Können, Handeln und Erfahrungen. Kompetenzen<br />
werden durch die Bearbeitung von Unterrichtsinhalten erworben.<br />
Kommunikative Handlungskompetenz ist das übergeordnete Ziel des Englischunterrichts.<br />
Der Unterricht wird also auf die Herausbildung der im Folgenden genannten kommunikativen Fertig-<br />
keiten und Kompetenzen ausgerichtet; insofern ist er (sprach-)handlungsorientiert. Phasen des üben-<br />
den Lernens müssen ihren Bezug zum Aufbau der funktionalen kommunikativen Kompetenzen deut-<br />
lich erkennen lassen.<br />
In dem Strukturmodell für das Fach Englisch wird das Zusammenspiel bzw. die wechselseitige Ver-<br />
knüpfung der an der Erreichung einer erfolgreichen Kommunikation beteiligten Ebenen anschaulich<br />
dargestellt.<br />
Die kommunikative Dimension steht als Synonym für die Summe kommunikativer Fertigkeiten. Das<br />
sind die rezeptiven Fertigkeiten wie Hör- und Hörsehverstehen und Leseverstehen, die produktiven<br />
Fertigkeiten Sprechen und Schreiben sowie die Sprachmittlung also ein zweisprachiger Zugang zur<br />
Bewältigung von Kommunikationssituationen. Die Inhalte dieser kommunikativen Fertigkeiten lassen<br />
sich nur realisieren mit dem gleichzeitigen Einsatz sprachlicher Mittel, der Anwendung fachspezifi-<br />
scher Methoden und Arbeitstechniken sowie der Nutzung interkultureller Kompetenz.<br />
8
Strukturmodell<br />
Interkulturelle<br />
Kompetenz<br />
Methoden<br />
kompetenz<br />
Verfügung über<br />
sprachliche Mittel<br />
Sjg. 5/6<br />
Sjg. 3/4<br />
Sjg. 1/2<br />
Fachbezogene Dimension<br />
S<br />
t<br />
a<br />
n<br />
d<br />
a<br />
r<br />
d<br />
s<br />
Hör-u. Sehverstehen<br />
Sprachliche<br />
Handlungsfähigkeit<br />
Sprechen<br />
Lesen<br />
Schreiben<br />
Kommunikative Kompetenz<br />
Die sprachlichen Mittel Wortschatz, Grammatik, Aussprache und Intonation sowie Orthografie sind<br />
funktionale Bestandteile der Kommunikation. Sie haben grundsätzlich dienende Funktion.<br />
Basis für den Englischunterricht in der Sekundarstufe I sind die in der Grundschule erworbenen kom-<br />
munikativen Fähigkeiten, die erworbenen sprachlichen Mittel, Sprachlernstrategien sowie die Metho-<br />
denkompetenzen. Diese werden aufgegriffen und kontinuierlich erweitert.<br />
3 Standards im Fach Englisch<br />
3.1 Kommunikative Fertigkeiten<br />
3.1.1 Hör- und Hör-/Sehverstehen<br />
Schuljahrgänge 5/6<br />
Am Ende des 6. Schuljahrganges können die Schülerinnen und Schüler Wendungen und Wör-<br />
ter verstehen, wenn es um Dinge von ganz unmittelbarer Bedeutung geht (z. B. grundlegende<br />
Informationen zu Person, Familie, Einkaufen, Schule, zu näherer Umgebung), sofern deutlich<br />
und sehr langsam gesprochen wird (A2).<br />
Die Schülerinnen und Schüler können<br />
• einfache Aufforderungen und Dialoge im classroom discourse verstehen,<br />
Sprachmittlung<br />
E-<br />
<strong>RS</strong><br />
9
• Anweisungen, die an sie gerichtet werden, und kurzen, einfachen Wegerklärungen folgen;<br />
• das Wesentliche von kurzen, klaren und einfachen Durchsagen und Mitteilungen erfassen;<br />
• kurzen, langsam und deutlich gesprochenen Tonaufnahmen über vorhersehbare alltägliche Dinge<br />
die Hauptinformationen entnehmen;<br />
• wesentliche Merkmale einfacher Geschichten und Spielszenen (Figuren und Handlungsablauf)<br />
erfassen.<br />
Schuljahrgänge 7/8<br />
Am Ende des 8. Schuljahrganges können die Schülerinnen und Schüler Sätze und sehr häufig<br />
verwendete Wörter in Hör- und Sehtexten verstehen, die sich auf Bereiche von unmittelbarer<br />
persönlicher Bedeutung beziehen. Sie können das Wesentliche von kurzen, klaren und einfa-<br />
chen Durchsagen, Mitteilungen und Erklärungen erfassen.<br />
Sie können Äußerungen und Hörtexten bzw. Hör-/Sehtexten mit vertrauten Themen wichtige<br />
Informationen entnehmen, wenn in deutlich artikulierter Standardsprache gesprochen wird<br />
(A2+).<br />
Sofern deutlich in der Standardsprache gesprochen wird, können die Schülerinnen und Schüler<br />
• Aufforderungen und Dialoge im classroom discourse verstehen,<br />
• einer Unterhaltung die Hauptinformationen entnehmen (u. a. Thema, Aussagen unterschiedlicher<br />
Sprecher);<br />
• den Inhalt von längeren Hörtexten erfassen, wenn die Themen vertraut und deren Wortschatz und<br />
Strukturen bekannt sind;<br />
• einfachere Anweisungen, Mitteilungen, Erklärungen oder Informationen über ihnen vertraute The-<br />
men verstehen;<br />
• einfacheren Hörtexten oder ausgewählten Radio- oder Fernsehsendungen über vertraute Themen<br />
und mit überwiegend bekanntem Wortschatz und geläufigen Strukturen die Hauptinformation ent-<br />
nehmen.<br />
Schuljahrgänge 9/10<br />
Am Ende des 10. Schuljahrgangs können die Schülerinnen und Schüler unkomplizierte Sachin-<br />
formationen über gewöhnliche alltags- oder berufsbezogene Themen verstehen und dabei die<br />
Hauptaussagen und Einzelinformationen erkennen, wenn in deutlich artikulierter Standard-<br />
sprache, auch mit einfach erkennbaren Aussprachevarianten, gesprochen wird (B1+).<br />
Die Schülerinnen und Schüler können<br />
• Argumentationen und Diskussionen im classroom discourse verstehen;<br />
• im Allgemeinen den Hauptpunkten von längeren Gesprächen folgen, die in ihrer Gegenwart ge-<br />
führt werden;<br />
10
• Vorträge verstehen, wenn die Thematik vertraut und die Darstellung unkompliziert und klar struktu-<br />
riert ist;<br />
• Ankündigungen, Mitteilungen, Anweisungen und Anleitungen zu konkreten Themen verstehen, die<br />
in normaler Geschwindigkeit in Standardsprache, auch mit Aussprachevarianten, gesprochen<br />
werden;<br />
• das Wesentliche der meisten Rundfunk- und Fernsehsendungen sowie Audiotexte über Themen<br />
von persönlichem Interesse verstehen (z. B. Interviews, kurze Vorträge oder Nachrichtensendun-<br />
gen);<br />
• einer Auswahl von Filmen folgen, deren Handlung im Wesentlichen durch Bild und Aktion getra-<br />
gen wird.<br />
3.1.2 Sprechen<br />
Schuljahrgänge 5/6<br />
An Gesprächen teilnehmen<br />
Am Ende des 6. Schuljahrgangs können sich die Schülerinnen und Schüler auf einfache Art<br />
verständigen; die Kommunikation hängt weitgehend davon ab, dass etwas langsam wiederholt<br />
oder umformuliert wird. Sie können einfache Fragen stellen und beantworten, einfache Fest-<br />
stellungen treffen oder auf solche reagieren, sofern es sich um unmittelbare Bedürfnisse oder<br />
um vertraute Themen handelt (A1+).<br />
Die Schülerinnen und Schüler können<br />
• aktiv am classroom discourse teilnehmen;<br />
• auf einfachste Sprechanlässe reagieren und einfachste Sprechsituationen bewältigen (z. B.<br />
Begrüßungs-, Höflichkeits- und Abschiedsformeln verwenden, jemanden einladen und auf Einla-<br />
dungen reagieren, Verabredungen treffen, um Entschuldigung bitten und auf Entschuldigungen<br />
reagieren, Zustimmung oder Ablehnung ausdrücken und sagen, was sie gern haben und was<br />
nicht);<br />
• auf einfache Weise vertraute Themen des Alltags besprechen, wenn sie klar, langsam und direkt<br />
angesprochen werden;<br />
• sich in sehr einfachen Alltagssituationen ihrer vertrauten Umgebung (Einkaufen, Essen, Benut-<br />
zung öffentlicher Verkehrsmittel) verständigen und Grundinformationen geben und erfragen;<br />
• in einem Dialog einfache persönliche Fragen stellen und beantworten und auf einfache Feststel-<br />
lungen reagieren..<br />
Zusammenhängendes Sprechen<br />
Am Ende des 6. Schuljahrgangs können die Schülerinnen und Schüler sich beschreiben und<br />
sagen, was sie tun und wo sie wohnen (A1). Sie können mit einfachen Wendungen Personen,<br />
Tiere, Dinge und Orte beschreiben (A 2).<br />
11
Die Schülerinnen und Schüler können<br />
• sich und andere in einfachen Sätzen beschreiben und über sich und andere Auskunft geben;<br />
• kurz über eine Tätigkeit oder ein Ereignis sprechen und in einfacher Form aus dem eigenen Er-<br />
lebnisbereich erzählen;<br />
• eine kurze, einfache und eingeübte Präsentation zu einem vertrauten Thema geben.<br />
Schuljahrgänge 7/8<br />
An Gesprächen teilnehmen<br />
Am Ende des 8. Schuljahrgangs können sich die Schülerinnen und Schüler in einfachen, routi-<br />
nemäßigen Situationen verständigen, in denen es um einen unkomplizierten und direkten Aus-<br />
tausch von Informationen über vertraute Themen geht. Bei der Kommunikation benötigen sie<br />
oft noch Hilfen des Gesprächspartners (A2).<br />
Die Schülerinnen und Schüler können<br />
• sich bei Routineaufgaben verständigen und dabei einfache Wendungen gebrauchen, um Dinge zu<br />
erbitten oder zu geben und Informationen darüber zu erfragen und zu besprechen, was man als<br />
nächstes tun sollte;<br />
• ein Gespräch über Erfahrungen und Ereignisse sowie über Themen des Alltags beginnen, fortfüh-<br />
ren und mit Hilfen des Gesprächspartners aufrechterhalten;<br />
• in einer Diskussion die eigene Meinung wiedergeben, wenn sie direkt angesprochen werden,<br />
Formulierungshilfen erhalten und darum bitten können, dass Kernpunkte wiederholt werden.<br />
Zusammenhängendes Sprechen<br />
Am Ende des 8. Schuljahrgangs können sich die Schülerinnen und Schüler in kurzen, einfach<br />
strukturierten Wendungen und Sätzen eine einfache Beschreibung z.B. von Menschen, Le-<br />
bensbedingungen, Alltagsroutinen, Vorlieben oder Abneigungen geben (A2).<br />
Die Schülerinnen und Schüler können<br />
• eine kurze, einfache Präsentation zu einem vertrauten Thema geben und unkomplizierte Nachfra-<br />
gen beantworten;<br />
• in einfacher Form aus dem eigenen Erlebnisbereich berichten und etwas erzählen;<br />
• kurz und einfach eine Tätigkeit beschreiben oder über ein Ereignis informieren.<br />
Schuljahrgänge 9/10<br />
An Gesprächen teilnehmen<br />
Am Ende des 10. Schuljahrgangs können die Schülerinnen und Schüler auch ohne Vporberei-<br />
tung an Gesprächen über vertraute Themen teilnehmen, sofern deutlich gesprochen und stark<br />
idiomatischer Sprachgebrauch vermieden wird. Sie können persönliche Meinungen ausdrü-<br />
12
cken und Informationen austauschen über Sachverhalte, die ihnen vertraut sind und sie per-<br />
sönlich interessieren oder sich auf das alltägliche Leben beziehen (B1).<br />
Die Schülerinnen und Schüler können<br />
• Gefühle wie Überraschung, Freude, Trauer, Interesse und Gleichgültigkeit ausdrücken und auf<br />
entsprechende Gefühlsäußerungen reagieren;<br />
• in einem Gespräch oder einer Diskussion über bekannte Themen persönliche Standpunkte und<br />
Meinungen äußern und erfragen sowie höflich Überzeugungen, Zustimmung und Ablehnung aus-<br />
drücken;<br />
• die meisten Alltagsituationen bewältigen, z. B. Umgang mit Institutionen wie Bank, Polizei oder<br />
Krankenhaus während eines Auslandsaufenthaltes, Restaurant, Hotel, Kino;<br />
• in einem Interview konkrete Auskünfte geben und auf spontane Nachfragen reagieren;<br />
• ein vorbereitetes Interview durchführen und spontan reagieren.<br />
Zusammenhängendes Sprechen<br />
Am Ende des 10. Schuljahrgangs können die Schüler über Themen ihres Erfahrungs- und In-<br />
teressensbereiches zusammenhängend sprechen, z.B. beschreiben, berichten, erzählen und<br />
bewerten, wobei die einzelnen Punkte inhaltlich linear aneinander gefügt werden (B1).<br />
Die Schülerinnen und Schüler können<br />
• für Ansichten, Pläne oder Handlungen kurze Begründungen oder Erklärungen geben;<br />
• reale und erfundene Ereignisse schildern;<br />
• die Handlung eines längeren Textes oder eines Filmausschnitts wiedergeben und dazu Stellung<br />
nehmen;<br />
• eine vorbereitete Präsentation zu einem vertrauten Thema strukturiert vortragen, wobei die Haupt-<br />
punkte hinreichend präzise erläutert werden.<br />
3.1.3 Leseverstehen<br />
Schuljahrgänge 5/6<br />
Am Ende des 6. Schuljahrganges können die Schülerinnen und Schüler kurze, einfache Texte<br />
aus ihrem unmittelbaren Erfahrungsbereich lesen und verstehen, die einen eng begrenzten,<br />
häufig wiederkehrenden Grundwortschatz und einen gewissen Anteil international bekannter<br />
Wörter enthalten (A2).<br />
Die Schülerinnen und Schüler können<br />
• Arbeitsanweisungen, Anleitungen und Erklärungen im classroom discourse verstehen;<br />
• didaktisierten, dem Alter angemessenen Texten Informationen entnehmen;<br />
• die Gesamtaussage eines Textes zu konkreten Themen ggf. mit visuellen Hilfen erfassen.<br />
13
Schuljahrgänge 7/8<br />
Am Ende des 8. Schuljahrgangs können die Schülerinnen und Schüler kurze, einfache Texte zu<br />
konkreten Themen verstehen. In diesen Texten wird eine alltagsbezogene Sprache verwendet,<br />
die auf einem häufig verwendeten Grundwortschatz basiert (A2+).<br />
Die Schülerinnen und Schüler können<br />
• private und öffentliche Texte (u. a. Briefe, Schilder, Gebrauchsanweisungen, Informationsbroschü-<br />
ren) verstehen und diesen wichtige Informationen entnehmen;<br />
• Sachtexten zu vertrauten Themen gezielt Informationen entnehmen, um eine bestimmte Aufgabe<br />
zu lösen, wenn die Texte mit Hilfen versehen sind (u. a. Anmerkungen, Leitfragen);<br />
• einfache literarische Texte verstehen.<br />
Schuljahrgänge 9/10<br />
Am Ende des 10. Schuljahrgangs können die Schülerinnen und Schüler weitgehend selbst-<br />
ständig verschiedene Texte aus Themenfeldern ihres Interessen- und Erfahrungsbereiches<br />
lesen und verstehen. In diesen Texten wird eine weitgehend authentische Sprache verwendet,<br />
die auf einem erweiterten Grundwortschatz basiert (B1+).<br />
Die Schülerinnen und Schüler können<br />
• selbstständig längere fiktionale und nicht-fiktionale Texte zu vertrauten Themen global verstehen;<br />
• Sachtexten gezielt Informationen entnehmen und unter Verwendung von grundlegenden Texter-<br />
schließungsverfahren Detailverständnis nachweisen;<br />
3.1.4. Schreiben<br />
Schuljahrgänge 5/6<br />
Am Ende des 6. Schuljahrgangs können die Schülerinnen und Schüler einfache Sätze schrei-<br />
ben, die sich auf vertraute Themen wie Familie und Schule beziehen und elementare Alltags-<br />
kommunikation wiedergeben (A1+).<br />
Die Schülerinnen und Schüler können<br />
• nach Vorlage über sich selbst und fiktive Menschen schreiben (Wo leben sie, was tun sie);<br />
• schriftlich Informationen zur Person erfragen oder weitergeben (u. a. Zahlen und Daten, den eige-<br />
nen Namen, Nationalität, Alter, Geburtsdatum);<br />
• kurze, einfache Mitteilungen (Postkarten, SMS, E-mail) schreiben.<br />
14
Schuljahrgänge 7/8<br />
Am Ende des 8. Schuljahrgangs können die Schülerinnen und Schüler kurze zusammenhän-<br />
gende Texte schreiben, die sich auf ihren Erfahrungshorizont oder auf vertraute thematische<br />
Zusammenhänge beziehen (A2+).<br />
Die Schülerinnen und Schüler können<br />
• kurze, einfache Notizen und Mitteilungen aufschreiben, die sich auf unmittelbare Bedürfnisse be-<br />
ziehen;<br />
• eine sehr kurze, elementare Beschreibung von Ereignissen, Handlungen, Plänen und persönli-<br />
chen Erfahrungen erstellen;<br />
• einen einfachen persönlichen Brief schreiben und sich für etwas bedanken oder entschuldigen;<br />
• eine kurze, einfache Mitteilung entgegennehmen und notieren, und dabei Missverständnisse ver-<br />
meiden/klären, z. B. am Telefon;<br />
• kurze Geschichten nach sprachlichen Vorgaben in einfacher Form verfassen;<br />
• kurze, einfache kreative Texte entwerfen (z. B. Geschichten und Gedichte).<br />
Schuljahrgänge 9/10<br />
Am Ende des 10. Schuljahrgangs können die Schülerinnen und Schüler zusammenhängende<br />
Texte zu vertrauten Themen aus ihren Interessengebieten verfassen (B1).<br />
Die Schülerinnen und Schüler können<br />
• Notizen mit einfachen, unmittelbar relevanten Informationen schreiben und eine Nachricht notie-<br />
ren;<br />
• Texte schreiben, in denen Ereignisse, Gefühle und Reaktionen in einem einfach und zusammen-<br />
hängend beschrieben werden;<br />
• kurze Berichte schreiben, in denen Sachinformationen dargestellt und Handlungen begründet<br />
werden;<br />
• Informationen aus verschiedenen Texten zu vertrauten Themen zusammenfassen und dazu Stel-<br />
lung nehmen;<br />
• kreative Texte schreiben (Geschichte und Gedichte).<br />
3.1.5 Sprachmittlung<br />
Die Schülerinnen und Schüler können in Alltags- und Begegnungssituationen mündlich und schriftlich<br />
zu vertrauten Themen Äußerungen und Texte von der einen in die andere Sprache übertragen. Münd-<br />
liche und schriftliche Sprachmittlung zeichnet sich immer durch spezifische Aufgabenorientierung und<br />
Adressatenbezug aus.<br />
15
Sprachmittlung ist als eine kommunikative Kompetenz zu verstehen, die dann erfolgreich ist, wenn es<br />
einer Person gelingt, zwischen Gesprächspartnern mit unterschiedlicher Muttersprache als Mittler<br />
aufzutreten, um deren Kommunikation aufrecht zu erhalten und die Kommunikationssituation erfolg-<br />
reich zu bewältigen. Dabei geht es weder um eine wortwörtliche Übersetzung noch um eine detaillierte<br />
Wiedergabe des Gesagten (Dolmetschen).<br />
Sprachmittlung und Komplexität der zu bewältigenden Äußerungen und Situationen richten sich nach<br />
den jeweils erreichten Niveaus in den rezeptiven Fertigkeiten (Hören und Lesen) und produktiven<br />
Fertigkeiten (Sprechen und Schreiben).<br />
3.2 Allgemeine fachspezifische Fertigkeiten<br />
3.2.1 Verfügung über die sprachlichen Mittel<br />
Die sprachlichen Mittel Wortschatz, Grammatik, Aussprache, Intonation und Orthographie sind funkti-<br />
onale Bestandteile der Kommunikation. Anzustreben ist ihre höchstmögliche Verfügbarkeit, allerdings<br />
haben sie grundsätzlich dienende Funktion. Im Vordergrund steht die gelungene Kommunikation. Für<br />
die folgenden Bereiche werden keine detaillierten Listen angeführt. Bis zum Mittleren Schulabschluss<br />
erreichen die Schülerinnen und Schüler im Wesentlichen das Niveau B1 des GeR.<br />
Wortschatz<br />
Die Schülerinnen und Schüler verfügen über einen hinreichend großen Wortschatz, um sich mit Hilfe<br />
von einigen Umschreibungen über die häufigsten Alltagsthemen der eigenen und der fremdsprachli-<br />
chen Gesellschaft und Kultur äußern zu können.<br />
Darüber hinaus sind sie in der Lage, zusätzliche lexikalische Einheiten hörend oder lesend zu verste-<br />
hen (rezeptiver Wortschatz) oder selbstständig aus Texten zu erschließen (potentieller Wortschatz).<br />
Sie machen noch bis einschließlich Klasse 10 elementare Fehler, wenn sie komplexere Sachverhalte<br />
auszudrücken und wenig vertraute Themen und Situationen bewältigen.<br />
Der Wortschatz wird in vielfältigen Zusammenhängen angeboten und verwendet. So findet eine asso-<br />
ziative Vernetzung statt, die langfristiges Behalten der neuen Lexik ermöglicht.<br />
Schuljahrgänge 5/6<br />
Die Schülerinnen und Schüler verfügen über einen grundlegenden Wortschatz in den Themenberei-<br />
chen Familie, Freizeit und Schule. Sie können in konkreten, alltäglichen und sprachlich bekannten<br />
Kommunikationssituationen angemessen agieren und reagieren. Sie machen aber noch elementare<br />
Fehler, wenn es darum geht, weniger vertraute Themen und Situationen zu bewältigen.<br />
Die Schülerinnen und Schüler verfügen über<br />
• einfache Wörter und Wendungen in Bezug auf persönliche Dinge und Bedürfnisse konkreter Art;<br />
• Wörter und Wendungen, die sich auf konkrete Situationen beziehen;<br />
• genügend Wortschatz, um Grundbedürfnisse befriedigen und elementare Kommunikationssituati-<br />
onen bewältigen zu können.<br />
16
Schuljahrgänge 7/8<br />
Die Schülerinnen und Schüler verfügen über einen begrenzten Wortschatz, um in bekannten einfa-<br />
chen Situationen und in Bezug auf vertraute Themenbereiche routinemäßige, alltägliche Angele-<br />
genheiten zu erledigen. Sie machen aber bei der Beschäftigung mit komplexeren, weniger ver-<br />
trauten Themen und Situationen noch häufig elementare Fehler.<br />
Die Schülerinnen und Schüler verfügen über<br />
• begrenzte Wörter und Wendungen, um Alltagssituationen mit voraussagbaren Inhalten zu bewälti-<br />
gen;<br />
• kurze, gebräuchliche Ausdrücke, um einfache, konkrete Bedürfnisse auszudrücken und zu erfül-<br />
len, zum Beispiel Informationen zur Person und zu Alltagsroutinen sowie Auskünfte einholen und<br />
geben, Wünsche äußern und annehmen;<br />
• einfache Satzmuster, und sie können sich mit Hilfe von kurzen Wortgruppen und Redewendun-<br />
gen, zum Beispiel über sich selbst und andere Menschen und über das Tun, den Besitz sowie ü-<br />
ber Orte verständigen;<br />
• Grundkenntnisse der Wortbildungslehre.<br />
• einen begrenzten Wortschatz in Zusammenhang mit konkreten Alltagsbedürfnissen,<br />
Schuljahrgänge 9/10<br />
Die Schülerinnen und Schüler verfügen über einen hinreichend großen Wortschatz, um sich über die<br />
häufigsten Alltagsthemen der eigenen und der fremdsprachlichen Gesellschaft und Kultur äußern zu<br />
können. Der begrenzte Wortschatz führt zu Wiederholungen und Formulierungsschwierigkeiten; der<br />
rezeptive und potentielle Wortschatz ist jedoch wesentlich größer. Bei der Beschäftigung mit kom-<br />
plexeren Sachverhalten und der Bewältigung weniger vertrauter Themen und Situationen ma-<br />
chen sie aber noch elementare Fehler.<br />
Die Schülerinnen und Schüler verfügen über<br />
• genügend Wörter und Wendungen, um Situationen des täglichen Lebens sprachlich zu bewälti-<br />
gen;<br />
• ausreichend Vokabular und Satzmuster, um sich mit Hilfe von einigen Umschreibungen über<br />
Themen des eigenen Alltagslebens äußern zu können wie zum Beispiel Familie, Hobbys, Interes-<br />
sen, Arbeit, Reisen, aktuelle Ereignisse;<br />
• ein Grundvokabular der Meinungsäußerung und persönlichen Stellungnahme.<br />
Grammatik<br />
Die Schülerinnen und Schüler verfügen über verwendungshäufige grammatische Strukturen, können<br />
diese intentions- und situationsangemessen anwenden und haben ein elementares Strukturbewusst-<br />
sein entwickelt. Die Reichweite der rezeptiv verfügbaren Strukturen ist größer als die der produktiv<br />
verfügbaren Strukturen. Sie machen zwar noch Fehler, aber es bleibt klar, was sie zum Ausdruck<br />
bringen möchten.<br />
17
Schuljahrgänge 5/6<br />
Die Schülerinnen und Schüler verfügen über elementare grammatische Strukturen, die in Alltagssitua-<br />
tionen und ihnen vertrauten Themenbereichen zur Verständigung in der Zielsprache erforderlich sind.<br />
Sie machen zwar noch elementare Fehler, trotzdem wird in der Regel klar, was sie ausdrücken<br />
möchten.<br />
Die Schülerinnen und Schüler können<br />
• einfache Aussagen, Fragen und Aufforderungen in bejahter und verneinter Form verstehen und<br />
formulieren;<br />
• ihnen bekannte Handlungen, Ereignisse und Sachverhalte als gegenwärtig, vergangen, zukünftig<br />
oder zeitlos verstehen und wiedergeben;<br />
• Anzahl, Art und Zugehörigkeit von Gegenständen, Lebewesen und Sachverhalten erkennen und<br />
mit einfachen Satzmustern beschreiben.<br />
Schuljahrgänge 7/8<br />
Die Schülerinnen und Schüler verfügen über elementare grammatische Strukturen, die in Alltagssitua-<br />
tionen und ihnen vertrauten Themenbereichen zur Verständigung in der Zielsprache erforderlich sind<br />
und erweitern diese. Sie machen zwar noch Fehler, aber es bleibt meistens klar, was ausge-<br />
drückt werden soll.<br />
Die Schülerinnen und Schüler können<br />
• komplexere Aussagen, Fragen und Aufforderungen in bejahter und verneinter Form verstehen und<br />
formulieren;<br />
• ihnen bekannte Handlungen, Ereignisse und Sachverhalte als gegenwärtig, vergangen, zukünftig<br />
oder zeitlos erkennen, verstehen und darstellen;<br />
• Handlungsperspektiven, auch passive Satzkonstruktionen erkennen und verstehen;<br />
• Anzahl, Art und Zugehörigkeit von Gegenständen, Lebewesen und Sachverhalten erkennen und<br />
mit unterschiedlichen einfachen Satzmustern beschreiben.<br />
Schuljahrgänge 9/10<br />
Die Schülerinnen und Schüler verfügen über grammatische Strukturen, die in Alltagssituationen und<br />
bei Themen von allgemeinem Interesse zur Verständigung in der Zielsprache erforderlich sind. Sie<br />
machen noch Fehler, aber es bleibt klar, was ausgedrückt werden soll.<br />
Die Schülerinnen und Schüler können<br />
• komplexe Aussagen, Fragen und Aufforderungen in bejahter und verneinter Form verstehen und<br />
formulieren;<br />
• Handlungen, Ereignisse und Sachverhalte als gegenwärtig, vergangen, zukünftig oder zeitlos,<br />
mehrere Geschehnisse als gleichzeitig oder aufeinander folgend bzw. unter Berücksichtigung von<br />
Vor- und Nachzeitigkeit erkennen und wiedergeben;<br />
18
• räumliche, zeitliche und logische Beziehungen erkennen und herstellen;<br />
• Handlungsperspektiven, auch passive Satzkonstruktionen verstehen und selbst formulieren;<br />
• Anzahl, Art und Zugehörigkeit von Gegenständen, Lebewesen und Sachverhalten erkennen und<br />
beschreiben;<br />
• Informationen wörtlich und vermittelt wiedergeben;<br />
• Bedingungen und Bezüge formulieren.<br />
Aussprache und Intonation<br />
Schuljahrgänge 5/6<br />
Die Aussprache ist im Allgemeinen klar genug, um trotz eines merklichen Akzents verstanden zu wer-<br />
den; manchmal wird aber der Gesprächspartner um Wiederholung bitten müssen.<br />
Schuljahrgänge 7/8<br />
Die Aussprache ist im Allgemeinen gut verständlich, auch wenn ein fremder Akzent offensichtlich ist<br />
und es zu Aussprachefehlern kommt.<br />
Schuljahrgänge 9/10<br />
Die Aussprache ist gut verständlich; die Intonation ist in Ansätzen natürlich, auch wenn ein fremder<br />
Akzent teilweise offensichtlich ist und manchmal etwas falsch ausgesprochen wird.<br />
Orthographie<br />
Schuljahrgänge 5/6<br />
Die Schülerinnen und Schüler können vertraute Wörter und Redewendungen sowie kurze Sätze über<br />
alltägliche Themen abschreiben. Darüber hinaus können sie bekannte Wörter und kurze Sätze über<br />
alltägliche Themen weitgehend richtig schreiben.<br />
(Buchstabieren???)<br />
Schuljahrgänge 7/8<br />
Die Schülerinnen und Schüler können kurze, verständliche Texte zu ihnen bekannten Themen verfas-<br />
sen; die Rechtschreibung ist exakt genug, um die Kernaussage zu erfassen.<br />
Schuljahrgänge 9/10<br />
Die Schülerinnen und Schüler können zusammenhängend schreiben und durchgängig verständliche<br />
Texte verfassen; Rechtschreibung und Gestaltung sind exakt genug, um die Aussagen in der Regel<br />
zu verstehen.<br />
3.2.2 Lernkompetenz<br />
Lernen vollzieht sich durch komplexe Prozesse, bei denen Motive, Themen, Reize, Reaktionen,<br />
Stimmungen, Einstellungen, Gefühle etc. zusammenwirken.<br />
19
Für den Erwerb von Lernkompetenz im FU sind die folgenden Arbeitstechniken und Methoden beson-<br />
ders sinnvoll, weil durch ihre Beherrschung die Schülerinnen und Schüler erleben, wie sie persönlich<br />
erfolgreich Sprachen lernen.<br />
Diese Arbeitstechniken und Methoden sind von Klasse 5 – 10 regelmäßig einzuüben und anzuwen-<br />
den.<br />
Textrezeption<br />
Die Schülerinnen und Schüler können<br />
• verschiedene Hör- und Lesetechniken auf unterschiedliche Textsorten (z. B. literarische Kleinfor-<br />
men, Sachtexte, Artikel) anwenden;<br />
• sich einen groben Überblick über den Inhalt eines Textes verschaffen;<br />
• wichtige Details und Textstellen kenntlich machen;<br />
• ordnende ergänzende Randnotizen machen.<br />
Interaktion<br />
Die Schülerinnen und Schüler können<br />
• sich in der Klasse, in Gruppen und mit Partnern in der Fremdsprache verständigen und einen<br />
einfachen Dialog aufrecht erhalten;<br />
• sich in Alltagssituationen mit unterschiedlichen, englischsprachigen Personen verständigen und<br />
Verständigungsprobleme durch Rückfragen, durch Vereinfachungen, durch Höflichkeitsformeln<br />
und nonverbale Mittel überwinden;<br />
• in Dialogen Begriffe wie “thank you“, “please“, “here you are“, “you’re welcome“, “sorry“, “par-<br />
don“, “yes...“ und “no…” sinnvoll verwenden;<br />
• Techniken des Vermittelns zwischen zwei Sprachen einsetzen.<br />
Textproduktion (Sprechen und Schreiben)<br />
Die Schülerinnen und Schüler können<br />
• sich Informationen aus unterschiedlichen fremdsprachlichen Textquellen beschaffen, diese ver-<br />
gleichen, auswählen und bearbeiten;<br />
• Techniken des Notierens zur Vorbereitung eigener Texte oder Präsentation nutzen;<br />
• Texte mit Hilfe von Stichworten, Gliederungen und Handlungsgeländern mündlich vortragen<br />
oder schriftlich verfassen;<br />
• die Phasen des Schreibprozesses (Entwerfen, Schreiben, Überarbeiten) selbstständig durch-<br />
führen.<br />
Lernstrategien<br />
Lernstrategien beziehen sich auf den Erwerb der sprachlichen Mittel.<br />
Die Schülerinnen und Schüler können<br />
• Hilfsmittel zum Nachschlagen und Lernen, z. B. Wörterbücher, Grammatikbücher usw. selbststän-<br />
dig nutzen;<br />
20
• Verfahren zur Vernetzung (z. B. Mind-Map), Strukturierung (z. B. Wortfelder) und Speicherung<br />
(z. B. Wortkarteien) von sprachlichen Inputs wie z. B. Wortschatz anwenden.<br />
Präsentation und Medien<br />
Die Schülerinnen und Schüler können<br />
• Präsentationstechniken einsetzen (Medienwahl, Gliederungstechniken, Visualisierungstechniken<br />
und Gruppenpräsentationen);<br />
• mit Lernprogrammen arbeiten;<br />
• neue Technologien zur Informationsbeschaffung, zur kommunikativen Interaktion und zur Präsen-<br />
tation der Ergebnisse (z. B. E-Mail, Internet, „Office“) nutzen.<br />
Lernbewusstheit und Lernorganisation<br />
Die Schülerinnen und Schüler können<br />
• den Nutzen der Fremdsprache zur Pflege von persönlichen und beruflichen Kontakten einschät-<br />
zen;<br />
• Partner- und Gruppenarbeit organisieren. Sie entscheiden dabei über die Zielbeschreibung, die<br />
Rollenverteilung, den Ablauf und die Präsentationsformen;<br />
• selbstständig, mit einem Partner oder in Gruppen längere Zeit arbeiten;<br />
• verschiedene Projekte – auch bilinguale – bearbeiten;<br />
• für sie förderliche Lernbedingungen erkennen und nutzen, ihre Lernarbeit organisieren und die<br />
Zeit einteilen;<br />
• Fehler erkennen und diese Erkenntnisse für den eigenen Lernprozess nutzen;<br />
• ihren eigenen Lernfortschritt beschreiben und z. B. in einem Portfolio dokumentieren.<br />
3.2.3 Interkulturelle Kompetenzen<br />
Interkulturelle Kompetenzen sind mehr als Wissen und mehr als eine Technik. Sie sind Haltungen, die<br />
ihren Ausdruck im Denken und Fühlen sowie im Handeln und deren Verankerungen in entsprechen-<br />
den Lebenserfahrungen und ethischen Prinzipien haben.<br />
Interkulturelle Kompetenzen beinhalten die Einsicht in die Kulturabhängigkeit des eigenen Denkens,<br />
Handelns und Verhaltens sowie die Fähigkeit und Bereitschaft zur Wahrnehmung und Analyse fremd-<br />
kultureller Perspektiven.<br />
Die Schülerinnen und Schüler können<br />
• Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Kulturen erkennen;<br />
• Orientierungswissen nutzen, um eigene und fremde Verhaltensweisen, Lebensformen und<br />
Wertvorstellungen zu beschreiben;<br />
• erkennen, dass es neben den eigenen auch andere, gleichrangige kulturelle Wertesysteme gibt;<br />
• sich auf fremde Situationen einstellen und in Alltagssituationen angemessen reagieren;<br />
21
• gängige Sichtweisen, Vorurteile und Stereotype(n) des eigenen und des anderen Landes erken-<br />
nen und sich mit ihnen auseinander setzen;<br />
• mit Angehörigen anderer Kulturen so umgehen, dass interkulturelle Missverständnisse und<br />
Konfliktsituationen einvernehmlich gelöst werden;<br />
• sich mit anderen Kulturen auseinander setzen und dies für die Stärkung der eigenen Identität und<br />
die Anerkennung anderer Identitäten nutzen.<br />
4 Leistungsbeurteilung und –bewertung<br />
Der Grundsatzerlass „Die Arbeit in der Realschule“ stellt die Grundlage für die Leistungsfeststellung<br />
und -bewertung dar. Lernkontrollen sind Bestandteil des Unterrichts. Sie zeigen den Schülerinnen und<br />
Schülern und deren Eltern den derzeitigen Leistungsstand und ermöglichen den Lehrerinnen und Leh-<br />
rern Rückschlüsse auf ihren Unterrichtserfolg. Gleichzeitig bieten sie ihnen Hinweise auf sinnvolle<br />
Differenzierungs- und Fördermaßnahmen.<br />
Kern der Lernkontrollen sind offene, komplexe Aufgaben, die sich ausschließlich aus den Kompetenz-<br />
bereichen des GeR herleiten lassen. Die Kompetenzen der Textrezeption und der Textproduktion sind<br />
gleichermaßen zu überprüfen.<br />
Bei der Konzeption der Aufgaben ist vorher festzulegen, welche Leistungen für die einzelnen Noten-<br />
stufen zu erbringen sind. Die Schülerinnen und Schüler kennen diese Erwartungen vor der Arbeit.<br />
Bei der Bewertung von freien Äußerungen sind rein arithmetische Verfahren, zum Beispiel die Ver-<br />
wendung eines Fehlerindex zur isolierten Beurteilung der sprachlichen Richtigkeit, unzulässig.<br />
Stattdessen sind deskriptive Verfahren zu verwenden, die die sprachlichen Verstöße beschreiben und<br />
sie in Zusammenhang zu der kommunikativen Leistung der Schülerin/des Schülers setzen.<br />
Auf die Überprüfung mündlicher Sprachleistung ist bei der Konzeption und Durchführung von Lernkon-<br />
trollen besonderer Wert zu legen. Die Bewertung mündlicher Leistung beschränkt sich nicht allein auf<br />
die Mitarbeit im Unterricht.<br />
Bei Beurteilung mündlicher Leistungen sind die folgenden Aspekte zu beachten:<br />
• die Verständlichkeit der Aussage<br />
• die Länge und Komplexität der Äußerung<br />
• die erfolgreiche Beteiligung an Dialogen<br />
• die Präsentation von Informationen in gebundener Rede<br />
• die Verwendung von adressatengerechtem, situationsangemessenem und themen-spezifischem<br />
Wortschatz<br />
• die Spontaneität und Originalität des sprachlichen Agierens und Reagierens<br />
22
Die Überprüfung lexikalischer und grammatischer Kompetenzen in geschlossenen Aufgaben ist kein<br />
geeignetes Mittel zur Feststellung von Sprachleistung. Insofern sind Aufgaben, in denen nur die Be-<br />
herrschung grammatischer Formen getestet wird, ebenso ungeeignet wie die Verwendung von Wort-<br />
listen / Vokabeltests zur Überprüfung der Beherrschung des Wortschatzes.<br />
Diktate zur Feststellung von Rechtschreibleistungen sind ebenso unzulässig wie kontextlose Überset-<br />
zungsaufgaben zur Überprüfung der Sprachmittlungsfähigkeit.<br />
Zu diagnostischen Zwecken können diese Testformen jedoch unterhalb / außerhalb der Ebene von<br />
Lernkontrollen verwendet werden.<br />
Kern der Bewertung sprachlicher Leistung ist die Würdigung der erbrachten Leistung und nicht die<br />
Feststellung der sprachlichen Mängel bei der Lösung der Aufgabe.<br />
Bei der Vorbereitung der Lernkontrollen ist festzulegen, welche Leistungen für die erfolgreiche Bewäl-<br />
tigung einer Aufgabe zu erbringen sind.<br />
Bei der Notenfindung muss deutlich werden, wie inhaltliche und sprachliche Aspekte gewichtet wer-<br />
den.<br />
5 Bilingualer Unterricht<br />
6 Fachkonferenzen<br />
Die Fachkonferenz der einzelnen Schule erstellt auf der Grundlage der Bildungsstandards und der<br />
curricularen Vorgaben einen schuleigenen Arbeitsplan für jeden Jahrgang und für jeden Kurs unab-<br />
hängig vom eingeführten Lehrwerk.<br />
Der Arbeitsplan beinhaltet<br />
• die Auswahl und Festlegung von Inhalten<br />
• die Konkretisierung von Standards bezogen auf diese Inhalte<br />
• die Auswahl und Festlegung von grammatischen Phänomenen und Strukturen, die im<br />
Zusammenhang mit den Inhalten und Standards eingeführt, geübt, gefestigt und<br />
wiederholt werden<br />
• die Auswahl und Festlegung der Vokabeln und Redemitteln<br />
• einen methodischen und übungstypologischen Rahmen zur Bearbeitung der Inhalte<br />
• die Auswahl und Festlegung der methodischen Kompetenzen<br />
• die Schwerpunktsetzung der interkulturellen Lernziele bezogen auf die Jahrgänge<br />
• die Auswahl von Aufgaben für die Leistungsfeststellung<br />
• die Gewichtung dieser Aufgaben in Bezug auf die gesamte Arbeit, zu den<br />
Kriterien der Bewertung und Beurteilung der einzelnen Aufgaben sowie der gesamten<br />
Lernkontrolle<br />
• die Auswahl von Aufgaben zur Überprüfung der mündlichen Leistung und ihrer<br />
Beurteilungen<br />
23
Die Fachkonferenz legt fest, inwieweit in die Kerncurricula Phasen des bilingualen Arbeitens zum<br />
Erreichen der Standards eingefügt werden.<br />
Im Übrigen kooperiert die Fachkonferenz mit den Fachkonferenzen der Grundschulen und der weiter-<br />
führenden Schulen.<br />
7 Anhang<br />
7.1 Progression<br />
7.2 Beispiele<br />
24