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14 RVG – Anwaltliches Ermessen und ... - Anwalt-Suchservice

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AnWAlTsWERBUnG<br />

Schriller, lauter, provokanter<br />

V orbei<br />

sind die Zeiten, in denen<br />

Anwälte sich über ihr Honorar<br />

noch ausschwiegen. Der Verdrängungswettbewerb<br />

führt vielmehr<br />

dazu, dass der Preis selbst als Alleinstellungsmerkmal<br />

immer stärker über<br />

die Werbung in den Vordergr<strong>und</strong><br />

rückt. Beispiele wie JuraXX, Janolaw,<br />

die kostenlose Rechtsberatung<br />

einiger Rechtsschutzversicherer über<br />

angeschlossene <strong>Anwalt</strong>sbüros oder<br />

Pauschalpreisangebote überörtlicher<br />

Sozietäten, wie zum Beispiel Haeger<br />

Hartkopf, bestätigen diesen Trend.<br />

Doch wie sollen die etablierten Kanzleien<br />

auf diesen Preiskampf reagieren?<br />

Droht ihnen die Abwanderung angestammter<br />

Mandanten, weil sie plötzlich<br />

als überteuert gelten? Oder sollten<br />

sie die Preisschlacht ruhig aussitzen<br />

<strong>und</strong> sich an die Erfahrung klammern,<br />

dass häufig dort übertrieben impulsiv<br />

kommuniziert wird, wo die Argumente<br />

fehlen?<br />

Werbeforscher warnt vor<br />

Verlust an Markenprofil<br />

Laute Formen der Preiskommunikation<br />

sind auch in anderen Branchen<br />

auf dem Vormarsch – <strong>und</strong> das selbst in<br />

Branchen mit sensiblen Produkten wie<br />

Versicherungen oder Finanzdienstleistungen.<br />

Doch allzu aggressive Formen<br />

der Preiskommunikation haben auch<br />

eine Kehrseite. Und davor warnt der<br />

Kölner Werbeforscher Eckhard Preis<br />

in einer Studie, in welcher er von<br />

November 2003 bis Januar 2005 an die<br />

1.300 Werbefilme untersuchte. Ergebnis:<br />

Zu Beginn des Beobachtungszeitraums<br />

behandelten noch knapp zwei<br />

Drittel der Spots lediglich auf subtile<br />

Weise das Thema Preis bzw. Abverkauf.<br />

Im Januar 2005 hat sich die Relation<br />

nahezu umgekehrt: der Anteil der<br />

direkten Abverkaufsspots ist kontinuierlich<br />

gewachsen <strong>und</strong> hat mittlerweile<br />

62 % erreicht – Tendenz steigend!<br />

Werbeforscher Preis hält davon allerdings<br />

wenig: „Lediglich „mehr Inhalt“,<br />

„Nachlässe“ oder günstige Leasingraten<br />

zu versprechen reicht nicht mehr<br />

aus; auch Geschichten werden in den<br />

Spots immer seltener erzählt. Auch<br />

erklärungsbedürftige oder komplexe<br />

Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen konzentrieren<br />

sich mittlerweile in der<br />

werblichen Kommunikation stark auf<br />

10 anwaltsreport 3 / 2006<br />

Der springende Punkt: Preiskämpferische Werbefloskeln zerstören die Marke!<br />

Preisaussagen wie „ab XX Euro“. Dies<br />

schafft zwar Aufmerksamkeit, einen<br />

wirklichen Preisvergleich ermöglicht es<br />

dem Verbraucher jedoch kaum“, gibt<br />

Preis zu bedenken. Die Folge: Mandanten<br />

mutieren zu Schnäppchenjägern,<br />

die Kanzlei selbst schaufelt sich<br />

mit ihrem „Billig“-Image selbst ihr<br />

Grab, weil Markenkern bzw. die Kernkompetenz<br />

der Marke verblassen.<br />

Preisaktionen müssen etwas<br />

besonderes sein<br />

„Aus marken- <strong>und</strong> werbepsychologischer<br />

Sicht empfiehlt sich deshalb<br />

ein behutsamer Umgang mit dem<br />

Preis-Argument“, rät Preis. Die Marke<br />

sei schließlich etwas Besonderes – eine<br />

Preisaktion sollte es daher auch sein.<br />

Dann würden Verbraucher <strong>und</strong> Mandanten<br />

Preisaktionen auch in den<br />

richtigen Hals bekommen – als Belohnung<br />

für ihre Treue etwa, als Anreiz<br />

für Folgemandate oder als Möglichkeit,<br />

sich auch einmal den Senior Partner<br />

leisten zu können.<br />

Mit cleverer Kommunikation<br />

punkten<br />

Professionelle Rechtsberatung <strong>und</strong><br />

-gestaltung bietet eine Vielzahl von<br />

für den Mandanten wichtigen Eigenschaften,<br />

an denen die Kommunikation<br />

ansetzen kann. Wenn Kon-<br />

kurrenten allerdings immer öfter vor<br />

allem den Preis kommunizieren, bleibt<br />

wenig Raum für andere Argumente:<br />

Rechtsberatung wird so zunehmend<br />

eindimensional dargestellt. Viele<br />

Mandanten lernen daraus, dass auf<br />

die Produktdarstellung zumeist die<br />

Nennung eines günstigen Preises folgt.<br />

Eine fatale Folge, wie Dipl.-Psychologe<br />

Preis feststellt: „Diese Erwartungshaltung<br />

entfernt sie vom eigentlichen<br />

Produkt <strong>und</strong> seinen Eigenschaften“.<br />

Subtilere Formen der Preiskommunikation<br />

hätten dagegen den Vorteil,<br />

dass sie die Preiswürdigkeit als eine<br />

von vielen Produkteigenschaften darstellten<br />

<strong>und</strong> damit die Preisthematik<br />

in die Werbung integrierten, statt die<br />

Preisinformation in den Mittelpunkt<br />

zu stellen. „Werbung muss unterhalten<br />

<strong>und</strong> gefallen, um den Weg zum<br />

Verbraucher zu finden. Clevere Preiskommunikation<br />

unterstützt die Werbung<br />

bei dieser Aufgabe“, fasst Preis<br />

zusammen.<br />

Linkhinweis:<br />

Eckhard Preis<br />

Werbeforschung<br />

Bahnstraße 113<br />

50858 Köln<br />

Tel: 02234-9<strong>14</strong>526<br />

www.preis-werbeforschung.de

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