14 RVG – Anwaltliches Ermessen und ... - Anwalt-Suchservice

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Die Nerven liegen blank
Kurz vor dem Inkrafttreten des neuen Rechtsdienstleistungsgesetzes bemühen sich BRAK
und DAV darum, die Anwaltschaft gegen die heraufziehende Konkurrenz zu positionieren und
die Gemeinschaftsmarke „Anwalt“ zu stärken. So hat der DAV dieser Tage unter dem Motto
„Vertrauen ist gut. Anwalt ist besser“ eine bundesweite Imagekampagne in Gang gesetzt. Und
auch die BRAK unterstützt ihre Mitglieder unter www.anwaelte-im-markt.de mit diversen Marketingtools
– angefangen bei einem Leitfaden für Mandanten zur Anwaltsvergütung über Broschüren
zur Kanzleistrategie bis hin zu Tipps für PR und Werbung. Schließlich sitzen beide
Berufsorganisationen in einem Boot. Doch weit gefehlt. In Ausgabe 2/2006 des BRAKMagazins
beschwert sich BRAK-Präsident Dr. Bernhard Dombek laut über diverse Sticheleien der
DAV-Funktionäre in Richtung Rechtsanwaltskammern. Das alles zeigt: Die Nerven aller Beteiligter
liegen blank dieser Tage – auch das ein Abbild des sich rasant entwickelnden Anwaltsmarktes.
Zu hoffen bleibt, dass sich die Funktionäre möglichst bald an den runden Tisch
setzen und wieder für die gemeinsame Sache und nicht gegeneinander streiten.
Denn professionelle Unterstützung kann der Berufsstand angesichts der neuen Herausforderungen
gut gebrauchen – zerstrittene Berufsorganisationen dagegen nicht. Für viele
Berufskolleginnen und –kollegen entwickelt sich der Kampf ums Recht immer stärker zu einem
Kampf um Mandanten. Um den zu bestehen, braucht es ohnehin maßgeschneiderter Konzepte
für jede einzelne Kanzlei. Zu unterschiedlich sind die Qualifikationen, Mandantenstrukturen
und regionalen Gegebenheiten. Von daher steht zu befürchten, dass Gemeinschaftswerbung,
wenn sie nicht mit regionalen Aktionen gekoppelt wird, von ihrer Wirkung her verpufft. Zu viel
erwarten darf man davon also nicht. Verlassen kann sich der einzelne Anwalt daher zu guter
Letzt wieder einmal nur auf seine eigenen Stärken. Die ganz praktisch zu fördern ist ein ständiges
Anliegen unserer Redaktion. So auch in der Ihnen vorliegenden Ausgabe. Nichts sichert
die Zukunftsfähigkeit des einzelnen Anwalts besser ab als ein breit aufgestelltes Netzwerk an
ständig sprudelnden Empfehlungsquellen. Schließlich besteht das halbe Leben aus Empfehlungen,
wie es PR-Profi Dr. Stephan Heller im aktuellen Anwaltsreport-Interview treffend beschreibt.
Deshalb macht es durchaus Sinn, einmal die genaue Empfehlungsquote der eigenen
Mandanten zu errechnen. Wie das ohne viel Aufwand funktioniert, erfahren Sie im Schwerpunktbeitrag
ab Seite 6.
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