AD-HOC-Lernen – Erwerb von Wissen auf Abruf - Know-Center

AD-HOC-Lernen – Erwerb von Wissen auf Abruf
Johannes Farmer, Stefanie Lindstaedt, Georg Droschl, Peter Luttenberger
Zusammenfassung
Die schnelllebige Wirtschaft erfordert höhere Flexibilität, nicht nur von Firmen, sondern auch von ihren
Mitarbeitern. Deshalb wurde Lernen zu einem unerlässlichen Bestandteil der täglichen Arbeit. Oder
anders formuliert: Lernen ist eine neue Form von Arbeit. Allerdings unterscheidet sich das Lernen am
Arbeitsplatz wesentlich von dem "Lernen in der Schule", das wir kennen. Normalerweise ein bewusster
Prozess, erfolgt Lernen am Arbeitsplatz eher unbewusst: man möchte Wissen und Fähigkeiten erwerben,
die notwendig sind, um die Aufgaben am Arbeitsplatz schnell und effektiv zu erfüllen. Meistens hat man
keine Zeit für und ist auch nicht interessiert an den zugrundeliegenden Prinzipien und verfügbaren
Theorien, so lange man seine Aufgaben erfüllen kann.
Die AD-HOC-Methode schlägt die Brücke zwischen der täglichen Arbeit und den sich daraus ergebenden
Lernsituationen. Sie integriert die Weiterbildung in die Arbeitsprozesse dadurch, dass verschiedene
Ressourcen angeboten werden, um aus jedem Schritt zu lernen. Die AD-HOC-Methode verwendet die
Arbeitsprozesse als Navigationshilfe, um Arbeit, Wissen und Lernressourcen Aufgaben-spezifisch
miteinander zu verlinken. Dadurch hilft diese Methode den Suchbereich für Hilfsmittel zu verkleinern und
bietet gleichzeitig weitere Informationen, wenn diese benötigt werden.
Für die Umsetzung der AD-HOC-Methode in einer Organisation wird eine flexible und vielseitige
technische Plattform benötigt. Hyperwave bietet eine integrierte Wissensmanagement-Plattform. Diese
Plattform unterstützt die Dokumenten-Management-Bedürfnisse des Arbeitsbereichs, die Infrastruktur
zur Zusammenarbeit des Wissensbereichs und die didaktischen Bedürfnisse des Lernbereichs. Es ist
entscheidend, dass diese drei Bereiche auf einer technischen Plattform implementiert werden können,
damit die kognitiven und strukturellen Unterschiede zwischen ihnen überwunden werden.
Dieses Dokument stellt Ihnen die AD-HOC-Methode vor und bietet einen Einblick in ihre praktische
Umsetzung. Eine Fallstudie zeigt, wie die AD-HOC-Methode auf der Wissensmanagement-Plattform von
Hyperwave implementiert wurde und wie sie Benutzer bei ihren Projektmanagementaufgaben
unterstützt.
"Die Brücke schlagen..."
Die meisten haben das schon einmal erlebt: Es ist nicht einfach, neue Methoden oder Fähigkeiten, die
man während eines Seminars oder e-Learning-Kurses erworben hat, in der Arbeit sofort umzusetzen.
Zum Beispiel kann nach der Rückkehr von einem mehrtägigen Seminar das Arbeitspensum unbändige
Ausmaße haben. Papierstapel auf den Schreibtischen, unzählige unbeantwortete E-Mails in den
Posteingängen, kleinere Notfälle in Projekten usw. Und ehe man sich’s versieht, sind Monate vergangen
ohne dass viel von dem neu Gelernten angewendet wurde. Gründe für dieses "Nicht-Anwenden" sind
typischerweise nicht nur das erhöhte Arbeitspensum nach der Rückkehr von einer Schulung, sondern
ebenso die Schwierigkeiten bei der Umsetzung der gelernten allgemeinen Methoden im Umfeld und
Kontext der Arbeit. In Kursen wird der Inhalt oft in einer sehr allgemeinen Art und Weise vermittelt.
Dieses Wissen muss zuerst auf die jeweilige Firma, den Kontext und spezielle Arbeitsaufgaben
übertragen werden, bevor es effektiv genutzt werden kann.
Andererseits erfordert die heutige Arbeit mit Wissen vielerlei spontanes Suchen nach relevanten
Informationen, mit Verwendung von Beispielen, um die Anwendung des gefundenen Wissens zu
verstehen. Ganz unbewusst ist ein Großteil der täglichen Arbeit Lernen. Dieses unbewusste Lernen ist
anders und hat weit andere Eigenschaften und Ziele als das bewusste Lernen, das man aus Seminaren
kennt.
Diese zwei Arten des Lernens repräsentieren die zwei Extreme eines Spektrums: Einerseits viele kurze
Aufgaben-orientierte unbewusste Lernerfahrungen und andererseits wenige lange allgemeine bewusste
Lernepisoden. Damit eine Organisation effektiv und effizient funktioniert, müssen ihre Mitarbeiter mit
beiden Enden des Spektrums versorgt werden, allerdings auch mit Mitteln, die die Lücke überbrücken
und zu der Art von Information führen, die zu beliebigen Zeitpunkten zur Erfüllung bestimmter Aufgaben
benötigt werden.
Die AD-HOC-Methode
Die AD-HOC-Methode schließt diese Lücke, indem sie dem Mitarbeiter (Lernenden) eine Vielzahl an
verschiedenen Informationen anbietet, die für seine Arbeitsaufgaben relevant sind. Diese Informationen
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