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Auf Tohuwabohu! - jot wd

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4 <strong>jot</strong> w.d. 1/2009 Großsiedlung<br />

Einige wichtige<br />

Termine 2009<br />

Januar:<br />

10.1., 14 Uhr: Eröffnung des<br />

KOMPASS „Haus im Stadtteil“, Kummerower<br />

Ring 42;<br />

12.1., 14 Uhr: Eröffnung der Marzahn-Hellersdorfer<br />

Gesundheitstage<br />

im Eastgate<br />

Februar:<br />

1.2., 14 Uhr: Eröffnung der Ausstellung<br />

„Zeitblicke 30 Jahre Marzahn-<br />

Hellersdorf – 20 Jahre Wende“ im<br />

Bezirksmuseum, Alt-Marzahn 5;<br />

18.2., 11 Uhr: Eröffnung der 4.<br />

Sozialtage unter dem Motto „Sozial<br />

und engagiert“ im Eastgate<br />

März:<br />

Übergabe des „Haus des Sports“, Eisenacher<br />

Straße 121;<br />

28./29.3.: kultour à la carte.<br />

April:<br />

23.4.: Girls Day – Mädchenzukunftstag<br />

2009 mit Verleihung des Girls’<br />

Day-Preises;<br />

25.4.: 4. Pflanzung im Hochzeitspark<br />

zwischen Ludwig-Renn- und Alfred-<br />

Döblin-Straße.<br />

Mai:<br />

2.5.: „20 Jahre Kiste – 20 Jahre Kultur<br />

im Wandel“, Die Kiste, Heidenauer<br />

Str. 10, feiert Geburtstag;<br />

17.5., 13 Uhr: 12. Marzahn-Hellersdorfer<br />

Sängerfest auf der Biesdorfer<br />

Parkbühne.<br />

Juni:<br />

5.6.: „4. Classic Open Air“ auf dem<br />

Fritz- Lang- Platz; 13.6., 11 Uhr:<br />

Oma-Opa-Enkel- Tag im Bürgerhaus,<br />

Marchwitzastraße 24-26.<br />

Juli:<br />

4./5.7.: Langer Tag der Stadtnatur;<br />

19.7.: Klänge aus 1001 Nacht im Orientalischen<br />

Garten.<br />

August:<br />

30.8.: „Marzahner Highland Games“<br />

am und im Irrgarten des Erholungsparks<br />

Marzahn.<br />

September:<br />

12./13.9.: Tag des offenen Denkmals;<br />

12./13.9.: Großes Geburtstagfest „30<br />

Jahre Marzahn-Hellersdorf“ im Erholungspark<br />

Marzahn.<br />

20.9.-17.10.: Interkulturelle Tage in<br />

Marzahn-Hellersdorf.<br />

Oktober:<br />

16./17.10.: Lange Nacht der Jugendfreizeiteinrichtungen;<br />

17./18.10.: Rassegeflügelausstellung<br />

im Kleintierhof Alt-Marzahn.<br />

November:<br />

21.11. Tag der Regional- und Heimatgeschichte<br />

zum Thema „20 Jahre<br />

Mauerfall“.<br />

Dezember:<br />

5./6.12.: Traditioneller Weihnachtsmarkt<br />

Alt Kaulsdorf<br />

Wir haben viele Chancen, und<br />

wir sollten sie auch nutzen<br />

Wirtschaftsstadtrat Christian Gräff sieht 2009 für den Bezirk trotz vieler Probleme positiv<br />

Traditionell blickt <strong>jot</strong> w.d. mit<br />

dem Bezirksamt am Jahresbeginn<br />

in die Zukunft. Diesmal<br />

sprachen wir, auch angesichts<br />

der Wirtschaftskrise, mit Wirtschaftsstadtrat<br />

Christian Gräff.<br />

<strong>jot</strong> w.d.: Bundesregierung und<br />

Wirtschaftsforscher sprechen seit<br />

Wochen von einer tiefen Rezession.<br />

Selbst die Kanzlerin macht ein<br />

Gesicht wie sieben Tage Regenwetter.<br />

Droht denn auch in Marzahn-Hellersdorf<br />

der Niedergang?<br />

Christian Gräff: Ich glaube<br />

nicht, dass sich die Entwicklung<br />

auf die Unternehmen in Marzahn-<br />

Hellersdorf dramatisch schlecht<br />

auswirkt. Es gibt hier auch Unternehmen<br />

aus der Kfz-Zulieferbranche,<br />

die haben in der Tat echte<br />

Probleme. Bei der Mehrheit der<br />

kleinen und mittelständischen<br />

Firmen im Bezirk sieht es aber<br />

nicht so aus. Ich werde in diesem<br />

Jahr viele von ihnen besuchen,<br />

um die verschiedenen Probleme<br />

kennen zu lernen und nach Kräften<br />

bei deren Lösung zu helfen.<br />

Allerdings bin ich mir sicher, dass<br />

wie in ganz Berlin auch in unserem<br />

Bezirk die Arbeitslosigkeit<br />

ansteigen wird.<br />

<strong>jot</strong> w.d.: Sind dadurch starke soziale<br />

Auswirkungen zu erwarten?<br />

Christian Gräff: Die Differenz<br />

der sozialen Lage zwischen den<br />

Großsiedlungen einerseits und<br />

den Siedlungsgebieten andererseits<br />

wird sich vergrößern. Gravierende<br />

Probleme in Mengen<br />

sind aber nicht zu erwarten. In<br />

Deutschland gibt es eine starke<br />

Sozialgesetzgebung. Auch deshalb<br />

hat ja die Bundesregierung<br />

bei den Banken eingegriffen.<br />

Sonst hätten wir womöglich Verhältnisse<br />

wie vor 80 Jahren in der<br />

Wirtschaftskrise 1929/1930 bekommen<br />

können. Mit den bekannten<br />

Auswirkungen.<br />

Unsere Sozialsysteme sind gerüstet<br />

für die schwierige Zeit. Auch<br />

wenn es für niemanden wünschenswert<br />

ist, arbeitslos zu sein.<br />

Daher muss und wird die Kommunalpolitik<br />

den Menschen zeigen,<br />

dass sie gewillt ist, ihnen zu<br />

helfen.<br />

Bezirk und Umland:<br />

Mit Ahrensfelde, Altlandsberg<br />

und Hoppegarten ist uns die Zusammenarbeit<br />

gut gelungen, besonders<br />

über den Tourismus.<br />

Das ist sehr wichtig, und das<br />

werden wir weiter tun.<br />

Stadtumbau Ost:<br />

Wohnungsabrisse sind ja nun<br />

weitestgehend abgeschlossen.<br />

Bei der öffentlichen Infrastruk-<br />

<strong>jot</strong> w.d.: Aber es gibt doch auch<br />

in den Siedlungsgebieten soziale<br />

Probleme und Verwerfungen, beispielsweise<br />

bei Älteren mit<br />

schmaler Rente, die nun fürchten,<br />

ihre Häuschen zu verlieren.<br />

Christian Gräff: Direkte Möglichkeiten<br />

zu helfen hat der Bezirk<br />

hier nicht. Wir können aber viel tun<br />

bei der Beratung in verschiedenen<br />

sozialen Lebenslagen. Beim Thema<br />

Jugend müssen wir unbedingt<br />

gegensteuern. In den Siedlungsge-<br />

bieten steigt die Drogenproblematik<br />

stark an. Da wird sich das<br />

Bezirksamt engagieren. Themen<br />

wie Jugendklubs stehen auf der<br />

Tagesordnung, auch wenn das viele<br />

Eltern gar nicht so sehen.<br />

<strong>jot</strong> w.d.: In Problemkiezen der<br />

Großsiedlung hat der Senat mit<br />

großem <strong>Auf</strong>wand drei Quartiersmanagements<br />

eingerichtet. Hat<br />

sich dort dadurch die Lage verbessert?<br />

Christian Gräff: Die haben schon<br />

etwas bewirkt, Menschen und verschiedene<br />

Interessengruppen zusammen<br />

gebracht. Und in schwierigen<br />

Kiezen einzelne Leuchttürme<br />

aufgerichtet. Massen zu bewegen,<br />

war und ist nicht die <strong>Auf</strong>gabe.<br />

Und an der sozialen Zusammensetzung<br />

der Wohngebiete können<br />

sie nichts ändern. In den beiden<br />

Marzahner Gebieten hat sich<br />

die Lage durchaus verbessert. An<br />

der Hellersdorfer Promenade wird<br />

die soziale Struktur derzeit eher<br />

tur wird das noch weiter gehen.<br />

Allerdings wünsche auch ich mir<br />

mehr „wirklichen“ Umbau, etwa<br />

mit der Einrichtung von Multifunktionsgebäuden.<br />

ÖPNV:<br />

Wir engagieren uns gemeinsam<br />

mit dem Landrat von Märkisch<br />

Oderland stark für die Ostbahn.<br />

Der Verkehr von und nach Polen<br />

nimmt an Bedeutung zu. Da steht<br />

auch die Frage des Haltepunkts<br />

der Bahn. Ich bin überzeugt, der<br />

schwieriger. Das hängt auch stark<br />

mit den Problemen des Besitzers<br />

zusammen. Auch deshalb soll das<br />

Managementgebiet erweitert werden.<br />

Es müssen mehr Bewohner,<br />

aber auch Vermieter und Einrichtungen<br />

einbezogen werden.<br />

<strong>jot</strong> w.d.: Bürgerbeteiligung ist ja in<br />

jüngster Zeit stark in Mode gekommen.<br />

Beispielsweise im Projekt<br />

Bürgerhaushalt. Welche Erkenntnisse<br />

sind für dieses Jahr wichtig?<br />

Schreibtisch voller Arbeit: Wirtschaftsstadtrat Gräff. Foto: Nachtmann<br />

Christian Gräff: Diejenigen<br />

Bürger, die da mitmachen, sind<br />

sehr engagiert. Die kümmern sich<br />

sprichwörtlich um jeden Straßenkantenabschnitt.<br />

Problematisch<br />

ist die geringe Beteiligung. Da<br />

besteht durchaus die Gefahr, dass<br />

Vorschläge Einzelner eine Priorität<br />

bekommen, die sie objektiv<br />

nicht haben. Die so geringe Anzahl<br />

aktiv Beteiligter ergibt sich<br />

womöglich auch daraus, dass einerseits<br />

eine Identifikation mit<br />

dem Stadtteil, geschweige denn<br />

mit dem Bezirk, schwierig ist.<br />

Auch die Vorstellung, dass tiefgreifend<br />

Einfluss genommen werden<br />

kann, hat niemand mehr.<br />

Womöglich muss man das gesamte<br />

Verfahren noch einmal überdenken.<br />

Grundsätzlich ist es aber<br />

richtig, auch in einer repräsentativen<br />

Demokratie den Einzelnen<br />

mehr einzubeziehen.<br />

<strong>jot</strong> w.d.: Etwa durch die neuen<br />

Möglichkeiten von Bürgerbegeh-<br />

Kurz gesagt: Christian Gräff über ...<br />

wird kommen. Aber ich weiß<br />

nicht, ob es Mahlsdorf oder Hoppegarten/Birkenstein<br />

sein wird.<br />

Wenn die Anbindung mit Bussen<br />

stimmt, ist das letzlich egal. Wir<br />

sind auch in engem Kontakt mit<br />

der BVG, was die Anbindung von<br />

Mahlsdorf und Kaulsdorf an das<br />

Brandenburger Umland betrifft.<br />

Die wollen wir verbessern.<br />

Demografischer Wandel:<br />

Die ganze Stadt wird sich wandeln.<br />

Einige Wohnungsbaugesell-<br />

ren. Wie sehen die Erfahrungen<br />

hier aus?<br />

Christian Gräff: Bei den Ringkolonnaden<br />

war die Zusammenarbeit<br />

sehr qualifiziert. Man<br />

merkte, dass die Initiatoren sich<br />

umfänglich mit der Thematik,<br />

aber auch den Regularien befasst<br />

haben. Schnellschüsse in diesen<br />

Dingen führen sicher nicht zum<br />

Ziel. Etwaige Befürchtungen, wir<br />

würden mit Bürgerbegehren geradezu<br />

überrollt, haben sich als<br />

Unsinn erwiesen. Auch in diesem<br />

Jahr erwarte ich keinen Andrang.<br />

Zumal unser Bezirk auch bei den<br />

landesweiten Volksbegehren in<br />

punkto Beteiligung stets an letzter<br />

Stelle lag. Grundsätzlich ist<br />

dieses Modell richtig. Es zwingt<br />

Kommunalpolitik, alle Argumente<br />

besonders streng zu prüfen und<br />

die eigenen <strong>Auf</strong>fassungen auch an<br />

die Bevölkerung zu vermitteln.<br />

<strong>jot</strong> w.d.: Jetzt besteht Marzahn als<br />

Berliner Bezirk 30 Jahre. Ist 2009<br />

ein Jahr des Feierns?<br />

Christian Gräff: Mehr noch des<br />

Arbeitens. Unser Problem ist doch,<br />

dass wir in der Wahrnehmung und<br />

in der Vermarktung schlechter sind,<br />

als es sein müsste. In weiten Teilen<br />

wird Marzahn-Hellersdorf als<br />

schöner grüner Wohnstandort wahrgenommen.<br />

Aber wir haben und wir<br />

können mehr. Wenn die Idee des<br />

Solarparks realisierbar ist, kann das<br />

Image des Bezirks sehr ins Positive<br />

gehoben werden, auch als Ort<br />

von Industrie, Zukunft, Umwelttechnologie.<br />

Oder nehmen wir das<br />

Orwo-Haus. Ohne das, ohne diese<br />

günstigen Proben- und Arbeitsmöglichkeiten<br />

würde es Gruppen wie<br />

„Silbermond“ vielleicht gar nicht<br />

geben. Wir haben als Leuchtturm<br />

die Gärten der Welt, wir haben aber<br />

auch ein reiches Kulturleben im<br />

Bezirk, wir haben Spitzensport, wir<br />

haben Innovationskraft.<br />

Das Jubiläum wird mehr Augenmerk<br />

auf uns lenken. Wir sollten<br />

diese Chance nutzen und zeigen,<br />

was der Bezirk kann, welche interessanten<br />

Angebote er hat. Wir<br />

sollten das auch nach innen hinein<br />

vermitteln, die Menschen, die<br />

hier leben, noch enger an den<br />

Bezirk binden.<br />

Fragen: Ralf Nachtmann<br />

schaften, auch in unserem Bezirk,<br />

haben sich bereits erfreulich<br />

diesem Thema gestellt. Andere<br />

brauchen wohl noch etwas<br />

Zeit. Defizite haben wir jedoch<br />

in der öffentlichen Infrastruktur.<br />

Da wird künftig richtig investiert<br />

werden müssen.<br />

Investitionsprogramm<br />

der Regierung:<br />

Da wird wohl hier unten in den<br />

Bezirken nichts ankommen.

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