28.07.2013 Aufrufe

Auf Tohuwabohu! - jot wd

Auf Tohuwabohu! - jot wd

Auf Tohuwabohu! - jot wd

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

6 <strong>jot</strong> w.d. 1/2009 Rückblick<br />

„Mit alten Vorsätzen ins Neue Jahr“ betitelte ich meine<br />

erste Kolumne 2008. Es ging u.a. um das Rauchverbot,<br />

das mich damals (als Raucher) nicht wirklich störte. Mittlerweile<br />

habe ich mich in die (mehrheitliche) Zahl der<br />

Nichtraucher eingereiht und finde vollgequalmte Kneipen<br />

noch furchtbarer als zu eigenen Raucherzeiten. Im<br />

Übrigen habe ich nicht ein einziges Etablissement gefunden,<br />

das wegen des (mittlerweile wieder stark verwässerten)<br />

Nichtraucherschutzgesetzes dicht gemacht hätte.<br />

Aber bekanntermaßen wirkt Propaganda stets nachhaltiger<br />

als gute (und richtige) Argumente.<br />

Mit viel Propaganda, aber auch guten Argumenten war<br />

Januar<br />

Start in die lange TVO-Debatte<br />

Dass Straßenbau die Probleme des Verkehrs nicht löst, steht<br />

am Anfang der Debatte um die TVO, die uns durch das<br />

gesamte Jahr begleitete. Kurz vor dem Ende des Stadtumbaus<br />

(Abrisse) im Wuhlebezirk veröffentlichte die zuständige<br />

Senatsverwaltung ein schweres Buch, dessen<br />

Glanz nicht jeden Leser und insbesondere nicht den Rezensenten<br />

von <strong>jot</strong> w.d. überzeugte. Mehr überzeugten statt<br />

dessen die Umbauansätze, die im Nachbarland Frankreich<br />

im weit entfernten<br />

Lyon zu bestaunen<br />

waren. Überzeugt<br />

hat auch, dass ein<br />

Platz in Marzahn<br />

nach Otto Rosenberg<br />

benannt und<br />

erneut an Raoul<br />

Wallenberg erinnert<br />

wurde.<br />

April<br />

Gäste aus aller Welt<br />

Dass der Wuhlebezirk nicht grau und<br />

langweilig, sondern bunt und interessant<br />

ist, hat sich weit herumgesprochen.<br />

Katarzyna aus Polen kam gleich<br />

für ein ganzes (Schul-) Jahr. Fast genau<br />

so lang ist Dr. Eli Rubin aus<br />

Kalamazoo/Michigan (USA) zu Gast.<br />

Der Soziologe will die Auswirkungen<br />

der Wende auf ganz normale Menschen<br />

erforschen. Zu diesen Auswirkungen<br />

gehört im weitesten Sinne<br />

auch das fortschreitende Schrumpfen<br />

der Städte. Der Film „Neuland denken“<br />

zeigt verschiedene neue Wege<br />

ins veränderte Leben auf. Neu ist<br />

auch ein weiterer Garten im Erholungspark.<br />

Der Karl-Foerster-Staudengarten<br />

wird aber erst im Sommer<br />

seine ganze Blütenpracht zeigen.<br />

Januar<br />

Jazzlegende Günter Gollasch<br />

im Kulturforum.<br />

So sah <strong>jot</strong> w.d. das Jahr<br />

das Jahresthema schlechthin versetzt. Die Tangentiale<br />

Verbindung Ost, kurz TVO genannt, entzweite auf manchen<br />

Veranstaltungen Naturschützer, Anwohner und<br />

Wirtschaftsvertreter deutlich. Wir versuchten, die breite<br />

Palette der Meinungen in <strong>jot</strong> w.d. adäquat abzubilden,<br />

was nicht immer leicht war und ist. Nun, da das von der<br />

Finanzkrise gebeutelte Deutschland immense Investitionsmittel<br />

für Schulsanierungen und Strraßenbau locker<br />

macht, könnte das TVO-Projekt, dessen Geburtsstunde<br />

bis weit in die frühen 80-er Jahre und teilweise sogar in<br />

die 30-er zurück reicht, verwirklicht werden.<br />

Verwirklicht wurde (und wird sicher auch künftig) die<br />

Februar<br />

Tiere helfen Kranken<br />

Einen nicht zu unterschätzenden<br />

Beitrag für ein gutes Leben leisten<br />

die Frauen und Männer vom Verein<br />

Therapiehunde, die mit ihren<br />

kleinen Lieblingen demenzkranke<br />

Menschen besuchen. Einen Besuch<br />

können Interessenten an einer neuen<br />

Wohnung auch wieder dem Vermietungsbüro<br />

von STADT UND<br />

LAND am Hellersdorfer Cecilienplatz<br />

abstatten. Gesucht und gefunden<br />

wurden mehrere tausend Jahre alte Schätze in<br />

Berlins größtem archäologischen Grabungsgebiet in<br />

Biesdorf Süd. Ihren Streit um ein ebenfalls historisches<br />

Thema, die Ehrung stalinistisch Verfolgter, wollte die<br />

Linke beilegen. Ein echtes Ärgernis war die Störung der<br />

Eröffnung einer Ausstellung der VVN-BdA durch „rechte<br />

Kameraden“ am Freizeitforum.<br />

Mai<br />

Touristen informieren<br />

Damit sich auswärtige Besucher<br />

im Bezirk zurecht<br />

finden können, eröffnete im<br />

neuen Eingangsportal des<br />

Erholungsparks die Tourismus-Information.Informationen<br />

zur Namensgeberin<br />

unserer Fachhochschule,<br />

Alice Salomon, gibt es nun<br />

direkt am Eingang der Bildungsstätte.<br />

Und zwar (auch touristengerecht) auf Deutsch<br />

und Englisch. Wie wichtig Bildung genommen wird, zeigt<br />

die Vergabe der Ausbildungspreise „berlin eastside“ samt<br />

Anerkennungen in erneuter Rekordzahl. In den verschiedenen<br />

Betrieben finden auch eher benachteiligte Jugendliche<br />

eine Zukunft. Solche Benachteiligungen ein wenig<br />

auszugleichen, gehört zu den <strong>Auf</strong>gaben des SOS-Familienzentrums<br />

Hellersdorf, das 15. Geburtstag feierte. Auch<br />

sollen Kinder ein Jahr kostenlos Sport treiben können.<br />

immer noch nötige Auseinandersetzung mit jüngerer deutscher<br />

Geschichte im Bezirk. Plätze wurden benannt,<br />

Stolpersteine verlegt, Ausstellungen gezeigt, Projekte umgesetzt.<br />

An die brennende Wunde im Mahlsdorfer Musikerviertel<br />

(auch Komponistenviertel genannt) trauten sich<br />

die Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung wieder<br />

einmal nicht heran. Dazu heute nur soviel: Wir haben’s<br />

nicht vergessen.<br />

Nicht vergessen haben wir im vergangenen Jahr ein sonst<br />

eher stiefmütterlich behandeltes Thema. Die „partizipative<br />

Haushaltsführung“, wie der „Bürgerhaushalt“ im Original<br />

heißt, lag und liegt uns trotz mancher Mängel in der<br />

März<br />

Ins Gedächtnis rücken<br />

Mit der Benennung eines Platzes<br />

in Mahlsdorf nach der Familie<br />

Guthmann erinnert der Bezirk auch<br />

nach außen sichtbar an die Verfolgung<br />

unschuldiger Menschen in<br />

der Nazizeit. Zu viele hatten damals<br />

weggeschaut, als Einmischen<br />

nötig gewesen wäre. Einmischen<br />

ist auch heute noch gefragt, etwa<br />

bei der Meinungsäußerung zu den<br />

verschiedenen Bebauungsplänen<br />

im Bezirk, die stets öffentlich ausgelegt<br />

werden. Bei der umstrittenen<br />

Gesundheitsreform jedoch hatten<br />

die „einfachen Bürger“ kein<br />

Mitspracherecht. Wenigstens kam<br />

der SPD-Bundestags-Abgeordnete Karl Lauterbach, um<br />

als Experte die Pläne zu erklären.<br />

Juni<br />

Bobolina ist da<br />

Kurz vor seinem letzten Arbeitstag als<br />

Chef der Parks und Gärten konnte<br />

Hendrik Gottfriedsen noch einmal ein<br />

wunderbares Kleinod eröffnen. Der<br />

italienische Renaissance-Garten mit<br />

einer Nachbildung der verführerischen<br />

Bobolina-Statue (ihr männliches Pendant<br />

„Idolino“ steht im hinteren Garten-Teil)<br />

lädt zum Träumen vom Süden<br />

ein. Kein Traum mehr, sondern<br />

Wirklichkeit wird nun das neue<br />

Stadtteilzentrum am Feldberger Ring;<br />

der Grundstein ist gelegt. Und auch<br />

die SPD hat es tatsächlich geschafft,<br />

den vakanten Stadtratsposten mit Stephan<br />

Richter zu besetzen. Unterdessen<br />

wartet das erste „Mehrgenerationenhaus“<br />

in Marzahn West auf seine<br />

neuen Mieter.<br />

Jeden Monat berichtete <strong>jot</strong> w.d. auch über Stars<br />

Februar März April Mai Juni<br />

Frank Schöbel und Ute Freudenberg waren Gäste in Barbara<br />

Kellerbauers Talkshow „Wenn die Neugier nicht wär“.<br />

Bluesgitarrist Jürgen Kerth aus Erfurt und Thomas<br />

Natschinski traten im Freizeitforum Marzahn auf.<br />

Bischof Wolfgang Huber<br />

kam nach Kaulsdorf.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!