Biometrische Risiken 2012 - Das eMagazin!
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BIOMETRISCHE RISIKEN <strong>2012</strong> | Berufsunfähigkeitsersicherung<br />
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<strong>Biometrische</strong> <strong>Risiken</strong>:<br />
Enormes Vertriebspotenzial für Versicherer<br />
Angst ist ein schlechter Ratgeber – das ist kein Geheimnis.<br />
Dennoch hat sie sich in der jüngsten Vergangenheit<br />
besonders stark in der Finanzbranche ausgebreitet. Es<br />
herrscht Unsicherheit, sowohl unter den Verbrauchern<br />
als auch bei den Versicherungsgesellschaften. Bleibt<br />
der Euro bestehen? Welches Land steht als nächstes<br />
vor einer möglichen Pleite? Was passiert mit meinem<br />
Geld bei einer erneuten Finanzkrise? Fragen, die sich<br />
viele Menschen gegenwärtig stellen. In Verbindung<br />
mit einer Medienberichterstattung, die permanent<br />
neue Hiobsbotschaften unters Volk bringt, bleiben die<br />
Folgen auch für Versicherungsgesellschaften nicht aus.<br />
So wundert es nicht, dass gerade die Sparte Leben Verluste<br />
hinnehmen muss. Besonders stark betroffen sind<br />
Policen rund um die Altersvorsorge. Riester lohne sich<br />
nicht mehr, Rürup auch nicht, und die Privatrente erst<br />
Recht nicht – heißt es vielerorts. Die Folge: Verbraucher<br />
investieren nur noch widerwillig ihr Geld in reine<br />
Altersvorsorge. Allerdings scheint sich ein anderer<br />
Bereich in der Assekuranz überraschenderweise steigender<br />
Beliebtheit zu erfreuen: Nämlich Policen rund<br />
um die Absicherung biometrischer <strong>Risiken</strong>. Hierbei<br />
handelt es sich um <strong>Risiken</strong>, die unmittelbar mit einer<br />
versicherten Person bzw. einem Versicherungsnehmer<br />
verknüpft sind. Dies sind: (vorzeitiger) Tod, Langlebigkeit,<br />
Berufsunfähigkeit, Invalidität, Unfalltod, Unfallinvalidität,<br />
schwere Erkrankungen, Pflegefall bzw. -bedürftigkeit.<br />
Aus der Not eine Tugend machen<br />
Beitrag von Frank Nobis,<br />
Geschäftsführer,<br />
Institut für Vorsorge und Finanzplanung GmbH (IVFP)<br />
Nach Aussagen vieler Versicherer scheint die Absicherung<br />
biometrischer <strong>Risiken</strong> bei Versicherungsnehmern<br />
auf großes Interesse zu stoßen. Gründe hierfür<br />
könnten sein: Im Gegensatz zur klassischen Altersvorsorge<br />
in Form von Rentenversicherungen handelt es<br />
sich hier nicht um „verbrannte Erde“. Bisher jedenfalls.<br />
Die Medienberichterstattung zu dieser Absicherung<br />
begrenzt sich weitestgehend auf die Fachpresse – was<br />
nicht zuletzt damit zusammen hängen dürfte, dass<br />
biometrische <strong>Risiken</strong> bisher (noch) kein öffentlicher<br />
Diskussionsgegenstand in der Politik waren. Parallel<br />
scheint sich auch der Vertrieb von Versicherungsgesellschaften<br />
entsprechend positioniert zu haben. Gerade<br />
weil bei Versicherungsnehmern die Gelder nicht<br />
mehr so locker sitzen, könnte das Argument lauten,<br />
doch wenigstens die Hinterbliebenen oder die eigene<br />
Arbeitskraft abzusichern – um zumindest ein Mindestmaß<br />
an Sicherheit zu genießen.<br />
Absicherung gegen Berufsunfähigkeit bleibt<br />
einem ausgewählten Kreis vorbehalten –<br />
Absicherung der Grundfähigkeiten nicht<br />
Quelle: © arztsamui - Fotolia.com