brühne zeit 12_2004 - brühne gruppe

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

12 brühne aktuell brühne zeit 16/2004 Computersimulation einer Blackbox – oder: Was passiert eigentlich in der „Anlage Warstein“? Um es vorab zu sagen, eine Simulation ist lediglich der Versuch, die Wirklichkeit abzubilden. Sie selbst ist NICHT die Wirklichkeit. Auch muss man sich von dem Gedanken lösen, dass ein solches Konstrukt eine Art Kristallkugel ist, welches einem die Zukunft voraussagt, Nachdenken abnimmt und sich dadurch Entscheidungsfindungen erübrigen. Eine Simulation generiert keinen Umsatz oder betreibt Kundenakquise. Wozu ist sie also gut? Eine vernünftige Simulation kann für sogenannte „Was wäre wenn…“-Szenarien herangezogen werden; ein Verfahren, welches übrigens auch von Versicherungen benutzt wird. In unserem konkreten Fall könnte man Fragen stellen wie zum Beispiel: Was wäre, wenn • wir die Geschwindigkeit der Förderbänder erhöhen? • wir einen anderen Brecher mit höherer Leistung einbauen? • wir die Arbeitszeit der Anlage erhöhen? • wir die SKWs nur mir 40 statt mit 60 Tonnen beladen, aber genauso häufig fahren? • Oder alles gleichzeitig? • …? Ausgangspunkt hierfür ist allerdings, dass die Simulation erst einmal in der Lage ist, den Status Quo, also den IST-Zustand eines Systems zu beschreiben. Dazu muss das zu simulierende System genau untersucht werden, um, soweit wie möglich, alle notwendigen Parameter zu finden, welche das System beschreiben (z.B. Brecherleistung, Arbeitszeiten, Bandgeschwindigkeiten, durchschnittliche Verteilung, Silogrößen uvm.). Wenn man die exakten Zahlen nicht hat, kann man sich häufig auch erst mal mit Schätzungen behelfen. Hierzu werden Mitarbeiter befragt, „die sich damit auskennen“. Außerdem sollte das System abgegrenzt werden. Sicherlich hat z.B. der Rohölpreis einen Einfluss auf die „Anlage Warstein“, aber wie groß ist er und ist es überhaupt sinnvoll, ihn in die Simulation einzubauen? Grundlage hierfür sind das Sensitivitätsmodell (Vester) und „System Dynamics“ (Forrester), welche die Basis dieser Simulation sind. Jetzt kann man beginnen, jedes einzelne Aggregat der Reihe nach und ihr Zusammenspiel untereinander in die Simulation zu übertragen. Jedes Element wird beschrieben als ein Behälter (stock) und ein Zu-/Abfluss (flow). Dies kann man sich gut an einer Badewanne klarmachen: • Eine bestimmte Menge Wasser befindet sich in der Badewanne (stock). • In einer bestimmten Zeit fließt eine bestimmte Menge ab (flow). • In einer bestimmten Zeit kommt eine bestimmte Menge hinzu (flow). Dieses wird in der Simulation folgendermaßen dargestellt: Fügt man nun diese Elemente zusammen, ergibt sich für die Anlage Warstein unter anderem folgendes Bild: Nun kann diese Simulation mit den bekannten Eingangsparametern (Anzahl Fahrten der SKWs, Zuladung SKWs, Arbeitszeiten, Prozent Vorabsiebung uvm.) für einen beliebigen Zeitraum gestartet werden. Als Ergebnis erhält man die Mengen, welche in dem gewählten Zeitraum auf die einzelnen Korngrößen entfallen. Stimmen diese Mengen mit den tatsächlich in einem Vergleichszeitraum produzierten Mengen überein, dann kann man davon ausgehen, dass die Simulation die Wirklichkeit tatsächlich abbildet. Ist dies nicht der Fall, müssen die einzelnen Elemente, die den oder die Fehler verursachen, korrigiert und eine neue Simulation gestartet werden. Dies ist ein ständiger Kommunikationsprozess zwischen dem Ersteller
der Simulation und den Menschen, „die sich damit auskennen“. Dieses wird solange gemacht, bis die Simulationsergebnisse mit den realen Werten übereinstimmen. Allein diese Kommunikation KANN dazu beitragen, neue Ideen zu entwickeln oder vorhandene, ungenutzte Potentiale zu erkennen. Nun kann man sich Fragen überlegen, die man der Simulation stellen möchte. Diese Fragen können über ein sog. Cockpit abgebildet werden, d.h. für jedes Problem können Schalter, Knöpfe, Eingabefelder für Mischungsverhältnisse uvm. angelegt werden. brühne zeit 16/2004 brühne aktuell 13 Beispiel: • Wir wollen die Bandgeschwindigkeiten verdoppeln (Schalter Bandgeschwindigkeit mal Zwei) und einen weiteren SKW für den Transport von der Wand zum Vorbrecher kaufen (Schalter: 50% mehr Fahrten). • Wir haben mehr Vorabsiebung (Schalter: Prozent Vorabsiebung) und Brecher3 wird entfernt (Schalter: Brecher3 abschalten). • Wann haben wir 10000 Tonnen von Material XY, wenn wir den Arbeitsbeginn der Anlage auf 10 Uhr setzen (Schalter: Arbeitsbeginn Anlage). Dann beginnt die Berechnung ! Sven Hermans Gemeinsame Sache – Erweiterung des Wiegehauses Der gebäudetechnische Zustand des Wiegehauses im Steinwerk Warstein erforderte in diesem Jahr eine grundlegende Erneuerung. Platzgründe und eine mangelnde Übersicht über das Betriebsgelände führten zu der Entscheidung, eine Etage aufzustocken. Die Baumaßnahme wurde allerdings nicht als Gesamtpaket fremd vergeben, sondern in wesentlichen Bestandteilen in Eigenleistung erbracht. Hierbei war von besonderer Bedeutung, dass viele Mitarbeiter am Standort Warstein über Fähigkeiten verfügen, die im normalen Steinbruchbetrieb zwar nicht von vorrangiger Bedeutung sind, in diesem Fall allerdings sehr wertvoll waren. So brachten folgende Mitarbeiter ihre erlernten oder hobbymäßig erarbeiteten Kenntnisse voll ein: • Frieda Bachmann: Planung Innenraumgestaltung • Alex Block: Maurerarbeiten • Silvio Latzko, Reiner Herrmann: Stahlbauarbeiten (Treppe u. Fassade) • Udo Pierschalka: Fliesenlegerarbeiten • Karl-Heinz Wegmann: Schreinerarbeiten • Thorsten Weidenfeld: Malerarbeiten Daraus entstand ein Gesamtergebnis, das sich sehen lassen kann. Vielen Dank an alle. Dr. Heinz Bauer
Seite 1 und 2: ühne zeit Die Zeitung für Mitarbe
Seite 3 und 4: ühne zeit 16/2004 brühne aktuell
Seite 9 und 10: PAMELA ® Die Auszeichnung zum „W
Seite 11: ühne zeit 16/2004 brühne aktuell
Seite 15 und 16: Im Rahmen der Initiative „Secure
Seite 17 und 18: „Eine Schaufel Bienen“ Es ist j
Seite 19 und 20: Seit Juli 2004 unterstützt Ingo Br

brühne zeit 12_2004 - brühne gruppe

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?