brühne zeit 12_2004 - brühne gruppe
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ühne <strong>zeit</strong> 16/<strong>2004</strong> <strong>brühne</strong> aktuell 5<br />
Süßwasserkrebse<br />
und Fische<br />
im Steinbruch Kallenhardt<br />
Manchem ist wahrscheinlich<br />
gar nicht bekannt, dass Brühne<br />
Eigentümerin eines weiteren<br />
Steinbruchbetriebes nebst Aufbereitung<br />
ist, nämlich in<br />
Rüthen-Kallenhardt, genannt<br />
„Im Kliev“. Der Betrieb wurde<br />
1966 erworben und bis Ende<br />
1993 betrieben. Seither ruht<br />
die Aufbereitungsanlage ganz,<br />
der Steinbruch wurde nur sporadisch<br />
weiterbetrieben.<br />
Im Jahr 2001 trafen die im<br />
Raum Warstein ansässigen<br />
Steinbruchunternehmen einen<br />
langfristigen Rohstoffsicherungskonsens,<br />
der u.a. eine Erweiterung<br />
des Steinbruches „Im<br />
Kliev“ beinhaltet.<br />
Anfang dieses Jahres stellte sich in Kallenhardt folgende Situation<br />
dar:<br />
• Abbruchreife Aufbereitungsanlage in relativer Ortsnähe mit<br />
zunehmendem Gefährdungspotential<br />
• Verwildertes Wiege- und Personalgebäude<br />
• Abbruchreife Freilagerboxen<br />
• Aufgelassener Steinbruch mit einer ca. 10.000 m2 großen<br />
und rd. 10 m tiefen Wasserfläche<br />
• Zunehmende Verwilderung des Geländes auch durch<br />
menschliche Hinterlassenschaften.<br />
Eine Wiederinbetriebnahme des Steinbruchs erfordert in jedem<br />
Fall eine Genehmigung nach neuem Recht; das Gesetz<br />
sieht keine Regelungen für eine „<strong>zeit</strong>weise“ Stilllegung vor. Daher<br />
ergab sich für Brühne die schwierige Fragestellung, ob sich<br />
die Chancen für eine Neugenehmigung eher verbessern könnten,<br />
wenn der der<strong>zeit</strong>ige Anlagen- und Steinbruchzustand beibehalten<br />
wird, oder es sinnvoller ist, durch entsprechende<br />
Maßnahmen das Gesamtbild zu verbessern und damit Präsenz<br />
zu bekunden. Indes gibt es keine Garantie für den erfolgreichen<br />
Ausgang eines zukünftigen Genehmigungsverfahrens.<br />
Die Entscheidung wurde dahingehend getroffen, dass der<br />
Steinbruch mit seiner offenen Wasserfläche einer kontrollierten<br />
Nutzung zugeführt wird, das ehemalige Wiege- und Personalgebäude<br />
genutzt und die alte Aufbereitungsanlage abgerissen<br />
wird.<br />
Im April <strong>2004</strong> wurde der Auftrag erteilt, in einem ersten<br />
Bauabschnitt sämtliche Anlagenteile der Aufbereitung bis zu<br />
den betongefertigten Gebäudeteilen abzureißen und zu entsorgen.<br />
Bereits am 09.05.04 fiel die stählerne Silobatterie, die<br />
über Jahre einen negativen Blickfang bot. Voraussichtlich in<br />
2005 werden die Betongebäude abgerissen und das Gelände<br />
anschaulich profiliert.<br />
Im April nahmen angelsportbegeisterte Kallenhardter Kontakt<br />
mit Brühne auf, um den im Steinbruch vorhandenen See<br />
vereinsmäßig zu nutzen. Nach Gründung des „Fischereiverein<br />
Kallenhardt 04 e.V.“ schloss Brühne nach behördlicher Genehmigung<br />
hiermit einen Fischereipachtvertrag am 08.09.04. Bereits<br />
kurz darauf erfolgte ein erster Besatz des Sees, angefangen<br />
bei Süßwasserkrebsen bis hin zu diversen Fischarten. Mit<br />
viel Liebe und Engagement und der Unterstützung durch die<br />
Fa. Weiken profilierte der Verein die nördliche Uferböschung,<br />
die später begrünt werden soll. Erste Seerosen und Schilfgewächse<br />
zieren das Gewässer.<br />
Als Treffpunkt des frisch gegründeten Vereins dient das Wiege-<br />
und Personalgebäude des alten Steinbruchbetriebes, das<br />
vom Wildwuchs befreit wurde und in seinem Inneren zur Einweihung<br />
am 10.10.04 bereits in Teilen renoviert war.<br />
Das hohe Engagement des Vereins bestätigt uns in unserer<br />
Auffassung, dass es richtig war, den Steinbruchbetrieb für „artfremde“<br />
Nutzungen zu öffnen und wir hoffen, dass uns die<br />
Behörden und die Bürger Kallenhardts in einigen Jahren auch<br />
die Möglichkeit geben werden, zu zeigen, dass Steinabbau<br />
und eine naturschutznahe Nutzung gut nebeneinander existieren<br />
können.<br />
Dr. Heinz Bauer