brühne zeit 12_2004 - brühne gruppe
brühne zeit 12_2004 - brühne gruppe
brühne zeit 12_2004 - brühne gruppe
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
6 <strong>brühne</strong> aktuell <strong>brühne</strong> <strong>zeit</strong> 16/<strong>2004</strong><br />
Erfolgreiche Verwend<br />
von Nebenprod<br />
Eisensilikatsand als Auflager für KDB,<br />
Deponie Ottmarsbocholt<br />
Bereits im Jahr 1979 wurde die ehemalige Siedlungsabfalldeponie<br />
Deponie Ottmarsbocholt bei Senden nach dem Aufbringen<br />
einer Bodenabdeckung endgültig geschlossen. Untersuchungen<br />
des Abwasserabstroms zeigten allerdings auf,<br />
dass die technischen Sicherungsmaßnahmen nicht sicherstellen<br />
konnten, dass es nicht zu einem Schadstoffaustrag aus dem<br />
Deponiekörper in Grund- und Oberflächenwasser kam.<br />
Eine Teilsanierung des Altstandorts wurde daher nötig. Durch<br />
eine Abdichtung der durchlässigen Deponieflächen mit einer<br />
überlappenden Kunststoffdichtungsbahn (KDB) sollte eine weitere<br />
Durchströmung des Müllkörpers verhindert werden. Aufgrund<br />
der auch nach 20 Jahren noch nachweisbaren Methanproduktion<br />
musste für das Auflager der KDB ein Baustoff<br />
gefunden werden, der zum einen eine hinreichende Drainagewirkung<br />
für das entweichende Gas hat und zum anderen<br />
fein genug ist, um die aufliegende KDB auch unter der Auflast<br />
der Rekultivierungsschicht nicht zu beschädigen.<br />
Gemeinsam mit dem ausführenden Bauunternehmen, der<br />
Heitkamp Umwelttechnik, wurde dem Bauherrn ein geeignetes<br />
Nebenprodukt angeboten. Denn nur wenige Kilometer<br />
entfernt in Lünen werden in den Schmelzbetrieben der Hüttenwerke<br />
Kayser aus einer jährlichen Gesamtmenge von bis zu<br />
300.000 t kupferhaltiger Recyclingmaterialien ca. 200.000 t<br />
Kupferanoden produziert. Am Anfang der pyrometallurgischen<br />
Verarbeitungsprozesse steht das neu entwickelte Kayser Recycling<br />
System (KRS). Es hat Ende Februar 2002 seinen Betrieb<br />
aufgenommen und tritt an die Stelle der zuvor eingesetzten<br />
drei Schachtöfen und zwei Konverter.<br />
Neben den gewonnenen hochreinen Metallen entsteht gleich<strong>zeit</strong>ig<br />
Eisensilikat in granulierter Form als Schmelzprodukt der<br />
(Primär)-Kupfergewinnung. Im Verhüttungsprozess wird das<br />
im Kupferkonzentrat chemisch gebundene Eisen unter Zugabe<br />
von Sand (SiO2) zu Eisensilikat (2 FeO x SiO2) verschmolzen.<br />
In der Struktur vergleichbar mit natürlichen Gesteinen, hat dieses<br />
künstlich erzeugte Gestein jedoch eine deutlich höhere<br />
Dichte und Härte. Aufgrund dieser Eigenschaften zeichnet sich<br />
das Granulat durch einen sehr geringen Feinanteil, d.h. hohe<br />
Wasser- bzw. Gasdurchlässigkeit aus, und passt genau zum Anforderungsprofil<br />
des in Ottmarsbocholt benötigten Baustoffes.