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Erfolgsaussichten bei der Therapie einer Maculadegeneration ...

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An einem Tag im Winter.<br />

Eine Kreuzung zwischen<br />

Gestern und Morgen.<br />

Eleganz auf hochhackigen Stiefeln.<br />

Singen<strong>der</strong> Schnee unter<br />

dem Gewicht <strong>der</strong> Menschen.<br />

Schaschlik im Jetzt. Statistin in<br />

vergangener Zeit. Zeitgleich.<br />

Aufrecht getragene Pelzmäntel.<br />

Pelzhüte als Schutz gegen –17°C<br />

o<strong>der</strong> zur Zier? Tomsk / Russland<br />

– 1870? 1920? 2009? Wo kommt<br />

die Strassenbahn her? Was macht<br />

die blaue Daunenjacke am Schaschlikstand?<br />

Blaue Holzhütten.<br />

Ein kleines Fenster. Unscheinbar<br />

in Brötchen und Gebäck. Flinke<br />

Hände – strickend. Socken,<br />

Handschuhe, Mützen. Ein Stück<br />

Hühnerhaut für einen Hund.<br />

Deutscher Schäferhund in<br />

Tomsk. 26. Januar 2009. Berlin.<br />

Spuren folgend. Die alte Frau erkennt<br />

mich nicht. Starre Augen<br />

blicken mir entgegen. «Du bist<br />

meine Enkelin.» 3. September<br />

1920 – geboren zwischen Berlin<br />

und Moskau.<br />

Fisch im Schnee –<br />

29. Januar 2009<br />

TOMSK. Kein Wort russisch.<br />

Wasser, Sehnsucht, Weite. Das<br />

ist es, was uns verbindet. Stilles<br />

Verstehen. Vertrauen. Gedankenverloren<br />

folge ich den Spuren im<br />

Zur Person<br />

Schnee. Eisiger Wind fegt mir<br />

um die Beine, setzt sich fest im<br />

Gesicht. Nur die Nase nicht berühren.<br />

Dennoch gehe ich weiter.<br />

Hier auf dem Wasser bin ich zuhause.<br />

Hier fliesst meine Energie<br />

– frei, ungebunden. Eintauchen –<br />

wie die Angel. Eintauchen ins<br />

Land <strong>der</strong> Träume – unbeschwert<br />

und leicht. Träume von Wasser.<br />

Träume vom Schwimmen. Singen<br />

unter Wasser, Singen im<br />

Wind. Wasser ist Lebensenergie.<br />

Wasser ist Wohnraum. Wasser<br />

ist. Wasser.<br />

Unser menschlicher Körper<br />

besteht zu 60-80 % aus Wasser.<br />

Mindestens 1,5 Liter sollen wir<br />

davon am Tag trinken. Reines,<br />

klares Wasser – wo finden wir<br />

das heute? Die Wasserwerke bieten<br />

uns «reines» Wasser innerhalb<br />

<strong>der</strong> Grenzwerte. Wer legt<br />

diese fest? Wasser ist Leben und<br />

wie leben wir? Nehmen wir das<br />

Wasser überhaupt noch wahr?<br />

Täglich fliesst es durch unsere<br />

Finger, in uns hinein und wie<strong>der</strong><br />

hinaus. Welch Glück! Denn an<strong>der</strong>swo<br />

versiegen die Quellen.<br />

Überschwemmungen und Dürre<br />

– die Natur reagiert.<br />

Eine riesige Staumauer. Davor<br />

ein See. Stausee. Wie ein Delphin<br />

springe ich. Lasse mich treiben<br />

im Fluss <strong>der</strong> unbegrenzten<br />

Dr. rer. nat. Manuela Grimm, Berlin<br />

promovierte Ernährungswissenschaftlerin<br />

www.manuela-grimm.com<br />

post@drgrimm.de<br />

Facts<br />

• 9298 km von Moskau nach Wladivostok<br />

mit 160 h r<strong>einer</strong> Fahrzeit<br />

• die Transsibirische Eisenbahn durchquert<br />

fast ganz Eurasion von West nach Ost<br />

• auf Europa entfallen 20 % <strong>der</strong> Bahnstrecke,<br />

80 % auf Asien<br />

• bis zu -62 °C können dort im Winter herrschen<br />

• Golomjanka heisst <strong>der</strong> Ölfisch, <strong>der</strong> in bis<br />

zu 1410m Tiefe des Baikalsees lebt (ca. 30<br />

cm lang, zu 1/3 aus einem mit Fett umgebenen<br />

Rückgrat)<br />

• <strong>der</strong> Baikalsee entstand vor etwa 20-25<br />

Mio. Jahren<br />

• Essen entlang <strong>der</strong> Transsibirischen Eisenbahn<br />

ist wie Schlemmen im Kaufhaus des<br />

Westens in Berlin<br />

Möglichkeiten. Dann wie<strong>der</strong><br />

Stau. Wie diese Mauer. Hat sie<br />

schon einen Riss? Wann ergisst<br />

sich <strong>der</strong> Fluss ins Tal? Wann lässt<br />

das Wasser Samen keimen und<br />

Blumen spriessen? Wenn wir es<br />

erlauben? Die Vögel rufen aus<br />

<strong>der</strong> Ferne. Sie rufen vom Frühling.<br />

Ruf nach Tulpen und Narzissen.<br />

Rot, gelb und weiss.<br />

Weiss wie <strong>der</strong> Schnee. Unermüdlich<br />

bewegt sich die Angel<br />

im kreisrunden Loch. Im Takt auf<br />

und ab. Im Takt zu was? Ein See<br />

mitten in Berlin. Ich reise zurück.<br />

Fünf Jahre? Sechs Jahre? O<strong>der</strong><br />

100? Chansons schwimmen wellengleich.<br />

Jemand hat die Eisfläche<br />

frei gefegt. Lange Mäntel,<br />

wehende Mützen. Schlittschuhe.<br />

Ein Lachen. Kin<strong>der</strong>stimmen.<br />

vita sana sonnseitig leben 1/2010<br />

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