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Nr. 4<br />

April 2002 DAS GRÖSSTE FACHMAGAZIN FÜR ÖSTERREICHS GEMEINDEN<br />

KOMMUNAL<br />

Offizielles Organ des Österreichischen Gemeindebundes<br />

Wir sind<br />

Österreich<br />

DVR: 0930 423<br />

THEMA<br />

Der Maibaum aus<br />

rechtlicher Sicht<br />

Über Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten<br />

des Volksbrauchs<br />

SEITE 24<br />

PRAXIS<br />

Die Tücken der<br />

Finanzierungen<br />

Was Gemeinden bei Angeboten von<br />

Geldinstituten beachten sollten<br />

SEITE 48<br />

P.b.b. Verlagspostamt · 1014 Wien 02 Z 032902M ISSN: 1605-1440<br />

THEMA<br />

Gemeindebund:<br />

Protest gegen<br />

Finanz-Tricks<br />

Schlechte Schätzungen des<br />

Finanzministers können<br />

kein Grund für Raubzug bei<br />

den Gemeinden sein<br />

SEITE 8


SETZEN SIE BEI GEMEINDEFINANZIERUNGEN<br />

AUF IHRE SPEZIALBANK. 01/31 6 31<br />

„Es macht Spaß, in einem Team mit innovativen Finanzexperten, das sich<br />

mit der Entwicklung moderner Finanzprodukte für Gemeinden beschäftigt,<br />

zu arbeiten.“ Elke Fiedler, Ihr Kontakt bei der <strong>Kommunal</strong>kredit.<br />

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DIE SPEZIALBANK


<strong>Kommunal</strong>e Finanzierung<br />

48 Fremdmittelfinanzierung richtig ausschreiben,<br />

Angebote leicht vergleichen<br />

Ehrungen & Auszeichnungen<br />

56 Bürgermeistermedaillen:<br />

Ehre, wem Ehre gebührt<br />

Gemeindepolitik<br />

6 2000 war für die Gemeinden nicht erfreulich:<br />

Die Finanzlage bleibt angespannt<br />

8 Scharfer Protest des Gemeinde- und Städtebundes:<br />

Keine Tricks mit schlechten Schätzungen<br />

19 Gemeindebund stiftet „Wissenschafts Preis“<br />

22 Österreichischer Gemeindetag 2002:<br />

Tirol präsentiert sich in all seiner Pracht<br />

26 Raumplanung: Gemeinden vollziehen Gesetze<br />

Recht & Verwaltung<br />

13 Statistik Austria und kommunale Verwaltungen:<br />

Gemeinsam für die Gemeinden<br />

24 Sind Maibäume bewilligungspflichtig?<br />

Was ist ein Maibaum rechtlich überhaupt?<br />

20 Erfahrung aus Benchmarking-Prozessen:<br />

Gemeinden im Wettbewerb<br />

Gemeindefinanzen<br />

11 Gemeindeertragsanteile: Erstes Quartal 2002:<br />

Die Schere öffnet sich weiter<br />

Europapolitik<br />

28 Hilfe für Bosnien: Schilcherland hilft armen Land:<br />

27 Bürgermeister als Spendensammler<br />

30 KGRE-Miniplenartagung in Straßburg:<br />

Problematik des ländlichen Raums<br />

33 Grenzüberschreitendes Impulszentrum GIZ:<br />

Bruckl / Leitha baut Grenzen im Kopf ab<br />

KOMMUNAL<br />

PRAXIS<br />

68 Öffentlichkeitsarbeit:<br />

<strong>Kommunal</strong>e Kulturarbeit unter der Lupe<br />

KOMMUNAL<br />

THEMEN<br />

KOMMUNAL<br />

CHRONIK<br />

76 Helga Machne: Am Anfang ging<br />

ein Aufschrei durch Lienz<br />

78 Kurt Schagerer: Dienstältester<br />

Bürgermeister 40 Jahre im Amt<br />

79 OÖ Gemeindetag 2002:<br />

Die Zukunft der Gemeinden<br />

80 Aus den Bundesländern<br />

84 Info - Mix<br />

Inhalt<br />

KOMMUNAL 3


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Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Österreichischer Gemeindebund,<br />

Löwelstraße 6, 1010 Wien<br />

Medieninhaber:<br />

NÖ Zeitungsverlags Gesellschaft mbH.,<br />

Löwelstr. 6/5, Pf. 201,1014 Wien,<br />

Tel. 01/532 23 88,<br />

Fax 01/532 23 77,<br />

e-mail:noeverlag@kommunal.at<br />

Geschäftsführer:<br />

Bgm .Prof. Walter Zimper<br />

Sekretariat: Patrizia Poropatits<br />

e-mail: patrizia.poropatits@kommunal.at<br />

www.kommunal.at<br />

Redaktion:<br />

Mag. Hans Braun (Leitung)<br />

Walter Grossmann<br />

Tel.: 01/ 532 23 88<br />

e-mail: kommunal.redaktion@kommunal.at<br />

Anzeigenberatung:<br />

Tel.: 01/532 23 88<br />

Johanna K. Ritter – DW 11 (Leitung)<br />

johanna.ritter@kommunal.at<br />

Mag. Sabine Brüggemann – DW 12<br />

sabine.brueggemann@kommunal.at<br />

Franz Krenn – DW 13<br />

franz.krenn@kommunal.at<br />

Gerhard Klodner – DW 14<br />

gerhard.klodner@kommunal.at<br />

Grafik:<br />

NÖ Verlag, E. Horvath<br />

kommunal.grafik@kommunal.at<br />

Fotos: Bilder-Box<br />

Redaktionsbeirat:<br />

Dipl. Ing. Martin Atzwanger<br />

(Fachautor für <strong>Kommunal</strong>politik)<br />

Mag. Nicolaus Drimmel<br />

(Österreichischer Gemeindebund),<br />

Dr. Roman Häußl (Spezialist f. Gemeinderecht)<br />

Dr. Robert Hink<br />

(Generalsekretär Gemeindebund),<br />

Mag. Karin Holdhaus<br />

(Bundesministerium für Inneres)<br />

Dr. Peter Mahringer (Sekt.Chef im BM<br />

für Bildung, Wissenschaft & Kultur<br />

Helmut Mödlhammer (Präsident des<br />

Österreichischen Gemeindebundes),<br />

Dietmar Pilz (Steirischer Gemeindebund),<br />

Univ. Prof. Dr. Reinbert Schauer<br />

(Johannes Kepler-Universität Linz),<br />

Dir. Bgm. Bernd Vögerle (Verband der<br />

sozialdemokratischen Gemeindevertreter),<br />

Bgm. Prof. Walter Zimper (Verleger).<br />

Hersteller:<br />

Leykam, Wr. Neustadt<br />

Erscheinungsort:<br />

2722 Weikersdorf am Steinfeld<br />

Persönlich gezeichnete Artikel fallen unter die<br />

Verantwortlichkeit des Autors und müssen sich<br />

nicht unbedingt mit der Meinung von<br />

KOMMUNAL decken.<br />

KOMMUNAL ist das offizielle Organ des Österreichischen<br />

Gemeindebundes und erscheint<br />

monatlich. Es wird im Direktversand an folgende<br />

Personen- und Zielgruppen versandt:<br />

Alle Bürgermeister, Vizebürgermeister, Stadträte<br />

und Geschäftsführenden Gemeinderäte der<br />

Gemeinden Österreichs. Alle leitenden Gemeindebeamten<br />

und alle führenden Gemeindebediensteten<br />

sowie die Spitzenfunktionäre und<br />

Sachbearbeiter der österreichischen Wasser-,<br />

Abwasser-, Müll- und Reinhalteverbände sowie<br />

der Freiwilligen Feuerwehren. Alle für die <strong>Kommunal</strong>politik<br />

relevanten Behördenvertreter und<br />

Beamten der Ministerien, Bundesstellen und der<br />

österreichischen Bundesländer. Alle politischen<br />

Mandatare der im Parlament vertretenen Parteien<br />

auf Bundes-, Landes- und Bezirksebene.<br />

Wichtige Meinungsträger im Bereich anderer<br />

Behörden und Interessensvertretungen sowie der<br />

österreichischen Wirschaft.<br />

Mit E.E. gekennzeichnete Artikel sind bezahlte<br />

Wirtschaftsinfos und fallen nicht in die Verantwortlichkeit<br />

der Redaktion.<br />

Auflage: 34.686<br />

Teilen dieser <strong>Ausgabe</strong> liegen Beilagen der<br />

Firmen Gemdat OÖ, Raiffeisenverband Szbg.,<br />

Dr. Ringhofer, der Salzburg Business School<br />

und des Fachverbands der Stein- und Keramischen<br />

Industrie bei.<br />

Liebe Leserin, lieber Leser!<br />

Editorial<br />

Der Österreichische Gemeindetag 2002 wirft seine Schatten bereits kräftig voraus.<br />

Schon jetzt sind rund 2.000 <strong>Kommunal</strong>politiker aus ganz Österreich angemeldet,<br />

um am 6. und 7. Juni in der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck beim größten<br />

kommunalpolitischen Ereignis des Jahres teilzunehmen.<br />

Es steht im heurigen Jahr unter einem besonderen Stern: Wir feiern heuer das<br />

40jährige Bestehen der Gemeindeautonomie in Österreich und niemand Geringerer<br />

als der Bundeskanzler der Republik wird aus diesem Anlass Grundsätzliches dazu<br />

erklären. Dieser Vorgang ist umso bemerkenswerter, als er just in eine Zeit fällt, in<br />

der die Gemeinden europaweit um jene verfassungsrechtliche Anerkennung kämpfen,<br />

die sie in Österreich längst haben. Es wird eine der Nagelproben des derzeitigen<br />

Konvents der Europäischen Union werden, ob es ihm gelingt, die vorgegebenen<br />

Zielsetzungen nach mehr Subsidiarität und Bürgernähe in Europa mit der stärkeren<br />

Einbindung jener Institution zu erreichen, die dafür am besten geeignet ist,<br />

nämlich der lokalen Gebietskörperschaft.<br />

Europa wäre in diesen Tagen gut beraten, sich am Beispiel der politischen, wirtschaftlichen<br />

und demokratischen Entwicklung der Republik Österreich ein Beispiel<br />

zu nehmen und die Eckpfeiler der Erfolgsgeschichte unserer Zweiten Republik im<br />

Gesellschaftsmodell der Union der Zukunft zu verankern. Dabei kommt neben der<br />

hohen demokratischen Reife und der Sozialpartnerschaft der Rolle der Gemeinden<br />

als flächendeckender Motor, Identifikationsträger oder Ideenbringer eine ganz entscheidende<br />

Bedeutung zu.<br />

So kann der Österreichische Gemeindebund seine routinemäßige Jahrestagung im<br />

Jahre 2002 mit einem stolzen Selbstbewusstsein und einem Selbstverständnis<br />

begehen, das anderswo noch fieberhaft gesucht wird.<br />

Auch dass diese stolze Organisation mit KOMMUNAL ein Verbandsorgan sein eigen<br />

nennt, das in einer monatlichen Auflage von über 34.000 Exemplaren aktuelle und<br />

wichtige Fachinformation bringt und außerdem als österreichweites Sprachrohr der<br />

Kommunen wirkt, ist in dieser Dimension europaweit ein Novum. Alle vergleichbaren<br />

Länder, Deutschland mit eingeschlossen, besitzen nichts Vergleichbares.<br />

Dass es unserer verlegerischen Konkurrenz oft schwerfällt, diese Realität<br />

gebührend anzuerkennen, mag daher durchaus verständlich sein. Es sind die<br />

schlechtesten Früchte nicht, an denen die Würmer nagen, sagt schon ein bekanntes<br />

Sprichwort. Gegen untergriffige Behauptungen und bewusst falsche Aussagen müssen<br />

wir uns aber mit aller zu Gebote stehenden Mitteln – allein im Interesse des<br />

Ansehens der österreichischen Gemeinden – zur Wehr setzen und so werden eben<br />

in Hinkunft die Gerichte jene Grenzen ziehen, die der verlegerische Anstand eines<br />

Mitbewerbers offenbar nicht kennt.<br />

Der Österreichische Gemeindetag in Innsbruck erlebt aber in Innsbruck wieder ein<br />

KOMMUNAL mit erweiterter Sonderausgabe, mit einer tagesaktuellen Berichterstattung<br />

und einer österreichweiten Verbreitung des großen kommunalen Ereignisses.<br />

In dieser <strong>Ausgabe</strong> bieten wir unseren Lesern mit der rechtlichen Abhandlung<br />

des Problems „Maibäume“ und der wissenschaftlichen Anlayse von kommunalem<br />

Benchmarking jedoch wieder konkurrenzlose „Schmankerln“, die uns an der Arbeit<br />

für dieses Magazin so erfreuen.<br />

Bgm. Prof. Walter Zimper<br />

Verleger und Vizepräsident des<br />

Österreichischen Gemeindebundes<br />

KOMMUNAL 5


Kommentar<br />

Das Jahr 2000 war für die Gemeinden nicht erfreulich<br />

Kritische Finanzlage<br />

Die Finanzlage der Gemeinden hat<br />

sich im Jahr 2000 neuerlich verschlechtert.<br />

Dies geht aus dem<br />

Finanzbericht des Sparkassenverbandes<br />

hervor, der kürzlich veröffentlicht wurde.<br />

Drei Entwicklungen sind es, die uns<br />

große Sorgen machen: Die Einnahmen<br />

der Städte und Gemeinden sind um 1,6<br />

Milliarden S oder um 0,8 Prozent zurückgegangen.<br />

Die Finanzschulden sind dramatisch<br />

angestiegen und die Investitionen<br />

der Gemeinden sind weiter gesunken.<br />

Nun mag das Jahr 2000 ein außerordentliches<br />

sein, weil die Gemeinden<br />

mit dem Wegfall der Getränkesteuer, mit<br />

der Halbierung der Werbesteuer und den<br />

Auswirkungen der Steuerreform besonders<br />

betroffen waren, aber eine Dauerentwicklung<br />

darf dies nicht sein. Regional<br />

gesehen am günstigsten war die Einnahmenentwicklung<br />

bei den burgenländischen<br />

Gemeinden, wo sich die Regionalförderungen<br />

der Europäischen Union<br />

offensichtlich sehr günstig ausgewirkt<br />

haben, am negativsten war die Einnahmenentwicklung<br />

bei den oberösterreichischen<br />

Gemeinden, wo sich der Stopp bei<br />

den Bedarfszuweisungen besonders<br />

bemerkbar machte.<br />

Geradezu besorgniserregend ist die<br />

Schuldenentwicklung.<br />

Zum Jahresende 2000 waren die österreichischen<br />

Gemeinden (ohne Wien) mit<br />

132 Milliarden Schilling verschuldet, das<br />

entspricht 70,9 Prozent ihrer gesamten<br />

Einnahmen. Allein 13,6 Milliarden S oder<br />

7,4 Prozent aller Einnahmen müssen zum<br />

Abbau des Schuldenberges verwendet<br />

werden, wobei die Durchschnittsverzinsung<br />

mit 3,72 Prozent bei den Gemeindekrediten<br />

sehr günstig ist.<br />

Überaus bedauerlich ist auch das<br />

Absacken der Investitionen der<br />

Gemeinden. Die Gemeinden sind<br />

nämlich nach dem produzierenden<br />

Bereich der zweitwichtigste Investor, im<br />

Bereich der öffentlichen Hand der mit<br />

Abstand größte Auftraggeber. Die<br />

Gemeinden investieren weit mehr als<br />

Bund und Länder zusammen. Mit einem<br />

Investitionsvolumen von 37,9 Milliarden<br />

S haben die Gemeinden im Jahr 2000 ein<br />

Minus von 8,6 Prozent eingefahren. Die<br />

Investitionsquote von durchschnittlich<br />

20,7 Prozent der Einnahmen hat einen<br />

historischen Tiefstand erreicht. Immerhin<br />

lag diese Quote Mitte der neunziger<br />

6 KOMMUNAL<br />

Jahre noch bei 25 Prozent. Am investitionsfreudigsten<br />

waren die burgenländischen<br />

und niederösterreichischen<br />

Gemeinden, das Schlusslicht bilden bei<br />

den Investitionen die Salzburger Gemeinden.<br />

Die Gemeinden unter 5000 Einwohner<br />

investieren mit über 25 Prozent ihrer<br />

Einnahmen doppelt soviel wie die Städte<br />

über 50.000 Einwohner. Das heißt, dass<br />

die Klein- und Mittelgemeinden die<br />

Motoren der heimischen und regionalen<br />

Wirtschaft sind.<br />

Insgesamt war 2000 für die Gemeinden<br />

ein äußerst unerfreuliches. Das<br />

Jahr 2001 war demgegenüber von<br />

einer positiven Entwicklung gekennzeichnet.<br />

Die Bundesertragsanteile sind netto<br />

(ohne Ersatz der Getränkesteuer) um fast<br />

8 Prozent gestiegen, die Schuldenentwicklung<br />

wurde eingebremst und die<br />

Gemeinden haben wieder Optimismus<br />

beim Investieren gezeigt. Allerdings<br />

könnte dieses zarte Pflänzchen des Optimismus<br />

sofort gefährdet sein, wenn der<br />

Finanzminister auf seiner Forderung, den<br />

Großteil der Überschüsse dem Bund<br />

zurückzuzahlen, beharrt. Denn bereits in<br />

den ersten drei Monaten des Jahres 2002<br />

hat sich klar bestätigt, dass die Steuereinnahmen<br />

stark zurückgehen und es sich<br />

bei den zusätzlichen Mitteln des Jahres<br />

2001 um Nachzahlungen oder Vorauszahlungen<br />

gehandelt hat, die selbstverständlich<br />

nach dem ausverhandelten<br />

Schlüssel an die Finanzausgleichspartner<br />

auszuzahlen sind. Wie die Berechnungen<br />

der eingesetzten Expertengruppe ergaben,<br />

waren die Schätzungen des Finanzministeriums<br />

für das Jahr 2001 in mehreren<br />

Bereichen falsch. Demnach müssten<br />

die Gemeinden nichts zurückzahlen, sondern<br />

hätten sogar noch ein Guthaben.<br />

Die Gemeinden sind vertragstreue Partner,<br />

sie können es aber nicht hinnehmen,<br />

dass ständig an ausverhandelten Positionen<br />

gerüttelt wird. Denn damit wird<br />

jenes Vertrauen erschüttert, das zu einer<br />

kontinuierlichen Arbeit in den Gemeinden<br />

notwendig ist. Kontinuität, Rechtssicherheit<br />

und gegenseitiges Vertrauen sind<br />

die Grundlage einer erfolgreichen Politik.<br />

Das sollte auch das Finanzministerium<br />

zur Kenntnis nehmen!<br />

Helmut Mödlhammer<br />

Präsident des Österreichischen<br />

Gemeindebundes<br />

» Die Gemeinden sind<br />

vertragstreu, aber sie<br />

können das ständige<br />

Rütteln an ausverhandelten<br />

Positionen<br />

nicht hinnehmen.<br />

Das Finanzministerium<br />

sollte das zur<br />

«<br />

Kenntnis nehmen.


KOMMUNAL<br />

THEMEN<br />

Reklamationsverfahren: Was bedeuten „aufhebende VwGH-Erkenntnisse“<br />

Gemeinden an den VwGH gebunden<br />

Hebt der Verwaltungsgerichtshof<br />

den Vorstellungsbescheid<br />

einer Gemeindeaufsichtsbehörde<br />

wegen Rechtswidrigkeit<br />

seines Inhaltes oder<br />

Rechtswidrigkeit infolge der<br />

Verletzung von Verfahrensvorschriften<br />

auf, tritt das Vorstellungsverfahren<br />

in jenes Stadium,<br />

in dem es vor Bescheiderlassung<br />

gestanden hat; das<br />

bedeutet, daß die Vorstellungsbehörde<br />

neuerlich über<br />

die Vorstellung zu entscheiden<br />

hat, wobei sie allerdings<br />

„Region of Excellence“<br />

Auszeichnung für<br />

Niederösterreich<br />

Eine hohe Auszeichnung für<br />

NÖ: Im Rathaus von Stockholm<br />

nahm LH Erwin Pröll<br />

den „Award of Excellence“ der<br />

Europäischen Kommission<br />

entgegen. Überreicht wurde<br />

die Statuette von der schwedischen<br />

Kronprinzessin Victoria<br />

im Rahmen eines festlichen<br />

Abends. Pröll betonte, er verstehe<br />

diese hohe europäische<br />

Auszeichnung als Bestätigung<br />

und als Herausforderung, vor<br />

allem aber als Anerkennung<br />

für alle Niederösterreicher.<br />

„In allen Gemeinden seien<br />

betreffend Postämterschließungeneinvernehmliche<br />

Lösungen erreicht worden.<br />

Dies habe der Postvorstand<br />

bekannt gegeben und<br />

ihm nachgewiesen“ stellte<br />

„Post-Minister“ Mathias<br />

Reichhold im Parlament fest.<br />

„Einvernehmliche Lösungen“<br />

bedeuten damit, dass alle<br />

von Postämterschließungen<br />

an die Rechtsansicht des Verwaltungsgerichtshofesgebunden<br />

ist. Gleicherweise verhält<br />

es sich im Reklamationsverfahren.<br />

Hebt der Verwaltungsgerichtshof<br />

daher einen das<br />

Reklamationsverfahren abschließenden<br />

Bescheid des Landeshauptmannes<br />

oder des<br />

Bundesministers für Inneres<br />

auf, dann hat der Landeshauptmann<br />

(BM für Inneres)<br />

neuerlich über den Mittelpunkt<br />

der Lebensbeziehungen<br />

(bzw. Vorliegen eines Haupt-<br />

In Liverpool dürfen Bürger erstmals per Handy oder SMS ihren<br />

Bürgermeister wählen.<br />

<strong>Kommunal</strong>wahlen: Wählen per SMS?<br />

Postämterschließung: Einvernehmlich?<br />

Es kursiert wieder eine Liste<br />

Liverpool erlaubt es Bürgern<br />

Statt mit dem Mobiltelefon<br />

können die Liverpooler bei<br />

der Wahl am 2. Mai aber<br />

auch über Festnetztelefon und<br />

im Internet wählen. Die Wahl<br />

betroffenen Gemeinden und<br />

damit die Bürgermeister der<br />

Sperre zugestimmt hätten.<br />

„Minister Reichhold dürfte<br />

sich hier etwas fern der Realität<br />

bewegen. Allein in NÖ<br />

gibt es Dutzende Gemeinden,<br />

die sich mit Gemeinderatsbeschluss<br />

und Unterschriftenaktionen<br />

gegen die Schließung<br />

ihres Postamtes ausgesprochen<br />

haben. Von flächen-<br />

wohnsitzes) zu entscheiden,<br />

wobei er an die Rechtsansicht<br />

des Verwaltungsgerichtshofes<br />

gebunden ist.<br />

Sowohl der Erst-, als auch der<br />

Zweitbescheid werden<br />

sodann der Statistik Austria<br />

übermittelt, welche daraufhin<br />

die Volkszählungsergebnisse<br />

der am Reklamationsverfahren<br />

beteiligten Gemeinden<br />

berichtigt. Allerdings gilt dies<br />

nur für jene Reklamationsverfahren,<br />

die bis zum 30.9.2001<br />

eingeleitet wurden.<br />

per Telefon wird demnach in<br />

zwei Wahlbezirken getestet<br />

und soll dazu beitragen, die<br />

Wahlbeteiligung zu erhöhen.<br />

deckendeneinvernehmlichenLösungen<br />

ist<br />

mir NR Anton Heinzl<br />

nichts<br />

bekannt - aber Minister<br />

Reichhold kann ja hier für<br />

eine Verbesserung des Infor-<br />

Die Gemeinden müssen nicht nur<br />

alles nochmal durchfechten, sie<br />

sind auch noch an die Rechtsansicht<br />

des VwGH gebunden.<br />

Elektronische Wahl<br />

Frankreich testet<br />

Das so genannte E-Voting feiert<br />

bei den Präsidentschaftswahlen<br />

in Frankreich Premiere.<br />

In den Städten Merignac<br />

und Vandoeuvre-les-<br />

Nancy sollen 1.500 Wähler<br />

elektronisch ihre Stimme<br />

abgeben. Allerdings handelt<br />

es sich lediglich um einen Test<br />

im Rahmen eines von der EU-<br />

Projekts. Da die elektronische<br />

Stimmabgabe in Frankreich<br />

noch keine rechtliche Gültigkeit<br />

besitzt, müssen zusätzlich<br />

noch traditionelle Kreuzchen<br />

gemachen werden.<br />

mationsstandes der Öffentlichkeit<br />

sorgen und die Wahrheit<br />

ans Licht bringen. Er<br />

braucht nur die Liste der ‚einvernehmlichen<br />

Lösungen'<br />

veröffentlichen. Kann er das<br />

nicht, so hat Reichold dem<br />

Parlament bewusst die<br />

Unwahrheit gesagt“, sieht St.<br />

Pöltens Nationalrat Anton<br />

Heinzl Aufklärungsbedarf<br />

beim Post-Minister.<br />

KOMMUNAL 7


Finanzen<br />

Gemeindebund und Städtebund: Scharfer Protest<br />

Keine Tricks mit<br />

schlechter Schätzung<br />

Zur Verbesserung des Haushaltsergebnisses des Bundes haben die Länder und<br />

Gemeinden im Zuge der Paktierung zum FAG 2001 erstmals zugestimmt, vom<br />

Verbundsystem des Finanzausgleiches in begrenztem Umfang abzuweichen. Der<br />

Zustimmung zugrund lagen Schätzungen des zu erwartenden Steueraufkommens, die<br />

offenbar völlig falsch waren. KOMMUNAL beleuchtet, wie der Finanzminister daraus<br />

den Gemeinden „einen Strick drehen“ will.<br />

◆ Dr. Robert Hink<br />

Im FAG-Paktum wurde dazu folgendes<br />

vereinbart: „Die gesamten Erträge einnahmenseitiger<br />

Maßnahmen des Bundes<br />

aus den noch im Jahr 2000 zu<br />

beschließenden Maßnahmen verblieben<br />

grundsätzlich dem Bund. Die Länder<br />

werden an den Mehreinnahmen des Bundes<br />

in Form eines absoluten Betrages in<br />

der Höhe von 1 Mrd. Schilling/Jahr, der<br />

als Vorwegabzug gestaltet wird, beteiligt.<br />

Die Höhe der voraussichtlichen Mehreinnahmen<br />

des Bundes wird nach Beschluss<br />

der gesetzlichen Maßnahmen einvernehmlich<br />

fixiert und den Schlüsseländerungen<br />

im FAG zugrundegelegt. Es<br />

erfolgt eine jährliche Evaluierung der<br />

Mehreinnahmen und gegebenenfalls eine<br />

Schlüsselanpassung rückwirkend und pro<br />

futuro.“<br />

In Ausführung des Paktums wurde in<br />

◆ Hofrat Dr. Robert Hink ist Generalsekretär<br />

des Österreichischen Gemeindebundes<br />

8 KOMMUNAL<br />

den erläuternden Bemerkungen zum<br />

FAG 2001 unter „Finanzielle Auswirkungen<br />

- Verteilung der Ertragsanteile<br />

zwischen Bund, Ländern und Gemeinden“<br />

folgendes festgehalten: „Die Mehreinnahmen<br />

des Bundes aus den noch im<br />

Jahr 2000 zu beschließenden Steuererhöhungen<br />

verbleiben zur Gänze beim<br />

Bund.“<br />

Die Schätzung<br />

Ausgangspunkt war die Schätzung des<br />

Bundesministeriums für Finanzen vom<br />

30.10.2000 von Mehreinnahmen für den<br />

Bund von 29 Milliarden Schilling. Davon<br />

entfielen 4 Mrd. auf die Einkommenssteuer,<br />

11,5 Mrd. auf<br />

»<br />

die Lohnsteuer,<br />

0,5 Mrd. auf die Kapitalertragsteuer<br />

I<br />

(KeST I) sowie 13,0<br />

Mrd. Schilling auf die<br />

Körperschaftssteuer<br />

(KöSt). Auf Basis dieser<br />

Steuerschätzung<br />

wurden die Schlüsselzahlen<br />

bei der Einkommensteuer,<br />

KöSt, Lohnsteuer<br />

und KeST I bei<br />

den Gemeinden von 14,514 % auf<br />

13,254 % ab dem 1. März 2001 gesenkt.<br />

Um zu verhindern, dass die Länder und<br />

Gemeinden durch ein Nichterreichen<br />

der geschätzten Mehrerträge einen<br />

zusätzlichen Beitrag zur Budgetsanie-<br />

rung des Bundes leisten müssen, wurde<br />

eine Evaluierung der Steuerschätzung<br />

der beschlossenen steuerlichen Maßnahmen<br />

gefordert und vereinbart.<br />

Nunmehr hat sich gezeigt, dass die<br />

tatsächlich erzielten Mehreinnahmen des<br />

Jahres 2001 jedoch über 50 Mrd. Schilling<br />

betragen und damit über den erwarteten<br />

Zielbetrag hinausgehen.<br />

Dieser Mehrertrag ist jedoch nicht nur<br />

auf die vom Bund im Jahr 2000<br />

beschlossenen Steuererhöhungen, sondern<br />

auf eine ungewöhnlich hohe und<br />

überraschend starke Vornahme von „Vorauszahlungen“<br />

(der sog. „Vorzieheffekt“,<br />

Anm.d.Red.) zur rechtzeitigen<br />

Abdeckung von Steuerschulden aus dem<br />

Jahr 2000<br />

zurückzuführen,<br />

um der mit 1.<br />

Oktober 2001<br />

einsetzenden<br />

Anspruchsverzinsung<br />

zu entgehen.<br />

Diese<br />

«<br />

Abschlusszahlungen<br />

für<br />

2000, die im<br />

September/<br />

Oktober 2001<br />

die Einnahmen um rund 22,9 Mrd.<br />

Schilling erhöhten, stellen keine Mehreinnahmen<br />

dar. Es handelt sich ausschließlich<br />

um Vorzieheffekte, diese Steuern<br />

wären sonst 2002/2003 gezahlt worden.<br />

Sie erhöhen die Steuerbelastung nicht.<br />

Es erfolgt eine jährliche<br />

Evaluierung der Mehreinnahmen<br />

und gegebenenfalls<br />

eine Schlüsselanpassung<br />

rückwirkend und pro<br />

futuro.<br />

Finanzausgleichs-Pakt 2001


Fiktives Aufkommen 2001 und Auswirkungen der steuerlichen Maßnahmen 2001<br />

Diese „Vorauszahlungen“ müssen jedoch<br />

nach Ansicht des Städtebundes und des<br />

Gemeindebundes - weil sie das Vorjahr<br />

betreffen und von Punkt 20 des FAG-<br />

Paktums nicht erfasst sind - der Teilung<br />

zwischen Bund, Ländern und Gemeinden<br />

unterliegen. Sie stellen nämlich nur<br />

eine zeitliche Komponente im Steuersystem<br />

dar und beruhen darauf, dass die<br />

Steuervorauszahlungen im Vorjahr viel<br />

zu gering waren, wodurch den Ländern<br />

und Gemeinden Ertragsanteile vorenthalten<br />

wurden. Sie sind somit völlig<br />

unabhängig von den gewinnerhöhenden<br />

bzw. ertragssteuerlichen Änderung des<br />

Budgetbegleitgesetzes zu sehen.<br />

Als steuerliche Maßnahme im Sinne des<br />

FAG-Paktums - die der Bund voll für sich<br />

lukrieren kann - können nur die ab 1.<br />

Oktober 2001 entstehenden Einnahmen<br />

aus der Verzinsung der Steuerschulden<br />

anerkannt werden.<br />

Es erhebt sich jedoch auch die Frage, ob<br />

die vom Bund aufgrund seiner steuerpolitischen<br />

Maßnahmen erwarteten und<br />

dem neuen Aufteilungsschlüssel<br />

zugrunde gelegten Mehrerträge bei der<br />

Einkommens- und Körperschaftssteuer<br />

überhaupt eingetroffen sind. Die hohe<br />

Gesamtsumme von über 50 Mrd. Schilling<br />

darf nicht darüber hinwegtäuschen,<br />

dass keine exakte Aufteilung zwischen<br />

steuerpolitischen Maßnahmen und Vorauszahlungen<br />

aus 2000, die erst in den<br />

Folgejahren 2002 und 2003 fällig wären,<br />

vorliegt.<br />

Stimmt die Schätzung?<br />

Es bestehen deutliche Hinweise, dass<br />

die Steuerschätzungen, die für den<br />

neuen FAG-Aufteilungsschlüssel maßgeblich<br />

waren, gar nicht erreicht wurden.<br />

Eine Betrachtung<br />

nach einzelnen<br />

Steuern zeigt näm-<br />

lich, dass die<br />

geschätzten Mehrerträge<br />

bei der Lohnsteuer<br />

- dort liegt<br />

kein Verzerrungseffekt<br />

zwischen Vorauszahlung<br />

und steuerpolitischenMaßnahmen<br />

vor - von 11,5<br />

Mrd. Schilling nicht<br />

einmal zur Hälfte<br />

erreicht wurden.<br />

Es erhebt sich die Frage, wie es bei diesem<br />

Sachverhalt möglich erscheinen<br />

ESt LSt KESt I KöSt Summe<br />

Aufkommen 2000 38,8 199,1 6,5 53,2 297,5<br />

Veränderung 2000/2001 ohne Maßnahmen (in Prozent) 4,0 % 5,5 % 3,5 %<br />

Aufkommen 2001 ohne Maßnahmen 40,3 210,1 5,9 55,0 311,4<br />

Zusätzliches Aufkommen durch Maßnahmen<br />

gemäß Schätzung 10/2001 4,0 11,5 0,5 13,0 29,0<br />

Aufkommen 2001 inkl. geschätzter Maßnahmen 44,3 221,6 6,4 68,0 340,4<br />

tatsächliches Aufkommen 54,9 215,7 5,9 85,8 362,3<br />

Differenz 10,5 -5,9 -0,5 17,8 21,9<br />

Alle Beträge in Milliarden Schilling<br />

Finanzen<br />

Die Grafik zeigt die Problematik: Der vom Finanzministers geschätzte Mehrertrag sollte 29 Milliarden Schilling betragen. Allein<br />

die Lohnsteuer und die Kapitalertragssteuer I weisen aber bereits Mindererträge gegenüber den Schätzungen von zusammen<br />

6,4 Prozent aus, wieso also sollten die anderen geschätzten Zahlen stimmen?<br />

Es ist zu vermuten, dass<br />

nicht nur bei Lohnsteuer und<br />

KESt I der Schätzwert nicht<br />

erreicht wurde und den<br />

Gemeinden, beginnend mit 1.<br />

März 2001, zu geringe Schlüsselwerte<br />

zuerkannt werden.<br />

soll, dass der tatsächliche Mehrertrag<br />

bei der Einkommensteuer (Schätzung<br />

auf 4 Mrd.<br />

Schilling) und<br />

der Körper-<br />

schaftsteuer<br />

(Schätzung auf<br />

13 Mrd. Schilling)<br />

laut Lehner/Rainer-<br />

Papier plötzlich<br />

22 Mrd. Schilling<br />

ausmachen<br />

soll. Das heißt,<br />

bei Einkommensteuer<br />

und Körperschaftsteuer<br />

müssten rund 5 Mrd. Schilling zusätzliche<br />

„echte“ Mehrerträge erzielt worden<br />

Resumee: Die Forderungen von Gemeinde- und Städtebund<br />

Der Österreichische Städtebund und der Österreichische Gemeindebund nehmen<br />

unter Hinweis auf die obigen Ausführungen folgende Position ein:<br />

1Die Einbeziehung der Vorauszahlungen für das Veranlagungsjahr 2000 in die<br />

Evaluierung wird aufgrund der obigen Ausführungen striktest abgelehnt. Für<br />

diese Vorauszahlungen haben jene Schlüsselzahlen zu gelten, wie sie bis 1.3.2001<br />

gemäß FAG 2001 in Geltung waren, da - wiederholend - die Vorauszahlungen die<br />

Erträge aus der vorangegangenen FAG-Periode betreffen.<br />

2Es ist eine rückwirkende Anpassung der Schlüsselzahlen ab 1.3.2001 im FAG<br />

2001 samt Rückverrechnung der Ertragsanteile vorzunehmen, um das tatsächliche<br />

Minderaufkommen bei der Lohnsteuer (5,9 Mrd. ATS) und bei der KESt I<br />

(0,5 Mrd. ATS) zu berücksichtigen.<br />

3Eine Evaluierung des Mehraufkommens bei der Einkommensteuer und der Körperschaftsteuer<br />

aus den steuerlichen Maßnahmen des Budgetbegleitgesetzes<br />

2001 kann erst dann erfolgen, wenn das exakte Aufkommen der erhöhten Vorauszahlungen<br />

feststeht.<br />

KOMMUNAL 9


Finanzen<br />

sein, um den „Fehlbetrag“ bei der Lohnsteuer<br />

(5,6 Mrd. Schilling) und der<br />

KESt I (0,5 Mrd.<br />

Schilling)<br />

zumindest an-<br />

näherndauszugleichen. Das ist<br />

im Hinblick auf<br />

die Realisierung<br />

der Schätzwerte<br />

bei Lohnsteuer<br />

und KESt I nicht<br />

plausibel. Es ist<br />

vielmehr eher zu<br />

vermuten, dass<br />

auch bei diesen<br />

Abgaben der<br />

Schätzwert nicht erreicht wurde und<br />

den Ländern und Gemeinden, beginnend<br />

mit 1. März 2001, zu geringe<br />

Schlüsselwerte zuerkannt werden.<br />

Der laut Medienberichten im Zusammenhang<br />

mit den Anzahlungen einge-<br />

10 KOMMUNAL<br />

Die Einbeziehung<br />

der Vorauszahlungen für<br />

das Veranlagungsjahr<br />

2000 in die Evaluierung<br />

wird aufgrund der obigen<br />

Ausführungen striktest<br />

abgelehnt.<br />

brachte Vorbehalt von Eurostat verdeutlicht<br />

die von den Interessenvertretungen<br />

der Städte und Gemeinden<br />

dargelegte Rechtsansicht<br />

insofern, als die Vor-<br />

auszahlungen so signifikant<br />

sind, dass Eurostat<br />

beabsichtigt, diese Beträge<br />

sogar haushaltsmäßig<br />

dem Jahr 2000 zuzuordnen.<br />

Der Österreichische<br />

Städtebund und der<br />

Österreichische Gemeindebund<br />

können zwar<br />

diese Ansicht nicht teilen,<br />

die Haltung von Eurostat<br />

ist jedoch ein deutlicher<br />

Hinweis, dass die Vorauszahlungen Vorperioden<br />

betreffen, in unerwarteter<br />

Höhe eintrafen und in den Steuerschätzungen<br />

vom 30. 10. 2001 nicht enthalten<br />

waren. Wäre dies nur ansatzweise<br />

der Fall gewesen, hätte es keine Zustim-<br />

mung zum FAG-Paktum gegeben.<br />

Der Österreichische Gemeindebund und<br />

der Österreichische Städtebund weisen<br />

mit aller Deutlichkeit auf Punkt 1 des<br />

Paktums zum Finanzausgleich für die<br />

Jahre 2001 bis 2004 hin, als hier im letzten<br />

Absatz die Gebietskörperschaften<br />

übereinstimmen, sich den Herausforderungen,<br />

wie sie in den vorderen Absätzen<br />

festgehalten sind, gemeinsam zu stellen<br />

und durch gemeinsames Zusammenwirken<br />

im Finanzausgleich dazu beizutragen,<br />

dass Attraktivität und Stabilität des<br />

Wirtschaftsstandortes, die hohe Lebensqualität<br />

und der Wohlstand in Österreich<br />

und unser hoher sozialer Standard langfristig<br />

abgesichert werden.<br />

Diese Absicht kann seitens der Städte<br />

und Gemeinden nur dann erfüllt werden,<br />

wenn für sie als größter öffentlicher<br />

Investor die Mittel, die ihnen nach<br />

den Regeln des Finanzausgleichs zustehen,<br />

auch tatsächlich verfügbar sind.<br />

Ernste Gesichter überall. Und tatsächlich hatten weder Gemeindebundpräsident Bürgermeister Helmut Mödlhammer und Städtebund-Generalsekretär<br />

Dkfm. Erich Pramböck (rechts) viel zu lachen, als sie den „Gemeindefinanzbericht“ des Sparkassenverbundes,<br />

von Mag. Paul Windisch (ganz links) präsentiert, kommentieren mußten. Dazwischen Dr. Wilhelm Kraetschmer,<br />

stellvertretender Generalsekretär des Sparkassenverbandes (2. von links).<br />

Die Finanzlage der Gemeinden - der „Alarm“- Bericht:<br />

Kein Cent mehr von den Kommunen!<br />

Dieses „Versprechen“ von Gemeindebundpräsident<br />

Bgm. Helmut Mödlhammer,<br />

adressiert an den Finanzminister,<br />

ist durchaus ernst zu nehmen. Österreichs<br />

Gemeinden sind, finanziell gesehen,<br />

so ziemlich am Boden. Besonders<br />

empört zeigte sich Mödlhammer über<br />

Gerüchte, die Werbesteuer als Ersatz<br />

für eine Neuregelung der Bundespresseförderung<br />

abzuschaffen. Ganz generell<br />

sprach Mödlhammer dem Thema<br />

„Steuerreform“ den Kampf an: Nichts<br />

zu Lasten der Gemeinden! Diese seien<br />

von Mehreinnahmen ausgeschlossen,<br />

ergo auch von Mehrbelastungen.<br />

Die Schwäche der Gemeinden spürte<br />

am deutlichsten die Bauwirtschaft. Der<br />

Bericht von Mag. Paul Windisch spricht<br />

von „Besorgnis erregenden“ Investitionsrückgängen<br />

der Gemeinden. 2000<br />

erreichte die kommunale Investitionstätigkeit<br />

einen historischen Tiefpunkt<br />

und sank auf 1,03 Prozent des<br />

BIP (Bruttoinlandsprodukts). Noch<br />

1999 waren es 1,21, 1994 haben die<br />

Gemeinden mit einem Anteil von 1,43<br />

Prozent des BIP 6,06 Prozent der österreichischen<br />

Investitionen finanziert. Die<br />

Quote, also die <strong>Ausgabe</strong>n für Investitionen<br />

und Investitionsförderungen, ist im<br />

Jahr 2000 auf 20,7 Prozent gefallen.<br />

Ein paar Jahre vorher waren es noch<br />

25 Prozent. Legt man die Worte von<br />

Paul Windisch dramatisch aus, steigen<br />

bei den Gemeinden momentan nur die<br />

Finanzschulden und der Verschuldungsgrad.<br />

Wilhelm Kraetschmer legte nahe,<br />

um „den negativen Auswirkungen der<br />

Finanzschwäche der Gemeinden“ entgegenzuwirken,<br />

eine „grundsätzlichen<br />

Neuordnung des Finanzausgleichs und<br />

der Gemeindeabgaben anzudenken.“<br />

Mag. Hans Braun<br />

KOMMUNAL bringt ab der nächsten<br />

<strong>Ausgabe</strong> eine umfassende und detaillierte<br />

Serie über die Finanzbedarfserhebung<br />

2002.<br />

Foto: Hans Braun


◆ Dietmar Pilz<br />

Die Ertragsanteilvorschüsse an die<br />

österreichischen Gemeinden für das 1.<br />

Quartal 2002 im Ausmaß von 1.718,7<br />

Mio € lagen um rund 8,3 % über den<br />

Ertragsanteilvorschüssen des Vergleichszeitraumes<br />

2001.<br />

Der Abgabenerfolg des<br />

Bundes (ausschließliche<br />

und gemeinschaftliche<br />

Bundesabgaben)<br />

ist gegenüber dem Vergleichszeitraum<br />

des 1.<br />

Quartal 2001 um rund<br />

2,1 % rückläufig.<br />

Die ungleichen Dynamiken(Ertragsanteilvorschüsse<br />

+8,3 %<br />

und Abgabenerfolg des<br />

Bundes –2,1 %) sind<br />

auf die zeitlich verzögertenÜberweisungseffekte<br />

der Ertragsanteilvorschüsse<br />

an die<br />

Gemeinden zurückzuführen. Die Vorschüsse<br />

des ersten Quartals 2002<br />

umfassen den Abgabenerfolg des Bundes<br />

für die Monate November 2001 bis<br />

Erfolg Jänner Erfolg Jänner + % Gemeindeanteil<br />

bis März 2001 bis März 2002 - % in % (§ 10 FAG)<br />

Einkommensteuer 790,2 665,7 -15,8 13,168 1<br />

Körperschaftsteuer 1.154,9 1.108,5 -4,0 13,168 1<br />

Lohnsteuer 3.797,4 3.159,4 -1,0 13,168 1<br />

Kapitalertragsteuer I 25,4 51,4 102,4 13,168 1<br />

Kapitalertragsteuer II 236,1 257,4 9,0 20,000<br />

Umsatzsteuer 2.799,2 2.829,5 1,1 14,222<br />

Biersteuer 44,6 42,0 -5,8 27,512<br />

Alkoholsteuer 13,4 33,5 150,0 27,512<br />

Mineralölsteuer 461,2 464,9 0,8 2,134<br />

Grunderwerbsteuer 122,6 111,7 -8,9 96,000<br />

Werbeabgabe 19,3 19,2 -0,5 86,917<br />

1 Verteilungsschlüssel für 2002 bis 2004, Beträge in Millionen Euro<br />

Jänner 2002 (gemäß Überweisungsmodalitäten<br />

des FAG 2001)<br />

Die Steigerung der Ertragsanteilvorschüsse<br />

der Gemeinden im ersten<br />

Quartal 2002 beruht somit zum größten<br />

Teil auf Steuerleistungen in den<br />

Monaten November<br />

2001 und Dezember<br />

2001 (der Dezember<br />

ist erfahrungsgemäß<br />

einer der stärksten<br />

Aufkommensmonate<br />

– Weihnachtsgeschäft,Winterurlaub).<br />

Zeitlich verzögert<br />

wird sich der Rückgang<br />

beim Abgabenerfolg<br />

des Bundes<br />

auch negativ auf die<br />

Gemeindeertragsanteilvorschüsse<br />

für<br />

die Monate April<br />

2002 (diese Vorschüsse wurden bereits<br />

angewiesen) und Mai 2002 auswirken.<br />

In den Gemeindertragsanteilvorschüssen<br />

enthalten sind auch die Mittel aus dem<br />

Finanzen<br />

Abgaben rückläufig,<br />

Vorschüsse gestiegen<br />

Der Abgabenerfolg des Bundes ist im ersten Quartal 2002 rückläufig (minus 2,1<br />

Prozent), aber die Ertragsanteilvorschüsse der Gemeinden im selben Quartal sind um<br />

8,3 Prozent gestiegen. Diese ungleichen Dynamiken sind auf die zeitlich verzögerten<br />

Überweisungseffekte der Ertragsanteilvorschüsse zurückzuführen.<br />

Die Steigerung der<br />

Ertragsanteilvorschüsse<br />

der Gemeinden im<br />

ersten Quartal 2002<br />

beruht zum größten Teil<br />

auf Steuerleistungen in<br />

den Monaten November<br />

und Dezember 2001.<br />

Abgabenerfolg der<br />

aufkommensstärksten<br />

gemeinschaftlichen<br />

Bundesabgaben<br />

(Quartalsweise Gegenüberstellung)<br />

Das erste Quartal 2002 ist noch o.k., das zweite wird schlimmer<br />

Getränkesteuerausgleich (47,1 Mio €),<br />

die Gemeindeanteile an der Werbeabgabe<br />

(21,0 Mio €) und die Zwischenabrechnung<br />

2001 (373,6 Mio €).<br />

Die Entwicklung des Getränkesteuerausgleiches<br />

und des Gemeindeanteiles<br />

an der Werbeabgabe wird nach Ablauf<br />

des ersten Halbjahres 2002 dargestellt<br />

werden.<br />

➤➤ weiter auf Seite12<br />

◆ Dietmar Pilz ist Finanzexperte des<br />

Österreichischen Gemeindebundes<br />

KOMMUNAL 11


Finanzen<br />

Ertragsanteile der Gemeinden<br />

(§ 13 FAG 2001 – einschließlich Zwischenabrechnung für 2001)<br />

Einkommenssteuer: Aufkommen:<br />

665,7 Mio €: Rückgang –15,8 %<br />

Das außergewöhnlich hohe Aufkommen<br />

an Einkommensteuer im Jahr 2001 dürfte<br />

zum Teil den Rückgang an der Einkommensteuer<br />

im ersten Quartal 2002 mitbeeinflußt<br />

haben. Die steuerlichen Maßnahmen<br />

des Budgetbegleitgesetzes 2001 führten<br />

zu einer Erhöhung der Einkommensteuervorauszahlungen<br />

im Jahr 2001, dazu<br />

wurde erstmals den Abgabepflichtigen die<br />

Möglichkeit von Anzahlungen an Einkommensteuer<br />

bis Oktober 2001 für das Veranlagungsjahr<br />

2000 eingeräumt, um eine<br />

Anspruchsverzinsung zu vermeiden. Diese<br />

Frist wurde auch für das Jahr 2002 (für<br />

das Veranlagungsjahr 2001) so geregelt,<br />

daß die Aufkommensentwicklung der Einkommensteuer<br />

im wesentlichen erst mit<br />

Oktober 2002 aufgrund der zur Einzahlung<br />

gelangenden Anzahlungen festzustellen<br />

sein wird.<br />

Körperschaftsteuer: Aufkommen:<br />

1.108,5 Mio €: Rückgang –4,0 %<br />

Die Körperschaftsteuer ist im Jahr 2001 aus<br />

den bei der Einkommensteuer beschriebenen<br />

Umständen noch stärker gewachsen,<br />

daher ist der relativ geringe Rückgang<br />

12 KOMMUNAL<br />

Jänner bis Jänner bis<br />

März 2001 März 2002<br />

Burgenland 40,7 44,5<br />

Kärnten 103,6 112,0<br />

Niederösterreich 253,0 278,5<br />

Oberösterreich 250,5 280,5<br />

Salzburg 104,4 114,9<br />

Steiermark 203,0 223,5<br />

Tirol 129,7 144,0<br />

Vorarlberg 71,5 76,1<br />

Wien 430,0 444,7<br />

Summe 1.586,4 1.718,7 8,3 %<br />

(sämtliche Beträge in Millionen Euro)<br />

Beitrag Europäische Union<br />

Überweisung Jänner bis März<br />

2001 2002 +/- %<br />

758,5 797,2 5,1<br />

Erläuterungen zum Abgabenerfolg Jänner bis März 2002<br />

Abgabenerfolg des Bundes<br />

(ausschließliche und gemeinschaftliche Bundesabgaben §§ 8 und 9 FAG 2001)<br />

gegenüber der Einkommenssteuer noch<br />

keineswegs als dramatisch zu sehen.<br />

Auch für diese Abgabe sollte – um einigermaßen<br />

aussagekräftig zu sein – der Beginn<br />

der Frist für die Anspruchsverzinsung abgewartet<br />

werden.<br />

Lohnsteuer: Aufkommen: 3.759,4 Mio €:<br />

Rückgang –1,0 %<br />

Der Rückgang ist mit dem hohen Aufkommen<br />

an Lohnsteuer im Jänner 2001 zu<br />

begründen. Die begünstigte Besteuerung<br />

von Pensionsabfindungen hat zu einem<br />

Zufluß von rund 145 Mio € im Jänner<br />

2001 geführt.<br />

KESt I: Aufkommen: 51,4 Mio €:<br />

Zuwachs 102,4 %<br />

Das nichteinheitliche Ausschüttungsverhalten<br />

der Kapitalgesellschaften läßt keinen<br />

aussagekräftigen unterjährigen Perdiodenvergleich<br />

zu.<br />

KEST II: Aufkommen: 257,4 Mio €:<br />

Zuwachs 9,0 %<br />

Die Zinsentwicklung am internationalen<br />

Kapitalmarkt beeinflusst das Zinsgefüge in<br />

Österreich. Die Auswirkungen auf die KESt<br />

Jänner bis Jänner bis +/- %<br />

März 2001 März 2002<br />

Einnahmensumme 11.206,0 10.965,5 -2,1<br />

II werden nach Ablauf des Jahres 2002 zu<br />

kommentieren sein.<br />

Umsatzsteuer: Aufkommen:<br />

2.829,5 Mio €: Zuwachs 1,1 %<br />

Das Aufkommen an Umsatzsteuer Jänner<br />

bis März 2002 ist zwar moderat gestiegen,<br />

liegt aber etwas hinter den Prognosen.<br />

Grunderwerbsteuer: Aufkommen:<br />

111,7 Mio €: Rückgang –0,5 %<br />

Die Bundeseinnahmen<br />

sind<br />

gesunken,<br />

die Folgen<br />

für die<br />

Gemeinden<br />

werden<br />

nicht lange<br />

auf sich<br />

warten<br />

lassen.<br />

Das Grunderwerbsteueraufkommen hat<br />

sich zwar nach einer Stagnation im Immobilienhandel<br />

im Jahre 1997 ab dem Jahre<br />

1998 wieder etwas stabilisert und zeigte im<br />

Jahr 2001 bereits einen schwachen<br />

Zuwachs. Möglicherweise hat die<br />

Währungsumstellung per 1.1.2002 in der<br />

Anfangsphase ein gewisses Stocken im<br />

Immobilienhandel bewirkt. EU-Beitrag:<br />

Von den Gebietskörperschaften wurden für<br />

den EU-Beitrag im ersten Quartal 2002<br />

797,2 Mio € aufgebracht.<br />

Die Höhe der Überweisung bestimmt sich<br />

durch die von der EU abberufenen Mittel<br />

bei einem beim BMfF eingerichteten Konto<br />

(dieses wird gespeist von Bund, Ländern<br />

und Gemeinden in Höhe des im FAG 2001<br />

paktierten Beitragsanteils).


Statistik und kommunale Verwaltung<br />

Gemeinsame<br />

Lösungen<br />

für Gemeinden<br />

◆ Doris Dörr<br />

Einer Einladung des fachstatistischen<br />

Generaldirektors, Dr. Ewald Kutzenberger,<br />

folgend wurde die Sitzung der<br />

Geschäftsführer und Direktoren des<br />

Österreichischen Gemeindebundes<br />

unter dem Vorsitz<br />

von Hofrat Dr.<br />

Robert Hink am 18.<br />

März 2002 in der<br />

Statistik Austria<br />

abgehalten.<br />

Einleitend gab Dr.<br />

Kutzenberger einen<br />

Überblick über die<br />

Statistik Austria.<br />

Diese sieht sich als<br />

modernes Dienstleistungsunternehmen,<br />

das bestrebt ist, die<br />

Auskunftspflichtigen<br />

durch<br />

◆ Nutzung von Registern<br />

und<br />

Verwaltungsdaten<br />

◆ Stichproben vor<br />

Vollerhebungen<br />

◆ Freiwilligkeit vor Auskunftspflicht<br />

◆ Elektronische Fragebögen<br />

so weit wie möglich zu entlasten.<br />

Die Gemeinden sind für die Statistik<br />

keineswegs nur „Datenlieferanten“,<br />

sondern werden auch als Kunden gesehen,<br />

die von den umfangreichen Auswertungen<br />

profitieren können. Dr. Kutzenberger<br />

wies die anwesenden<br />

Geschäftsführer und Direktoren des<br />

Gemeindebundes auf die Homepage<br />

der Statistik Austria hin (www.statistik.at)<br />

und lud sie ein, sich selbst ein<br />

Bild zu machen.<br />

Nach den einleitenden<br />

Worten standen folgende<br />

Themenkreise<br />

auf der Tagesordnung:<br />

◆ Volkszählung 2001<br />

◆ Landwirtschaftsstatistik<br />

◆ Tourismus<br />

◆ Gebäude- und<br />

Wohnungsstatistik<br />

◆ Gebarungen<br />

Volkszählung<br />

2001<br />

Unter dem Titel „Der<br />

mühsame Weg zum<br />

endgültigen Volkszählungsergebnis“<br />

wurden<br />

den Anwesenden die noch zu bewältigenden<br />

Wohnsitzüberprüfungen dargelegt<br />

(KOMMUNAL berichtete in der<br />

Februarausgabe).<br />

Der angekündigte Termin Mitte September<br />

2002 für das Vorliegen des endgültigen<br />

Volkszählungsergebnisses<br />

wurde unter dem Aspekt allfälliger<br />

Beschwerden betreffend Reklamationsverfahren<br />

beim Verwaltungsgerichtshof<br />

diskutiert. Die Verfahren im Bundesmi-<br />

Recht & Verwaltung<br />

Der Österreichische Gemeindebund und die Statistik Austria wollen künftig die<br />

Zusammenarbeit – wie sie bei der Volkszählung seit langem besteht – auch in anderen<br />

Bereichen der Statistik verstärken. Welche Vorteile das für die Gemeinden bringt, lesen<br />

Sie exklusiv in KOMMUNAL.<br />

Berücksichtigt man<br />

die Beschwerdefrist von<br />

sechs Wochen ab<br />

Bescheiderlassung,<br />

werden Ende Juni die<br />

Zahl der Einsprüche<br />

sowie der Bearbeitungszeitraum<br />

für den<br />

VwGH weitgehend<br />

abschätzbar sein.<br />

nisterium für Inneres und in den<br />

Ämtern der Landesregierungen werden<br />

zwar in den nächsten Wochen weitgehend<br />

abgeschlossen sein (das BMI hat<br />

sich Ende März zum Ziel gesetzt), es ist<br />

aber nicht abschätzbar, wie viele<br />

Beschwerden beim VwGH eingebracht<br />

werden und wie lange deren Behandlung<br />

dauern wird.<br />

HR Herbert Isamberth führte aus, dass<br />

Ende April bereits rund 90% der Verfahren<br />

abgeschlossen sind. Berücksichtigt<br />

man die Beschwerdefrist von 6<br />

Wochen ab Bescheiderlassung, werden<br />

Ende Juni die Zahl der Einsprüche<br />

sowie der Bearbeitungszeitraum für<br />

den VwGH und in weiterer Folge für<br />

die entscheidenden Behörden, die im<br />

Falle einer Aufhebung einen neuen<br />

Bescheid erlassen müssen, weitgehend<br />

abschätzbar sein.<br />

➤➤ weiter auf Seite14<br />

◆ Doris Dörr<br />

ist in der Statistik Österreich als<br />

Expertin für Wohnsitzfragen tätig.<br />

KOMMUNAL 13


Das „worst case“-Szenario des Volkszählungsergebnisses: Sollte sich abzeichnen, dass einige Bescheide deutlich später vom VwGH<br />

ergehen werden, so wird die Statistik Österreich Mitte September das endgültige VZ-Ergebnis bekannt geben und in weiterer<br />

Folge nur mehr einzelne Gemeindeergebnisse „nachbessern“.<br />

Davon abhängig gibt es drei Möglichkeiten<br />

– wobei die dritte die höchste<br />

Wahrscheinlichkeit aufweist:<br />

◆ Die VwGH-Erkenntnisse ergehen so<br />

zeitgerecht, dass allfällige neue<br />

Bescheide noch vor Ende August<br />

erlassen werden.<br />

In diesem –<br />

äußerst unwahr-<br />

scheinlichen -<br />

Fall kann das<br />

Volkszählungsergebnis<br />

Mitte<br />

September veröffentlichtwerden.<br />

◆ Sollte sich die<br />

Fertigstellung<br />

geringfügig verzögern,<br />

so wird<br />

die Statistik<br />

Österreich mit<br />

der Bekanntgabe<br />

des Ergebnisses<br />

noch zuwarten.<br />

◆ Sollte sich<br />

abzeichnen, dass<br />

einige Bescheide<br />

deutlich später<br />

ergehen werden,<br />

so wird die Statistik<br />

Österreich<br />

Mitte September<br />

das endgültige VZ-Ergebnis bekannt<br />

geben und in weiterer Folge nur mehr<br />

einzelne Gemeindeergebnisse „nachbessern“.<br />

14 KOMMUNAL<br />

Die VwGH-<br />

Erkenntnisse ergehen<br />

so zeitgerecht,<br />

dass allfällige neue<br />

Bescheide noch vor<br />

Ende August<br />

erlassen werden.<br />

In diesem – äußerst<br />

unwahrscheinlichen<br />

- Fall kann das Volkszählungsergebnis<br />

Mitte September<br />

veröffentlicht<br />

werden.<br />

Landwirtschaftsstatistik<br />

DI Beate Schmidt, Leiterin der Direktion<br />

Raumwirtschaft, zeigte die Entlastungen<br />

für die Gemeinden und die<br />

Auskunftspflichtigen bei der Mitwirkung<br />

an agrarstatistischen<br />

Erhebungen auf:<br />

Sekundärstatistiken statt<br />

Primärerhebungen<br />

◆ Die Flächen des Anbaues<br />

auf dem Ackerland wurden<br />

bis 1994 in Stichprobenerhebungen<br />

ermittelt. Seit<br />

1996 wertet die Statistik<br />

Austria entsprechende<br />

Daten sekundärstatistisch<br />

aus INVEKOS (Integriertes<br />

Verwaltungs- und Kontrollsystem)<br />

aus.<br />

◆ Die bis 1992 im 5-Jahresintervall<br />

mittels Vollerhebungen<br />

erfassten Weingartenflächen<br />

werden seit 1999<br />

durch Auswertungen aus<br />

den Weinbaukatastern<br />

ersetzt.<br />

Stichprobenerhebungen<br />

statt Vollerhebungen<br />

◆ Die bis 1999 in 3 bis 5jährigen<br />

Intervallen durchgeführten<br />

Vollerhebungen über die<br />

Agrarstruktur werden voraussichtlich<br />

auf einen 10-Jahres-Rhythmus<br />

beschränkt. Dazwischen sind nur mehr<br />

Erhebungen auf Stichprobenbasis vorgesehen.<br />

◆ Die Allgemeine Viehzählung, die bis<br />

1995 im 2-Jahres-Rhythmus als Vollerhebung<br />

durchgeführt wurde, erfolgt<br />

nur mehr in Jahren einer Agrarstrukturvollerhebung<br />

als Vollerhebung.<br />

Reduktion von Häufigkeit und<br />

Umfang von Erhebungen<br />

◆ Die stichprobenartigen Viehbestandserhebungen<br />

wurden sowohl in der<br />

Häufigkeit der Durchführung als auch<br />

im Umfang der zu befragenden<br />

Betriebe reduziert.<br />

◆ Auch bei der Agrarstrukturerhebung<br />

erfolgte eine Reduzierung der zu erhebenden<br />

Betriebe durch die Anhebung<br />

der Erfassungsuntergrenzen. Die Belastung<br />

hinsichtlich des Erhebungsprogramms<br />

wird so weit wie möglich<br />

durch die Verwendung von Verwaltungsdaten<br />

(Rinderdatenbank etc.) und<br />

der Dezimierung von Fragen reduziert.<br />

◆ Weiters soll die Zusammenlegung<br />

von Erhebungen zu einer Arbeitserleichterung<br />

in den Gemeinden führen.<br />

Der Gemeindebund sprach seinen Dank<br />

für die Bemühungen aus. Dennoch<br />

wurde die Notwendigkeit einzelner<br />

Erhebungen hinterfragt. DI Schmidt<br />

erklärte, dass die agrarstatistischen<br />

Erhebungen aufgrund entsprechender<br />

Rechtsgrundlagen durchzuführen sind.<br />

Weiters erläuterte sie, dass die Statistik<br />

Austria etwa in die Konzipierung der


Dr. Ewald Kutzenberger wies die<br />

Geschäftsführer und Direktoren des<br />

Gemeindebundes auf die Homepage der<br />

Statistik hin www.statistik.at und lud sie<br />

ein, sich selbst ein Bild zu machen.<br />

Rinderdatenbank nicht eingebunden<br />

war. Daher müssen manche Informationen,<br />

deren Erfassung vorgeschrieben<br />

ist, aber durch die verfügbaren Verwaltungsdaten<br />

nicht abgedeckt sind, weiterhin<br />

erhoben werden. Bei der Errichtung<br />

der Schweinedatenbank möchte<br />

sich die Statistik Austria daher verstärkt<br />

einbringen, um diese Daten im Rahmen<br />

der agrarstatistischen Erhebungen<br />

auch entsprechend nutzen zu können.<br />

Tourismus<br />

Mag. Dr. Peter Laimer (Direktion<br />

Raumwirtschaft) berichtete, dass im<br />

Rahmen der laufenden Ankunfts- und<br />

Übernachtungsstatistik rund 1.530<br />

Berichtsgemeinden (= Gemeinden mit<br />

mehr als 3.000 Gästenächtigungen im<br />

Jahr) monatlich die Statistischen Meldeblätter<br />

oder Betriebsbogen der<br />

Betriebe auf einem Gemeindebogen<br />

gesammelt an die Statistik Österreich<br />

übermitteln. Die Ergebnisse der<br />

Bestandserhebung (Stichtag 31.Mai)<br />

sind auf einem Bestandsbogen bis spätestens<br />

15.Juni zur Verfügung zu stellen.<br />

Für die Datenübermittlung von den<br />

Gemeinden zur Statistik Österreich gibt<br />

es mehrere Möglichkeiten:<br />

◆ per Fax oder Post<br />

◆ <strong>Download</strong> der Gemeindeformulare<br />

unter www.statistik.at, Rücksendung<br />

per e-mail<br />

◆ GEMSTAT<br />

◆ private Softwarefirmen<br />

Die Datenübermittlung von den Betrieben<br />

zu den Gemeinden wird vom<br />

BMWA durch die Einführung des elek-<br />

Die Gemeinden sind für die Statistik keineswegs nur „Datenlieferanten“, sondern können<br />

von den umfangreichen Auswertungen profitieren. Die Geschäftsführer der Landesverbände<br />

Dr. Klaus Wenger (Stmk.), Dr. Franz Hocker (Szbg.), Mag. Christian Brückler<br />

(NÖ), Mag. Franz Flotzinger (OÖ.) und Peter Jäger (Vlbg.) (v.l.) lauschten den Ausführungen<br />

Kutzenbergers und der Abteilungsleiter gebannt.<br />

tronischen Gästeblattes unterstützt.<br />

Der Gemeindebund bat vom Betriebsbogen<br />

abzugehen, da er nur mehr selten<br />

verwendet wird. Dr. Laimer entgegnete,<br />

dass das Bundeskanzleramt den<br />

Betriebsbogen forcieren möchte und<br />

dafür das Meldeblatt aus Datenschutzgründen<br />

abschaffen möchte. Auch die<br />

Frage nach der Entschädigung wurde<br />

aufgeworfen. Weitere Diskussionen<br />

wurden für die nächste Tourismusausschusssitzung<br />

des Österreichischen<br />

Gemeindebundes in Aussicht gestellt.<br />

Gebäude- und<br />

Wohnungsstatistik<br />

Kurt Vollmann (Direktion Bevölkerung)<br />

führte aus, dass ein Gebäude- und<br />

Wohnungsregister errichtet werden soll,<br />

wodurch Vollerhebungen von Gebäuden<br />

und Wohnung nicht mehr notwendig<br />

sein werden.<br />

Es soll eine Internetanwendung<br />

für die Gemein-<br />

1999<br />

und 2000 erfolgte eine<br />

Umstellung von<br />

Papierformularen auf<br />

elektronische<br />

Datenübermittlung.<br />

den mit der Zielsetzung<br />

des Echtbetriebs<br />

ab 2004<br />

geschaffen werden.<br />

Diese Online-<br />

Applikation soll<br />

neben dem<br />

Gebäude- und<br />

Wohnungsregister<br />

auch die Agenden<br />

der Statistik über die Errichtung von<br />

Gebäuden und Wohnungen enthalten.<br />

Seitens des Gemeindebundes wurde<br />

darauf hingewiesen, dass Kompetenzen<br />

der Baubehörde 1. Instanz in Zusammenhang<br />

mit gewerblichen Bauten von<br />

einigen Gemeinden an die Bezirksverwaltungsbehörden<br />

abgetreten wurden.<br />

Dieser der Statistik Austria bislang<br />

nicht bekannte Umstand ist insbesondere<br />

für die Statistik über die Errichtung<br />

von Gebäuden und Wohnungen<br />

von Bedeutung. Im Hinblick auf das<br />

geplante Gebäude- und Wohnungsregister<br />

wurde angeregt, mit einer Arbeitsgruppe<br />

im Bundesministerium für<br />

Finanzen Kontakt aufzunehmen, da<br />

dort dzt. eine Neugestaltung der Einheitswerte<br />

diskutiert werde. Möglicherweise<br />

könne das Gebäude- und Wohnungsregister<br />

hierfür weitere Merkmale<br />

aufnehmen.<br />

Gebarungen<br />

DI Walter Stübler (Direktion Volkswirtschaft)<br />

wies darauf hin, dass in den<br />

Jahren 1999 und 2000 eine Umstellung<br />

von Papierformularen auf eine elektronische<br />

Datenübermittlung erfolgte, welche<br />

2001 abgeschlossen wurde. Dies<br />

bewirkte einen sehr hohen Vollständigkeitsgrad<br />

und eine Beschleunigung der<br />

Publikation um 3 Monate. Derzeit ist<br />

eine Gebarungsstatistikverordnung in<br />

Arbeit, in welche ausschließlich EU-<br />

Anforderungen eingeflossen<br />

sind.<br />

Seitens des Gemeindebundes<br />

wurde die kosten-<br />

Schlussworte<br />

lose Zurverfügungstellung<br />

der gemeindeeigenen<br />

Daten gefordert. Weiters<br />

wurde hinsichtlich „Maastricht-Defizit-Bekanntgabe“<br />

ein einheitlicher<br />

Berechnungsmodus angeregt<br />

und Bedenken über<br />

die Meldung von „vorläufigen<br />

Zahlen“ geäußert.<br />

Gemeindebund„general“ Dr. Hink<br />

betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit<br />

und bat um Intensivierung der<br />

Kontakte – wie sie seit langem bei der<br />

Volkszählung bestehen – auch in den<br />

anderen Bereichen der Statistik. Das<br />

Treffen zwischen den verantwortlichen<br />

Referenten der Statistik und den Direktoren<br />

und Geschäftsführern sollte ein<br />

erster Schritt in diese Richtung sein.<br />

KOMMUNAL 15


Digitale Gemeinde<br />

GIS & KIS: Geografisches & <strong>Kommunal</strong>es Informationssystem<br />

Voraussetzungen für<br />

echtes Bürgerservice<br />

Seit rund drei Jahren ist der Einzug des „Geografischen Informations-Systems (GIS)“<br />

in vielen Gemeinden zu bemerken. Diese Informationssysteme sind Sammlungen von<br />

Daten, wobei die Erfassung, Speicherung, Verwaltung, Bearbeitung und Analyse mit<br />

Hilfe des Computers erfolgt. KOMMUNAL bringt Details von einem der ersten<br />

Anwender des GIS sowie des speziellen „<strong>Kommunal</strong>en Informationssystems (KIS)“.<br />

◆ Walter Resetarits<br />

Ein GIS ist ein Computersystem, das es<br />

dem Anwender (Bearbeiter) ermöglicht,<br />

alle über, auf und unter der<br />

Erdoberfläche existierenden Objekte<br />

digital abzubilden, diese zu speichern<br />

u. zu analysieren. Eine spezielle Form<br />

eines GIS ist das <strong>Kommunal</strong>e Informationssystem<br />

– KIS. Es beinhaltet ortsbezogenen<br />

Daten, die für eine Gemeinde<br />

(Kommune) von Bedeutung sind wie<br />

etwa Digitale Katastralmappe, Flächenwidmungsplan,<br />

Leitungen usw.<br />

Die Erstellung der DKM (Digitalen<br />

Katastralmappe) ist der erste Schritt für<br />

eine digitale Verwaltung eines Gemeindegebietes<br />

(grafische Anzeige von Parzellen<br />

u. Gebäuden), mit den vielfältigen<br />

Möglichkeiten der Erweiterung z.B.<br />

im Bereich Leitungskataster, Naturstandsdaten,<br />

Flächenwidmungsplan,<br />

Bebauungsplan, etc.<br />

Die DKM stellt die ursprüngliche Informationsquelle<br />

über Grundstücke- bzw.<br />

◆ Walter Resetarits ist Amtsleiter der<br />

Gemeinde Gaaden (Bezirk Mödling)<br />

in Niederösterreich<br />

16 KOMMUNAL<br />

Liegenschaftsgrenzen, Benutzungsarten<br />

und Nutzungsgrenzen dar.<br />

Die DKM-Erstellung gilt außerdem<br />

nach den Richtlinien der Raumordnungsabtlg.<br />

des<br />

Landes NÖ als förderungswürdig,<br />

wenn sie zur Erstellung<br />

eines digitalen<br />

örtl. Raumordnungsprogrammes<br />

verwendet wird.<br />

Der Flächenwidmungsplan<br />

wird nur<br />

mehr dann vom<br />

Land gefördert,<br />

wenn dieser digital<br />

auf Grundlage der<br />

DKM erstellt wird.<br />

Das Bundesland NÖ benötigt als Grundlage<br />

für digitale örtliche Raumordnungsprogramme<br />

sowie als Basisdatenbestand<br />

eines Geografischen Informationssystems<br />

(NÖGIS) den Informationsgehalt<br />

der „Digitalen Katastralmappe“.<br />

DKM Niederösterreich<br />

Viele Gemeinden haben sich beim Projekt<br />

„Umland Wien“ beteiligt und konnten<br />

dadurch die Hälfte der Herstellungskosten<br />

für die DKM einsparen, da diese<br />

vom BEV (Bundesamt für Eich- u. Vermessungswesen)<br />

im Zuge einer Rahmenprojektdefinition<br />

in Zusammenarbeit<br />

mit dem Bundesland NÖ u. BEV<br />

übernommen wurden. Dieses Projekt<br />

gibt es noch bis Ende 2003 als „DKM<br />

Das KIS beinhaltet<br />

ortsbezogenen Daten, die<br />

für eine Gemeinde von<br />

Bedeutung sind wie etwa<br />

Digitale Katastralmappe,<br />

Flächenwidmungsplan,<br />

Leitungen.<br />

Niederösterreich“. Aus Gründen der langen<br />

Bearbeitungszeiträume beim zuständigen<br />

Vermessungsamt muss der Antrag<br />

jedoch bis Mitte 2002 gestellt werden.<br />

Die Gemeinde erhält<br />

bei diesem Pojekt die<br />

DKM einmal kostenlos<br />

u. seitens der Abteilung<br />

Vermessung wird ein<br />

kostengünstiges<br />

Update (1 x jährlich)<br />

angeboten.<br />

In weiterer Folge haben<br />

einige Gemeinden in<br />

Zusammenarbeit mit<br />

einem Ingenieurkonsulenten<br />

nach eigener<br />

Wahl u. weiteren Partnern<br />

(EVN, Wien-<br />

Strom u.a.) auch Naturstandsdaten<br />

(Erhebung Gebäude, Fronten etc.) und<br />

Leitungskataster eingebunden und sich<br />

somit ein „<strong>Kommunal</strong>es Informations-<br />

System“ geschaffen.<br />

Die für den Gemeindebereich zuständigen<br />

Softwarefirmen bieten weiters<br />

eine Verknüpfung mit dem Bauamt, Einwohnermeldewesen<br />

u. Abgabenbuchhaltung<br />

an. Somit kann auf Knopfdruck die<br />

Vielfalt der Daten u. Informationen<br />

benutzt werden. Auch hier gibt es<br />

bereits Bestrebungen zur sog. Verortung<br />

der Hausnummer damit ein Zusammenspiel<br />

sämtlicher Daten und Programme<br />

erfolgt.<br />

Für die Gemeinde bedeutet dies eine<br />

„Vereinfachung im Verwaltungsapparat“<br />

sowie die Voraussetzung für ein echtes


„Bürgerservice“ (schnellere Bürgerinformation)<br />

und verbesserte Grundlagen zur<br />

Entscheidungsfindung. Der in den meisten<br />

Gemeinden steigenden Bautätigkeit<br />

bzw. den ständigen Anforderungen kann<br />

mit den herkömmlichen Methoden nicht<br />

mehr entsprochen werden. Es kann mit<br />

einem „<strong>Kommunal</strong>en Informationssystem“<br />

jede Art von Anfrage schnell u.<br />

effizient erledigt werden. Denn die meisten<br />

Bürger, die eine Baueinreichung<br />

vornehmen, informieren sich zuerst in<br />

der Gemeindestube über Bestimmungen,<br />

Vorschriften etc.<br />

Auch kann in Verbindung mit der<br />

Grundbuchsabfrage der aktuelle Grundeigentümer<br />

erhoben u. in weiterer<br />

Folge die Datenbank des Bauamtes<br />

somit am aktuellsten Stand gehalten<br />

werden. Erst der gemeinsame Zugriff<br />

auf alle entscheidungsrelevanten Informationen<br />

führt bei der täglichen Arbeit<br />

zu den gewünschten Effekten wie Qualitätsverbesserung,<br />

Kostensenkung und<br />

erhöhte Bürgernähe.<br />

Das Vorhandensein einer DKM in einer<br />

Gemeinde bedeutet auch für Dritte<br />

Nutzen, da über diverse „Webseiten“<br />

für Geometer, Architekten u.a. diese<br />

Daten (Planinformationen) auch außerhalb<br />

des Gemeindeamtes mittels Internetregistrierung<br />

genutzt werden können.<br />

Als weitere Stufe der Datennutzung Dritter<br />

wurde in einem Normungsausschuss<br />

die Erstellung einer Lokationsnorm (Ö-<br />

Norm für schnittstellenmäßig zu übermittelnde<br />

digitale Adressobjekte u. Attribute)<br />

geschaffen, damit diese Flut von<br />

Daten auch für alle Beteiligten über eine<br />

Datenschnittstelle verwendbar wird.<br />

Diese Realisierung der Normierung von<br />

Daten konnte erreicht werden, da namhafte<br />

Firmen (Softwarelieferanten) und<br />

vor allem der Österreichische Gemeindebund<br />

eine Unterstützungserklärung beim<br />

Bundesministerium für Wirtschaft u.<br />

Arbeit eingebracht haben. Für die Bereiche<br />

Naturstand und Leitungskataster<br />

gibt es bereits eine Normierung.<br />

Was braucht ein GIS als Datenbasis<br />

Informations-Ebene Beschreibung<br />

Um den mit der Datenmenge zu erwartenden<br />

wachsenden Austauschbedarf<br />

zwischen den einzelnen Anwendern<br />

künftig sinnvoll zu bewältigen, müssen<br />

die Bedeutung der gespeicherten Objekte<br />

und Attribute, die Datenstruktur sowie<br />

die Objekt- und Attributschlüssel vereinheitlicht<br />

– genormt – werden. Denn was<br />

nützen die besten Daten wenn sie nur<br />

Beispiel einer<br />

digitalen Mappenblattdarstellung<br />

Maßstab 1 :<br />

1000 mit Leitungssymbolen(Schmutzwasserkanal<br />

u. Beleuchtungskörper).<br />

von einem bestimmten Kreis (bzw.<br />

Anwender der gleichen Software od.<br />

Schnittstelle) genutzt werden können.<br />

Um ein GIS sinnvoll zu betreiben, ist<br />

eine gute Datenbasis notwendig. Nachstehende<br />

Informationsebenen werden<br />

als Grundstock vorgeschlagen (siehe<br />

Tabelle).<br />

Digitaler Grundstückskataster Der rechtsgültige Digitale Grundstückskataster<br />

des Bundesamts für Eich- u. Vermessungswesen<br />

GDB Die GDB (Grundstücksdatenbank) listet die<br />

Besitzer der Grundstücke auf<br />

Naturbestand Die Erfassung des Naturbestandes ist eine<br />

wesentliche Voraussetzung für ein<br />

funktionierendes KIS (Leitungsbetreiber,<br />

Baufirmen, Planungsbüros etc.)<br />

Raumplanung (Flächenwidmungsplan) Der Flächenwidmungsplan legt die<br />

Nutzung des Gemeindegebietes fest<br />

Umwelt Der Ökokataster stellt die ökologische<br />

Situation im Gemeindegebiet dar<br />

Leitungen Kanal, Wasser, Strom, Gas, Telekom,<br />

Straßenbeleuchtung, Ferngas, Fernwärme<br />

Wünschenswert wäre die engagierte<br />

Mitarbeit von kompetenten Stellen im<br />

Normungsausschuss sowie der Aufbau<br />

eines Demonstrations – GIS für Gemeindezwecke.<br />

Damit könnte Know – how<br />

auf Gemeindeebene entstehen und der<br />

gesamte Nutzungsbereich im Zuge der<br />

Anwendung in der Gemeinde erkannt<br />

und geschätzt werden.<br />

KOMMUNAL 17


Gemeindebund<br />

Gemeindebund veröffentlicht neue Broschüre<br />

Die Besteuerung<br />

der Gemeindemandatare<br />

Die immer umfassender werdende<br />

Arbeit der politischen Mandatare, welche<br />

meist mit höheren Aufwendungen<br />

(Werbungskosten) verbunden ist,<br />

macht es erforderlich, sich ausführli-<br />

Die Ende März erschienene Broschüre fasst die<br />

vielen verschiedenen für die Besteuerung der<br />

Bezüge der Gemeindemandatare wesentlichen<br />

Bestimmungen des Steuer-, Sozialversicherungs-<br />

und Bezügerechtes zusammen.<br />

cher mit den abgabenrechtlichen<br />

Bestimmungen auseinander zu setzen.<br />

Die in der Schriftenreihe des Österreichischen<br />

Gemeindebundes Ende<br />

Die nächste <strong>Ausgabe</strong> der Schriftenreihe<br />

des Österreichischen Gemeindebundes<br />

mit dem Titel „Die Bürgermeister-Pension“<br />

befindet sich in der Endphase<br />

der Vorbereitung und wird demnächst<br />

erscheinen. Die Broschüre wird<br />

die für die Bürgermeister maßgeblichen<br />

pensionsrechtlichen Bestimmungen<br />

einerseits möglichst übersichtlich,<br />

andererseits aber auch länderbezogen<br />

zusammenfassen. Dabei werden nicht<br />

nur die bezügegesetzlichen Regelungen<br />

nach „altem“ und aufgrund des<br />

Bezügebegrenzungsgesetzes „neuem“<br />

Recht mit den entsprechenden Übergangsregelungen<br />

dargestellt, sondern<br />

es wird auch insbesondere auf die<br />

gegenseitigen Auswirkungen der allgemein<br />

für die gesetzliche Pension gülti-<br />

18 KOMMUNAL<br />

März erschienene neue Broschüre „Die<br />

Besteuerung der Gemeindemandatare“<br />

fasst die vielen verschiedenen, für die<br />

Besteuerung der Bezüge der Gemeindemandatare<br />

wesentlichen Bestimmungen<br />

des Steuer-, Sozialversicherungs-<br />

und Bezügerechtes<br />

zusammen. Schwerpunkte wurden<br />

dabei in die steuerliche Behandlung<br />

der Bezüge sowie die Absetzbarkeit<br />

der Werbungskosten von Gemeindemandataren<br />

gesetzt. Die Broschüre<br />

enthält weiters jene Teile<br />

der Lohnsteuerrichtlinien 2002, die<br />

für die Gemeinden und Gemeindemandatare<br />

wichtig sind und geht<br />

auf die steuerlichen Auswirkungen<br />

der seit 1998 geltenden Landesbzw.<br />

Gemeindebezügegesetze (wie<br />

beispielsweise die Steuerfreiheit<br />

von Tagesgeldern bei Dienstreisen<br />

und die steuerlichen Behandlung<br />

von Pensionskassenbeiträgen) ein.<br />

Darüber hinaus werden Aussagen<br />

zur steuerlichen Behandlung von<br />

speziell bei Gemeindemandataren<br />

anfallenden Werbungskosten gemacht<br />

sowie Grundsatzinformationen für<br />

jene Gemeindemandatare gegeben,<br />

die die Lohn-/Einkommensteuer selbst<br />

Broschüre in Arbeit<br />

Die Bürgermeister-Pension<br />

gen Bestimmungen auf die Bürgermeister-Pension<br />

und umgekehrt eingegangen<br />

werden. Maßgeblicher Inhalt<br />

dabei wird<br />

◆ die Mehrfachversicherung mit der<br />

Möglichkeit der Beitragserstattung<br />

oder Anrechnung auf die „Höherversicherung“<br />

bei Übersteigen der<br />

Jahreshöchstbeitragsgrundlage,<br />

◆ die Leistungen der gesetzlichen Pensionsversicherung,<br />

dh. die verschiedenen<br />

Pensionsarten und ihre Voraussetzungen<br />

(Pensionsberechnung,<br />

Nachkauf von Schulzeiten, Sammeln<br />

von Pensionsmonaten, Höherversicherung),<br />

◆ die Auswirkungen des Bürgermeister-Bezuges<br />

auf eine bereits bestehende<br />

oder bevorstehende gesetzli-<br />

berechnen wollen. Auch werden Anleitungen<br />

zu der von den Gemeinden<br />

durchzuführenden Lohnverrechnung<br />

geboten und über das Verfahren beim<br />

Finanzamt betreffend die Einkommensteuererklärung<br />

bzw. die Erklärung zur<br />

Arbeitnehmerveranlagung, den Einkommensteuerbescheid,<br />

die Berufung<br />

gegen den Einkommensteuerbescheid<br />

sowie das Ansuchen um Zahlungserleichterung<br />

usw. informiert. Aussagen<br />

zur Kranken- und Pensionsversicherung<br />

der Gemeindemandatare sowie<br />

eine Reihe von Formularen und<br />

Musteranträgen zur Unterstützung des<br />

Gemeindemandatars bei der „Verwaltung“<br />

seiner Bezüge runden die gebotene<br />

Information ab. Die neue Broschüre<br />

ist somit ein gelungenes Nachschlagwerk,<br />

welches nicht nur den<br />

Gemeinden und Gemeindemandataren,<br />

sondern allen mit diesem Thema<br />

unmittelbar befassten Personen und<br />

Institutionen zugute kommt und darüber<br />

hinaus österreichweit eine einheitliche<br />

Vorgangsweise bei der Besteuerung<br />

der Gemeindemandatare unterstützt.<br />

Die Schriftenreihe (<strong>Ausgabe</strong> 1-<br />

2002) ist beim Österreichischen<br />

Gemeindebund erhältlich.<br />

che Pension (Bürgermeister-Bezug<br />

als Erwerbseinkommen mit der<br />

Folge des Wegfalls einer bestehenden<br />

vorzeitigen Alterspension, Verzicht<br />

auf Bürgermeister-Bezug) und<br />

◆ das Beamten - Pensionsrecht sein.<br />

Aussagen und Empfehlungen zu der in<br />

den Landes- bzw. Gemeindebezügegesetzen<br />

vorgesehenen freiwilligen Pensionsvorsorge<br />

der Bürgermeister in<br />

Form von Beiträgen an eine Pensionskasse<br />

runden den Inhalt ab. Als Autoren<br />

dieser Broschüre konnten anerkannte<br />

Experten auf dem Gebiete des<br />

Sozialversicherungs- und Pensionsrechtes<br />

gewonnen werden. Der voraussichtliche<br />

Erscheinungstermin ist<br />

für Anfang Juni geplant.


Gemeindebund stiftet „Preis der Kommunen“<br />

Heuer jährt sich zum 40. Mal das<br />

Inkrafttreten der „Gemeindeverfassungsnovelle<br />

1962“ – einem Verfassungsgesetz,<br />

das<br />

die Autonomie der<br />

Kommunen unab-<br />

hängig von ihrer<br />

Größe in einem bis<br />

dahin nie da gewesenen<br />

Ausmaß<br />

garantiert. Aus<br />

Anlass dieses wichtigen<br />

Jubiläums<br />

haben der ÖsterreichischeGemeindebund<br />

und der<br />

Österreichische<br />

Städtebund<br />

beschlossen,<br />

gemeinsam einen<br />

Förderpreis ins Leben zu rufen. Er soll<br />

dazu beitragen, dass die wissenschaftliche<br />

Bearbeitung kommunaler Themen<br />

verstärkt wird.<br />

Im Jahr 2002 ist der Preis mit 7.000<br />

Euro dotiert. Die Ausschreibung nennt<br />

die für die Prämiierung in Frage kommenden<br />

Arbeiten - es kann sich um<br />

Diplomarbeiten, Dissertationen<br />

oder Habilitationsschriftenhan-<br />

deln, die sich mit der<br />

„..Fortentwicklung der<br />

rechtlichen, wirtschaftlichen<br />

und politischen<br />

Situation der Österreichischen<br />

Städte und<br />

Gemeinden“ befassen.<br />

Es können sowohl juristische,<br />

politik- und<br />

sozialwissenschaftliche<br />

als auch wirtschaftsundfinanzwissenschaftliche<br />

Aspekte<br />

dargestellt werden.<br />

Die Arbeiten, deren Abschluss zu<br />

Beginn dieser Ausschreibung nicht<br />

älter als zwei Jahre sein dürfen, müssen<br />

in deutscher Sprache abgefasst<br />

und an österreichischen Universitäten<br />

Gemeindebund<br />

7-000 € für Gemeinde-<br />

Wissenschaftler<br />

Aus Anlass des 40-jährigen Jubiläums der Gemeindeverfassungsnovelle wird heuer<br />

erstmals ein mit 7.000 € dotierter Förderpreis ausgelobt. Damit sollen Österreichs<br />

Wissenschaftler angespornt werden, sich vermehrt mit kommunalen Themen zu<br />

beschäftigen.<br />

Fortentwicklung<br />

der rechtlichen,<br />

wirtschaftlichen und<br />

politischen Situation<br />

der Österreichischen<br />

Städte und Gemeinden:<br />

Das soll der Inhalt der<br />

Arbeiten sein.<br />

Der vom Österreichischen<br />

Gemeindebund und<br />

Städtebund ausgeschriebene<br />

Preis ist auch für Studentinnen<br />

und Studenten<br />

interessant.<br />

bzw. Fachhochschulen eingereicht<br />

worden sein. Die Prüfung der eingelangten<br />

Werke erfolgt durch eine von<br />

Gemeindebund und Städtebund<br />

bestellte Jury, wobei der Rechtsweg<br />

ausgeschlossen bleibt. Es liegt im<br />

Ermessen der Jury, das Preisgeld auch<br />

zu gleichen oder gestaffelten Teilen<br />

an mehrere Bewerber zu vergeben.<br />

Die Verleihung des Preises wird<br />

während des Wintersemesters<br />

2002/03 stattfinden.<br />

Einsendeschluß<br />

Die Arbeiten müssen bis längstens 30.<br />

Juni 2002 (Datum des Poststempels)<br />

beim Österreichischen Gemeindebund,<br />

Löwelstraße 6, 1010 Wien eingereicht<br />

werden. (Name, Adresse,<br />

Beruf, e-mail genau angeben) Es wird<br />

ersucht, einen summarischen Lebenslauf<br />

sowie eine Kurzfassung der<br />

Arbeit von maximal eineinhalb Seiten<br />

beizufügen.<br />

KOMMUNAL 19


Verwaltung<br />

Erfahrungen aus Benchmarking-Prozessen<br />

Gemeinden im<br />

Wettbewerb<br />

Erfahrungen aus zwei in Oberösterreich erfolgreich eingerichteten<br />

Interkommunalen Vergleichsringen, die nach<br />

jeweils einem Jahr intensiver Benchmarking-Analysen<br />

gewonnen wurden, galt es zu sammeln. Das war das<br />

Anliegen der über 150 Teilnehmer einer Tagung an der<br />

Uni Linz Ende Jänner. KOMMUNAL bringt einen<br />

Erfahrungs-Bericht.<br />

◆ Prof. Dr. Reinbert Schauer<br />

Benchmarking muss im Sinne eines „Lernen<br />

vom Besten“ als ein permanenter<br />

Prozess der Organisationsanalyse und<br />

Organisationsentwicklung in den<br />

Gemeinden aufgefasst werden. Durch<br />

richtig verstandenes Wettbewerbsdenken<br />

soll die Leistungsfähigkeit in den Gemeinden<br />

gestärkt und deren Innovationskraft<br />

intensiviert werden. Im Mittelpunkt der<br />

Analysen stehen gleichrangig zu den<br />

Wirtschaftlichkeitsaspekten auch die<br />

Dimensionen Aufgabenerfüllung (Effektivität),<br />

Mitarbeiter- und Bürgerzufriedenheit.<br />

Diese Arbeit der beiden oberösterreichischen<br />

Vergleichsringe wurde im<br />

Jänner 2000 in einer Veranstaltung initiiert<br />

(siehe KOMMUNAL 2000, Heft 1&2,<br />

S. 14-16) und führte zu einer begrüßenswerten<br />

Selbstinitiative interessierter<br />

◆ o. Univ. Prof.<br />

Dkfm. Dr. Reinbert Schauer ist Vorstand<br />

des Instituts für BWL der gemeinwirtsch.<br />

Unternehmen an der Uni Linz<br />

20 KOMMUNAL<br />

Gemeinden, die nun ihre Arbeitsergebnisse<br />

präsentierten und zur Diskussion<br />

stellten.<br />

Die teilnehmenden<br />

Gemeinden<br />

Der „Interkommunale Vergleichsring<br />

oberösterreichischer Gemeinden (IKV<br />

OÖ)“ umfasste die Gemeinden Neumarkt<br />

im Mühlkreis, Moosdorf, Hartkirchen und<br />

Engerwitzdorf. Die Projektkoordination<br />

lag bei Amtsleiter Anton Wagner (Neumarkt<br />

i. M.), die Gruppe wurde von Dr.<br />

Helmuth Preslmaier, <strong>Kommunal</strong>berater in<br />

Linz, betreut. Die „Arbeitsgruppe Benchmarking<br />

der oö. Gemeinden“ umfasste<br />

insgesamt 11 Gemeinden (Allerheiligen,<br />

Frankenburg, Hartkirchen – diese<br />

Gemeinde war in beiden Vergleichsringen<br />

vertreten, Hirschbach, Munderfing, Seewalchen,<br />

Scharnstein, Kleinzell, Bad Goisern,<br />

Marchtrenk und Eberstalzell).<br />

Das methodische<br />

Vorgehen<br />

Kennzeichnend für beide Vergleichsringe<br />

war eine zielführende methodische Absicherung<br />

des Benchmarking-Prozesses<br />

und die Analyse mehrerer Aufgabenbereiche<br />

(Produkte) in Abhängigkeit von der<br />

Benchmarking: Wie sollen die Gemeinden die W<br />

nehmer tauschten Ende Jänner ihre Erfahrunge<br />

Die Amtsleiter der vier IKV-Gemeinden Neumarkt<br />

witzdorf.<br />

Vertreter aus der Arbeitsgemeinschaft Benchm


eichen für die Zukuinft stellen. Über 150 Teiln<br />

zu diesem heiklen Thema aus.<br />

im Mühlkreis, Moosdorf, Hartkirchen und Enger-<br />

arking.<br />

Sabine Birngruber, Hartkirchen,<br />

berichtet über die<br />

Erfahrungen der Gemeidemitarbeiter<br />

mit dem Benchmarking.<br />

Gemeindegröße und deren Relevanz im<br />

Hinblick auf den jeweiligen Gemeindetypus<br />

(landwirtschaftlich ausgerichtete<br />

Gemeinde, Mischgemeinde, Wohn- bzw.<br />

Pendlergemeinde). Eine zentrale Aufgabe<br />

im kommunalen Benchmarking stellt die<br />

Abbildung der Verwaltungsleistungen<br />

durch geeignete und aussagefähige Indikatoren<br />

bzw. Kennzahlen dar. In der Praxis<br />

ist man versucht, sich primär oder<br />

ausschließlich auf Kostendaten zu konzentrieren.<br />

Ein solches Vorgehen greift<br />

aber sicherlich zu kurz – wie Ass.Prof. Dr.<br />

René Andeßner, Univ. Linz, in einem einleitenden<br />

Referat ausführte -, denn sie<br />

klammert andere wichtige Dimensionen<br />

der Verwaltungsleistung aus, deren<br />

Berücksichtigung für eine sachgerechte<br />

Beurteilung der Leistungsfähigkeit unerlässlich<br />

ist. Daher folgt man häufig dem<br />

ganzheitlichen Ansatz der Bertelsmann-<br />

Stiftung, der eine Beurteilung in den<br />

Dimensionen „Erfüllung des fachspezifischen<br />

Auftrages“, „Bürger-<br />

bzw. Kundenzufriedenheit“,„Wirtschaftlich-<br />

keit“ und „Mitarbeiterzufriedenheit“<br />

vorsieht<br />

(siehe im Detail: Andeßner,<br />

R. Benchmarking in<br />

Gemeinden, in: ÖsterreichischeGemeindezeitung<br />

(ÖGZ), Heft<br />

10/2001, S. 42 – 48).<br />

Dieser Ansatz hat eine<br />

große Ähnlichkeit mit der<br />

in der Wirtschaft derzeit<br />

intensiv diskutierten<br />

Balanced Scorecard<br />

(BSC) und lag auch der<br />

Arbeit der beiden Vergleichsringe<br />

zu Grunde,<br />

wobei der IKV OÖ auch die Struktur- und<br />

Prozessqualität als fünfte Dimension in<br />

die Analysen einbezog.<br />

Die Sicht der<br />

Aufsichtsbehörden<br />

Hofrat Dr. Michael Gugler, Leiter der<br />

Abteilung Gemeinden im Amt der oberösterreichischen<br />

Landesregierung, betonte<br />

das Interesse der Aufsichtsbehörde an der<br />

Erhebung quantitativer und qualitativer<br />

Leistungskennzahlen, wies aber gleichzeitig<br />

darauf hin, dass der Kennzahlenvergleich<br />

einen Prozess der Organisationsanalyse<br />

auslösen muss, um durch das<br />

„Lernen vom Besten“ zu einer Verbesserung<br />

des eigenen Verwaltungshandelns in<br />

der Gemeinde zu kommen. Diese Initiative<br />

hat in erster Linie von den Gemeinden<br />

selbst auszugehen und kann von der<br />

Aufsichtsbehörde nur unterstützt werden.<br />

Primär hat die einzelne Gemeinde inter-<br />

Verwaltung<br />

essiert zu sein, zu wissen wo sie steht.<br />

Aus der Bestimmung des eigenen Standortes/Position<br />

hinsichtlich des Aufwandes<br />

und der Ergebnisse kann eine Hilfestellung<br />

für wirtschaftliche und politische<br />

Entscheidungen bei Finanzierungen, bei<br />

der Durchführung von Projekten und<br />

Bauvorhaben sowie bei Ausgliederungen<br />

erwartet werden. Benchmarking ist weiters<br />

ein Instrument zum Feststellen von<br />

Rationalisierungspotenzialen, zur Schaffung<br />

von Qualitätsstandards für Leistungen<br />

und zur Optimierung dieser Leistungen.<br />

Es ist somit ein Instrument zur permanenten<br />

Organisationsentwicklung in<br />

den Gemeinden.<br />

Positive Erfahrungen<br />

Die Erfahrungen aus den eingeleiteten<br />

Benchmarking-Prozessen in den oberösterreichischen<br />

Gemeinden lassen sich in<br />

folgenden Stichworten zusammenfassen:<br />

◆ Erstmals sind<br />

genauere Informatio-<br />

nen über Produkte<br />

(Aufgabenbereiche,<br />

Leistungen) verfügbar.<br />

◆ Das Denken in<br />

Ergebnissen wurde<br />

forciert.<br />

◆ Ein Ansporn zur<br />

Übernahme von Verantwortung<br />

und zur<br />

Leistungsverbesserung<br />

konnte gegeben<br />

werden.<br />

◆ Entscheidungsrelevante<br />

Daten liegen<br />

sowohl für die Politik<br />

wie für die Bürgerinformation vor.<br />

◆ Es konnten Verbesserungen von<br />

Abläufen umgesetzt werden (z. B. Globalbudgets<br />

für Schulen, Feuerwehr;<br />

Änderungen im Verhältnis von Eigenerstellung<br />

und Fremdvergaben; Anstoß für<br />

die Organisationsentwicklung im eigenen<br />

Bauhof)<br />

◆ Benchmarking hat immer einen<br />

Anfang, aber nie ein Ende: es muss als<br />

ein regelmässiger Prozess des Vergleichens<br />

und der daraus folgenden Organisationsentwicklung<br />

angesehen werden.<br />

Benchmarking<br />

erscheint nicht als<br />

Instrument der spektakulären<br />

Veränderungen,<br />

sondern verspricht<br />

eine kontinuierliche<br />

Verbesserung der<br />

Leistungsfähigkeit<br />

nach dem Prinzip der<br />

kleinen Schritte.<br />

Bereits nach diesem ersten Bericht zeichneten<br />

sich bemerkenswerte Entwicklungen<br />

in den Gemeinden ab. Interkommunale<br />

Leistungsvergleiche fördern ein<br />

ganzheitliches Denken, fordern ein verstärktes<br />

Kosten- und Qualitätsbewusstsein<br />

ein und veranlassen die Gemeindeführung,<br />

weniger „nach Gefühl“, sondern<br />

vermehrt auf der Grundlage von Fakten<br />

zu arbeiten. Die Gemeinden öffnen sich<br />

➤➤ weiter auf Seite 22<br />

KOMMUNAL 21


Verwaltung<br />

dem Wettbewerb und erkennen gleichzeitig<br />

Möglichkeiten zur Kooperation.<br />

Benchmarking ist kein<br />

Allheilmittel<br />

Die bisherigen Erfahrungen zeigen deutlich,<br />

dass die Teilnehmer in den Pilotprojekten<br />

in überwiegendem Ausmaß vom<br />

interkommunalen Vergleich profitiert<br />

haben. Benchmarking ist in der Lage, im<br />

Verbund mit anderen<br />

Elementen der VerwaltungsreformInnovatio-<br />

nen auszulösen, die zu<br />

spürbaren Qualitätsverbesserungen<br />

bei der<br />

Leistung, zu mehr Bürger-<br />

und Mitarbeiterorientierung<br />

und auch<br />

zu Ressourceneinsparungen<br />

führen können.<br />

Dennoch oder<br />

gerade deshalb ist vor<br />

übertriebenen Erwartungen<br />

zu warnen (R.<br />

Andeßner). Benchmarking<br />

erscheint nicht als<br />

das Instrument der<br />

spektakulären, radikalen Veränderungen,<br />

sondern verspricht eine kontinuierliche<br />

Verbesserung der Leistungsfähigkeit nach<br />

dem Prinzip der kleinen Schritte.<br />

Benchmarking kann daher im Regelfall<br />

auch nicht die kurzfristige Haushaltssanierung<br />

bewirken, denn Qualitätsverbesserungen<br />

und Ressourceneinsparungen<br />

treten oft erst mittel- bis langfristig ein.<br />

Vielfach sind auch politische und persönlich<br />

Vorbehalte der Entscheidungsträger<br />

in Politik und Verwaltung zu überwinden.<br />

Eine weitere Institutionalisierung der<br />

Aktivitäten könnte eine nachhaltige Verwaltungsinnovation<br />

bewirken.<br />

Benchmarking<br />

kann im<br />

Regelfall auch<br />

nicht kurzfristige<br />

Haushaltssanierung<br />

bewirken.<br />

Verbesserungen<br />

treten oft erst<br />

langfristig ein.<br />

Softwareunterstützung<br />

Die Teilnehmer waren besonders von der<br />

Vorstellung einer Software-Konzeption<br />

durch die Arbeitsgruppe Benchmarking<br />

der oö. Gemeinden beeindruckt, die es<br />

vergleichswilligen Gemeinden in ganz<br />

Österreich erlaubt, sich in den erwähnten<br />

Prozess des „Lernens vom Besten“ einzubinden.<br />

Im Kontakt mit geeigneten Vergleichsgemeinden<br />

sollen Verbesserungen<br />

der kommunalen Leistungen erreicht<br />

werden. Die Tagung fand nicht nur bei<br />

Bürgermeistern und Sachbearbeitern in<br />

den Gemeinden, sondern auch bei den<br />

Aufsichtsbehörden und Rechnungshöfen,<br />

bei kommunalen Weiterbildungseinrichtungen<br />

und bei einer Vielzahl von <strong>Kommunal</strong>beratern<br />

aus sechs österreichischen<br />

Bundesländern großes Interesse.<br />

22 KOMMUNAL<br />

Das Programm<br />

Donnerstag, 6. Juni 2002<br />

11.00 Uhr Empfang der Teilnehmer vor dem Landestheater und Eröffnung des<br />

Gemeindetages in Innsbruck durch den Präsidenten des Österreichischen<br />

Gemeindebundes Bgm. Helmut Mödlhammer, den Präsidenten des Tiroler<br />

Gemeindeverbandes LAbg. Bgm. Dipl. Vw. Hubert Rauch und den<br />

Bürgermeister der Landeshauptstadt Innsbruck DDr. Herwig van Staa<br />

12.30 Uhr Exkursionen zu interessanten kulturellen, wirtschaftlichen und touristischen<br />

Einrichtungen des Landes Tirol<br />

➤ Besichtigung des Speicherkraftwerkes Sellrain-Silz<br />

➤ Fahrt mit der Zillertalbahn nach Mayrhofen und Besuch der größten<br />

Schaukäserei<br />

➤ Fahrt nach Sterzing zu unseren Südtiroler Freunden mit Altstadtbummel<br />

➤ Fahrt nach Stams, Besichtigung des Stiftes mit seinen Sehenswürdigkeiten<br />

und des Schigymnasiums (Sommersprungschanzen)<br />

➤ Fahrt nach Wattens und Besichtigung der Kristallwelten der Fa. Swarovsky<br />

➤ Fahrt zum Stubaier Gletscher und Bergfahrt auf den Stubaier Ferner<br />

➤ Fahrt nach Radfeld und Kramsach, Besichtigung des modernen Erdenwerkes<br />

der Firma Daka und Besichtigung des Tiroler Höfemuseums<br />

19.00 Uhr Empfangsabend im Kongresshaus<br />

Freitag, 7. Juni 2002<br />

9.00 bis<br />

12.00 Uhr Die Haupttagung findet im Inssbrucker Kongresshaus im Saal Tirol statt.<br />

➤ Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel hält die Festrede zum Thema<br />

„40 Jahre österreichische Gemeindeautonomie“<br />

Auskünfte erteilt das Sekretariat des Tiroler Gemeindeverbandes,<br />

6020 Innsbruck, Adamgasse 7a, Telefon 0512/ 587130 oder 573350,<br />

Fax 57335014, Email: tiroler@gemeindeverband.tirol.gv.at Infos


Gemeindetag<br />

Tirol präsentiert sich in all seiner Pracht<br />

Mander! S’isch Zeit ...<br />

Der wohl bekannteste Ausspruch des wohl bekanntesten Tirolers aller Zeiten ruft die<br />

Delegierten zu Österreichs größter kommunalpolitischen Tagung nach Innsbruck. Hier<br />

findet im Kongresshaus am 6. & 7. Juni der 49. Österreichische Gemeindetag statt, wo<br />

sich Tirol in all seiner Pracht präsentiert.<br />

◆ KOMMUNAL-Eigenbericht von Mag. Hans Braun<br />

Am 6. Juni werden Gemeindebundpräsident<br />

Helmut Mödlhammer, der Tiroler<br />

Gemeindeverbandspräsident Hubert<br />

Rauch und Innsbrucks Bürgermeister<br />

Herwig van Staa die Bürgermeister aus<br />

ganz Österreich auf dem 49. Österreichischen<br />

Gemeindetag begrüßen.<br />

Nach einer Stärkung fahren um 12 30<br />

Uhr die Busse zu den Ausflugszielen ab.<br />

Die Ausflugsziele<br />

Das Speicherkraftwerk Sellrain-Silz:<br />

Diese Kraftwerksgruppe erzeugt nicht<br />

nur Energie, sie ist ein beliebtes Ausflugsziel<br />

aber vor allem ist sie einer der<br />

wichtigsten<br />

Arbeitgeber im<br />

Kühtai und Selraintal.<br />

Das Finstertal<br />

mit dem<br />

Kraftwerk aus<br />

der Luft.<br />

Mayrhofen und die größte Schaukäserei<br />

Tirols: Allein die Fahrt mit der<br />

Zillertalbahn ist die Reise wert. Kostpro-<br />

Für Nostalgiker ist eine Fahrt mit der<br />

Dampfeisenbahn immer noch ein Erlebnis.<br />

ben der besten Käse Tirols runden das<br />

Erlebnis dieses Ausflugs ab.<br />

Sterzing & Südtirol: Ein Bummel<br />

durch die berühmte Altstadt runden<br />

den Besuch bei unseren Südtiroler<br />

Freunden ab.<br />

Stams: Stift & Schigymnasium: Im<br />

heurigen Winter waren „unsere Adler“<br />

zumindest bei Olympia etwas „flügellahm“,<br />

man darf aber gespannt sein,<br />

was sich die „Schmiede der Schiflieger“<br />

für die Zukunft ausdenken wird.<br />

Tirol, ein Land höchster<br />

Schönheit und<br />

großer Geschichte.<br />

Majestätisch steht<br />

der Vollmond über<br />

der Regalmspitze<br />

und dem Regalmturm<br />

im Wilden<br />

Kaiser.<br />

Wattens & Swarovsky’s<br />

Kristallwelten: Nicht<br />

nur das Innere des Riesen<br />

verspricht Interessantes,<br />

auch außen findet<br />

der Besucher Ent- Der wasserspeiende<br />

deckenswertes an den Riese von André Hel-<br />

unglaublichsten Stellen. ler - Symbol für die<br />

Radfeld & Kramsach: bezaubernde Kristall-<br />

Das Erdenwerk von welt von Swarovsky.<br />

DAKA & das Tiroler<br />

Höfemuseum: Was ist ein Erdenwerk?<br />

Die Antwort auf diese Frage ist nicht<br />

einfach: Es geht um die Verwertung von<br />

Klärschlamm genauso wie um Problemstoffsammlung<br />

in den Gemeinden. Die<br />

Spezialisten der Firma DAKA stehen<br />

den Besuchern für Fragen gerne zur<br />

Verfügung. Über das Tiroler Höfemuseum<br />

gäbe es auch ein Lexikon zu füllen.<br />

Wir lassen diesen Versuch sein und<br />

raten einfach: Unternehmen Sie einen<br />

Ausflug in scheinbar längst vergessene<br />

Zeiten, sie werden begeistert und hingerissen<br />

sein.<br />

Foto: Margherita Spiluttini<br />

KOMMUNAL 23


Recht & Verwaltung<br />

Sind Maibäume bewilligungspflichtig?<br />

Was ist ein Maibaum<br />

rechtlich überhaupt ?<br />

Die Zeit der Maibäume rückt näher. Die Tradition, einen Maibaum aufzustellen, geht<br />

nachvollziehbar bis ins 16.Jahrhundert zurück. Damals war es auch kein Problem, aber<br />

was passiert heutzutage, wenn was passiert? Ist das Aufstellen eines Maibaum<br />

baubehördlich zu bewilligen? Gibt es überhaupt Rechtsvorschriften?<br />

Diesen Fragen geht KOMMUNAL nach.<br />

◆ Dr. Roman Häußl<br />

In vielen Dörfern gehört der Maibaum<br />

heute noch oder wieder zum festen<br />

Brauchbestand.<br />

Ein oder zwei Tage vor dem 1. Mai<br />

wird eine gerade gewachsene Fichte<br />

gefällt, im Wald bis auf die Krone ausgeastet<br />

und ins Dorf gebracht.<br />

Dann wird der Baum aufgerichtet und<br />

im Aufstellschacht fest verkeilt. Steht<br />

der Maibaum, werden vielfach Zunftschilder<br />

des dörflichen Handwerks oder<br />

auch Wappenschilder vieler Einrichtungen<br />

des Dorfes angebracht.<br />

Für die Maibaumaufstellung zeichnen<br />

entweder die Freiwilligen Feuerwehren<br />

oder örtliche Vereine verantwortlich. In<br />

diesem Zusammenhang stellt sich die<br />

Frage, ob die Errichtung eines Maibaumes<br />

allenfalls baubehördlich bewilli-<br />

◆ Dr. Roman<br />

Häußl ist Mitarbeiter der Rechtsanwaltskanzlei<br />

Dr. Franz Nistelberger<br />

und auf Gemeinderecht spezialisiert<br />

24 KOMMUNAL<br />

gungspflichtig ist oder anderen Rechtsvorschriften<br />

unterliegt.<br />

Worum handelt es sich<br />

bei einem Maibaum?<br />

Zuerst ist die Frage zu klären, worum<br />

es sich bei einem Maibaum überhaupt<br />

handelt. Geht man von einem weiten<br />

Bauwerkbegriff aus, so<br />

wird der Maibaum<br />

gemäß § 4 Z.4 der NÖ<br />

Bauordnung 1996 als<br />

bauliche Anlage zu<br />

werten sein. Das sind<br />

alle jene Bauwerke, die<br />

nicht Gebäude sind.<br />

Nach Hauer/Zaussinger,<br />

NÖ Baurecht,<br />

6.Auflage, S.235, ergibt<br />

sich aus § 4 Z.3 leg.cit.,<br />

daß Einfriedungen und<br />

Werbeanlagen dann<br />

bauliche Anlagen sind,<br />

wenn zu ihrer standsicheren<br />

Aufstellung<br />

(Fundierung, Absicherung<br />

gegen Sturmschäden) wesentliche<br />

bautechnische Kenntnisse erforderlich<br />

sind, nicht also z.B. zwischen Pflöcken<br />

gespannte Drähte oder kleine Tafeln<br />

auf Pflöcken.<br />

Für die Aufstellung einer Plakattafel im<br />

Ausmaß von 10,60 m mal 2,60 m hat<br />

der Verwaltungsgerichtshof mit<br />

Erkenntnis vom 7.9.1976, Zl.1230/75,<br />

Für die Maibaumaufstellung<br />

zeichnen entweder<br />

die Freiwilligen<br />

Feuerwehren oder<br />

örtliche Vereine<br />

verantwortlich,<br />

aber wer ist<br />

zuständig?<br />

jedenfalls das Erfordernis gewisser<br />

fachlicher Kenntnisse bejaht, da seiner<br />

Meinung nach die Gefahr des Umstürzens<br />

einer Plakattafel von solcher<br />

Größe bei starkem Wind und die sich<br />

daraus ergebende Gefährdung von Personen<br />

und Sachen evident ist. Auf der<br />

Grundlage dieser Judikatur wird man<br />

wohl davon ausgehen können, daß<br />

auch für die Aufstellung eines Maibaumes,<br />

der in der Regel<br />

10 m und mehr mißt,<br />

zumindest hinsichtlich der<br />

Statik bestimmte bautechnische<br />

Kenntnisse erforderlich<br />

sind.<br />

Dabei ist zu beachten, daß<br />

Maibäume in aller Regel<br />

am Dorfplatz aufgestellt<br />

werden und daher -<br />

anders als z.B. Hochstände,<br />

die weder bewilligungs-<br />

noch anzeigepflichtige<br />

Vorhaben darstellen -<br />

eine wesentlich höhere<br />

Gefährdung für Mensch<br />

und Tier darstellen. So<br />

gesehen werden<br />

Maibäume daher als bauliche Anlagen<br />

im Sinne des § 14 Abs.2 NÖ Bauordnung<br />

1996 anzusehen sein, durch welche<br />

Gefahren für Personen und Sachen<br />

entstehen könnten und die demnach<br />

einer baubehörldichen Bewilligungspflicht<br />

unterliegen. Diese für Niederösterreich<br />

angestellten Überlegungen<br />

gelten analog wohl auch für die ande-


In vielen Dörfern gehört der Maibaum<br />

heute noch oder wieder zum festen<br />

Brauchbestand. Ein oder zwei Tage vor<br />

dem 1. Mai wird eine gerade gewachsene<br />

Fichte gefällt, im Wald bis auf die Krone<br />

ausgeastet und ins Dorf gebracht. Dann<br />

wird der Baum aufgerichtet und im Aufstellschacht<br />

fest verkeilt.<br />

Steht der Maibaum (hier in Grein an der<br />

Donau) werden vielfach Zunftschilder<br />

des dörflichen Handwerks oder auch<br />

Wappenschilder vieler Einrichtungen des<br />

Dorfes angebracht.<br />

Für die Aufstellung einer Plakattafel im Ausmaß von 10,60 m mal 2,60 m hat der<br />

Verwaltungsgerichtshof mit Erkenntnis vom 7.9.1976, Zl.1230/75, jedenfalls das<br />

Erfordernis gewisser fachlicher Kenntnisse bejaht, da seiner Meinung nach die<br />

Gefahr des Umstürzens einer Plakattafel von solcher Größe bei starkem Wind und<br />

die sich daraus ergebende Gefährdung von Personen und Sachen evident ist. Auf<br />

der Grundlage dieser Judikatur wird man wohl davon ausgehen können, daß auch<br />

für die Aufstellung eines Maibaumes, der in der Regel 10 m und mehr mißt, zumindest<br />

hinsichtlich der Statik bestimmte bautechnische Kenntnisse erforderlich sind.<br />

Und: Was passiert, wenn der Maibaum während eines Sturmes auf ein Haus oder<br />

- noch schlimmer - auf Menschen fällt?<br />

Recht & Verwaltung<br />

ren Bundesländer, da bauliche Anlagen,<br />

von denen eine Gefährdung von Personen<br />

oder Sachen ausgehen können, in<br />

aller Regel baubehördlich bewilligungspflichtig<br />

sind. Faktum ist allerdings,<br />

daß in der Praxis wohl kaum ein Maibaum<br />

baubehördlich bewilligt wird.<br />

Bezüglich der Haftung für allfällige<br />

Schäden ist auf § 1319 ABGB hinzuweisen.<br />

Wird durch Einsturz oder Ablösung<br />

von Teilen eines Gebäudes oder<br />

eines anderen auf einem Grundstück<br />

aufgeführten Werkes jemand verletzt<br />

oder sonst ein Schaden verursacht, so<br />

ist der Besitzer des Gebäudes oder Werkes<br />

zum Ersatz verpflichtet, wenn die<br />

Ereignung die Folge der mangelhaften<br />

Beschaffenheit des Werkes ist und er<br />

nicht beweist, daß er alle zur Abwendung<br />

der Gefahr erforderlichen Sorgfalt<br />

angewendet habe.<br />

In Übereinstimmung mit den Gesetzesverfassern<br />

interpretiert<br />

die Rechtsprechung<br />

die<br />

Begriffe<br />

„Gebäude“ und<br />

„Werk“ in<br />

einem weiten<br />

Sinn. Unter<br />

den Begriff des<br />

„Werkes“ fallen<br />

Anlagen aller<br />

Art. Gebäude<br />

bzw. Werke<br />

sind z.B. ein<br />

Baugerüst, ein<br />

Telegrafenmast,Werbeankündigungstafeln<br />

und dergleichen.<br />

Auch<br />

ein Baum, der als Verankerung eines<br />

Tragseiles dient, wird dadurch zu<br />

einem Teil des Werkes im Sinne des<br />

§ 1319 ABGB.<br />

Werk in diesem Sinn ist ferner auch<br />

jede Anlage, die einer Genehmigung<br />

durch die Bauordnung oder nach der<br />

Gewerbeordnung bedarf.<br />

Besitzer im Sinne des § 1319a ABGB ist<br />

derjenige, der in der Lage war, durch<br />

die erforderlichen Vorkehrungen die<br />

Gefahr rechtzeitig abzuwenden; das<br />

werden wohl jene Personen sein, die<br />

den Maibaum aufrichten.<br />

Ein guter Rat<br />

Unter den<br />

Begriff des<br />

„Werkes“ fallen<br />

Anlagen aller Art.<br />

Gebäude bzw.<br />

Werke sind z.B. ein<br />

Baugerüst, ein<br />

Telegrafenmast,<br />

Werbeankündigungstafeln<br />

und<br />

dergleichen.<br />

Selbst wenn man eine baubehördliche<br />

Bewilligungspflicht verneint, bleibt die<br />

Haftung nach § 1319a ABGB.<br />

Es empfiehlt sich daher, diesbezüglich<br />

eine geeignete Versicherung für allfällige<br />

Schadensfälle abzuschließen.<br />

KOMMUNAL 25


Recht & Verwaltung<br />

Bodenordnung, Raumplanung und Umweltschutz in Österreich<br />

Die Gemeinden<br />

vollziehen die Gesetze<br />

Der dritte und letzte Teil der KOMMUNAL Analyse befasst sich mit den vielfältigen<br />

Umweltaufgaben der Gemeinden. Schwerpunkte dieser kommunalen Aufgaben sind<br />

unter anderem die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, die Sammlung und<br />

Abfuhr des Hausmülls, die Luftreinhaltung im Hinblick von Heizungsanlagen, Schutz vor<br />

störendem Baulärm, Wohn- und Veranstaltungslärm etc.<br />

◆ Dr. Hans Neuhofer<br />

Das Bundes-Verfassungsgesetz über den<br />

umfassenden Umweltschutz, BGBI<br />

491/1984, deklariert den umfassenden<br />

Umweltschutz als Staatsziel: „Die Republik<br />

Österreich (Bund, Länder und<br />

Gemeinden) bekennen sich zum umfassenden<br />

Umweltschutz“ (§ 1). Aus dieser<br />

Staatszielbestimmung können zwar keine<br />

subjektiven Rechte und Pflichten der<br />

Rechtsunterworfenen abgeleitet werden,<br />

doch ergibt sich daraus eine Verpflichtung<br />

der Bundes-, Landes- und Gemeindeorgane<br />

zum Schutz der Umwelt.<br />

Die Verteilung der<br />

Umweltkompetenzen<br />

Es gibt keine eigenständige Umweltkompetenz,<br />

sondern die Umweltkompetenzen<br />

ergeben sich aus der Vielzahl der Kompetenzmaterien<br />

auf den verschiedenen Ver-<br />

◆ Univ. Prof. Dr. Hans Neuhofer lehrt<br />

an den Unis Wien und Linz<br />

Verwaltungsrecht<br />

26 KOMMUNAL<br />

waltungsgebieten. Aus den Kompetenzbestimmungen<br />

(Art. 10 bis 15 B-VG)<br />

ergibt sich eine Vielzahl von Umweltkompetenzen<br />

des Bundes zur „Bewahrung<br />

der natürlichen Umwelt als Lebensgrundlage<br />

des Menschen vor schädlichen Einwirkungen“<br />

(§ 1 Abs. 2 Bundesverfassungsgesetz<br />

über den umfassenden<br />

Umweltschutz). Das<br />

Umweltrecht des Bundes<br />

umfaßt eine sehr<br />

große Zahl von<br />

umweltrelevanten<br />

Gesetzen, z.B. auf dem<br />

Gebiet des Gewerbes<br />

und der Industrie, des<br />

Wasserrechts, des Bergwesens,<br />

des Kraftfahrzeugwesens,<br />

der Luftfahrt,<br />

der Eisenbahn,<br />

des Forstwesens, der Abfallwirtschaft, der<br />

Chemikalien usw.<br />

Trotz der umfangreichen Bundeskompetenzen<br />

auf dem Gebiet des Umweltschutzes<br />

gibt es noch viele Umweltkompetenzen<br />

der Länder, die sich teilweise<br />

aus den Kompetenzmaterien der Länder,<br />

z.B. aus dem Baurecht und Naturschutzrecht,<br />

aber auch aus speziellen Umweltrechtskompetenzen<br />

ergeben.<br />

Umweltaufgaben der<br />

Länder<br />

Schwerpunkt der Umweltaufgaben der<br />

Länder sind die Abfallwirtschaft, die<br />

Abwasserentsorgung, Bodenschutz, Orga-<br />

Der Schutz der<br />

Umwelt beginnt mit<br />

einer umweltgerechten<br />

örtlichen Raumplanung<br />

in den Gemeinden.<br />

nisation der Umweltbehörden, Umweltberatung,<br />

Umweltforschung u.a..<br />

Die Länder sind in Gesetzgebung und<br />

Vollziehung zuständig für die Abfallwirtschaft<br />

mit nicht gefährlichen Abfällen.<br />

Grundsätze der Abfallwirtschaftsgesetze<br />

sind: Abfallvermeidung, Abfallverwertung<br />

und Abfallablagerung (Deponie) als<br />

letzte Möglichkeit. Die<br />

Sammlung und Abfuhr<br />

der nicht gefährlichen<br />

Abfälle obliegt den<br />

Gemeinden; für die<br />

Grundeigentümer<br />

besteht eine Anschlusspflicht<br />

an die gemeindeeigeneAbfalleinrichtung.<br />

Die Bezirksabfallverbände<br />

(aus den<br />

Gemeinden eines politischen<br />

Bezirkes) haben für eine geordnete<br />

Abfallbehandlung (in Abfallbehandlungsanlagen)<br />

zu sorgen; als Abfallbehandlungsanlagen<br />

kommen Kompostierungsanlagen,<br />

Verbrennungsanlagen und<br />

Ablagerungsplätze in Betracht. Jedes<br />

Land hat Abfallwirtschaftspläne für das<br />

ganze Landesgebiet oder Teile des Landesgebietes<br />

oder für bestimmte Sachbereiche<br />

zu erstellen. Die Abwasserentsorgungsgesetze<br />

(bzw. Kanalisationsgesetze)<br />

der Länder verpflichten die Gemeinden,<br />

(in unterschiedlicher Weise) für die Entsorgung<br />

der häuslichen und betrieblichen<br />

Abwässer sowie für Niederschlagswässer<br />

auf bebauten Grundstücken vorzusorgen.<br />

Nach dem neuesten OÖ. Abwasserentsorgungsgesetz,<br />

LGBI 27/2001, haben die


Gemeinden einen Abwasserkataster und<br />

ein Abwasserentsorgungskonzept zu<br />

erstellen. In Übereinstimmung mit der<br />

EG-Richtlinie RL 91/271/EWG vom 21.<br />

5. 1991 über die Behandlung kommunaler<br />

Abwässer werden die Gemeinden verpflichtet,<br />

eine zentrale Kanalisation bis zu<br />

folgenden Zeitpunkten zu errichten:<br />

◆ bis 31. 12. 2000 in Gemeinden mit<br />

mehr als 15.000 Einwohnerwerten (EW);<br />

◆ bis 31. 12. 2005 in Gemeinden mit<br />

2.000 bis 15.000 Einwohnerwerten<br />

(EW).<br />

Die Eigentümer von Objekten im (50-m-)<br />

Anschlussbereich sind verpflichtet, die<br />

anfallenden Abwässer in die öffentliche<br />

(gemeindeeigene) Kanalisationsanlage<br />

einzuleiten (Anschlusspflicht); Ausnahmen<br />

von der Anschlusspflicht sind unter<br />

bestimmten Voraussetzungen zu<br />

gewähren.<br />

Umweltaufgaben der<br />

Gemeinden<br />

Der Schutz der Umwelt in den Gemeinden<br />

beginnt mit einer umweltgerechten<br />

örtlichen Raumplanung. Die Umweltaufgaben<br />

der Gemeinden sind vielfältig und<br />

umfangreich. Schwerpunkte der kommunalen<br />

Umweltaufgaben sind die Wasserversorgung<br />

und Abwasserentsorgung, die<br />

Sammlung und Abfuhr des Hausmülls,<br />

die Luftreinhaltung im Hinblick von Heizungsanlagen,<br />

Schutz vor störendem<br />

»<br />

Die Gemeinden haben zahlreiche Umweltaufgaben zum Schutz der örtlichen Umwelt<br />

(z.B. Wasserversorgung, Abwasserentsorgung, Abfallentsorgung, Schutz vor<br />

Baulärm und anderem störenden Lärm) im eigenen Wirkungsbereich der Gemeinde<br />

eigenverantwortlich und frei von staatlichen Weisungen zu besorgen<br />

Baulärm, Wohn- und Veranstaltungslärm<br />

u.a.. Die Gemeinden haben die örtlichen<br />

Umweltaufgaben in Vollziehung der einschlägigen<br />

Bundes- und Landesgesetze zu<br />

besorgen. Die Gemeinden haben keine<br />

Gesetzgebungsbefugnisse. Die Gemeinden<br />

haben allerdings zur Verhinderung<br />

oder Beseitigung von störenden örtlichen<br />

Mißständen ein gesetzesergänzendes<br />

Rechtsetzungsrecht in der Form der ortspolizeilichen<br />

Verordnung nach Art 118<br />

(6) B-VG: In Angelegenheiten des eigenen<br />

Wirkungsbereiches hat die Gemeinde<br />

das Recht, ortspolizeiliche Verordnungen<br />

nach freier Selbstbestimmung zur<br />

Abwehr unmittelbar zu erwartender oder<br />

zur Beseitigung bestehender, das örtliche<br />

Gemeinschaftsleben störenden Mißständen<br />

zu erlassen, solche Verordnungen<br />

dürfen nicht gegen bestehende Gesetze<br />

und Verordnungen des Landes verstoßen.<br />

Als zulässige ortspolizeiliche Verordnungen<br />

wurden in der Rechtsprechung u.a.<br />

anerkannt:<br />

◆ Heizungsverbote für den Hausbrand,<br />

◆ Maßnahmen gegen die Hundehaltung,<br />

◆ Verbot des Betriebes von Modellflugzeugen<br />

mit Verbrennungsmotoren,<br />

◆ Maßnahmen gegen die Verwahrlosung<br />

von Grundstücken,<br />

◆ Verfügung der Kanalanschlusspflicht.<br />

Die Erlassung ortspolizeilicher Verordnungen<br />

setzt jedenfalls einen örtlichen Mißstand<br />

voraus, der aufgrund der bestehenden<br />

Gesetzeslage nicht verhindert oder<br />

beseitigt werden kann.<br />

Die Gemeinden haben zur<br />

Verhinderung oder Beseitigung<br />

von störenden<br />

örtlichen Missständen ein<br />

gesetzesergänzendes<br />

Rechtsetzungsrecht in der<br />

Form der ortspolizeilichen<br />

Verordnung.<br />

Art 118 (6) B-VG<br />

Recht & Verwaltung<br />

Es zeigt sich die Tendenz des Gesetzgebers,<br />

in vielen Fällen die Gemeinden zu<br />

Durchführungsverordnungen gesetzlich<br />

zu ermächtigen; damit wird das Recht<br />

der Gemeinden<br />

zur Erlassung ortspolizeilicherVerordnungen<br />

eher<br />

eingeschränkt.<br />

Es ist hier nicht<br />

möglich, im Einzelnen<br />

die umfangreichenUmweltaufgaben<br />

der Gemein-<br />

«<br />

den darzustellen,<br />

weshalb auf die<br />

diesbezüglichen<br />

Schrifttumsnachweise<br />

verwiesen<br />

wird.<br />

Die Gemeinden haben zahlreiche<br />

Umweltaufgaben zum Schutz der örtlichen<br />

Umwelt (z.B. Wasserversorgung,<br />

Abwasserentsorgung, Abfallentsorgung,<br />

Schutz vor Baulärm und anderem störenden<br />

Lärm) im eigenen Wirkungsbereich<br />

der Gemeinde eigenverantwortlich und<br />

frei von staatlichen Weisungen zu besorgen<br />

(Art 118 B-VG iVm der Bezeichnung<br />

des eigenen Wirkungsbereiches der<br />

Gemeinde in den jeweiligen Materiengesetzen).<br />

Darüber hinaus haben die<br />

Gemeinden nach den einschlägigen Bundes-<br />

und Landesgesetzen auch im übertragenen<br />

Wirkungsbereich verschiedentlich<br />

Umweltaufgaben zu erfüllen, z.B.<br />

nach dem Wasserrechtsgesetz, die Aufsicht<br />

über Ölheizungsanlagen in Gebäuden<br />

(§ 31a) oder bei Gefahr in Verzug<br />

Maßnahmen gegen die Gewässerverunreinigung<br />

bei Tankfahrzeugunfällen (§ 31<br />

Abs. 2 u 3). .<br />

Gemeindemitwirkung ist<br />

unverzichtbar<br />

Die Ausführungen haben gezeigt, dass<br />

nach dem föderalen Staatsaufbau in<br />

Österreich und nach dem Subsidiaritätsprinzip<br />

die Länder und die Gemeinden<br />

(und Gemeindeverbände) umfangreiche<br />

Aufgaben in der Raumplanung und<br />

Bodenordnung sowie im Umweltschutz<br />

zu erfüllen haben; regionale Maßnahmen<br />

durch Länder und Gemeinden sind<br />

unverzichtbar.<br />

Ende der Serie<br />

Eine ausführliche Fassung dieser Analyse finden<br />

Sie in: Zangger Tanja (Hrsg.) „Aufgaben der<br />

Regionen im Hinblick auf Raumplanung, ...“,<br />

Bd. 36 der Schriftenreihe „Social Strategies“,<br />

Peter Lang Verlag, Bern, 2002<br />

KOMMUNAL 27


Hilfsaktion<br />

27 Bürgermeister als Spendensammler<br />

Schilcherland hilft<br />

armen Land<br />

Das weststeirische Hügelland an der Schilcher-Weinstraße - ein einmalig schönes<br />

Stück von Österreich. Sichtlich liegt Wohlhabenheit und genussreiche Lebensart über<br />

dem Land, obwohl man auch hier nichts zu verschenken hat. Aber man liest Zeitung<br />

und sieht im Fernsehen die Not eines anderen Landes direkt „vor der Haustür“.<br />

27 Bürgermeister aus dem Schilcherland ließ die Katastrophe von Bosnien nicht ruhen.<br />

Eine kommunale Freundschaft über Grenzen hinweg ist entstanden.<br />

◆ Herbert Leschanz<br />

Man sitzt genüsslich in der Buschenschenke<br />

bei Brettljause und Schilcher<br />

und einem oder zwei Schnapserln - es<br />

lässt sich gut leben im Bezirk Deutschlandsberg<br />

an der „Schilcherstraße“. Die<br />

Bürgermeister, die sich getroffen haben,<br />

reden über die kommunalen Wehwehchen<br />

bei sich zu Hause, „vor der Haustüre“<br />

- als einer sagt: „Was haben wir<br />

doch für Probleme vor unserer Haustüre!<br />

Vor der Türe unseres größeren<br />

Hauses gibt es die wirklichen Probleme!“<br />

Der Ausgang war die<br />

Katastrophe in Bosnien<br />

Gemeint war die Katastrophe am Balkan,<br />

als sie bereits als Katastrophe die<br />

Schlagzeilen der Zeitungen und die<br />

◆ Herbert Leschanz ist freier<br />

Journalist<br />

28 KOMMUNAL<br />

Aufmacher der Fernsehsendungen hinter<br />

sich hatte. Wie schauts dort jetzt aus?<br />

Man will’s wissen. Einer von ihnen, der<br />

Holzfabrikant<br />

Helmut Kriegl,<br />

Bürgermeister<br />

in Wettmannstätten,<br />

kenne<br />

doch den<br />

Militärattaché<br />

in Bosnien,<br />

Oberst Thomas<br />

Rapatz.<br />

Gesagt, getan<br />

- man setzte<br />

sich ins Auto<br />

und nahm<br />

persönlich in<br />

Augenschein,<br />

wie die Lage<br />

der Menschen<br />

in Bosnien<br />

»<br />

Der Angelpunkt des<br />

Problems im heutigen<br />

Bosnien ist der Ländliche<br />

Raum. Dagegen sind<br />

die Probleme des<br />

Ländlichen Raumes<br />

bei uns geradezu<br />

geringfügig.<br />

Franz Nienaus<br />

Bürgermeister von St. Stefan ob<br />

Stainz und Vizepräsident des Steiermärkischen<br />

Gemeindebundes<br />

wirklich ist, nachdem schon so manche<br />

Medien die „längst fällige Rückkehr der<br />

Bosnien-Flüchtlinge“ einmahnen.<br />

Mit Oberst Rapatz aus Griffen in Kärnten<br />

hat Österreich einen überaus engagierten<br />

Kämpfer für dieses geschundene<br />

Land am Balkan in den diplomatischen<br />

Dienst gestellt. Er war als österreichischer<br />

UN-Soldat ins Land gekommen<br />

und hat sich in dieses Land, das als<br />

Kronland - heute würde man sagen<br />

„Bundesland“ - ja einmal zu Österreich<br />

gehört hatte, förmlich vernarrt. Der<br />

Oberst war den Bürgermeistern aus der<br />

Weststeiermark nicht nur ein kundiger<br />

Führer. Er wurde zum „Turm“ in der<br />

Logistik für das, was die steirischen Bürgermeister<br />

noch an Ort und<br />

Stelle zur beschlossenen<br />

Sache machten: „Wir organisieren<br />

eine Hilfsaktion, die<br />

erstens den Namen verdient<br />

und zweitens punktgenau<br />

dort zu Hilfe kommt, wo die<br />

Hilfe dringendst nötig!“<br />

Wieder zu Hause begannen<br />

sie, die Kampagne, die aus<br />

«<br />

der interessierten weltoffenen<br />

Frage in der Buschenschenke<br />

mittlerweile zu<br />

einer kommunalen Freundschaft<br />

über Grenzen hinweg<br />

geworden ist.<br />

Denn die 27 Bürgermeister<br />

haben mit den Leuten in<br />

ihrer Gemeinde gesprochen.<br />

Und dort, wo man eben auch nichts zu<br />

verschenken hat, ersammelten sie einen<br />

Geldwert von damaligen 700.000 Schilling,<br />

Übergabe rund um den Nationalfeiertag.<br />

Zum geringen Teil als Geldbetrag,<br />

überwiegend<br />

aber als Güter<br />

(Schulpakete,<br />

Winterbekleidung,Spielsachen,Medikamente,Verbandsmaterial,<br />

Bauhilfs-<br />

»<br />

Man lebt und löst<br />

Probleme leichter,<br />

wenn man weiß,<br />

dass man nicht<br />

alleine ist.<br />

«<br />

Fehim Skaljic<br />

Bürgermeister von Stari Grad


Fotos: Alois Rumpf<br />

Übergabe von Bauhilfsgeräten für das Rückkehrerdorf Jelec.<br />

Empfang der weststeir. Bürgermeisterdelagetion<br />

in der Österr. Botschaft<br />

durch Botschafter Dr. Gerhard Jandl und<br />

Militärattachè Obst Thomas Rapatz.<br />

geräte ...) ging dieses Volumen durch<br />

die Hände von Oberst Rapatz an „die<br />

richtigen“ Adressen. In erster Linie an<br />

kleinere Gemeinden auf dem Land, das<br />

offenbar nicht<br />

»<br />

mehr zu sich<br />

selbst finden kann<br />

(siehe unser<br />

Interview in der<br />

vorigen Nummer<br />

mit Sarajewo-<br />

Vizebürgermeister<br />

und Fußballtrainer<br />

Ivica Osim).<br />

Zu Pfingsten wird<br />

der Cheforganisator<br />

dieser Aktion, Helmut Kriegl<br />

der Vizepräsident Bürgermeister von<br />

des steirischen<br />

Wettmannstätten<br />

Gemeindebundes<br />

und Bürgermeister von St. Stephan ob<br />

Stainz,<br />

Franz Nienaus, zahlreiche Bürgermeister<br />

aus Bosnien in der Steiermark empfan-<br />

Am Land sieht man<br />

fast nur noch alte<br />

Menschen. Man muss<br />

Bosnien wirtschaftlich<br />

helfen, dass die<br />

Menschen eine Vision<br />

aufbauen können!<br />

Übergabe von Medikamente an<br />

Pfarrer Luka in seinem katholischen<br />

Jugend- und Seniorenzentrum.<br />

gen können. Eine umfangreiche kommunale<br />

Informationstour steht auf dem<br />

Programm, unter anderem wird’s nach<br />

Schladming gehen, wo man sich speziell<br />

über Wintersport-Inve-<br />

stitionen in Bosnien<br />

erkundigen will; Besuch<br />

der Stadt und Montanuniversität<br />

Leoben, der<br />

Wirtschaftskammer in<br />

Graz, der Landgemeinden<br />

Wettmannstätten<br />

und St. Stefan. Auch<br />

«<br />

ein Empfang in der Grazer<br />

Burg bei Frau LandeshauptmannWaltraud<br />

Klasnic steht auf<br />

dem Programm. Und<br />

natürlich ein Besuch in<br />

einer weststeirischen<br />

Buschenschenke, wo alles seinen Ausgang<br />

genommen hat! -<br />

Wohlhabenheit und eine genussreiche<br />

Lebensart liegt dort über dem Land. Und<br />

Hilfsaktion<br />

ein soziales Gespür für den Nächsten.<br />

Die Weststeiermark.<br />

Ein Zustand.<br />

Übergabe von<br />

Schulsachen und<br />

Süssigkeiten an<br />

die Kinder unter<br />

Mithilfe von Frau<br />

Petritsch- Gattin<br />

des OHR in<br />

Bosnien Dr.<br />

Wolfgang<br />

Petritsch - beim<br />

Verteilen.<br />

Die Weststeiermark ist keine Landschaft,<br />

sondern ein Zustand. Dieser Zustand führt<br />

von der Gleinalpe über die Stubalpe auf<br />

die Packalpe, über die Hebalpe auf die<br />

Koralpe, in die Soboth, auf den Radlpass,<br />

und von dort schnurstracks in Richtung<br />

Graz, aber nur bis Lieboch.<br />

Dort macht der Zustand eine Kurve in den<br />

Westen, wo er wieder in die Gleinalpe, die<br />

Stubalpe, die Packalpe mündet. Innerhalb<br />

dieser Linie herrschen Zustände, die als<br />

weststeirische bekannt sind.<br />

Sie unterscheiden sich wesentlich von den<br />

reststeirischen Zuständen.<br />

Von: R. P. Gruber „Das Schilcher-ABC“, Verlag<br />

Dröschl 1988, In: Prospekt Tourismusverband<br />

Weststeiermark<br />

KOMMUNAL 29


Europa<br />

Die Berichterstattung<br />

zu den „Problemen des<br />

Ländlichen Raumes“<br />

übernahm Gemeindebundvizepräsident<br />

Günther Pumberger.<br />

Präsentiert und dem<br />

Plenum vorgestellt<br />

wurde die Stellungnahme<br />

allerdings<br />

durch Vizepräsident<br />

Anton Koczur, der den<br />

Gemeindebund auch in<br />

der AdR-Fachkommission<br />

„Nachhaltige Entwicklung<br />

und ländlicher<br />

Raum“ vertritt.<br />

KGRE – Miniplenartagung in Straßburg<br />

Lösungsansätze zur<br />

Problematik des<br />

ländlichen Raumes<br />

Der Kongress der Gemeinden und Regionen Europas (KGRE) verabschiedete am<br />

20. und 21. März 2002 in Straßburg eine Stellungnahme des Österreichischen<br />

Gemeindebundes zu der „Problematik des ländlichen Raumes“. KOMMUNAL berichtet<br />

über die Tagung.<br />

◆ Mag. Sylvia Rojer<br />

Die Berichterstattung zu den „Problemen<br />

des Ländlichen Raumes“ übernahm der<br />

Österreichische Gemeindebund durch<br />

Mag. Sylvia<br />

Rojer leitet das Brüsseler Büro des<br />

Österreichischen Gemeindebundes<br />

30 KOMMUNAL<br />

Präsident Günther Pumberger. Gemeinsam<br />

mit seinem Amtskollegen Ernst<br />

Tobler, Gemeindepräsident und Kantonsrat<br />

der Gemeinde Rohrschacherberg<br />

(CH) erarbeitete er eine Empfehlung,<br />

eine Resolution sowie ein „Explanatory<br />

Memorandum“, welche auszugsweise<br />

nachfolgend wiedergegeben werden.<br />

Präsentiert und dem Plenum vorgestellt<br />

wurde die Stellungnahme allerdings<br />

durch Präsident Anton Koczur, der den<br />

Österreichischen Gemeindebund auch in<br />

der AdR-Fachkommission 3 „Nachhaltige<br />

Entwicklung und ländlicher Raum“ vertritt.<br />

Präsident Pumberger war aufgrund<br />

des Oberösterreichischen Gemeindetages<br />

und seiner dortigen „Verabschiedung aus<br />

dem Amt als Präsident des Oberösterreichischen<br />

Gemeindebundes“ in Straßburg<br />

verhindert.<br />

Dienstleistungen im<br />

ländlichen Raum<br />

In der Entschließung erkennt der Kongress,<br />

dass das ländliche Kulturgut in<br />

vielen Regionen Europas nach und<br />

nach verschwindet. Durch die sozialen<br />

und technologischen Umwälzungen,<br />

die neuen Produktionsmethoden in der<br />

Landwirtschaft, die Urbanisation und<br />

durch menschliches Versagen gilt es<br />

sogar als gefährdet. Unübersehbar wei-


sen zahlreiche ländliche Gegenden eine<br />

schwache und wenig entwickelte Wirtschaft<br />

auf. Insofern scheint es besonders<br />

wichtig, die Bedeutung der Landwirtschaft<br />

– die vor allem in den westlichen<br />

Teilen Europas ständig abnimmt –<br />

unter allen Umständen als wichtiges<br />

Element der europäischen Kultur zu<br />

erhalten, weil sie wichtige natürliche<br />

Ressourcen der Bevölkerung zur Verfügung<br />

stellt. Gleichzeitig müssen aber<br />

auch die gemeinwirtschaftlichen<br />

Dienstleistungen (Post, Bank, Spitäler,<br />

Schulen, öffentlicher Verkehr udgl.) im<br />

ländlichen Raum erhalten bleiben und<br />

ihre wichtige Bedeutung als Bestandteil<br />

der Lebensqualität der Bevölkerung<br />

anerkannt werden.<br />

Ländliche Gebiete<br />

attraktiver machen<br />

In der Entschließung heißt es weiters,<br />

dass die Öffentlichkeit somit zu ermuntern<br />

ist, die Raumplanung einer Reform<br />

zu unterziehen und die ländlichen<br />

Gebiete für die einheimische Bevölke-<br />

»<br />

rung attraktiver<br />

Der ländliche zu gestalten.<br />

Finanzierungsin-<br />

Raum ist für die stitute sollten<br />

in den Städten gemeinsam mit<br />

öffentlichen Geld-<br />

lebenden<br />

gebern geeignete<br />

Menschen die Finanzierungsinstrumentebereit-<br />

Voraussetzung stellen, damit die<br />

für ein gesundes, kleinen und mittlerenUnterneh-<br />

sicheres<br />

«<br />

men die notwen-<br />

Überleben.<br />

digen finanziellen<br />

Ressourcen zu<br />

Anton Koczur<br />

beschaffen im<br />

zur Wichtigkeit des Stande sind und<br />

Ländlichen Raums der Abbau von<br />

Dienstleistungen<br />

in den ländlichen Gebieten gestoppt<br />

würde. Durch konkretes Einbeziehen<br />

der örtlichen Bevölkerung und deren<br />

aktive Mitarbeit sollten zum einen die<br />

Probleme des ländlichen Raumes aufgezeigt<br />

und gleichzeitig eine Strategie<br />

für den ländlichen Raum entworfen<br />

werden. Ebenso muß durch gezielte<br />

Veranstaltungen das Verständnis der<br />

eigenen Geschichte geweckt und die<br />

lokale Tradition beibehalten werden.<br />

Die Landwirte sind als Bewahrer des<br />

ländlichen Kulturgutes zu betrachten<br />

und zu ermuntert, traditionell hergestellte<br />

Produkte zu produzieren und<br />

anzubieten. Da die Landwirtschaft oft<br />

zur Finanzierung des Lebensunterhaltes<br />

nicht ausreicht, bedarf es der Ermunterung,<br />

mit anderen Tätigkeiten wie<br />

„Die gegenständliche Vorlage behandelt<br />

ein Thema, welches für die Zukunft des<br />

Kontinentes von grundlegender Bedeutung<br />

ist. Denn, wenn wir vom Europa<br />

der Gemeinden und Regionen sprechen,<br />

dann werden wir dieses neue Europa nur<br />

dann im Bewußtsein der Menschen vertiefen<br />

können, wenn wir ihnen vermitteln,<br />

dass es um die positive Gestaltung ihres<br />

engsten Lebensraumes geht. In vielen Teilen<br />

Europas ist das ländliche Erbe gestört<br />

durch soziale und technische Änderungen,<br />

moderner Landwirtschaft, Städtewachstum<br />

und anderer Einflüsse. Die lokale<br />

Wirtschaft ist relativ geschwächt, da<br />

immer mehr Menschen in die Ballungszentren<br />

abwandern. Auch wenn die Rolle<br />

der Landwirtschaft in vielen Teilen Europas<br />

zurückgedrängt wird, muss klargelegt<br />

werden, dass sie eine wichtige Aufgabe im<br />

Wechselverhältnis Land und Leute übernimmt.<br />

Landwirte sind verantwortlich<br />

für die natürlichen Ressourcen der ländlichen<br />

Gebiete Europas. Sie sind, neben<br />

vielen anderen Aufgaben, die Pfleger der<br />

Kulturlandschaft.<br />

Immer wieder hört man, dass ca. 80%<br />

der EU-BürgerInnen im urbanen Umfeld<br />

und direkt in den Städten wohnen und<br />

man deshalb diesen Raum stärken müsse.<br />

Selbst jetzt bei den Arbeiten des Konvents<br />

sind Arbeitsgruppen im Gespräch, welche<br />

die Probleme der Städte skizzieren und<br />

Lösungsansätze für deren Probleme liefern<br />

sollten. Aber ein anderer Raum ist<br />

mindestens genauso wichtig – nämlich<br />

der ländliche Raum. Dieser ist für die in<br />

den Städten lebenden Menschen die Voraussetzung<br />

für ein gesundes, sicheres<br />

Überleben. Wasser, Luft, Nahrungsmittel,<br />

Erholungsgebiete – also Natur im weitesten<br />

Sinne, sind sensible Bereiche, welche<br />

auch nur durch einen intakten, gepflegten<br />

und bewirtschafteten ländlichen Raum<br />

gesichert sind. Um dies weiter zu gewährleisten,<br />

müssen die bestehenden, gewachsenen<br />

Strukturen in diesem Raum verbleiben.<br />

Deshalb ist es unabdingbar, dass<br />

bewährte Einrichtungen und Vorausset-<br />

Europa<br />

KOMMUNAL<br />

Der Bericht von Anton Koczur<br />

„Die ländliche Entwicklung ist Fortsetzung des<br />

Dialogs zwischen Mensch und Natur“<br />

„Nehmen wir die<br />

Herausforderungen an“<br />

zungen erhalten werden müssen oder zu<br />

schaffen sind, welche die Existenz der auf<br />

dem Land Lebenden sichern und auch für<br />

die Zukunft garantieren.<br />

Eine dem heutigen Standard<br />

entsprechende<br />

Infrastruktur ist sicherzustellen,<br />

die Ver- und<br />

Entsorgung ist auch in<br />

dünn besiedelten Gebieten<br />

wie den Grenzregionen<br />

und peripheren<br />

Gebieten zu garantieren.<br />

Wir brauchen beides –<br />

wir müssen die Probleme<br />

der Ballungsräume lösen<br />

und wir müssen uns zu<br />

einer aktiven und<br />

zugleich nachhaltigen<br />

Politik für den ländlichen<br />

Raum bekennen,<br />

welche verstärkt auch<br />

die Interessen der ländlichen<br />

Kommunen berücksichtigt<br />

und auf Kooperation<br />

statt auf Konfrontation abstellt.<br />

Im Vorwort zum LEADER-Atlas der ländlichen<br />

Entwicklung heißt es, dass die<br />

ländliche Entwicklung die Fortsetzung des<br />

Dialogs zwischen Mensch und Natur ist.<br />

Stellen wir uns also diesem Dialog, nehmen<br />

wir diese Herausforderung an.<br />

Geben wir den BürgerInnen in den Problemregionen<br />

und peripheren Gebieten<br />

die notwendige Hilfe zur Selbsthilfe,<br />

damit sie für sich und ihre Familien eine<br />

zeitgemäße Lebensqualität und damit<br />

Chancen für die Zukunft vorfinden.<br />

Städte und ländliche Räume stehen in<br />

einer Wechselbeziehung, ein “Gegen-einander-ausspielen“<br />

wäre kontroproduktiv.<br />

Die Lösung der Probleme des ländlichen<br />

Raumes kann nicht durch eine veränderte<br />

Landwirtschaft erreicht werden. Vielmehr<br />

braucht man eine Vernetzung von vielen<br />

Standbeinen (Gewerbe, Handel, Dienstleistung<br />

und Landwirtschaft) unter Beachtung<br />

der Ressourcen Natur, Umwelt und<br />

Kulturgüter.“<br />

KOMMUNAL 31


Europa<br />

Forstwirtschaft, Tourismus<br />

oder sonstigen<br />

Dienstleistungen<br />

Zusatzeinkommen zu<br />

generieren.<br />

Gleichzeitig könnten die modernen<br />

Kommunikationsmittel zur Revitalisierung<br />

des ländlichen Raumes eingesetzt<br />

und so natürliche Nachteile überbrückt<br />

werden. Das lokale Tourismusprogramm<br />

wäre so zu entwickeln, dass die<br />

Bedürfnisse der einheimischen Bevölkerung<br />

berücksichtigt würden, indem auf<br />

die Programme entsprechend der regionalen<br />

Ressourcen abgezielt wird und<br />

die regionalen Unternehmen in die Planung<br />

eingebunden sind. Wichtig sei es,<br />

dass diese Programme auch finanzielle<br />

Mittel für die Gemeinden generieren,<br />

ferner umweltfreundlich sind und nicht<br />

zusätzlichen Verkehr zur Folge haben.<br />

Gleichzeitig muss aber anerkannt werden,<br />

dass die Erbringung von Dienstlei-<br />

* Genauere Details der Entschließung, Resolution<br />

und des „explanatory Memorandums“<br />

sind beim Büro des Österreichischen Gemeindebundes<br />

Brüssel erhältlich.<br />

32 KOMMUNAL<br />

Der Rückzug<br />

der staatlichen Verwaltung<br />

und die Konzentration<br />

derartiger<br />

Einrichtungen in<br />

räumlicher Hinsicht<br />

berühren existentielle<br />

Fragen der ländlichen<br />

Bevölkerung.<br />

stungen in den ländlichen<br />

Gebieten mit<br />

höheren Kosten verbunden<br />

ist, die teilweise<br />

durch Zusammenlegung<br />

vermindert werden könnten.*<br />

Stadt und Land klaffen<br />

immer mehr auseinander<br />

Laut Ernst Tobler (CH) klafft das<br />

Gefälle zwischen Stadt und Land<br />

immer mehr auseinander zum Nachteil<br />

des ländlichen Raumes.<br />

„Die nachhaltige und funktionsfähige<br />

Ausstattung mit technischer und sozialer<br />

Infrastruktur ist die grundlegende<br />

Voraussetzung für den ländlichen<br />

Raum in seiner multifunktionalen Aufgabenstellung.<br />

Der Rückzug der staatlichen<br />

Verwaltung und die Konzentration<br />

derartiger Einrichtungen in räumlicher<br />

Hinsicht berühren existentielle<br />

Fragen der ländlichen Bevölkerung hinsichtlich<br />

der notwendigen Dichte und<br />

Qualität und Nachhaltigkeit verschiedener<br />

ländlicher Infrastrukturen und<br />

Dienstleistungen. Ferner kann die multifunktionale<br />

Landwirtschaft den konkurrierendem<br />

Produktionswettbewerb<br />

nicht mehr standhalten. Immer mehr<br />

Betriebe müssen in Kombination mit<br />

einem ausserlandwirtschaftlichen<br />

Hauptwerk geführt werden, weil die<br />

Ertrags- und Einkommenslage nicht<br />

ausreicht. Der Strukturwandel in der<br />

Landwirtschaft hat tiefe Spuren hinterlassen,<br />

zum Teil sind die mit Bewirtschaftung<br />

verbundenen landeskulturellen<br />

Leistungen nicht mehr nachhaltig<br />

gesichert.“<br />

Erratum<br />

Leider haben wir in der letzten <strong>Ausgabe</strong><br />

des KOMMUNAL auf Seite 29<br />

im Vorspann einen Teil des Satzes<br />

„geschluckt“. Der Konvent startet<br />

seine Aufgabe richtig am 1. März.<br />

Leider nicht in Valencia, denn dort<br />

fanden die Beratungen des RGRE zu<br />

den Arbeiten im Konvent statt.<br />

Wir bitten um Nachsicht.


Grenzüberschreitendes Impulszentrum Bruck an der Leitha<br />

Bruck baut Grenzen<br />

im Kopf ab<br />

Die Erweiterung der Europäischen Union bringt für den niederösterreichischen<br />

Grenzraum eine Reihe von Herausforderungen, denen durch die Schaffung<br />

„Grenzüberschreitender Impulszentren“ (GIZ) offensiv begegnet werden soll.<br />

Die bevorstehende Erweiterung der<br />

Europäischen Union bietet besonders für<br />

Niederösterreich große Chancen. Dennoch<br />

werden die Möglichkeiten und Vorteile,<br />

die sich durch diese gravierende<br />

Änderung ergeben, oft nur unzureichend<br />

genutzt. Besonders gegenüber den nur<br />

wenige Kilometer entfernt lebenden<br />

Nachbarn in Tschechien, der Slowakei<br />

und Ungarn gibt es nach wie vor viele<br />

Vorurteile. Den Herausforderungen soll<br />

durch die Schaffung „Grenzüberschreitender<br />

Impulszentren“ offensiv begegnet<br />

werden.<br />

Multinationale Partner<br />

In Bruck an der Leitha ist seit dem<br />

November des Vorjahres ein solches<br />

Impulszentrum in Betrieb. Die Stadt hat<br />

Partner in zwei Ländern. Es sind dies Bratislava<br />

und Velky Meder in der Slowakei<br />

und Györ, Fertöd und Sokoro in Ungarn.<br />

„Ziel ist es, gemäß den Beschlüssen von<br />

Nizza zu handeln mit der Intention, dass<br />

sich vor der Erweiterung die Grenzlandbezirke<br />

näher kennen lernen“, erläutert<br />

Bürgermeister Franz Perger, „und die<br />

Stadt Bruck möchte dabei sein - mit ihren<br />

Randgemeinden. Die sind auch sehr offen<br />

dafür.“ Bruck wird mit Velky Meder und<br />

Sokoro gemeinsame Veranstaltungen<br />

abhalten. Velky Meder gestaltet jährlich<br />

ein großes Stefansfest, in Bruck gibt es<br />

ein Altstadtfest. Diese Anlässe werden<br />

erste Kontakte der Bevölkerung diesseits<br />

und jenseits der Grenzen bringen.<br />

Zusammenarbeit in<br />

vielen Bereichen<br />

Ursula Gerstbauer, die Geschäftsführerin<br />

des GIZ Bruck, hat für die Zukunft Kooperationen<br />

in vielen Bereichen im Auge, vor<br />

allem im touristischen und gastronomi-<br />

schen Bereich. Vor allem soll das GIZ<br />

marktfähige Dienstleistungen wie z. B.<br />

Kooperationsvermittlung, Organisationsund<br />

Informationsdienste, Übersetzungen,<br />

Seminare und Tagungen entwickeln.<br />

Hoffnungen und Ängste<br />

„Die Erwartungen unserer Partner sind<br />

hoch“, berichtet Bürgermeister Perger,<br />

„vor allem hoffen sie, dass wir ihnen<br />

Investoren vermitteln können.“ Hoffnungen,<br />

die so nicht<br />

erfüllt werden<br />

können. Trotz der<br />

wirtschaftlichen<br />

Schwierigkeiten<br />

seien die Gemeinden<br />

in der Slowakei<br />

und in<br />

Ungarn aber sehr<br />

initiativ und<br />

bemüht.<br />

„Es ist eine interessante<br />

und wichtige<br />

Sache, auch<br />

für uns. Weil in<br />

unserer BevölkerungRessentiments<br />

gegenüber den östlichen Nachbarländern<br />

bestehen, die wir abbauen wollen.<br />

Daran sind die Nachbarn höchst<br />

interessiert und wir natürlich auch“,<br />

beschreibt Franz Perger die Stimmung.<br />

Der Erfahrungsaustausch, Information,<br />

gegenseitiges Verständnis und freundschaftliche<br />

Beziehungen seien die vorrangigen<br />

Ziele. „Es ist wenig sinnvoll, neue<br />

Grenzen aufzubauen, denn wir sind demnächst<br />

Partner. Weil wir uns noch fremd<br />

sind, müssen wir uns kennen lernen.“<br />

Förderung/Finanzierung<br />

Die grenzüberschreitenden Impulszentren<br />

werden von der EU gefördert, sie<br />

»<br />

Partnerschaften<br />

sind INTERREG IIIA Projekte. Das sind<br />

Programme zur Unterstützung grenzüberschreitender<br />

Zusammenarbeit. Damit<br />

soll die Kooperation zwischen den<br />

Grenzregionen innerhalb der Europäischen<br />

Union unterstützt werden.<br />

Gemeinsam mit PHARE CBC, dem korrespondierenden<br />

Förderprogramm der<br />

Beitrittskandidaten, sollen die wirtschaftliche,<br />

soziale und räumliche Trennung<br />

der Grenzregionen verringert werden.<br />

ECO PLUS, die Regionalentwicklungsagentur<br />

des Landes<br />

Es ist wenig Niederöster-<br />

sinnvoll, neue reich,ermöglichtgemein- Grenzen<br />

sam mit der<br />

aufzubauen, NÖ Grenzlandförderungsge<br />

denn wir sind sellschaft eine<br />

demnächst<br />

«<br />

dreijährige<br />

Impulsförde-<br />

Partner.<br />

rung dieser<br />

Franz Perger<br />

Projekte, kofi-<br />

Bürgermeister Bruck / nanziert eben<br />

Leitha<br />

durch Mittel<br />

des INTER-<br />

REG. Bruck<br />

stehen etwa 197.400 € (ca. 2,7 Mio.<br />

öS) zur Verfügung. Die Förderung läuft<br />

drei Jahre, idenen v.a. Personalkosten<br />

mit getragenwerden. Dann soll sich das<br />

GIZ selbst finanzieren. Jeder Austausch<br />

kann eigens gefördert werden, also für<br />

Besuche von Delegationen können<br />

Anträge eingebracht werden. Bisher<br />

konnten in NÖ fünf Standorte (GIZ<br />

Thayaland in Dobersberg, GIZ Thayatal<br />

in Drosendorf, GIZ Retz, GIZ March-<br />

Thaya-Auen in Hohenau, GIZ<br />

Bruck/Leitha) ihre Tätigkeit aufnehmen<br />

und mit dem Abbau von „Grenzen im<br />

Kopf“ beginnen.<br />

Theresia Kandler<br />

KOMMUNAL 33


Europäische Union<br />

Der europäische Binnenmarkt und die Europa-Abkommen<br />

Vier Grundfreiheiten<br />

machen den größten<br />

freien Markt der Welt<br />

Die vier Grundfreiheiten – freier Warenverkehr, freier Personenverkehr, freier Dienstleistungsverkehr<br />

und freier Kapitalverkehr – sind der Kern des europäischen Binnenmarktes.<br />

Die Europa-Abkommen dienen der dynamischen Verwirklichung der Erweiterung<br />

der EU bei gleichzeitiger Ausdehnung des Binnenmarktes.<br />

Der Vertrag über den Europäischen Wirtschaftsraum<br />

(EWR) trat am 1. Jänner<br />

1994 in Kraft. Mit der Schaffung des<br />

Europäischen Wirtschaftsraums (EWR)<br />

durch die zwölf Staaten der EU mit der<br />

Mehrheit der EFTA-Staaten wurde der<br />

europäische Binnenmarkt um Island,<br />

Norwegen und Liechtenstein sowie den<br />

damaligen EU-Beitrittskandidaten Österreich,<br />

Finnland und Schweden erweitert.<br />

Mit über 370 Millionen Menschen und<br />

40% des Welthandels ist dies der größte<br />

gemeinsame freie Markt der Welt. Österreich,<br />

Finnland und Schweden sind der<br />

EU zum 1. Jänner 1995 beigetreten.<br />

Die 4 Grundfreiheiten<br />

des Binnenmarktes<br />

Die Mitgliedstaaten der Europäischen<br />

Union und des EWR sind verpflichtet,<br />

Hindernisse, die die Grundfreiheiten<br />

beeinträchtigen, zu beseitigen (Handlungspflicht)<br />

und keine neuen zu errichten<br />

(Unterlassungspflicht).<br />

◆ Der freie Warenaustausch innerhalb<br />

des EWR wird im Rahmen der Warenverkehrsfreiheit<br />

gewährleistet. Ziel ist<br />

es dabei, über die Öffnung der nationalen<br />

Märkte das Produktangebot auf<br />

allen Märkten zu verbessern und zu<br />

erweitern, sowie knappe Güter zu verbilligen.<br />

Mit der Einführung des<br />

Europäischen Binnenmarkts wurden<br />

viele noch bestehende rechtliche Hindernisse<br />

beseitigt und unterschiedli-<br />

34 KOMMUNAL<br />

che technische Normen harmonisiert.<br />

Neben dieser Rechtsangleichung gibt<br />

es mittlerweile eine Abkehr von der<br />

völligen Harmonisierung. Nationale<br />

Vorschriften und Normen, die nicht<br />

wesentliche Gesundheits- oder Sicherheitserfordernisse<br />

betreffen, werden<br />

gegenseitig anerkannt. Die Produkte<br />

dürfen EWR-weit angeboten werden,<br />

die Kontrolle findet im Herkunftsland<br />

statt.<br />

◆ Im Rahmen der Personenverkehrsfreiheit<br />

genießen alle Bürger im EWR das<br />

Recht, sich in jedem Land des EWR<br />

aufzuhalten, einen Beruf auszuüben<br />

und dort zu verbleiben. Aufgrund der<br />

Freizügigkeit darf sich jeder Bürger in<br />

jedem Mitgliedstaat um angebotene<br />

Stellen bewerben, dort einer Beschäftigung<br />

nachgehen, und darf hinsichtlich<br />

der Entlohnung und der Arbeitsbedingungen<br />

nicht benachteiligt werden<br />

(Diskriminierungsverbot). Mit der<br />

Errichtung des Europäischen Binnenmarkts<br />

dürfen Selbstständige seit<br />

1992 ebenfalls in jedem Land tätig<br />

werden (Niederlassungsfreiheit).<br />

◆ Die Dienstleistungsfreiheit bedeutet<br />

die Gleichstellung der Erbringung von<br />

grenzüberschreitenden Dienstleistungen<br />

mit jenen im Inland; dazu zählen<br />

z.B. Versicherungsabschlüsse, Beratungstätigkeiten<br />

und andere Serviceleistungen<br />

im europäischen Binnenmarkt.<br />

Dienstleistungen dürfen im<br />

EWR grenzüberschreitend ohne Dis-<br />

kriminierung angeboten werden.<br />

◆ Im Zuge der Kapitalverkehrsfreiheit<br />

unterliegen auch Kapitalflüsse zwischen<br />

den Mitgliedstaaten keinen<br />

Beschränkungen. Aufgrund der<br />

Währungskrisen Anfang der 70er-<br />

Jahre wurde die Verwirklichung der<br />

Kapitalverkehrsfreiheit vorerst zurückgestellt.<br />

Mit Wirkung vom 1. Juli<br />

1990 zu Beginn der ersten Stufe der<br />

Europäischen Wirtschafts- und<br />

Währungsunion (WWU) wurde der<br />

Kapitalverkehr in der EU vollständig<br />

liberalisiert, sowie die Geldpolitik verstärkt<br />

koordiniert.<br />

Die vier Grundfreiheiten gelten in selbem<br />

Maße für Unionsbürger wie für<br />

Bürger aus dem EWR, jedoch mit der<br />

wechselseitigen Einschränkung, dass sie<br />

für einen längeren Verbleib im Nachbarland<br />

der Aufenthaltsgenehmigung<br />

bedürfen.<br />

Chancen für den Bürger<br />

durch die erweiterte EU<br />

◆ Durch die Erweiterung des Marktes<br />

und der größeren Konkurrenz steht<br />

den Verbrauchern ein vielfältigeres<br />

und preiswerteres Warenangebot zur<br />

Verfügung.<br />

◆ Durch den erweiterten Markt und der<br />

damit einhergehend gesteigerten Produktion<br />

können Unternehmen ihre


Foto: Central Audiovisual Library, European Commission<br />

Kosten reduzieren und dadurch ihre<br />

Preise senken.<br />

◆ Der integrierte Binnenmarkt führt zu<br />

leistungs- und konkurrenzfähigeren<br />

europäischen Unternehmen, die sich<br />

global besser gegen ihre Mitbewerber<br />

behaupten und durchsetzen können.<br />

◆ Geschäftseröffnung ist in Nachbarstaaten<br />

möglich. Die gegenseitige<br />

Anerkennung der Berufsbefähigungen<br />

ermöglicht es, im Nachbarstaat wie<br />

im Heimatland ein Geschäft oder Ausbildungsbetrieb<br />

zu eröffnen und zu<br />

führen.<br />

◆ Durch die Einführung des Euro zum<br />

1. Jänner 2002 als greifbares Symbol<br />

der Union, erhält der Bürger die Möglichkeit<br />

Preisvergleiche innerhalb der<br />

Euroländer ohne Umrechnung anstellen<br />

zu können und somit seinen Einfluss<br />

auf die Preisbildung und –kontrolle<br />

zu steigern<br />

Europa-Abkommen und<br />

Heranführungsstrategie<br />

Bereits 1989 hat die Europäische<br />

Gemeinschaft ein Programm zur finanziellen<br />

Unterstützung der mittel- und osteuropäischen<br />

Länder aufgelegt; 1991<br />

wurden die ersten Assoziierungsabkommen,<br />

auch Europa-Abkommen genannt,<br />

zwischen der Gemeinschaft und den<br />

mittel- und osteuropäischen Ländern<br />

unterzeichnet. Die Europa-Abkommen<br />

dienen der Heranführung der Mittelund<br />

Osteuropäischen Staaten an den<br />

Beitritt zur EU. Inzwischen ist der freie<br />

Warenverkehr im Europa der sechsundzwanzig<br />

Realität, auch wenn der Handel<br />

mit Agrarprodukten sowie Eisen- und<br />

Stahlerzeugnissen nach wie vor<br />

bestimmten Beschränkungen unterliegt.<br />

Die Europa-Abkommen schreiben die<br />

Achtung der Menschenrechte, der<br />

Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit<br />

fest und verankern den Grundsatz der<br />

Marktwirtschaft. Bisher wurden Europa-<br />

Abkommen mit zehn Staaten auf unbegrenzte<br />

Dauer geschlossen: Bulgarien,<br />

Estland, Ungarn, Lettland, Litauen,<br />

Polen, Tschechien, Rumänien, der Slowakei<br />

und Slowenien.<br />

Die Teilbereiche des<br />

Europa-Abkommens<br />

◆ Einem politischen Teil, in dem die<br />

bilateralen und multilateralen Konsultationen<br />

zu Fragen von beiderseitigem<br />

Interesse geregelt werden.<br />

◆ Einem handelspolitischen Teil, der die<br />

Schaffung einer Freihandelszone vorsieht.<br />

◆ Einem Teil „Zusammenarbeit in den<br />

Bereichen Wirtschaft, Kultur und<br />

Finanzen“.<br />

◆ Einem Teil, der auf die Angleichung<br />

der Rechtsvorschriften, insbesondere<br />

in den Bereichen geistiges Eigentum<br />

und Wettbewerb abstellt.<br />

Das Europa-Abkommen hütet jeweils ein<br />

Assoziationsrat, der sich aus Vertretern<br />

des Europäischen Rates und der<br />

Europäischen Kommission und Vertre-<br />

Europäische Union<br />

Mit der Schaffung<br />

des Europäischen<br />

Wirtschaftsraums<br />

(EWR) durch die<br />

zwölf Staaten der EU<br />

mit der Mehrheit der<br />

EFTA-Staaten wurde<br />

der europäische Binnenmarkt<br />

um Island,<br />

Norwegen und<br />

Liechtenstein sowie<br />

den damaligen EU-<br />

Beitrittskandidaten<br />

Österreich, Finnland<br />

und Schweden<br />

erweitert. Mit über<br />

370 Millionen Menschen<br />

und 40% des<br />

Welthandels ist dies<br />

der größte<br />

gemeinsame freie<br />

Markt der Welt.<br />

tern der Regierung des assoziierten<br />

Staates zusammensetzt. Die Europa-<br />

Abkommen sind nicht einheitlich, sondern<br />

individuell bilateral zwischen<br />

Europäischer Union und assoziierten<br />

Mitglied ausgehandelt.<br />

Die Rechte und Pflichten, die sich aus<br />

den einzelnen Abkommen ergeben, sind<br />

im Einzelfall unterschiedlich. Das jedem<br />

Selbständigen aus Staaten, mit denen<br />

ein Europa-Abkommen besteht,<br />

gewährte Niederlassungsrecht innerhalb<br />

der EU ist jedoch, wie der Europäische<br />

Gerichtshof 2001 festgestellt hat, „nicht<br />

schrankenlos“, sondern wird vom Gastland<br />

gestaltet.<br />

Weitere Informationen zur EU<br />

Weitere Informationen zur Erweiterung<br />

der EU und zur Heranführungsstrategie<br />

erhalten Sie unter<br />

www.europa.eu.int/comm/<br />

enlargement/index.htm oder<br />

www.europarl.eu.int/enlargement/<br />

oder von bernhard.kuhr@cec.eu.int,<br />

Tel. 01-516 18/0, Fax. 01-513 42 25<br />

Eine Information der Vertretung der<br />

Europäischen Kommission in Österreich<br />

KOMMUNAL 35


BMLFUW-Gemeindeservice<br />

Benchmarking in der Abwasserentsorgung<br />

Vergleich mit den Besten<br />

Im Rahmen eines geförderten Forschungsprojekts wurde das betriebswirtschaftliche<br />

Kontroll- und Planungsinstrument des Benchmarking für die Analyse und Beurteilung<br />

von Prozessen in der Abwasserableitung und –reinigung angewendet.<br />

Den teilnehmenden Betreibern von<br />

Kanalisations- und Kläranlagen wurde<br />

damit eine Basis gegeben, die Effizienz<br />

von Prozessen in<br />

eigenen Anlagen<br />

mit jener des<br />

jeweils Besten<br />

(„best practice“) zu<br />

vergleichen. Dieser<br />

Vergleich ermöglicht<br />

es, die Ursachen<br />

für Ineffizienzen<br />

aufzuzeigen<br />

und zukünftige<br />

Maßnahmen für die<br />

Verbesserung von<br />

Prozessabläufen zu<br />

erarbeiten - somit<br />

also von den Besten<br />

zu lernen. 71 Betreiber aus ganz Österreich<br />

(Gemeinden, Verbände, Städte)<br />

nahmen am Projekt teil, damit wurden<br />

52 Kanalisationsnetze nach dem Trennsystem<br />

sowie 76 Kläranlagen mit Ausbaugrößen<br />

zwischen 5.000 und<br />

500.000 EW erfasst. Mit den untersuchten<br />

Kläranlagen wurden rund<br />

4,3 Mio. Einwohnerwerte (davon<br />

1,6 Mio. Einwohner) erfasst. Dies ent-<br />

36 KOMMUNAL<br />

Abwasserentsorgung:<br />

Vergleich mit den Besten<br />

Die Förderungen der kommunalen<br />

Siedlungswasserwirtschaft sind ein<br />

wesentliches Schlüsselelement der<br />

nachhaltigen Wasserwirtschaft und<br />

damit Investitionen in Österreichs<br />

Zukunft. Im Bereich der kommunalen<br />

Siedlungswasserwirtschaft wurde 2001<br />

von Bundesminister Mag. Molterer die<br />

Förderung von 1933 Projekten mit<br />

einem Förderbarwert von 330 Millionen<br />

Euro und einem umweltrelevanten<br />

Investitionsvolumen von einer Milliarde<br />

Euro genehmigt. Dies ist der Bilanz<br />

2001 des Bundesministerium für Landund<br />

Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft<br />

zu entnehmen, die im<br />

spricht etwa 20 % der Gesamtbevölkerung<br />

und 25 % der gesamten österreichischen<br />

Kläranlagenkapazität. Für<br />

jeden Teilnehmer wurde<br />

eine individuelle Kostenund<br />

Leistungsrechnung<br />

für das Jahr 1999 erstellt.<br />

Weiters wurden technische<br />

Kenngrößen erfasst<br />

und aus den wirtschaftlichen<br />

und technischen<br />

Daten eine detaillierte Leistungsdokumentation<br />

erarbeitet. Für die Anlagen<br />

und die zuvor defi-<br />

nierten Prozesse, wie<br />

Ortskanal, Verbandskanal,<br />

mechanische Vorreinigung,<br />

biologische Abwasserreinigung,<br />

Schlammeindickung und<br />

Stabilisierung, weitergehende<br />

Schlammbehandlung, Gesamtkläranlage,<br />

wurden die vorliegenden Daten<br />

analysiert und jeweils der Benchmark<br />

(„best practice“) ermittelt.<br />

Ergebnisse<br />

Jeder Benchmarking-Teilnehmer erhielt<br />

Bereich Publikationen auf der<br />

Homepage www.lebensministerium.at<br />

abrufbar ist.<br />

Mit diesen Investitionen werden in<br />

Österreich 1524 Abwasserentsorgungsanlagen<br />

und 409 Wasserversorgungsanlagen<br />

errichtet bzw. erneuert. Der Förderbarwert<br />

über alle Anlagenarten<br />

betrug im Jahr 2001 durchschnittlich<br />

31 Prozent. Ein Drittel der gesamten<br />

Investitionskosten wurde durch das<br />

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft,<br />

Umwelt und Wasserwirtschaft<br />

aufgebracht, zwei Drittel durch<br />

Länder und Gemeinen. Durch die<br />

Sicherstellung der Finanzierung der<br />

in Form eines Individualberichts die<br />

Analyse seiner Daten im Vergleich mit<br />

den anonymisierten Benchmarks sowie<br />

individuelle Kosteneinsparungspotenziale<br />

und Vorschläge für Optimierungsmaßnahmen.<br />

Die vorliegende Studie<br />

zeigt auf, dass sowohl größere Verbände<br />

als auch kleinere Einheiten und<br />

Gemeinden Einsparungspotenziale aufweisen.<br />

Das errechnete theoretische<br />

Einsparungspotenzial bei den Betriebskosten<br />

der untersuchten Anlagen liegt<br />

zwischen 4 % und 20 % und beträgt in<br />

Summe maximal ca. € 5,5 Mio. pro<br />

Jahr. Die Einsparungspotenziale liegen<br />

vor allem im Bereich der Kosten für<br />

Chemikalien, Energie, Personal und der<br />

Entsorgungskosten für Klärschlamm.<br />

Benchmarking in der Siedlungswasserwirtschaft<br />

– Erfassung und Vergleich von<br />

technischen und wirtschaftlichen Kennzahlen<br />

in der Siedlungswasserwirtschaft<br />

(Abwasserableitung und –reinigung).<br />

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft,<br />

Umwelt und<br />

Wasserwirtschaft, Wien 2001<br />

(http://www.lebensministerium.at/<br />

publikationen)<br />

Eine Milliarde Euro für sauberes Wasser<br />

Bilanz 2001: Förderungen der kommunalen Siedlungswasserwirtschaft sichern sauberes Wasser und 20.000 Arbeitsplätze<br />

Projekte konnten unmittelbar durch die<br />

Förderungen der Siedlungswasserwirtschaft<br />

2001 neben positiven Auswirkungen<br />

auf die Wasserqualität cirka<br />

20.000 Arbeitsplätze gesichert werden.<br />

Seit 1. November 2001 gelten für die<br />

Siedlungswasserwirtschaft neue Förderungsrichtlinien.<br />

Die wichtigsten Änderungen:<br />

neue Förderungssätze in der<br />

Abwasserentsorgung 8 % - 50 % + Pauschalsätze<br />

bis max. 20 % des Investitionsvolumens<br />

(früher insgesamt 20 % -<br />

60 %) und der Wasserversorgung 15 %<br />

(früher 20 %), Entkoppelung der Darlehensaufnahme<br />

von der Förderung und<br />

andere Verwaltungsvereinfachungen.<br />

BMLFUW im Internet: http://www.lebensministerium.at


Ländliche Entwicklung<br />

Lebensministerium stärkt<br />

ländliche Regionen<br />

Während im EU-Agrarbudget 87 % der<br />

Agrargelder für Marktordnungsmaßnahmen<br />

und nur 13 % für die<br />

ländliche Entwicklung aufgewendet<br />

werden, beträgt der Anteil der ländliche<br />

Entwicklung in Österreich in etwa<br />

zwei Drittel. Das Österreichische Programm<br />

zur Entwicklung des Ländlichen<br />

Raums ist auf die Unterstützung und<br />

Sicherung des Konzeptes der Multifunktionalität<br />

der Land- und Forstwirtschaft<br />

in Österreich ausgerichtet und<br />

verfolgt die drei gleichrangigen Ziele<br />

◆ Leistungsabgeltung<br />

◆ Substanzsicherung<br />

◆ Wettbewerbsverbesserung<br />

Die unter dem Ziel Leistungsabgeltung<br />

zusammenzufassenden Förderungsmaßnahmen<br />

stellen den finanziellen<br />

Schwerpunkt des österreichischen Programms<br />

dar. Es handelt sich dabei in<br />

erster Linie um die Förderung einer<br />

umweltgerechten und extensiven Landwirtschaft<br />

und um die Ausgleichszulage<br />

für benachteiligte Gebiete, die großteils<br />

Bergbauern zugute kommt.<br />

Fördermaßnahmen<br />

Daneben umfasst das Programm eine<br />

Vielfalt von Fördermaßnahmen, die vor<br />

allem auf die Substanzsicherung und<br />

Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

der österreichischen Land- und Forstwirtschaft<br />

und der ländlichen Gebiete<br />

abzielen. Die klassischen Förderinstrumente<br />

im Bereich Investitionen, Junglandwirte,<br />

Berufsbildung und Forst<br />

betreffen dabei praktisch ausschließlich<br />

die Land- und Forstwirtschaft. Die unter<br />

dem Titel „Artikel 33“ zusammengefassten<br />

Fördermaßnahmen zielen darüberhinaus<br />

auf die Förderung von Maßnahmen<br />

ab, die nicht nur die landwirtschaftliche<br />

Tätigkeit allein, sondern<br />

auch ihre Umstellung sowie landwirtschaftsnahe<br />

Aktivitäten umfasst. Dies<br />

betrifft die Erschließung neuer Einkommensquellen<br />

und den Ausbau unterschiedlicher<br />

Formen der Einkommenskombinationen<br />

der Landwirtschaft, des<br />

landwirtschaftsnahen Gewerbes und<br />

des Dienstleistungssektors. Damit wird<br />

Beschäftigung in ländlichen Räumen<br />

gesichert und geschaffen. Im Gegensatz<br />

zur vergleichbaren Ziel 5b-Förderung<br />

der Periode 1995 – 1999 steht das Förderinstrumentarium<br />

„Artikel 33“ für alle<br />

ländlichen Regionen zur Verfügung.<br />

LEADER+<br />

Die Unterstützung durch LEADER+<br />

betrifft nicht „nur“ die Landwirtschaft<br />

im ländlichen Raum, sondern konzentriert<br />

sich auf ein gemeinsames Annehmen<br />

der Herausforderung, die Eigenschaften<br />

ländlicher Räume wie periphere<br />

Lage, infrastrukturelle Nachteile,<br />

Kleinstrukturiertheit in Gewerbe und<br />

Landwirtschaft etc. als Chance zu sehen<br />

und in Standortvorteile umzuwandeln.<br />

Der Weg dorthin lässt sich mit 3 Schlagworten<br />

charakterisieren:<br />

◆ intensive Netzwerkbildung und<br />

Kooperation,<br />

◆ Spezialitäten- und Nischenstrategie<br />

◆ hohe Qualität und Marktfähigkeit.<br />

Die Umsetzung von LEADER erfolgt in<br />

begrenzten Gebieten, die in einem Ausschreibungsverfahren<br />

bestimmt wurden.<br />

Auf diese Art wurden österreichweit<br />

56 ländliche Gebiete als LEADER+<br />

Regionen ausgewählt. Die Regionen<br />

umfassen 1.119 Gemeinden in acht<br />

Bundesländern und sind Lebensraum<br />

für über 2.175.000 Menschen.<br />

Biomasse<br />

Die Förderung der Biomasse und anderer<br />

alternativer Energieformen im<br />

Bereich der Landwirtschaft hat im Förderbereich<br />

des Bundesministeriums für<br />

Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und<br />

Wasserwirtschaft eine lange Tradition.<br />

Gefördert werden neben einzelbetrieblichen<br />

landwirtschaftlichen Anlagen vor<br />

allem gemeinschaftliche, bäuerlich<br />

dominierte Bioenergieanlagen mit dem<br />

primären Ziel der Forcierung der Energieversorgung<br />

für außerlandwirtschaftliche<br />

Abnehmer. Mittlerweile gibt es eine<br />

Reihe von erfolgreichen Beispielen vor<br />

allem in kleineren Gemeinden oder bei<br />

der Energieversorgung von öffentlichen<br />

Einrichtung auf Basis bäuerlicher Biomasseheizanlagen.<br />

Konkret stehen für<br />

das Jahr 2002 insgesamt Fördervolumina<br />

von ca. 11 Mio. EUR öffentliche<br />

Mittel für Förderungen von Biomasseheizanlagen,<br />

Biogasanlagen sowie kleinräumigeBiomasse-Fernwärmeerzeugungsanlagen<br />

zur Verfügung. Nähere<br />

Details zu den Förderbedingungen sind<br />

auf der Homepage des Bundesministeriums<br />

für Land- und Forstwirtschaft,<br />

Umwelt und Wasserwirtschaft<br />

www.lebensministerium.at abrufbar.<br />

BMLFUW im Internet: http://www.lebensministerium.at<br />

Mitarbeiter der Wildbach- und Lawinenverbauung<br />

(WLV) errichten<br />

vorbeugend Schutzmaßnahmen.<br />

Schutz vor Naturgefahren<br />

Gemeinden profitieren<br />

von Wildbach- und<br />

Lawinenverbauung<br />

Die Arbeit der Wildbach- und Lawinenverbauung<br />

(WLV), einer Servicestelle<br />

des Bundesministeriums für Land- und<br />

Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft,<br />

wird von den Nutznießern -<br />

Land und Gemeinden - sehr geschätzt.<br />

Wichtige Gutachten, wie beispielsweise<br />

die Gefahrenzonenplanung, erleichtern<br />

die Einschätzung des Gefahren-potentials<br />

von Naturereignissen und haben<br />

Auswirkung auf die Raumordnungskonzepte.<br />

Darüber hinaus errichten die Mitarbeiter<br />

der WLV vorbeugend Schutzmaßnahmen<br />

und sind im Schadensfalle<br />

sofort und unbürokratisch zur Stelle.<br />

Im Jahr 2001 wurden insgesamt 71,02<br />

Mio. € Bundesmittel für den Schutz<br />

vor Naturgefahren zur Verfügung<br />

gestellt – für das Jahr 2002 ist die gleiche<br />

Summe veranschlagt. Davon entfielen<br />

2,9 Mio. € auf die Planung und<br />

Projektierung sowie 7,27 Mio. € auf<br />

die Realisierung bzw. Weiterführung<br />

von Flächenwirtschaftlichen Projekten.<br />

Die Bundeszuschüsse für technische<br />

Schutzmaßnahmen bildeten mit 58,72<br />

Mio. € den Löwenanteil. Für Anlagegüter<br />

und Aufwendungen (ohne Personalkosten)<br />

wurden 2,13 Mio. € ausgegeben.<br />

Neben dem Bund, der im österreichischen<br />

Durchschnitt rund 60% der<br />

Mittel aufbringt, tragen auch Land<br />

(Durchschnitt: 20%) und Gemeinden<br />

(Durchschnitt: 20%) zum Schutz vor<br />

Naturgefahren bei.<br />

KOMMUNAL 37


Gesundheitsförderung und Suchtprävention<br />

Ein Netz für die<br />

Jugendarbeit<br />

Jugendarbeit in den Gemeinden steht oft vor dem Problem, dass Kontakt und<br />

Kommunikation zwischen Jugendlichen, Erwachsenen und GemeindevertreterInnen<br />

nicht funktionieren. Darunter leiden immer wieder auch Projekte zur Gesundheitsförderung<br />

und Suchtprävention. In Oberösterreich werden jetzt neue Wege erprobt.<br />

Das Regionalforum Steyr - Kirchdorf<br />

startete im Herbst des Vorjahres die vom<br />

Fonds Gesundes Österreich geförderte<br />

Jugendinitiative „BASIX“ für interessierte<br />

Personen, die sich aktiv an der<br />

Jugendarbeit beteiligen wollen. „Unser<br />

Projekt setzt bei den Gemeinden und<br />

ihren JugendreferentInnen an“, berichtet<br />

Projektleiterin Mag. Agnes Pauzenberger,<br />

die Regionalmanagerin für<br />

Gesundheit im Regionalforum Steyr<br />

Kirchdorf. Den FunktionärInnen soll bei<br />

ihren Bemühun-<br />

gen geholfen<br />

werden, in den<br />

Kommunen der<br />

153.000 EinwohnerInnenzählenden<br />

Region die<br />

Voraussetzungen<br />

für eine bessere<br />

Betreuung<br />

Jugendlicher zu<br />

schaffen. Der Bedarf danach ist<br />

grundsätzlich gegeben, wie eine Analyse<br />

in den 44 Gemeinden gezeigt hat.<br />

Das Motto der Initiative lautet „Wo<br />

junge Leute in ihren Lebenschancen<br />

gefördert werden, dort entsteht Bindung<br />

und Heimat“. Den ProjektteilnehmerInnen<br />

wird durch eine spezielle Ausbildung<br />

die Fähigkeit vermittelt, diese Förderung<br />

in ihren Gemeinden zu ermöglichen<br />

bzw. zu verbessern. Die Start- und<br />

Informationsveranstaltungen auf der<br />

Burg Altpernstein in Kirchdorf und<br />

einige Wochen später in Steyr stießen<br />

bei den InteressentInnen – BürgermeisterInnen,<br />

Jugend- oder FamilienausschussleiterInnen<br />

und engagierten<br />

Erwachsenen aus der Region – auf viel<br />

Zustimmung.<br />

38 KOMMUNAL<br />

»<br />

Wo junge Leute in<br />

ihren Lebenschancen<br />

gefördert werden, dort<br />

entsteht Bindung und<br />

Heimat.<br />

Das Motto der OÖ Initiative<br />

Praxisnähe. In dem auf diese Veranstaltungen<br />

folgenden, aus vier Modulen<br />

bestehenden Lehrgang erhalten die<br />

JugendreferentInnen das Rüstzeug, um<br />

effiziente Gesundheitsförderung und<br />

Suchtprävention auf kommunaler Ebene<br />

zu initiieren. Die Inhalte der Ausbildung<br />

zielen unter anderem auf Bewusstseinsbildung<br />

bei den JugendreferentInnen,<br />

aber auch bei ihren Zielgruppen, also<br />

den Jugendlichen ab. Daher wird im<br />

Lehrgang auf die deutliche Formulierung<br />

der Ziele ebenso<br />

Wert gelegt wie auf<br />

Tipps für die praktische<br />

Umsetzung. Mag.<br />

Pauzenberger: „Alle<br />

TeilnehmerInnen sol-<br />

«<br />

len in der Lage sein,<br />

Jugendarbeit und<br />

Jugendprojekte mit<br />

diesen Schwerpunkten<br />

im Setting Gemeinde<br />

zu organisieren und durchzuführen.“<br />

Die Hilfestellung beschränkt sich nicht<br />

auf die theoretische Ausbildung. Begleitend<br />

zum Lehrgang wird vom Regionalforum<br />

ein eigener Helferpool angeboten<br />

oder, wenn es sich als zweckmäßig<br />

erweist, speziell nach den jeweiligen<br />

Bedürfnissen der Gemeinden zusammengestellt.<br />

Diese ExpertInnen stehen<br />

mit Rat und Tat zur Verfügung, wenn<br />

die eben ausgebildeten JugendreferentInnen<br />

bei der Umsetzung ihrer Projekte<br />

auf Unterstützung angewiesen sind.<br />

Regelmäßiger Erfahrungsaustausch.<br />

Die konkreten Aktivitäten in den einzelnen<br />

Gemeinden werden bei regelmäßigen<br />

Treffen besprochen, der Erfahrungsaustausch<br />

der JugendbetreuerInnen<br />

betrifft sowohl das vorgegebene Haupt-<br />

thema „Gesundheitsförderung und<br />

Suchtprävention in der kommunalen<br />

Jugendarbeit“ als auch die Diskussion<br />

aktueller Probleme, die sich für Jugendliche<br />

in den beiden oberösterreichischen<br />

Bezirken ergeben. Zudem fördern diese<br />

Begegnungen die Kontakte untereinander,<br />

womit auch der Netzwerkcharakter<br />

des Projektes unterstrichen wird – jede<br />

örtliche Initiative profitiert von den<br />

Erkenntnissen der anderen.<br />

Das Regionalforum arbeitet beim Projekt<br />

„BASIX“ mit pro mente – Institut für<br />

Suchtprävention sowie mit dem Amt der<br />

Oberösterreichischen Landesregierung<br />

und den Bezirkhauptmannschaften<br />

Steyr und Kirchdorf zusammen. Das<br />

gesamte Projekt wird umfassend dokumentiert.<br />

Mag. Pauzenberger: „Dank<br />

dieser Dokumentation ist unsere Initiative<br />

auch auf andere ländliche Regionen<br />

Österreichs übertragbar.“<br />

In der Region Steyr-Kirchdorf selbst soll<br />

im Rahmen des laufenden Projektes ein<br />

Bezirksjugendforum eingerichtet werden,<br />

das auch später aktiv bleibt und<br />

dafür sorgt, dass die Projekte mit den<br />

wichtigen Schwerpunkten Suchtprävention<br />

und Gesundheitsförderung auf<br />

Dauer mit bestmöglichem Effekt durchgeführt<br />

werden.<br />

Kontakt<br />

Fonds Gesundes Österreich<br />

Mariahilferstraße 76<br />

A-1150 Wien, Tel.: 01/ 895 04 00<br />

Fax: 01/ 895 04 00 - 20<br />

e-mail:<br />

gesundes.oesterreich@fgoe.org


KOMMUNAL<br />

PRAXIS<br />

Climate Star 2002: Auszeichnung für lokale Klimaschutz-Aktivitäten<br />

Gemeinden sind aufgerufen<br />

Das Klima-Bündnis ruft alle<br />

europäischen Städte und<br />

Gemeinden auf, sich mit ihren<br />

lokalen Klimaschutz-Aktivitäten<br />

am Wettbewerb „Climate<br />

Star 2002“ zu beteiligen. Das<br />

Ziel ist, Erfahrungen und<br />

Erfolge auf kommunaler<br />

Ebene zu dokumentieren und<br />

die vielfältigen Vorteile von<br />

aktivem Klimaschutz aufzuzeigen.<br />

In den Gemeinden,<br />

also dort wo die Menschen<br />

leben und arbeiten, wird die<br />

Energie verbraucht, die<br />

wesentlich zur Entstehung<br />

Öffentlicher Dienst I<br />

So nicht mehr zu<br />

finanzieren<br />

Anlässlich einer Städtebundtagung<br />

stellte Finanz-Staatssekretär<br />

Finz fest, der öffentliche<br />

Dienst sei nicht mehr so<br />

wie früher weiter finanzierbar.<br />

Die öffentliche Verwaltung<br />

müsse daher Methoden der<br />

Privatwirtschaft übernehmen.<br />

Es müssten weitere Mechanismen<br />

in der Verwaltung eingeführt<br />

werden.<br />

Öffentlicher Dienst II<br />

Foto: TMC/mm<br />

Neugebauer gewählt<br />

„In einer zunehmend globalisierten Welt<br />

steigt die Bedeutung des öffentlichen<br />

Dienstes. Nur durch die Leistungen der<br />

öffentlichen Dienste kann der Zugang<br />

des Bürgers zum Recht und die soziale<br />

Verantwortung des Staates gegenüber<br />

dem Bürger gewahrt bleiben“, sagte<br />

Fritz Neugebauer anlässlich seiner Wahl<br />

zum Präsidenten der „Europäischen<br />

Föderation der öffentlichen Dienste -<br />

EUROFEDOP“ in Luxemburg. Neugebauer<br />

wurde mit einer überwältigenden<br />

Zustimmung für die nächsten 5 Jahre<br />

zum Präsidenten von EUROFEDOP, das<br />

48 Gewerkschaften der öffentlichen<br />

Dienste aus 18 Staaten vereint, gewählt.<br />

von Treibhausgasen beiträgt.<br />

Hier können Menschen aufgeklärt<br />

und zu eigenen Klimaschutzbeiträgen<br />

motiviert<br />

werden. Städte und Gemeinden<br />

haben zahlreiche Zuständigkeiten,Eingriffsmöglichkeiten<br />

und Chancen zur Kooperation<br />

mit dem privaten Sektor.<br />

Auf der lokalen Ebene<br />

zeigt sich am deutlichsten,<br />

dass Klimaschutz nicht nur<br />

globalen Zielen dient, sondern<br />

auch lokale Vorteile, wie<br />

Schaffung von Arbeitsplätzen.<br />

Teilnehmen können Städte<br />

und Gemeinden, die sich bis<br />

zum 20. Mai 2002 beim<br />

Klima-Bündnis anmelden. Die<br />

Ausschreibungsunterlagen<br />

sind über die Homepage des<br />

Klima-Bündnis www.klimabuendnis.org<br />

erhältlich und können<br />

per Post, Fax oder E-Mail<br />

eingereicht werden.<br />

Klima-Bündnis der europäischen<br />

Städte mit indigenen<br />

Völkern der Regenwälder:<br />

Tel.: +49-69-717139-0, Fax<br />

+49-69-717139-93<br />

europe@klimabuendnis.org<br />

www.klimabuendnis.org<br />

Technologie-Center: Ein auffälliger holzverkleideter Bau.<br />

Technologiezentrum: Offen und schon ausgebucht<br />

Frohnleiten baut aus<br />

Das nach achtmonatiger Bauzeit<br />

fertiggestellte Technologie-Center<br />

Frohnleiten im Ortsteil<br />

Ungersdorf ist feierlich<br />

eröffnet worden. Die Gemeindebetriebe<br />

Frohnleiten (GFG),<br />

die das TMC verwalten, sind<br />

eine hundertprozentige Tochter<br />

der Stadtgemeinde und<br />

führen die Wirtschaftsbetriebe<br />

entweder als Eigenbetriebe<br />

oder als gestionierte Betriebe.<br />

Immobilien: Vienna Regions in Cannes<br />

Regionale Technologieoffensive<br />

Standortentscheidungen<br />

werden nicht mehr nur<br />

auf Länder und deren<br />

spezifische Vorteile beschränkt,<br />

sondern es<br />

werden großräumige<br />

Gebiete miteinbezogen.<br />

Im Mittelpunkt einer<br />

Präsentation bei der<br />

MIPIM, der größten<br />

europäischen Immobilienmesse<br />

im französischen<br />

Cannes, stand der<br />

Technologiestandort<br />

„Vienna Region“. NÖ<br />

startete im Jahr 2000<br />

eine breite Technologieoffensive.<br />

Ziel ist, positive<br />

wirtschaftliche Entwicklungen<br />

in der nö.<br />

www.klimabuendnis.org:<br />

Hier gibt’s Infos und die Teilnahmeunterlagen<br />

Neue Vergabevorschrift<br />

Richtlinien im<br />

Internet<br />

Wien geht seit 1. April nach<br />

neuen Vergaberichtlinien und<br />

Vertragsbestimmung vor. Neu<br />

geregelt wurden u.a. die AllgemeineAngebotsbestimmungen<br />

der Stadt Wien für<br />

Leistungen (VD 307). Die<br />

neuen Vorschriften sind im<br />

Internet unter der Adresse<br />

www.wien.at/mdbd/ava/<br />

veröffentlicht.<br />

Wirtschaft zu stärken<br />

und NÖ als modernen<br />

Technologiestandort zu<br />

positionieren.


Wasserwirtschaft<br />

Wasserwirtschaft: Win – Win durch Partnerschaft<br />

Warum Gemeinde<br />

und privater Partner<br />

gewinnen<br />

Das Know–How des spezialisierten Privatunternehmens kommt beiden zu Gute –<br />

Ohne diese Partnerschaft hätte keiner von beiden den Gewinn – Beispiele, die dies<br />

zeigen – Wasser und Umwelt: Es geht um Anwendung von Rechten und Kompetenzen.<br />

◆ Ferdinand Manndorff<br />

Wie macht das der private Partner? Bei<br />

Projekten, die er gemeinsam mit der<br />

Gemeinde anpackt, erzielt er selbst<br />

Gewinne – und in beträchtlicher Weise<br />

gewinnt auch das Gemeindebudget. Ist<br />

das glaubwürdig?<br />

In Diskussionen werden oft solche Fragen<br />

gestellt. Diese Zweifel gibt es vor<br />

allem dort, wo es an Informationen<br />

fehlt.<br />

Erfahrungs-Vorteil des<br />

Spezialisten<br />

Es ist verständlicher Weise ein Unterschied,<br />

ob sich jemand ständig und<br />

hauptsächlich mit einer bestimmten Aufgabe<br />

befaßt oder nur einmal aus gegebenem<br />

Anlaß. In der Abwasserentsorgung<br />

und Wasserversorgung trifft dies<br />

◆ Ferdinand<br />

Manndorff ist<br />

Mitglied des<br />

gesellschaftspolitschen<br />

Beirates der Industriellenvereinigung<br />

und war Bürgermeister der<br />

Marktgemeinde Hinterbrühl<br />

40 KOMMUNAL<br />

für Österreichs Privatunternehmen zu,<br />

die darauf spezialisiert sind. Sie kennen<br />

nicht nur die technischen, organisatorischen<br />

und anderen Belange aus Österreich,<br />

sondern befinden sich vielfach<br />

auch im internationalen Spitzenfeld.<br />

An eine Gemeinde kommen Aufgaben<br />

dieser Art wie Planung, Errichtung oder<br />

Finanzierung von Abwasserentsorgungsund<br />

Wasserversorgungsanlagen nur in<br />

großen Zeitabschnitten einmal heran.<br />

◆ Der Wissensvorsprung eines spezialisierten<br />

und auf diesem Gebiet international<br />

erfahrenen Privatunternehmens<br />

ist offenkundig. Denn besseres<br />

Know-How heißt hier in der Regel<br />

bessere technische und kostengünstigere<br />

Lösungen mit kürzerer Bauzeit.<br />

Chance auf Gewinn als<br />

Motor für neue Ideen<br />

Von Skeptikern hört man nicht selten den<br />

Einwand: „Die öffentliche Hand löst eine<br />

Aufgabe ohne Gewinne. Wenn zu den<br />

Kosten der Aufgabe auch der Gewinn des<br />

Privatunternehmens dazukommt, kann<br />

das Ganze nicht billiger, sondern muß<br />

doch teuerer werden“. In der Antwort auf<br />

diese Frage liegt ein Schlüssel des Konzeptes<br />

dieser Partnerschaft.<br />

Ein Privatunternehmen muß sich im<br />

Wettbewerb behaupten. Es ist gezwungen<br />

Lösungen zu finden, die sowohl<br />

fachlich als auch in den Kosten gegenü-<br />

ber der Konkurrenz wettbewerbsfähig<br />

sind – und darüber hinaus dem Unternehmen<br />

selbst Gewinne bringen. Von<br />

den Gewinnen lebt ein Unternehmen<br />

und die dort Beschäftigten. Der Betriebsratsobmann,<br />

der zum Jahreswechsel<br />

dem Unternehmer sagte: „Ich wünsche<br />

Ihnen gute Gewinne“! wußte wovon er<br />

sprach. Gewinne sind auch ein Barometer,<br />

an dem sich die Möglichkeiten zur<br />

Erfüllung der Forderungen von Betriebsrat<br />

und Gewerkschaft zeigen.<br />

Für die Gemeinde ist es nicht eine Existenzfrage,<br />

Gewinne zu machen. Für<br />

den privaten Partner schon. Deshalb hat<br />

er auch hier das bessere Know-How, das<br />

auch der Gemeinde zu Gute kommt.<br />

Beispiele des besseren<br />

Know-How<br />

Die Erfolge, die solche Partnerschaften<br />

für Gemeinden oder Gemeindeverbände<br />

brachten, sind oft erstaunlich.<br />

◆ Beispielsweise eine Einsparung von<br />

€ 1,6 Mio. oder rund 11% weniger<br />

Kosten sowie Verkürzung der Bauzeit<br />

von 14 auf 5 Jahre bei dem Abwasserprojekt<br />

der Gemeinde Ernsthofen in<br />

NÖ. Nach Ausschreibung bot ein privates<br />

Unternehmen ein wesentlich<br />

rationelleres System für Planung und<br />

Durchführung der Arbeiten an als das<br />

ursprüngliche, im Auftrag der<br />

Gemeinde entworfene.


Eng miteinander verbunden: Wasser und Umwelt. Es gilt höchste Qualität zu sichern<br />

– ohne übermäßig hohe Finanzmittel, die dann für andere öffentliche Aufgaben fehlen.<br />

Das Know-How privater Partner ist dafür eine Chance für die Gemeinden.<br />

◆ Oder: Einsparungen von € 3,2 Mio.<br />

(35% weniger Kosten) bei der<br />

Gemeinde Ruden in Kärnten. Das Privatunternehmen<br />

fand für die Abwasseranlage<br />

eine Methode, die mit einer<br />

statt den im Gemeindeplan vorgesehen<br />

zwei Kläranlagen auskam und<br />

ein rationelleres Bausystem einsetzte,<br />

das statt fünf nur zwei Jahre<br />

brauchte.<br />

◆ Ähnlich beim Reinhalteverband Zellerbecken<br />

in Salzburg. Hier konnte<br />

das Privatunternehmen mit seiner Planung<br />

um € 5,4 Mio. oder 40%<br />

kostengünstiger sein und die Bauzeit<br />

von geplanten fünf auf eineinhalb<br />

Jahre herabsetzen. Beispielsweise<br />

wurde der notwendige ausgedehnte<br />

Reinigungsweg für das Schmutzwasser<br />

mittels einer eng gewundenen<br />

und raumsparenden Lamellenstruktur<br />

erreicht, die in einem wesentlich<br />

kleinerem Bau und nachhaltig kostensparend<br />

untergebracht werden<br />

konnte.<br />

◆ In Kötdrschach-Mauthen in Kärnten<br />

erzielte das Privatunternehmen unter<br />

anderem entscheidende Kostensenkungen,<br />

in dem es eine Methode<br />

fand, die bisher stets fest eingebauten<br />

Elemente der Kläranlage herausnehmbar<br />

zu konstruieren, so daß<br />

Wartung und Reparatur bei laufendem<br />

Betrieb möglich und die bisher<br />

notwendige Entleerung überflüssig<br />

wurde. Eine zweite aufwendige Baulichkeit<br />

für den Klärvorgang erübrigte<br />

sich.<br />

◆ Oder bei der Abwasseranlage in der<br />

Gemeinde Magdalensberg, ebenfalls<br />

in Kärnten, wo das Privatunternehmen<br />

ein System des Paralellbaues<br />

anwandte, das gegenüber dem von<br />

der Gemeinde vorgesehenen Plan nur<br />

drei statt zehn Bauabschnitte und<br />

eine Bauzeit von drei statt zehn Jahren<br />

brauchte. Es ist offenkundig, welche<br />

Wirkungen dies zum Beispiel auf<br />

frühzeitigere Gebühreneinnahmen,<br />

weitgehend gleichzeitige Anschlüsse<br />

der Haushalte und für den ökologischen<br />

Nutzen eines rascher perfekten<br />

Kanalsystems hatte.<br />

Manchmal wird angeführt, daß bei<br />

Gemeindeplänen die geschätzten Kosten<br />

eine übertriebene Höhe aufweisen, unter<br />

anderem um das Risiko einer späteren<br />

Kostenüberschreitung zu vermeiden.<br />

Dadurch würde der Kostenunterschied<br />

zwischen Gemeindeplan und Privat-Kno-<br />

How geringer. Selbst wenn dies da und<br />

dort eine gewisse Rolle spielt, so bleiben<br />

fast ausnahmslos die tatsächlichen Einsparungen<br />

durch dieses private Know-<br />

How für die Gemeinde in höchstem<br />

Maße interessant.<br />

Zentrale Aufgabe: Schutz<br />

des Wassers<br />

Wasserversorgung, Abwasserentsorgung,<br />

Wasserschutz und Umwelt sind in der<br />

Wasserwirtschaft immer eng miteinander<br />

verbunden. Welche wichtige Rolle<br />

den Kommunen hier zukommt, wird<br />

unter anderem dadurch unterstrichen,<br />

daß sie laut Wasserrechtsgesetz in allen<br />

Verfahren Parteistellung zur Wahrung<br />

Wasserwirtschaft<br />

der für ihre Bewohner erforderlichen<br />

Wasserversorgung haben. Im Wasserrechtsgesetz<br />

ist der Schutz aller Gewässer<br />

einschließlich des Grundwassers und<br />

der Umwelt als Aufgabe gestellt. Zu den<br />

Reinhaltezielen gehören die Vermeidung<br />

einer Gefährdung der Gesundheit von<br />

Mensch und Tier, die Verwendbarkeit<br />

von Grund- und Quellwasser als Trinkwasser,<br />

die Benutzung von Tagwässern<br />

zum Gemeingebrauch sowie für gewerbliche<br />

Zwecke.<br />

Das entscheidende Mittel zum Schutz<br />

des Wassers ist die Wasserrechtliche<br />

Bewilligung. Sie darf nur erteilt werden,<br />

wenn alle gesetzlichen Bedingungen<br />

erfüllt sind. So dürfen keine fremden<br />

Rechte gefährdet, andere Gewässer<br />

nicht unzulässig verändert, ihre ökologische<br />

Funktionsfähigkeit nicht beeinträchtigt,<br />

die notwendige Wasserversorgung<br />

nicht behindert werden. Der hohe<br />

Wert des Wassers ist durch umfassende<br />

rechtliche Bestimmungen geschützt.<br />

Wichtige Ziele der<br />

Europäischen Union<br />

Die Bedeutung des Wassers wird auch<br />

von der EU anerkannt.<br />

◆ Entscheidungen über die Bewirtschaftung<br />

der Wasserressourcen können nur<br />

einstimmig von allen Mitgliedsstaaten<br />

gefaßt werden. Über den Kopf eines einzelnen<br />

EU-Staates hinweg kann über<br />

sein Wasser nicht verfügt werden.<br />

◆ Die EU-Wasserrahmenrichtlinen zielen<br />

besonders auf die Kostentransparenz in<br />

der Wasserwirtschaft ab. Der Bürger soll<br />

wissen, daß Kosten und Tarife für sein<br />

Wasser nicht überflüssig hoch sind, daß<br />

alle Möglichkeiten genutzt werden,<br />

diese Aufgaben kostengünstigst zu erfüllen.<br />

Für diesen kostengünstigsten Weg<br />

bietet sich die Partnerschaft von Kommunen<br />

mit spezialisierten Privatunternehmen<br />

besonders an.<br />

Kompetenzen und<br />

Rechte anwenden<br />

Unsere Gemeinden und die öffentliche<br />

Hand im allgemeinen verfügen über hinreichende<br />

Rechte und Kompetenzen zur<br />

Erfüllung der Aufgaben in der Wasserwirtschaft.<br />

Entscheidend ist, daß sie entsprechend<br />

angewendet werden. Das gilt<br />

sowohl für die Bestimmungen zum<br />

Schutz des Wassers als auch für die Nutzung<br />

der Chancen, die durch Partnerschaften<br />

mit Privatunternehmen und<br />

deren Know-How für die Gemeinden<br />

gegeben sind.<br />

KOMMUNAL 41


Wirtschafts-Info<br />

Bank Austria Creditanstalt Leasing<br />

Erfolgskurs<br />

fortgesetzt!<br />

Das Neugeschäftsvolumen der BA/CA-Leasing<br />

Gruppe betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />

mehr als 1,5 Milliarden W (20,64 Mrd. ATS). Etwa<br />

zwei Drittel des Neuvolumens wurden durch die<br />

Tochtergesellschaften in Zentral- und Osteuropa<br />

erwirtschaftet. Damit konnte der Marktführer im<br />

heimischen Leasinggeschäft seine Spitzenposition<br />

sowohl in Österreich als auch in den CEE-Ländern<br />

behaupten.<br />

„Das gute Ergebnis<br />

»<br />

resultiert aus unserer<br />

überragenden Marktstellung<br />

in Österreich<br />

und unserer Stärke im<br />

Auslandsgeschäft“,<br />

erklärt Dr. Ortwin<br />

Klapper, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung<br />

der BA/CA-Leasing.<br />

Mit einem Neuvolumen<br />

von knapp 1 Milliarde<br />

€ (13,76 Mrd.<br />

ATS) erzielte die Leasing-Gruppe<br />

mit ihren<br />

Auslandstöchtern und<br />

Joint Ventures in der Region Zentralund<br />

Osteuropa im Vorjahr bereits zwei<br />

Drittel des gesamten Neuvolumens. Der<br />

größte Anteil entfällt auf das Segment<br />

Kfz-Leasing mit 500 Millionen € (6,88<br />

Mrd. ATS), gefolgt von Mobilien- und<br />

Immobilien-Leasing.<br />

Cross-Border-Leasing<br />

Zum Auslandsgeschäft der BA/CA-Leasing<br />

zählt auch der Bereich des Cross-<br />

Border-Leasing. In diesem Segment<br />

konnten Neugeschäfte in Höhe von 97<br />

Millionen € (1,33 Mrd. ATS) erzielt<br />

werden, was gegenüber dem Vorjahr<br />

42 KOMMUNAL<br />

Das gute Ergebnis<br />

resultiert aus unserer<br />

überragenden Marktstellung<br />

in Österreich<br />

und unserer Stärke im<br />

Auslandsgeschäft.<br />

Dr. Ortwin Klapper<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der BA/CA Leasing<br />

«<br />

Zielstrebiger<br />

Expansionskurs<br />

einer Steigerung<br />

um rund ein Drittel<br />

entspricht.<br />

Besonders erfreulich<br />

entwickelte<br />

sich das Cross-<br />

Border-Geschäft<br />

im Bereich Mobilien-Leasing.<br />

Hier<br />

konnte das Neugeschäft<br />

um<br />

knapp 30 Millionen<br />

€ (413 Mio.<br />

ATS) gegenüber<br />

dem Vorjahr<br />

gesteigert werden.<br />

Im Inland verzeichnete der Geschäftsbereich<br />

Immobilien-Leasing im Jahr<br />

2001 ein Neuvolumen von 256 Millionen<br />

€ (3,52 Mrd. ATS). Mit einem<br />

Inlands-Neugeschäft von 145 Millionen<br />

€ (1,99 Mrd. ATS) konnte im Segment<br />

Mobilien-Leasing das hohe Niveau des<br />

Vorjahres gehalten werden. Im Kfz-<br />

Bereich lag das Neuvolumen bei 132<br />

Millionen € (1,8 Mrd. ATS). „Gestärkt<br />

durch diese Erfolge und das enorme<br />

Dr. Ortwin Klapper, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

Bank Austria Creditanstalt Leasing<br />

Kundenpotenzial innerhalb der HVB<br />

Group werden wir unseren Expansionskurs<br />

weiter zielstrebig verfolgen“, so<br />

Klapper. Die Einführung der Marke<br />

HVB Leasing für die BA/CA-Leasing-<br />

Tochtergesellschaften in Zentral- und<br />

Osteuropa ist in vollem Gang.<br />

Top 3<br />

„Am Ziel, in unseren Kernmärkten in<br />

Zentral- und Osteuropa mittelfristig<br />

zumindest unter die Top 3 zu kommen,<br />

halten wir konsequent fest,“ so Klapper.<br />

Informationen:<br />

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A-1040 Wien<br />

Operngasse 21<br />

Tel.: 01/ 588 08 - 0<br />

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«<br />

KOMMUNAL - Interview<br />

Die Spezialbank für „Public Finance“<br />

Positioniert<br />

für die<br />

Zukunft<br />

Die <strong>Kommunal</strong>kredit hat sich 2001 als Spezialbank für<br />

die öffentliche Hand weiterentwickelt. Neue Märkte<br />

wurden erschlossen, neue Produkte haben das Angebot<br />

für Gemeinden erweitert. Grund für KOMMUNAL, mit<br />

Dr. Reinhard Platzer, Generaldirektor & Vorsitzender des<br />

Vorstandes, über Ziele, Vorhaben, Erfolge der<br />

<strong>Kommunal</strong>kredit zu sprechen.<br />

KOMMUNAL: Dass die <strong>Kommunal</strong>kredit<br />

„die“ Bank für die österreichischen<br />

Kommunen ist, ist hinlänglich<br />

bekannt. Wie laufen die Geschäfte in<br />

der Schweiz – neben Österreich ja das<br />

Hauptgeschäftsfeld – und wie nehmen<br />

im Vergleich die Schweizer Gemeinden<br />

ihre Angebote an?<br />

Die <strong>Kommunal</strong>kredit will sich als die<br />

Spezialbank für Public Finance in einem<br />

größer werdenden Europa positionieren.<br />

Dr. Reinhard Platzer<br />

Dr. Reinhard Platzer: Vor zwei Jahren<br />

haben wir in der Schweiz bei Null<br />

angefangen, heute erwirtschaften wir<br />

rund 15 Prozent unseres Neugeschäfts<br />

mit Schweizer Gemeinden und sind<br />

damit die stärkste ausländische Bank<br />

in diesem Segment in der Schweiz. In<br />

naher Zukunft ist es unser Ziel, uns<br />

auch in diesem zweiten Kernmarkt auf<br />

hohem Niveau zu positionieren.<br />

Kann man einen Vergleich zwischen<br />

den Schweizer und den österreichischen<br />

Gemeinden ziehen?<br />

Die Bonität der Schweizer Gemeinden<br />

ist jener in Österreich sehr ähnlich. Die<br />

Schweizer Gemeinden mögen zwar<br />

44 KOMMUNAL<br />

höher verschuldet sein, dafür haben sie<br />

aber auch höhere Vermögen, über die<br />

sie frei disponieren können. Die Ratings<br />

sind daher vergleichbar. Was wir als<br />

Einzige auf dem Schweizer Markt mit<br />

zunehmendem Erfolg anbieten, sind<br />

komplexe „strukturierte Finanzierungen“,<br />

die Wahlmöglichkeiten z.B. zwischen<br />

fixen und außerordentlich<br />

attraktiven variablen<br />

Konditionen bieten.<br />

«<br />

Wie kommt das Produkt<br />

Benchmarking an?<br />

Das Benchmarking von zehn<br />

und 15 vergleichbaren, ähnlich<br />

strukturierten Gemeinden<br />

kommt sehr gut an. Zur Zeit ist<br />

viel, viel mehr Interesse da, als wir<br />

Bearbeitungs-Kapazität haben. Wir<br />

haben heuer trotzdem eine Reihe weiterer<br />

Projekte beginnen können (siehe<br />

auch Fact-Box, Anm.d.Red.).<br />

Ein besonderer Schwerpunkt bei uns ist<br />

das Cross Border Leasing. „Haken“<br />

daran ist, dass sich dafür nur Projekte<br />

ab einer Schätzsumme von 100 bis 150<br />

Millionen US-$ eignen. Im Grunde sind<br />

es Städte mit 50.000 oder mehr Einwohnern<br />

oder sehr große Gemeindeverbände<br />

bzw. Interessengemeinschaften<br />

von mehreren Verbänden, für die<br />

das US–Lease interessant ist.<br />

Dr. Reinhard Platzer, Generaldirektor &<br />

Vorsitzender des Vorstandes der <strong>Kommunal</strong>kredit<br />

Austria AG.<br />

Was kommt denn da in Frage?<br />

Vor allem die Bereich Wasser/Abwasser,<br />

Gesundheit, Energie und Verkehr sind<br />

hier für die US-amerikanischen Investoren<br />

interessant.<br />

Entgegen Befürchtungen bedeutet<br />

das aber doch keinesfalls einen „Ausverkauf“<br />

der Ressourcen?<br />

Keinesfalls. Die umfangreichen Vertragswerke<br />

nehmen hierauf besonderen<br />

Bezug. Die Anlagen bleiben im<br />

Besitz der „Verleaser“, die österreichischen<br />

Eigentümerstrukturen bleiben<br />

erhalten. Beispiele für erfolgreiche<br />

Transaktionen sind die TIWAG,<br />

BEGAS und die Wiener Linien. Mit<br />

Cross Border Leasing kann, profitierend<br />

von der spezifischen amerikanischen<br />

Steuergesetzgebung, freie Liquidität<br />

in Höhe von drei bis sieben Prozent<br />

des Anlagevermögens erwirtschaftet<br />

werden.<br />

Was erwarten Sie für die Zukunft?<br />

Wir sind von 2000 auf 2001 um rund<br />

50 Prozent gewachsen (die Bilanzsumme<br />

der <strong>Kommunal</strong>kredit für das<br />

Jahr 2001 lag mit 5.026,9 Millionen €<br />

um exakt 49,5 Prozent über dem Jahr<br />

2000, Anm.d.Red.) und nach den stürmischen<br />

ersten Monaten des heurigen<br />

Jahres erwarte ich auch für 2002 wieder<br />

ein deutliches Wachstum.<br />

Foto: Suzy Stöckl


Die Fact - Box<br />

Was ist Benchmarking ?<br />

Ausführliche Informationen zu diesem Thema sind auf<br />

der Homepage www.kommunalkredit.at auf den Seiten<br />

„<strong>Kommunal</strong>tipps des Monats“ zu finden.<br />

Benchmarking: Von den Besten lernen<br />

Im Teil IV der Serie wird das Thema „Standortbestimmung<br />

im Detail“ abgehandelt. Wir bringen an dieser<br />

Stelle einen kurzen Auszug:<br />

Bei der „Standortbestimmung“ handelt es sich um eine<br />

standardisierte Variante des Benchmarkings, bei der<br />

eine erste Abschätzung über Verbesserungspotenziale<br />

im Gemeindehaushalt gewonnen werden kann.<br />

Zunächst wird die Finanzhaushaltsituation der<br />

Gemeinde mit Durchschnittswerten und Bandbreiten<br />

ausgewählter Kennzahlenfamilien (z. B. Anteil der<br />

Selbstfinanzierung, finanzielle Unabhängigkeit etc.)<br />

analysiert.<br />

Das Ergebnis der Standortbestimmung ist ein Bericht,<br />

der die aktuelle Situation des Gesamthaushalts – freie<br />

Handlungsspielräume sowie zukünftige Risikopositionen<br />

– beschreibt und Maßnahmenpakte für die aufgezeigten<br />

Verbesserungspotenziale vorschlägt.<br />

Beispiele für Benchmarking-Kennzahlen:<br />

Selbstfinanzierung:<br />

Effektiver Schuldendienst pro Kopf<br />

Diese Kennzahl gibt Aufschluss über finanzielle<br />

Belastungen einer Gemeinde die aus der Investitionstätigkeit<br />

resultiert, welche die Gemeinde in der Vergangenheit<br />

durch Fremdmittel finanziert hat.<br />

Fiktive Entschuldungsdauer:<br />

Die „fiktive Entschuldungsdauer“ gibt den Zeitraum an,<br />

innerhalb dessen eine Gemeinde bei gleich bleibendem<br />

Bruttoschuldendienst und unter Annahme eines kalkulatorischen<br />

Durchschnittszinssatzes in der Lage wäre,<br />

ihre bestehenden Darlehen zur Gänze zurückzuzahlen.<br />

Finanzielle Unabhängigkeit:<br />

Selbstfinanzierungsgrad eigene Steuern<br />

Der „Selbstfinanzierungsgrad eigene Steuern“ gibt Aufschluss<br />

über den Anteil der gesamten Gemeindeeinnahmen<br />

(ohne Berücksichtigung der Aufnahme von Finanzschulden),<br />

der auf eigene Steuern zurückzuführen ist.<br />

Rücklagenquote:<br />

Diese zeigt auf, in welchem Verhältnis die in einer<br />

Gemeinde geschaffenen Rücklagen zu den laufenden<br />

jährlichen Einnahmen dieser Gemeinde stehen.<br />

Finanzielle Stabilität:<br />

<strong>Kommunal</strong>steuerquote eigene Mittel<br />

Diese Kennzahl gibt Aufschluss über den Anteil der<br />

gemeindeeigenen laufenden Einnahmen eines Jahres,<br />

die auf das <strong>Kommunal</strong>steueraufkommen entfallen. Der<br />

Indikator zeigt, wie stark die Gemeinde in der Generierung<br />

von eigenen Mitteln von am Gemeindegebiet<br />

angesiedelten Unternehmen abhängt bzw. profitiert.<br />

Mehr auf der Homepage www.kommunalkredit.at<br />

Kontakt: Claudia Mader und Dr. Ingeborg Colcuc-<br />

Simec, Tel: 01/31 6 31 - 0<br />

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KOMMUNAL 45


Wirtschafts-Info<br />

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Dienstleistungsproduktpalette im Bereich LKW-Ladekrane<br />

ganz entscheidend. Mit der Servicecard von Kuhn beginnt<br />

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Wien hilft schnell und unbürokratisch. Auch mit der Allgemeinen Wohnbeihilfe.<br />

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Gemeindewohnung oder um ein privates Miethaus handelt. Der Anspruch auf Allgemeine Wohnbeihilfe ist<br />

auch unabhängig von der Staatsbürgerschaft, ein fünfjähriger legaler Aufenthalt in Österreich reicht als<br />

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46 KOMMUNAL<br />

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über die vorgeschriebenen<br />

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lt. Palfinger Wartungsvorschrift.<br />

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Wir unterstützen Sie bei der Entwicklung kommunaler Konzepte wie Budgetfinanzierung (€ und Fremdwährungen), Sonderfinanzierungsmodelle<br />

wie Leasing, Schuldeinlösungen, Kreditauftragsmodelle, kurzfristige Finanzierungen, Barvorlagen und Vorfinanzierungen sowie Beratungs- und<br />

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Servicecenter Öffentliche Hand, Tel. 02742/4920 Prok. Mag. Heinz Hofstätter, e-mail: heinz_hofstaetter@hypobank.co.at<br />

NÖ HYPO-BANK: 3100 St. Pölten, Kremser Gasse 20 •<br />

KOMMUNAL 47<br />

E.E.


Finanzen<br />

Fremdmittelfinanzierungen richtig ausschreiben, ...<br />

... Anbote leicht<br />

vergleichen<br />

Für Kreditaufnahmen von Gemeinden ist die Einhaltung der Maastrichtkriterien und<br />

das Bekenntnis zum österreichischen Stabilitätspakt von zentraler Bedeutung. Immer<br />

mehr Gemeinden stehen bei der Umsetzung ihrer Investitionen vor dem Problem, dass<br />

sie ihren Schuldenstand konsolidieren und die Belastung für den Haushalt niedrig<br />

halten müssen. KOMMUNAL deckt das Dilemma zwischen diesen Tatsachen und den<br />

Forderungen von des ominösen Stichworts „Basel II“ auf.<br />

◆ Werner Höflechner<br />

Demgegenüber erwarten Experten, dass<br />

Banken aufgrund geänderter Bestimmungen<br />

für die Eigenkapitalunterlegung<br />

(Stichwort “Basel II“) immer höhere Margen<br />

verrechnen werden. Die Unsicherheit<br />

der Banken im Gefolge von Basel II wird<br />

auch durch die mittlerweile gängige Praxis<br />

der Vereinbarung von jederzeitigen<br />

Kündigungsmöglichkeiten von Krediten<br />

dokumentiert. Diese Kündigungsmöglichkeiten<br />

können ohne Verschulden des Kreditnehmers<br />

(z.B. Zahlungsverzug) ausgeübt<br />

werden und zwingen die<br />

Gemeinde, den Kredit vorzeitig abzudecken<br />

oder eine höhere Kondition zu<br />

akzeptieren.<br />

Um auch jetzt zu günstigen Finanzierungsangeboten<br />

zu kommen bzw. dem<br />

Risiko der erzwungenen vorzeitigen Kreditrückzahlung<br />

oder höheren Kondition<br />

zu entgehen, ist eine professionelle Vor-<br />

◆ Werner Höflechner ist Konsulent des<br />

Steiermärkischen Gemeindebundes für<br />

Finanzierungsfragen der öffentl. Hand<br />

48 KOMMUNAL<br />

gehensweise bei der Ausschreibung von<br />

Finanzierungen unbedingt notwendig.<br />

Die Berücksichtigung einiger wichtiger<br />

Eckpunkte und Bedingungen bringt<br />

außerdem noch den äußerst wünschenswerten<br />

Nebeneffekt, dass die Finanzierungsangebote<br />

leicht und transparent<br />

verglichen werden können.<br />

Verzinsungsperiode und<br />

Zinstageberechnung<br />

Durch den Zinseszinseffekt hat die<br />

Anzahl der Zinsabrechnungen innerhalb<br />

eines Jahres einen wesentlichen Einfluss<br />

auf den Effektivzinssatz und den<br />

Gesamtzinsaufwand (siehe Beispiel).<br />

Kreditaufnahmen in<br />

Fremdwährung<br />

Noch schwieriger wird ein Vergleich bei<br />

einer Finanzierung in einer fremden<br />

Währung (Schweizer Franken oder Japanischer<br />

Yen). Dabei sollten Sie nicht nur<br />

auf Zinssatz und Zinsenberechnung achten,<br />

sondern auch Wechselkurse und<br />

Konvertierungsspesen berücksichtigen.<br />

Jedes Bankinstitut bildet seine eigenen<br />

Wechselkurse und unterscheidet natürlich<br />

zwischen Geldkurs (bei Aufnahme des<br />

Darlehens) und Briefkurs (bei jeder Tilgung<br />

bzw. bei einer allfälligen vorzeitigen<br />

Konvertierung in eine andere Währung).<br />

Gängig sind auch „Zwischenkurse“ wie<br />

Mittelkurs, einfach gespannter Kurs oder<br />

doppelt gespannter Kurs. Dazu kommen<br />

neben allfälligen Spesen noch die Chance<br />

aber auch das Risiko von Währungsschwankungen.<br />

Für abgebrühte Zocker,<br />

aber auch für Gemeinden?<br />

Der endfällige Kredit in Kombination<br />

mit einem Investmentfonds<br />

In letzter Zeit werden am Markt verstärkt<br />

endfällig Fremdwährungsfinanzierungen<br />

angeboten, wobei anstelle einer Kapitaltilgung<br />

ein Investmentfonds angespart<br />

wird. Achtung: Dabei haben sie zwar eine<br />

doppelte Chance aber auch ein doppeltes<br />

Risiko! Vergessen wir nicht die dramatische<br />

Entwicklung der Aktienmärkte als<br />

Folge der Terroranschläge vom 11. September<br />

2001, in deren Folge manche<br />

Investmentfonds bis zu 50% oder mehr<br />

ihres Kursniveaus innerhalb kurzer Zeit<br />

verloren haben. Außerdem haben auch<br />

Rezessionsängste der vergangenen<br />

Monate massive Auswirkungen auf die<br />

Entwicklung von Fonds gehabt. Es wird<br />

bestimmt einige Zeit dauern, um Verlorenes<br />

wieder aufzuholen. Schwer auszuschließende<br />

Verluste mit derartigen Spekulationen<br />

würden im öffentlichen Bereich<br />

neben der wirtschaftlichen auch eine entsprechende<br />

politische Dimension erlangen.<br />

Eine goldene Finanzregel besagt:


Fremdwährungskredit, Investmentfonds, variable oder fixe Verzinsung, Zins-Cap. Die<br />

Flut der Fachausdrücke wird immer größer und für die Gemeinden wird es immer<br />

schwieriger, die Angebote der Geldinstitute richtig zu vergleichen.<br />

Spekulationsgeschäfte sollte nur abschließen,<br />

wer sich ab und zu auch Verluste<br />

leisten kann!<br />

Variabel finanziert ...<br />

... und doch gegen deutliche Zinserhöhungen<br />

abgesichert:<br />

Oft stehen Gemeinden vor der Entscheidung,<br />

ob in Zeiten wie diesen, in denen<br />

Finanzmarktanalysten mit einem mittelfristig<br />

leicht steigenden Zinsniveau rechnen,<br />

variable Zinssätze oder Fixzinssätze abgeschlossen<br />

werden sollten. Mein Tipp dazu:<br />

Lassen Sie sich Angebote mit variablen<br />

Zinssatz auf Basis des Indikators 3-Monats<br />

oder 6-Monats EURIBOR vorlegen und<br />

vereinbaren Sie gleichzeitig eine Zinssatzobergrenze,<br />

einen sogenannten Zins-Cap.<br />

Damit nutzen Sie das derzeit niedrige<br />

Beispiel: Darlehenshöhe EUR 1.000.000,-<br />

Nominalzinssatz 4 % p.a. Zinstageberechnung 30/360 Zinstage,<br />

dekursive Verzinsung, Tilgung in 30 halbjährlichen Annuitäten:<br />

Verzinsungsperiode Effektivzinssatz Gesamtzinsaufwand über die<br />

in % p.a. gesamte Laufzeit verteilt in EUR<br />

jährlich 4,002 336.081<br />

halbjährlich 4,040 339.498<br />

vierteljährlich 4,059 341.162<br />

monatlich 4,072 342.284<br />

Genauso wichtig ist die Zinstageberechnung, wie uns folgendes Beispiel<br />

zeigt, Darlehenshöhe und Rückführung wie im obigen Beispiel:<br />

Zinstage Effektivzinssatz<br />

berechnung in % p.a.<br />

30/365 3,984<br />

30/360 4,040<br />

klm/365 4,041<br />

klm/360 4,098<br />

Finanzen<br />

Niveau der Geldmarktzinsen aus und<br />

schließen gleichsam eine Versicherung<br />

gegen steigende Zinsen ab.<br />

Für diese „Zinssatz-Versicherung“ bezahlen<br />

Sie eine Prämie, die Cap-Prämie. Diese<br />

Prämie kann einmalig per Cap-Abschluß<br />

(„upfront“) oder „current“, also als laufende<br />

Prämie<br />

bezahlt werden.<br />

Früher waren<br />

solche Cap’s erst<br />

ab einem Kreditbetrag<br />

von<br />

EUR 2 Mio. möglich.<br />

Mittlerweile<br />

bieten Banken<br />

bereits für Kreditlinien<br />

ab einer<br />

Höhe von ca.<br />

EUR 360.000<br />

Cap’s an. Zu<br />

beachten ist allerdings,<br />

dass Cap-<br />

Angebote meist<br />

nur eine sehr<br />

kurze Gültigkeit<br />

haben, dass heißt<br />

sie benötigen<br />

innerhalb einer<br />

kurzen Frist eine<br />

dementspre-<br />

Die Kündigungsmöglichkeiten<br />

im Gefolge von<br />

Basel II können<br />

ohne Verschulden<br />

des Kreditnehmers<br />

ausgeübt werden<br />

und zwingen die<br />

Gemeinde, den<br />

Kredit vorzeitig<br />

abzudecken oder eine<br />

höhere Kondition zu<br />

akzeptieren.<br />

chende Entscheidung und den Beschluss<br />

über die Annahme des Angebotes.<br />

Zum Abschluss noch ein<br />

„heißer“ Tipp<br />

Mit 1. November 2001 ist eine Novelle zu<br />

den Förderungsrichtlinien für die kommunale<br />

Siedlungswasserwirtschaft in<br />

Kraft getreten. Die Novelle hat nicht nur<br />

Auswirkungen auf künftige bzw. derzeit<br />

zur Bearbeitung anstehende Förderansuchen<br />

sondern auch auf bereits laufende<br />

Förderzusagen. Davon ausgenommen<br />

sind allerdings Vereinbarungen die noch<br />

vor Inkrafttreten des Umweltförderungsgesetzes<br />

(UFG) 1993 - Direktdarlehen<br />

mit gestützten Zinssätzen - abgeschlossen<br />

wurden.<br />

Mit der jüngsten Novelle entfällt die Verpflichtung<br />

zur Aufnahme eines „bezuschußbaren<br />

Darlehens“ mit einer vorgeschriebenen<br />

Laufzeit von 25 Jahren. Zur<br />

Erinnerung: Diese Darlehen wurden mit<br />

maximal 90% der tatsächlich anfallenden<br />

Annuitätenzahlung bezuschusst. Jetzt<br />

haben Sie bei der Wahl der Rückführungsmodalitäten<br />

freie Wahl. Sollte es<br />

die Liquiditätssituation Ihrer Gemeinde<br />

erlauben, nehmen Sie vorzeitige Tilgungen<br />

vor, oder stellen Sie auf Kapitalraten<br />

um. Jedenfalls können Sie damit Ihre<br />

Zinsbelastung deutlich reduzieren ohne<br />

einen Förderanspruch zu verlieren.<br />

KOMMUNAL 49


Wirtschafts-Info<br />

Saubere Energie auf kleinstem Raum verpackt<br />

FLAGA: Energie mit Zukunft<br />

1947 wurde FLAGA in Wien gegründet,<br />

um dem Endverbraucher Flüssiggas<br />

(=Propan) in Flaschen<br />

zum Kochen und Heizen<br />

anzubieten. Mit dem<br />

wirtschaftlichen Aufschwung<br />

in den 50er<br />

Jahren begann der<br />

Erfolg von Flüssiggas in<br />

der Flasche: eine saubere<br />

Energie, auf kleinstem<br />

Raum verpackt,<br />

mobil und einfach. Zu<br />

Beginn der 60er Jahre<br />

wurde der erste Flüssiggastank<br />

gebaut und<br />

durch FLAGA erstmals in Österreich<br />

vertrieben. Den ersten Flüssiggas-<br />

Tankwagen plante und baute das<br />

Unternehmen 1963 gemeinsam mit der<br />

Salzburger Landesregierung.<br />

Ende der 70er Jahre nahm die FLAGA<br />

offiziell den Betrieb im Werk Leobendorf<br />

(Sitz der Zentrale) bei Korneuburg<br />

auf. Niederlassungen gibt es in<br />

Linz, Salzburg, Klagenfurt, Innsbruck<br />

und Koblach.<br />

50 KOMMUNAL<br />

FLAGA-Werk bei Korneuburg<br />

Endlich. Die erste<br />

Anzeige extra für Bürgermeister<br />

und andere<br />

hohe<br />

Beamte.<br />

www.raiffeisen-leasing.at<br />

Das Unternehmen besitzt eine Reihe<br />

von wichtigen Patenten für Sicherheit.<br />

Im Sinne des<br />

Umweltschutzes<br />

hat<br />

FLAGA den Verein<br />

für eine<br />

gesündere<br />

Umwelt (VGU)<br />

gegründet, der<br />

es sich gemeinsam<br />

mit der<br />

N.Ö.- Landesregierung<br />

zur<br />

Aufgabe macht,<br />

relevante<br />

Umweltschutz-Ideen zu fördern.<br />

In den vergangenen Jahren konnte die<br />

FLAGA in den Nachbarländern, wie<br />

Tschechien und Slowakei, Auslandstöchter<br />

gründen und erfolgreich wirtschaftlich<br />

Fuß fassen. 1994 erwarb das<br />

Unternehmen das Füllwerk Hustopece<br />

und wurde damit der zweitgrößte Flüssiggasanbieter<br />

in der tschechischen<br />

Republik.<br />

Im Jahre 1999 wurde das österreichi-<br />

Mit Raiffeisen-<strong>Kommunal</strong>leasing<br />

profitieren Sie beim Finanzieren von<br />

Immobilien, Fuhrparks, Maschinen<br />

und EDV-Einrichtungen. Wir bieten<br />

Ihnen spezielle Modelle für Infrastruktur-Einrichtungen<br />

(Contracting,<br />

PPP-Modelle, Betreibermodelle). Interesse?<br />

Tel. (01) 716 01-1910,<br />

Mag. Gottfried Heneis oder per<br />

e-mail: leasing@rl.co.at<br />

sche Unternehmen FLAGA an den US-<br />

Konzern UGI Corporation verkauft. Die<br />

UGI Corporation hat ihr Hauptquartier<br />

in Philadelphia (Pennsylvania, USA)<br />

und agiert als Holding-Gesellschaft für<br />

drei Tochterunternehmen: AmeriGas,<br />

Inc., ein US-Marketer für Propan, UGI<br />

Utilities, Inc., ein Erdgas- und Elektrizitäts-Unternehmen,<br />

das die US-Märkte<br />

in Ost-Pennsylveníen bedient, sowie<br />

UGI Enterprises, Inc., ein Energie-Versorger<br />

und Entwickler von US- und<br />

internationalen Wachstumsmärkten.<br />

Die FLAGA ist also ein Flüssiggasunternehmen<br />

mit Wurzeln in Österreich und<br />

internationalen Verflechtungen.<br />

Informationen:<br />

Flaga<br />

An der Bundesstraße 6<br />

2100 Leobendorf bei Korneuburg<br />

Tel.: 02262 / 700-0<br />

Fax: 02262 / 700-34<br />

www.flaga.at<br />

Wohnbau<br />

Siedlungsbau<br />

Gewerbebau<br />

Industriebau<br />

<strong>Kommunal</strong>bauten<br />

Brückenbau<br />

etc.<br />

KLH Massivholz GmbH - A - 8842 Katsch/Mur 202<br />

Tel. +43 (0) 3588/8835 - office@klh.at - www.klh.at<br />

Großformatige Bauelemente aus massivem Holz<br />

E.E.


Kommunen setzen auf US-Leasing<br />

Internationale strukturierte bzw. steuerinduzierte Leasingfinanzierungen,<br />

insbesondere die verschiedenen Formen des US-Leasing, werden in Österreich<br />

von Kommunen, kommunalen Unternehmen und Großunternehmen immer stärker<br />

in Anspruch genommen. Die IMMORENT ist dabei der richtige Partner.<br />

„BEIM US-LEASING handelt es sich fast ausschließlich<br />

um Finanzierungen für großvolumige<br />

Anlagen, die für den amerikani-schen Leasinggeber<br />

und den österreichischen Leasingnehmer<br />

steuerliche bzw. liquiditätsmäßige<br />

Vorteile bringen. Im <strong>Kommunal</strong>bereich kommen<br />

insbesondere Straßen- und U-Bahn-Wagen,<br />

Schieneninfrastruktur, Gas-, Strom- und Fernwärmenetzwerke,<br />

Kraftwerke sowie Abwassersammel-<br />

und -reinigungsanlagen als geeignete<br />

Objekte in Frage“ erklärt Mag. Dieter Kanduth,<br />

US-Leasing-Experte der IMMORENT, des Leasingspezialisten<br />

der<br />

Erste Bank- und Sparkassengruppe.<br />

NETTOBARWERTVORTEIL<br />

US-Leasing-Transaktionen werden von österreichischen<br />

Unternehmen und auch kommunalen<br />

Betrieben abgeschlossen, um einen<br />

Nettobarwertvorteil von etwa 3 bis 6 % des<br />

Schätzwertes der<br />

Anlagen zu lukrieren.<br />

Dieser<br />

verbleibt dem<br />

österreichischen<br />

Leasingnehmer<br />

als Gewinn aus<br />

der Transaktion.<br />

Mag. Dieter Kanduth,<br />

US-Leasing-Experte<br />

der IMMORENT<br />

Leasingfähig sind<br />

alle größeren<br />

Vermögenswerte<br />

von Gas- und<br />

Stromnetzen bis<br />

zu Kanälen oder Kläranlagen. Das<br />

Volumen sollte zumindest 150 Mio. Euro<br />

betragen. Für die Abwicklung ist ein Zeitraum<br />

von etwa 6 bis 12 Monaten zu rechnen.<br />

Im Zuge einer US-Cross-Border-Leasing-Transaktion<br />

wird in den meisten Fällen ein „Lease &<br />

Lease Back“ für die Anlage abgeschlossen, was<br />

dazu führt, dass das wirtschaftliche/steuerliche<br />

Eigentum nach US-Steuerrecht beim Investor/<br />

Leasinggeber in den USA zu Abschreibungen<br />

und somit einer Steuerstundung führt. Dieser<br />

steuerliche Vorteil wird, nach Maßgabe einer<br />

Vielzahl anderer Faktoren, mit dem österreichischen<br />

Leasingnehmer geteilt und kommt letzterem<br />

eben in Form eines Nettobarwert-<br />

Ein Unternehmen der Erste Bank-Gruppe und der Sparkassen<br />

vorteiles zugute. Der Nettobarwertvorteil<br />

resultiert ausschließlich aus US-amerikanischen<br />

Steuervorteilen. Ausdrücklich festgehalten<br />

werden muss, dass der Leasingnehmer/die<br />

Gemeinde weiterhin zivilrechtlicher<br />

Eigentümer der geleasten Anlage<br />

bleibt. Generell muss auch auf die Komplexität<br />

und die bisweilen langen Vorlaufzeiten einer<br />

Cross-Border-Leasing-Transaktion hingewiesen<br />

werden.<br />

IMMORENT ALS „ARRANGER“<br />

Die Vielfalt der involvierten Parteien – Investoren,<br />

Leasingnehmer, Banken, Behörden,<br />

Schätzgutachter etc. –, aber auch andere<br />

Einflussfaktoren, bedingen eine koordinierende<br />

Stelle, den sogenannten „Arranger“, der den<br />

Leasingnehmer bei der Realisierung einer<br />

Transaktion begleitet. Diese Dienstleistung<br />

bietet die IMMORENT an, wobei die Erfahrungen<br />

der IMMORENT-Spezialisten aus österreichischen<br />

Transaktionen gemeinsam mit dem<br />

Know-how des amerikanischen<br />

Partners der IMMORENT eine kompetente und<br />

effiziente Abwicklung einer Transaktion<br />

gewährleisten.<br />

DIE ERSTEN SCHRITTE<br />

Die erste Phase einer US-Leasing-<br />

Transaktion umfasst eine gemeinsam mit der<br />

IMMORENT als Arranger durchgeführte<br />

kostenlose Machbarkeitsstudie betreffend die<br />

Einbringung der Anlagegüter in eine<br />

Leasingtransaktion. Bei grundsätzlich<br />

positiver Einschätzung erfolgt eine Mandatierung<br />

des Arrangers und die Auswahl der<br />

österreichischen und amerikanischen<br />

Anwälte und Steuerberater des Leasingnehmers.<br />

Nach Beauftragung eines Schätzgutachters<br />

wird von diesem ein Wertgutachten<br />

über den aktuellen Marktwert<br />

einschließlich der Festlegung von Wertverlaufskurven,<br />

der Restnutzungsdauer und des<br />

Restwertes erstellt. Hierbei werden<br />

verschiedene Bewertungsansätze verwendet,<br />

was dazu führt, dass auch größere Differenzen<br />

zu ausgewiesenen Restbuchwerten auftreten<br />

können. Diese Informationen dienen, mit allgemeinen<br />

Daten zum Leasingnehmer und technischen<br />

Daten zur Anlage, als Basis für die Vermarktung<br />

der Transaktion am amerikanischen<br />

Investorenmarkt.<br />

Ihr direkter Draht:<br />

1060 Wien, Mariahilferstr. 41-43, Mag. Dieter Kanduth, Tel.: 05 0100 -27516,<br />

Mobil: 050100 6 27516, E-Mail: Dieter.Kanduth@immorent.at;<br />

Internet: www.immorent.at


Wirtschafts-Info<br />

Der -Effekt ist da!<br />

DIE<br />

NEUE<br />

Die richtige Wärme für’s Leben<br />

52 KOMMUNAL<br />

Eine Auswirkung<br />

auf die Neue<br />

Ölheizung sehen<br />

Sie hier:<br />

Die Neue Ölheizung hat jetzt den<br />

TDS-Effekt. Der Einsatz von hocheffizienten<br />

Brennwert- und Niedertemperaturkesseln<br />

bringt:<br />

• Bis über 100% Energieausbeute für mehr<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

• Bis zu 40% Heizkostenersparnis<br />

• Umweltschonung durch optimierte<br />

Verbrennung<br />

• Weiterhin die Möglichkeit einer sinnvollen<br />

Vernetzung mit Solarenergie<br />

Nähere Infos unter www.iwo-austria.at<br />

Ölheizung<br />

Medaillen und Auszeichnungen der Mü<br />

Wir prägen Ö<br />

Die Münze Österreich prägt bereits seit mehr als 8<br />

die offizielle Münzprägestätte Österreichs. Wir sch<br />

modernstem technischem KnowHow und individue<br />

Mischung, aus der wir Ihre Medaillen und Auszeich<br />

Materialien anfertigen.<br />

Auszeichnungen<br />

und Anlassmedaillen<br />

Ob Medaillen, Orden oder<br />

Anstecknadeln, diese sollten<br />

dem Anlass gerecht werden,<br />

um so die Ausgezeichneten<br />

immer wieder an dieses<br />

Ereignis zu erinnern. Die<br />

verschiedensten Materialien,<br />

wie Bronze, Silber oder Gold<br />

geben Ihnen hier zusätzliche<br />

Möglichkeiten der<br />

Differenzierung.<br />

Jubiläumsmedaillien<br />

Feiert Ihre<br />

Gemeinde demnächste<br />

ein<br />

Jubiläum? Dann<br />

sollten Sie zu diesem<br />

großen Anlass<br />

mit einer schönen<br />

Medaillie (die mit<br />

ihrem Nettoerlös<br />

des Verkaufs auch als Finanzierung<br />

dient) eine bleibende<br />

Erinnerung schaffen.<br />

Erinnerungsmedaillen<br />

Gastfreundliche Aufnahme<br />

in Ihrer Gemeinde, ein schöner<br />

Urlaub -vielleicht bereits<br />

mehrmals-, wer erinnert sich<br />

nicht gerne daran, wenn er<br />

die ihm geschenkte oder<br />

auch gekaufte<br />

Medaille wieder in<br />

die Hand nimmt, sie<br />

stolz Freunden und<br />

Bekannten zeigt<br />

und diesen Appetit<br />

macht, ebenfalls bei<br />

Ihnen schöne Ferien<br />

zu verbringen?<br />

Bausteine<br />

Eine Prägung verschiedenster<br />

Form<br />

kann aber auch ein


nze Österreich<br />

sterreich<br />

00 Jahren Münzen und Medaillen und ist auch<br />

melzen für Sie aus den Komponenten Tradition,<br />

ller künstlerischer Gestaltung jene ideale<br />

nungen in den vielfältigsten Designs und<br />

„Dankeschön“ für eine<br />

Spende für gemeinnützige<br />

Zwecke -<br />

z.B. Bau von Schulen,<br />

Kindergärten, Sportanlagen<br />

etc.- sein. Durch<br />

den Erhalt dieses<br />

„Bausteins“ wird für<br />

den Spender sichtbar<br />

dokumentiert, dass<br />

auch er seinen Beitrag<br />

zum Gelingen des Projektes<br />

geleistet hat.<br />

Noch viele Möglichkeiten<br />

könnten hier angeführt<br />

werden, doch<br />

eine persönliche Beratung<br />

zeigt Ihnen sicher<br />

auch jene Aspekte auf,<br />

durch die Sie neue<br />

Akzente in Richtung<br />

zufriedener Bürger<br />

und Mitarbeiter sowie<br />

wachsenden Fortschritt setzen<br />

können.<br />

Messe<br />

Besuchen Sie uns doch am<br />

21. und 22. Juni auf der<br />

<strong>Kommunal</strong>messe 2001 in<br />

Schladming. Wir würden<br />

uns freuen, Sie auf umserem<br />

Stand (Nr. 30) begrüßen zu<br />

dürfen.<br />

Informationen:<br />

Münze Österreich<br />

Aktiengesellschaft<br />

Am Heumarkt 1<br />

A-1031 Wien<br />

Tel.: 01/717 15/350<br />

Fax: 01/717 15/357<br />

e-mail:<br />

Josef.Martinkowitsch@<br />

Austrian-Mint.at<br />

E.E.<br />

Bitte noch eine<br />

Geschichte vorlesen !<br />

Wirtschafts-Info<br />

Für alle, die im Ruhestand mehr als nur die verdiente<br />

Ruhe genießen wollen, hat BRAUN Lockenhaus drei<br />

spezielle Möbelserien entwickelt: Salva, Salva-Plus<br />

und neu: Vivo. Es sind Konzepte von Sitzmöbeln und<br />

Tischen, die in erster Linie auf die Bedürfnisse älterer<br />

Menschen in Alten- und Pflegeheimen, Krankenhäusern<br />

und Kliniken, in Sanatorien und Kurhotels maßgeschneidert<br />

sind. Jedoch haben wir auch an die vielen<br />

Enkelkinder gedacht, die Oma und Opa wochenends<br />

im Heim besuchen und die Stabilität unserer<br />

Möbel manchmal ganz schön auf die Probe stellen.<br />

Von uns aus kein Problem ! Denn wir entwickeln<br />

funktionelle Möbelkonzepte, die jedem Alter gerecht<br />

werden.<br />

Überzeugen Sie sich selbst !<br />

Unsere neue Seniorenkollektion mit allen Sonderfunktionen<br />

finden Sie in unserem druckfrischen Produktkatalog.<br />

Einfach anfordern:<br />

E: info@braunlockenhaus.at<br />

Johann Braun & Söhne<br />

Fachwerkstätten für Sitzmöbel<br />

Tische | Objektausstattungen<br />

A-7442 Lockenhaus | Teich<br />

T: +43 (0)26 16 |22 04 0<br />

F: +43 (0)26 16 |22 04 8<br />

E: info@braunlockenhaus.at<br />

www.braunlockenhaus.at<br />

KOMMUNAL 53


Wirtschafts-Info<br />

IFAT 2002 vom 13.-17. Mai in München<br />

Weltmesse für Umwelt u<br />

Auf der Weltmesse für Umwelt und Entsorgung dreht sich in München eine Woche lang<br />

alles um unsere ökologische Zukunft.<br />

Vom 13. – 17. Mai 2002 präsentiert die Messe München die IFAT 2002. Mit<br />

wegweisenden Zukunftsthemen hat sich die „13. Internationale Fachmesse für<br />

Umwelt und Entsorgung, Wasser, Abwasser, Abfall, Recycling“ zur führenden<br />

Weltmesse für Umwelt und Entsorgung entwickelt.<br />

Der gesamte Bereich der Wasserversorgung<br />

gewinnt weltweit immer mehr an<br />

Bedeutung. Deswegen räumt die IFAT<br />

2002 diesem Thema viel Platz ein. Sie<br />

bildet ein internationales und innovatives<br />

Forum für Experten aus der ganzen<br />

Welt, mit dem Ziel, Lösungen für alle<br />

ADAM • BRAUCHL • BRAUNSDORFER • BUHL • COMPACTHAUS • ELK • GENBÖCK • GESTA • GLORIT • GRIFFNER • HAAS • HAG • HANLO • HANSE • HARTL • HEIFERT • LINZER • LUX • NOVY • ROMBERGER-LIAPOR •<br />

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DAS FERTIGHAUS IM<br />

WOHN-, KOMMUNAL-<br />

UND OBJEKTBAU<br />

Fixpreisgarantie • S chnelle<br />

B auzeit • Modulbauweise<br />

54 KOMMUNAL<br />

Weitere Informationen erhalten<br />

Sie unter: Tel. 01/290 01 95 -13<br />

www.fertighausverband.at<br />

Sparten der Wasserversorgung vorzustellen.<br />

Liberalisierung der Wassermärkte<br />

und Globalisierung sind weltweit<br />

konträr diskutierte Themen. Die<br />

ausreichende Versorgung mit Trinkwasser<br />

auch in den ärmsten Ländern der<br />

Welt ist ein Thema, das alle angeht und<br />

dessen Ausmaß weit über ökonomische<br />

und ökologische Interessen hinausreicht.<br />

Der Transfer von Know-how in<br />

der Trinkwasserver- und der Abwasserentsorgung<br />

ist unverzichtbar. Auch in<br />

einigen europäischen Ländern gibt es<br />

noch viel zu tun. Ausstellern und Betei-<br />

Der Der<br />

schiefe schiefe Turm Turm<br />

von von Pisa: Pisa:<br />

Bauzeit Bauzeit<br />

202 202 Jahre Jahre<br />

und und trotzdem trotzdem<br />

schief schief<br />

ADAM • BRAUCHL • BRAUNSDORFER • BUHL • COMPACTHAUS • ELK • GENBÖCK • GESTA • GLORIT • GRIFFNER • HAAS • HAG • HANLO • HANSE • HARTL • HEIFERT • LINZER • LUX • NOVY • ROMBERGER-LIAPOR •<br />

Lang & Tomaschtik Communications<br />

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nd Entsorgung<br />

ligten aus 40 Nationen und<br />

Fachbesuchern aus aller<br />

Welt bietet sich hier die<br />

Möglichkeit zur Information<br />

und Zusammenarbeit.<br />

Stoff, aus dem<br />

die Zukunft ist<br />

Wiederverwertung und Wiederverwendung,<br />

recycelte<br />

Materialien – das ist der<br />

Stoff, aus dem die Zukunft<br />

ist. Immer mehr Unternehmen<br />

müssen sich damit<br />

befassen. Aber auch der Verbraucher<br />

sollte über neue Rahmengesetzgebungen<br />

und Möglichkeiten informiert sein. Automobil-,<br />

Textil-, Elektro- und Nährstoff-<br />

Recycling sind Beispiele für das breite<br />

Spektrum zur Präsentation aktueller Konzepte<br />

der Kreislaufwirtschaft und ist<br />

einer der Schwerpunkte der IFAT 2002.<br />

Service und<br />

Kundenorientierung<br />

Ohne Service und Kundenorientierung<br />

läuft auch auf dem Gebiet der Ver- und<br />

Entsorgung heute nichts mehr. Ob<br />

Wiederverwertung<br />

und<br />

Wiederverwendung,<br />

recycelte<br />

Materialien - das<br />

ist der Stoff aus<br />

dem die Zukunft<br />

ist<br />

Beratung, Umweltmanagement,<br />

spezielle EDV-<br />

Lösungen, Untersuchungslaboratorien<br />

oder<br />

Finanzierung – Informationen<br />

zu allen Bereichen<br />

finden Fachbesucher auf<br />

der IFAT 2002 in München.<br />

Lösungen für die<br />

Zukunft, die einer multimedialenKommunikationsgesellschaft<br />

gerecht<br />

werden sollen bietet die<br />

moderne Datenübertragung<br />

via Steckdose oder<br />

durch Kabel, die in<br />

Abwasserleitungen verlegt werden.<br />

Zukunftsweisende<br />

Lösungen<br />

Forschungsinstitute, Vereine, Verbände<br />

und Fachverlage präsentieren zukunftsweisende<br />

ökologische wie ökonomische<br />

Lösungen sowie neue Erkenntnisse und<br />

Entwicklungen und tragen zur Diskussion<br />

über umweltrelevante Themen bei.<br />

Ebenso bietet die IFAT Möglichkeiten,<br />

sich über die berufliche Bildung und<br />

Weiterbildung in allen Bereichen zu<br />

informieren.<br />

Mit Einfällen für Abfälle die Entsorgungskosten senken …<br />

Wiegesysteme – Aktenvernichtung – Presscontainer Ballenpressen<br />

Herzlich willkommen auf der “IFAT 2002” in München 13. – 17. Mai 2002<br />

Besuchen Sie uns in Halle C 3, Stand 101/200<br />

Pöttinger Entsorgungstechnik, 4710 Grieskirchen, Tel.: 07248/600-262, Fax: 07248/600-429<br />

www.poettinger.at e-mail: entsorgung@poettinger.at<br />

Wirtschafts-Info<br />

Mensch und Technik für eine lebenswerte<br />

Zukunft - die IFAT 2002<br />

Umfangreiche Informationen<br />

im Internet<br />

Umfangreiche Informationen zur Vorbereitung<br />

des Messebesuchs sowie zu<br />

Ausstellern und Rahmenprogramm finden<br />

Fachbesucher im Internet<br />

(www.ifat.de).<br />

Informationen:<br />

Messe München International<br />

Kärntnerstraße 49<br />

1010 Wien<br />

Tel.: 01/ 512 94 90<br />

Fax: 01/ 512 94 63<br />

www.messe-muenchen.de<br />

www.ifat.de<br />

Entsorgungstechnik<br />

KOMMUNAL 55<br />

E.E.


Ehrungen & Auszeichnungen<br />

Bürgermeistermedaille - hundert Jahre und immer noch aktuell<br />

Ehre, wem Ehre<br />

gebührt<br />

Österreichs Städte und Gemeinden sind zu Recht stolz auf das im Verhältnis zu anderen<br />

europäischen Staaten ihren hohen Autonomiestatus. Das heurige Jahr bietet eine<br />

gute Gelegenheit, sich auf die Wurzeln der österreichischen Gemeindeautonomie<br />

zurückzubesinnen, um die richtigen Weichenstellungen der kommunalen<br />

Selbstverwaltung auch in der modernen globalisierten Welt zu treffen.<br />

◆ Mag. Nicolaus Drimmel<br />

Neben einer ausreichenden finanziellen<br />

Absicherung der Gemeindeautonomie<br />

ist jedoch auch persönliches Engagement<br />

und die Übernahme von Verantwortung<br />

gegenüber der Gemeinde die<br />

Grundvoraussetzung für eine gelebte<br />

Gemeindeautonomie.<br />

Belohntes Engagement<br />

Solches Engagement belohnt sich selbst.<br />

Besondere Leistungen der Gemeinden<br />

gereichten den Ortsvorstehern, aber<br />

auch allen Einwohnern zum Schmuck.<br />

Vielen stolzen Bürgermeistern war das<br />

Vertrauen und Zufriedenheit ihrer Bürger<br />

die einzige Ehre, die sie sich nicht<br />

verbeten wollten. Die Gemeinschaft<br />

dankte es ihren Verantwortungsträgern<br />

trotzdem bald auch mit Symbolen. Als<br />

Spiegel einer blühenden Ortsgemeinschaft<br />

sind nun auch die Zeichen des<br />

Amtes und der Ehre für Bürgermeister<br />

◆ Reg. Rat Mag. Nicolaus Drimmel<br />

ist Jurist beim Österreichischen<br />

Gemeindebund<br />

56 KOMMUNAL<br />

zu verstehen. Und die Verschiedenheit<br />

der Gemeinden hat es mit sich gebracht,<br />

dass eine ebenso vielfältige Kultur von<br />

Amtsketten, Schärpen, Abzeichen etc.<br />

entstanden ist.<br />

Eine Spielart dieser Insignien vor allem<br />

für kleinere Gemeinden war das Amtsabzeichen<br />

für die Bürgermeister der niederösterreichischen<br />

Landgemeinden, gestiftet<br />

vom Niederösterreichi-<br />

schen Landtag im Jahre<br />

1909. Daß diese<br />

Geschichte trotz ihres<br />

Alters noch immer aktuell<br />

ist, beweist die<br />

Umschrift der als<br />

Medaille um den Hals zu<br />

tragenden ovalen<br />

Medaille mit dem Bildnis<br />

des alten Kaisers: „Die<br />

Grundfeste des freien<br />

Staates ist die freie<br />

Gemeinde“ Dieser Satz des Provisorischen<br />

Reichsgemeindegesetzes von 1849<br />

wurde viel zitiert. Obwohl fast ein<br />

ganzes Jahrhundert mit seinen Wirrungen<br />

und Kriegen und enormen Veränderungen<br />

in das Land gezogen ist, und es<br />

heute bleibt die Medaille mit einem solchen<br />

Programm auch heute noch besonders<br />

aktuell. Immerhin wurde er auch<br />

zum Leitgedanken und Wesensmerkmal<br />

Gemeindeverfassungsnovelle 1962,<br />

einer kommunalen Autonomie, die wir<br />

auch heute durch moderne Inhalte mit<br />

Leben erfüllen.<br />

Zum Geburtstag der Gemeindeverfas-<br />

Die Zeichen des<br />

Amtes und der Ehre<br />

für Bürgermeister<br />

sind als Spiegel<br />

einer blühenden<br />

Ortsgemeinschaft zu<br />

verstehen.<br />

sungsnovelle sei daher ein kleiner<br />

Ehrenbuschen in Form der folgenden<br />

Geschichte gestattet:<br />

Auch 1908 stand im Zeichen eines<br />

Jubiläums: Die Monarchie feierte die<br />

60jährige Regentschaft des Kaisers Franz<br />

Joseph I., aber auch die Landgemeinden<br />

feierten ihren 60. Geburtstag, da sie ja<br />

erst mit Aufhebung der<br />

Untertänigkeitsverbände<br />

1848 entstanden<br />

waren. Der Niederösterreichische<br />

Landtag<br />

beschloß daher am 20.<br />

November 1907 die<br />

Stiftung eines Amtsabzeichens,<br />

der Kaiser als<br />

oberster Landesherr<br />

geruhte im Jänner 1908<br />

zu genehmigen. Er war<br />

auf der Vorderseite der<br />

in Silber gefertigten und<br />

vergoldeten Medaille in<br />

Feldmarschallsuniform abgebildet und<br />

scheint sich mit dem ihm umgebenden<br />

Leitspruch der Gemeindeautonomie<br />

identifiziert zu haben. Der vom Gottesgnadentum<br />

beseelte Monarch konnte ja<br />

nicht nur auf eine lange Ahnenreihe von<br />

Fürsten zurückblicken, immerhin war<br />

sein Großonkel Johann auch schon Bürgermeister,<br />

allerdings in der Steiermark,<br />

gewesen. Die niederösterreichsche<br />

Medaille wies sich als solche an ihrer<br />

Rückseite aus, da bedeckte die Brust des<br />

Trägers mehr unsichtbar als sichtbar ein<br />

vom Erzherzogshut überhöhtes niederösterreichisches<br />

Wappen, alles umringt


In Ermangelung sichtbarer Zeichen soll man den Jubilar, und das sind heute eben<br />

alle Österreichischen Gemeinden, eben wieder einmal aus Anlaß der Gemeindeverfassungsnovelle<br />

hochleben lassen. Und wie es eben so üblich ist, wünscht<br />

man den Geehrten mit einem Ehrenbuschen viele weitere Jahre und ein erfülltes<br />

Leben. Unsere Abbildung zeigt das Amtsabzeichen der Bürgermeister des<br />

Landes Niederösterreich.<br />

Ehrungen & Auszeichnungen<br />

von einem breiten Kranz aus Eichenlaub.<br />

Der Landtag beschloß bei der Stiftung,<br />

dass die Medaillen an die damals 1609<br />

niederösterreichischen Landgemeinden<br />

ausgeliefert, dortselbst sollten sie auch<br />

aufbewahrt werden sollten. Bei feierlichen<br />

Anlässen und Amtshandlungen war die<br />

Medaille dann an einem blau-gelben Band<br />

vom Bürgermeister oder dessen Stellvertreter<br />

um den Hals zu tragen.<br />

Das rief natürlich auch Kritiker auf den<br />

Plan, die die abzeichengeschmückten Bürgermeister<br />

mit „Pfingstochsen“ verglichen<br />

und unterstellten, dass das Amtsabzeichen<br />

die Bürgermeister vor allem „in ihrer<br />

Selbsteinschätzung erhöht und ihre Eitelkeit<br />

fördert“.<br />

Diese Meinung teilte der Landtag nicht,<br />

er erkannte wohl die Wichtigkeit der<br />

Institution der Gemeinden und die allgemein<br />

bekannte Tatsache, dass auch Persönlichkeiten<br />

ein Amt und die dadurch<br />

vertretene Institution prägen können.<br />

Kurz: Die Ehre des<br />

Bürgermeisters ist<br />

die Ehre der<br />

Gemeinde. Die<br />

Abgeordneten zum<br />

Landtag bestimmten<br />

daher, dass das<br />

Amtsabzeichen „...<br />

als Stiftung des<br />

Landes für fortwährende<br />

Zeiten<br />

...“ zu gelten habe.<br />

Damit schätzte er<br />

zwar die praktische<br />

Verwendbarkeit der<br />

Medaille falsch ein,<br />

sie hatte, was<br />

damals niemand<br />

erwartete, ein<br />

Ablaufdatum, nämlich<br />

1918. Die<br />

Die<br />

Verschiedenheit<br />

der Gemeinden<br />

hat es mit sich<br />

gebracht, dass<br />

eine ebenso<br />

vielfältige Kultur<br />

von Amtsketten,<br />

Schärpen,<br />

Abzeichen etc.<br />

entstanden ist.<br />

ideellen Beweggründe des Landtages<br />

jedoch, dieses Amtsabzeichen zu schaffen,<br />

haben heute noch immer eine ungebrochene<br />

Aktualität. Die Bedeutung und<br />

der Zustand der Gemeinden Österreichs,<br />

wie sie sich im Laufe des folgenden<br />

Jahrhunderts entwickelt haben, hätten<br />

es nur gerechtfertigt, wenn eine solche<br />

Stiftung auch weiterhin andauern<br />

würde.<br />

In Ermangelung sichtbarer Zeichen soll<br />

man den Jubilar, und das sind heute<br />

eben alle Österreichischen Gemeinden,<br />

eben wieder einmal aus Anlaß der<br />

Gemeindeverfassungsnovelle hochleben<br />

lassen. Und wie es eben so üblich ist,<br />

wünscht man den Geehrten mit einem<br />

Ehrenbuschen viele weitere Jahre und<br />

ein erfülltes Leben.<br />

KOMMUNAL 57


Wirtschafts-Info<br />

Fit fürs Internet mit News, Service, Webmail, Online Foren und mehr<br />

Neuer Online-Auftritt der GdG<br />

Das kleine Fenster macht<br />

den großen Unterschied:<br />

Schon beim ersten Surfen zu<br />

www.gdg.at lädt ein Pop-up-<br />

Window zum Einloggen ein.<br />

Hinter den allgemein<br />

zugänglichen Seiten mit<br />

tagesaktuellen Meldungen<br />

und spannenden Links wartet<br />

eine ganze Online-Welt<br />

auf registrierte Besucher des<br />

neuen Internet-Auftritts der<br />

Gew. d. Gembed.<br />

Vorteile für<br />

Registrierte<br />

Einloggen – was bedeutet<br />

das? Wenn Sie Mitglied der<br />

GdG sind und Ihre Mitgliedsnummer<br />

und Ihr<br />

Geburtsdatum in das Log-in-<br />

Fenster in der rechten oberen<br />

Ecke eingeben, sehen<br />

Sie nicht nur die Informationen,<br />

die für alle Besucher<br />

58 KOMMUNAL<br />

auf der Website sichtbar<br />

sind. Zusätzlich erhalten Sie<br />

Informationen und Funktionen,<br />

die nur Ihnen als Mitglied<br />

zugänglich sind (Sie<br />

erkennen sie an den orange<br />

hinterlegten Menüpunkten).<br />

Mehr Information<br />

Im Bereich „Bundesländer-<br />

Info“ erhalten Sie alle Informationen<br />

aus Ihrer Landesgruppe:<br />

Sie erfahren, welche<br />

Themen die Gemeindebediensteten<br />

Ihres Bundeslandes<br />

gerade beschäftigen und<br />

wo sich die Gewerkschaft<br />

engagiert. Termine,<br />

Ansprechpartner, Personalvertreter-Wahlen<br />

und Landeskonferenzen<br />

– alles, was<br />

Sie betrifft, erreichen Sie mit<br />

einem Klick.<br />

Im Bereich „Leistungen der<br />

Landesgruppe“ finden Sie<br />

spezielle Serviceangebote,<br />

die nur für Sie<br />

bestimmt sind:<br />

Urlaubsangebote,<br />

Theater- und Bildungsfahrten,<br />

Ermäßigungen, Förderungen<br />

– registrierte<br />

User haben<br />

die volle Auswahl.<br />

Mehr Recht<br />

Unter dem Punkt<br />

„Dienstrecht“ finden<br />

Sie viele rechtliche<br />

Bestimmungen Ihres Bundeslandes:<br />

Dienstrecht, Personalvertretungsrecht,<br />

Gehaltstabellen und vieles<br />

mehr. In manchen Bundesländern<br />

werden die Dienstrechtsbestimmungen<br />

gerade<br />

neu verhandelt – nicht<br />

zuletzt, weil die gewerkschaftliche<br />

Arbeit Erfolg hat.<br />

Die Ergebnisse werden auf<br />

der Website veröffentlicht –<br />

www.gdg.at<br />

es lohnt sich, immer wieder<br />

vorbeizuschauen.<br />

Informationen:<br />

Gewerkschaft der<br />

Gemeindebediensteteten<br />

Maria-Theresienstraße 11<br />

1090 Wien,<br />

Tel.: 01/313 16-83 00<br />

Fax: 01/313 16-99836 00<br />

gdg@gdg.oegb.or.at<br />

www.gdg.at<br />

GARTEN TECH 2002<br />

Geräteschau rund um Garten, Rasen, Wege, Wald und Wiese<br />

Wo: Sportanlage der MA 51, Eibesbrunnergasse 13, 1100 Wien<br />

Wann: 15. Mai 2002 und 16. Mai 2002 jeweils von 10:00 - 16:00 Uhr<br />

Aussteller und Partner:<br />

Austro Diesel GmbH, AZ-Tech Austrowaren Zimmer GmbH, Bernd Schulte, Eco Technologies GmbH,<br />

Esch Technik Maschinenhandel, Gebrüder Stangl GmbH Reinigungstechnik, Grube GmbH, JCB, Kärcher<br />

Alfred GmbH Reinigungssysteme, M1 Team Wolfgang Mach, MTD Handels GmbH, ÖKO Tech GmbH,<br />

Petz Thomas, Prochaska & Cie. Motorgartengeräte, Reform Werke Wels, Steininger Anhängerbau;<br />

Ausgestellt werden:<br />

Rasenmäher - Traktoren - Anhänger - Kehrmaschinen - E-Fahrzeuge - Häcksler -Ausrüstung für Wald und<br />

Umwelt - Kettensägen - <strong>Kommunal</strong>geräte -Winterdienstgeräte - Reinigungsgeräte - Motormäher - u.v.m.<br />

Veranstalter: MA 48 & MA 51 & Partner. Weitere Informationen unter: +43 1 58817/96185<br />

E.E.


Kubota ist weltweit die Nummer 1 am Kompakttraktorensektor<br />

Super B Baureihe von Kubota<br />

Die neue Generation – die<br />

Super B Baureihe – von Kubota<br />

mit den Typen B 1410 4WD –<br />

14 PS, B 1610 4WD – 16 PS,<br />

BX 2200 2 – od 4 WD – 21 PS<br />

sowie B 2110 4 WD – 21 PS<br />

und B 2410 4WD – 24 PS<br />

beide mit mechanischem oder<br />

stufenlosem Getriebe lassen<br />

für den Benützer keine Wünsche<br />

offen.<br />

Ergebnis weltweiter<br />

Erfahrung<br />

Die Super B Baureihe von<br />

Kubota ist das Ergebnis der<br />

weltweiten Erfahrung, der<br />

modernsten Produktionsstätten und<br />

der strengen Qualitätskontrolle von<br />

Kubota. Einem hochqualifizierten Techniker-Team<br />

von Kubota ist es gelungen,<br />

die vielen praktischen Erfahrungen von<br />

Fachleuten aus den Bereichen <strong>Kommunal</strong>,<br />

Landschaftspflege, Golf, Strassenverwaltung,<br />

Hausverwaltung, Land-<br />

Die neue Generation: Kubota Super B<br />

wirtschaft, Obst- und Gartenbau,<br />

Hobby bei der Konstruktion dieser<br />

neuen Kompakttraktoren mit einfliessen<br />

zu lassen. So wurden gleichzeitig<br />

mit der Konstruktion der Traktore auch<br />

viele Original-Zusatzgeräte wie<br />

Mähwerke, Gras- und Laubsauger,<br />

Fronthydraulik, Frontzapfwelle,<br />

Wirtschafts-Info<br />

Schneeräumschilder, Schneefräsen,<br />

Kehrmaschinen, Komfortkabinen<br />

usw. entwickelt.<br />

Rund ums Jahr<br />

Dieses breite Zusatzgeräteprogramm<br />

ermöglicht, dass die<br />

Kubota B-Traktore rund um das<br />

Jahr wirtschaftlich eingesetzt<br />

werden können. Für weitere<br />

Informationen besuchen Sie uns<br />

im Internet oder fordern Sie Prospektmaterial<br />

an bzw. vereinbaren<br />

Sie eine Vorführung.<br />

Informationen:<br />

Esch-Technik GmbH<br />

Klagenfurter Straße 129<br />

9300 St. Veit/Glan<br />

Tel.: 04212 / 29 60 - 0<br />

1232 Wien<br />

Tel.: 01/616 23 00<br />

www.esch-technik.at<br />

Wunschtraktor für alle Wetter<br />

Qualitätsvertrieb<br />

Rasen- und Grundstückspflege<br />

Es gibt kein schlechtes Wetter, höchstens<br />

eine schlechte Ausrüstung, sagt<br />

man!<br />

Für die John Deere Kompakttraktoren<br />

der Serie 4000 sind jedoch Wetter und<br />

Jahreszeit unerheblich. Mit ihren Twin-<br />

Touch (2-Pedal) Hydrostat oder Power<br />

Reverser (lastschaltbare Wendegetriebe)<br />

sind diese kleinen Flüsterdiesel unübertroffen<br />

in Punkto Hubleistung,Wendigkeit,<br />

Hydraulikleistung und<br />

Bedienungskomfort.<br />

Und mit den zahlreichen Anbaugeräten<br />

sind sie Universalgenies für<br />

jede Jahreszeit. Die neuen <strong>Kommunal</strong>traktoren<br />

der Serie 4000 gibt es in 5<br />

verschiedenen Modellen mit 20-48 PS<br />

Diesel-Motoren und Allradantrieb.<br />

Informationen unter Ihrem Ökotech Infotelefon: 02782/82133-405<br />

www.oekotech.at<br />

KOMMUNAL 59<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

Comm-Unity - Take the chance<br />

Ausbau der<br />

Marktführerschaft<br />

Abgesehen von den inhaltlichen und organisatorischen Stärken der Software<br />

überzeugte die neuen „Mitglieder“ unserer Comm-Unity das umfassende<br />

Betreuungs- und Dienstleistungskonzept.<br />

Knapp sechs Monate nach Firmengründung<br />

und erfolgreichem Auftritt am<br />

österreichischen Gemeindemarkt, baut<br />

der größte österreichische Gemeindesoftwareanbieter<br />

seine Marktführerschaft<br />

im Bundesgebiet weiter aus.<br />

Trotz immer knapper werdender Budgets<br />

der Gemeinden konnten in so kurzer<br />

Zeit 13 Softwareinstallationen über<br />

alle Anwendungsbereiche mit Produkten<br />

von Comm-Unity realisiert werden.<br />

Die Lösungen zeichnen sich neben der<br />

Funktionalität auch durch Komfort in<br />

der Bedienung der Software und durch<br />

zentrale Datenhaltung aus.<br />

Die zentrale Organisation von Daten<br />

ermöglicht ein effizienteres Abarbeiten<br />

von komplexen Vorgängen. Auch kann<br />

die Fehlerquelle im Bereich der<br />

Dateninhalte dadurch um einen<br />

wesentlichen Faktor verringert werden.<br />

„Take the chance” ist das Motto von<br />

Comm-Unity! Nützen Sie Ihre Chance<br />

und kontaktieren Sie uns.<br />

Weiz<br />

Die Bezirkshauptstadt in der Oststeiermark<br />

ist nicht nur durch ELIN eine<br />

Hochburg der österreichischen Elektroindustrie,<br />

sondern bietet als Schul- und<br />

Handelsstadt auch ein breit gefächertes<br />

Bildungs- und Einkaufsangebot. Mit<br />

knapp 10.000 Einwohnern werden<br />

natürlich auch an die Administration<br />

im Rathaus vielfältige Anforderungen<br />

gestellt. Aufgrund dieser Tatsache wurden<br />

die Anforderungen an die Software<br />

im Rathaus immer größer.<br />

60 KOMMUNAL<br />

Anhand einer von Mag. Grünwald<br />

betreuten Ausschreibung ging Comm-<br />

Unity wegen seines optimalen Angebotes<br />

als Bestbieter hervor. Innerhalb kürzester<br />

Zeit war auf Grund eines<br />

genauen Ablaufplanes der EDV-Umstellung<br />

eine vollständige Implementierung<br />

der neuen Software samt dazugehöriger<br />

Datenübernahme möglich.<br />

Schrattenbach<br />

Mit der im Bezirk Neunkirchen gelegenen<br />

Gemeinde Schrattenbach setzt<br />

Comm-Unity einen weiteren Schritt<br />

zum One-Stop-Government, der sich im<br />

Industrieviertel seit geraumer Zeit<br />

immer größerer Beliebtheit erfreut.<br />

Bürgerservice wird somit im wahrsten<br />

Sinne des Wortes groß geschrieben.<br />

Rosegg<br />

Hat man vor fünf Monaten die falsche<br />

EDV-Software für das Gemeindeamt<br />

Rosegg installiert? Diese Frage stand<br />

gleich am Beginn der Gemeinderatssitzung.<br />

Die Gemeinde-Bediensteten listeten<br />

zahlreiche negative Erfahrungswerte<br />

auf und forderten einen Umstieg auf<br />

eine andere Software. Mit nur vier Enthaltungen<br />

wurde für die vollständige<br />

Implementierung der Produktlinie aus<br />

dem Haus Comm-Unity entschieden.<br />

Kohfidisch<br />

… eine Weinbaugemeinde im idyllischen<br />

Südburgenland. Jahrelang war<br />

hier ein EDV-System der Fa. Neuhold<br />

im Einsatz. Aufgrund der zunehmenden<br />

Anforderungen und wegen modernerer<br />

Softwaretechnologien entschlossen<br />

sich die Verantwortlichen zu einem<br />

Systemwechsel. Nach einer sehr kurzen<br />

Umstellungsphase (komplette Datenübernahme,<br />

auch aller Bewegungsdaten,<br />

Einschulung innerhalb von 14 Tagen)<br />

arbeiten die Bediensteten nunmehr zur<br />

vollsten Zufriedenheit. Aufgaben, die<br />

bis zum Wechsel händisch wahrgenommen<br />

werden mussten – wie z.B. Datenaustausch<br />

mit den Banken – werden<br />

nunmehr automationsunterstützt<br />

durchgeführt und erleichtern wesentlich<br />

die tägliche Arbeit.<br />

Informationen:<br />

Comm-Unity EDV GmbH<br />

Steiermark: 03136/800-0<br />

Burgenland: 02682/704 67 00<br />

Kärnten: 0463/387 55 70<br />

Niederösterreich: 0676/546 52 48<br />

eMail: vertrieb@comm-unity.at<br />

E.E.


Eybl Sportbau präsentiert Fußballkunstrasen „TopSoccer“<br />

Im Sturm erobert<br />

Im Sturm erobert! Das wird vom neuen TopSoccer aus Sportlerkreisen verlautbart.<br />

Ein sensationelles, neues System in höchster Qualität tritt den Siegeszug im Fußball an.<br />

TopSoccer ist der Fußballkunstrasen, von dem Spieler behaupten, Sie laufen<br />

„wie auf Wolken“.<br />

Durch die richtige Gummigranulateinstreuung<br />

erzielt man Spieleigenschaften<br />

wie auf einem gut gepflegten<br />

Naturrasenplatz. Der Kraftabbau und<br />

die Ballroll-, und Ballsprungeigenschaften<br />

sind wie beim herkömmlichen Fußballrasen.<br />

Und selbst der härteste Kniefall<br />

macht der Haut nichts aus. Wind<br />

und Wetter lassen den TopSoccer<br />

unberührt – ein Training ist das ganze<br />

Jahr über möglich. So ist zum Beispiel<br />

beim oberösterreichischen Fußballverband<br />

in Linz Anfang März der Schnee<br />

vom Platz entfernt worden. Und die<br />

Nach der Schneeräumung kann der<br />

Platz sofort bespielt werden<br />

Spieler konnten mit dem Training<br />

beginnen. Auch der Frost war dabei<br />

kein Hindernis. Doch nicht nur die Spieler<br />

sind begeistert, auch die Betreiber<br />

haben den Kunstrasen ins Herz geschlossen.<br />

– Die Linien sind fix im Belag integriert<br />

– das heißt: kein Markieren der<br />

Linien mehr und somit fallen keine<br />

Kosten für einen Markierwagen und die<br />

Markierfarbe an. Kein Beregnen mehr -<br />

Der Kunstrasen benötigt fast keine<br />

Pflege, er ist UV-beständig und witterungsunempfindlich.<br />

TopSoccer entspricht den<br />

Anforderungen des ÖISS<br />

Wer einmal auf dem TopSoccer gespielt<br />

hat, wird es immer wieder tun! Immer<br />

voran, wenn’s um Innovationen geht.<br />

Informationen:<br />

Eybl Sportbau GmbH<br />

Magazinstraße 8-10<br />

A-4600 Wels<br />

Tel. 07242/658 36-13<br />

Fax 07242/658 36-13<br />

sport@eys.at<br />

www.eys.cc<br />

Spieleigenschaften wie auf gut gepflegtem<br />

Naturrasenplatz E.E.<br />

KOMMUNAL 61


Wienstrom fließt im mer.<br />

Das weiß auch der<br />

Bürgermeister von Vösendorf<br />

zu schätzen.<br />

Wienstrom bietet Ihnen als starker Partner niedrige Preise, umweltfreundliche Energieerzeugung,<br />

Lichtcontracting und moderne Serviceleistungen. Unser neues <strong>Kommunal</strong>paket<br />

ist eine gute Investition in Ihre Gemeinde. Nutzen Sie unsere langjährige Erfahrung<br />

auch zukünftig. Wir informieren Sie gerne über die Vorteile, die auf Sie warten.<br />

Wienstrom, ein Unternehmen von Wien Energie. Ein Partner der EnergieAllianz Austria.<br />

Bürgermeister<br />

Meinhard Kronister<br />

& (01) 4004-34112 www.wienstrom.at<br />

DA BIN ICH MIR SICHER.


Mobilfunk-Messungen bestätigen:<br />

Salzburger<br />

Milliwatt<br />

flächendeckend<br />

nicht machbar<br />

Die Diskussion, inwieweit niedrigste Grenzwertforderungen<br />

in die Realität umgesetzt werden können oder bereits<br />

umgesetzt wurden, ist nun um wichtige Fakten reicher.<br />

„Was die Netzbetreiber immer offen<br />

sagen, aber manche nicht hören wollen,<br />

ist nun quasi amtlich: Das Salzburger<br />

Milliwatt ist eine politische Forderung,<br />

aber nicht Realität“, stellte Thomas<br />

Barmüller, Geschäftsführer des<br />

Forum Mobilkommunikation, anlässlich<br />

der Veröffentlichung des Messberichts<br />

des Schweizer Bundesamtes für<br />

Kommunikation (BAKOM) fest. Mit<br />

den im Auftrag des BAKOM von den<br />

Austrian Research Centers Seibersdorf<br />

vorgenommenen Messungen an Salzburger<br />

GSM-Basisstationen wurde<br />

überprüft, ob in Salzburg ein flächendeckendes<br />

Mobilfunknetz mit einem<br />

Milliwatt pro Quadratmeter Leistungsflussdichte<br />

existiert oder nicht. Fazit<br />

dieser Messungen: Ein solches GSM-<br />

Netz gibt es nicht und es ist in absehbarer<br />

Zeit auch nicht machbar.<br />

Basis für Versachlichung<br />

Die Messungen an Salzburger GSM-<br />

Basisstationen hatten allein den Zweck<br />

zu prüfen, ob in Salzburg ein flächendeckendes<br />

Mobilfunknetz mit einem<br />

Milliwatt pro Quadratmeter Leistungsflussdichte<br />

existiert – wie oft gegenüber<br />

der Öffentlichkeit behauptet - oder<br />

nicht. Nun zeigt dieser Messbericht,<br />

dass die Aussagen der Netzbetreiber,<br />

sie könnten kein flächendeckendes<br />

Mobilfunknetz unter Einhaltung des<br />

Salzburger Milliwatts aufbauen, der<br />

Wahrheit entspricht: „Dieser Bericht ist<br />

eine gute Basis für die weitere Vorge-<br />

hensweise und ihre Grenzen“, erklärte<br />

dazu Barmüller: „Hoffentlich nutzen<br />

die Salzburger PolitikerInnen diesen<br />

Bericht, um eine Versachlichung der<br />

Mobilfunk-Diskussion einzuleiten“, und<br />

wies darauf hin, dass Briefe der Netzbetreiber,<br />

die den Sachverhalt klar darstellen,<br />

seit Jahren „beharrlich“ von der<br />

Lokalpolitik ignoriert worden sind:<br />

„Betrogen wird dabei aber vor allem<br />

die Bevölkerung, weil eine nicht zu<br />

erfüllende Erwartungshaltung aufgebaut<br />

wird, die auf absehbare Zeit<br />

weder technisch noch wirtschaftlich<br />

realistisch ist“, so Barmüller.<br />

Tranparenz stets<br />

oberstes Gebot<br />

Von Beginn an war Transparenz bei<br />

diesen Messungen oberstes Gebot. Die<br />

zu messenden Standorte wurden nach<br />

Maßgabe genauer durch das BAKOM<br />

festgelegter Auswahlkriterien unter<br />

notarieller Aufsicht in einem Losverfahren<br />

von einem Vertreter der Stadt Salzburg<br />

gezogen, wie überhaupt dieses<br />

Projekt von Anfang an unter Einbindung<br />

der Stadt Salzburg vorangetrieben<br />

worden war. Um für alle interessierten<br />

Personen Korrektheit und Nachvollziehbarkeit<br />

zu gewährleisten,<br />

wurde die Ziehung der Standorte<br />

zuerst unter notarieller Aufsicht durchgeführt<br />

und dann das beglaubigte Protokoll<br />

unter www.fmk.at zusätzlich<br />

auch im Internet veröffentlicht.<br />

E.E.<br />

✃<br />

FMK-Info<br />

Ihre Ansprechpartner:<br />

max.mobil<br />

Mag. Margit Kropik<br />

e-mail:<br />

umwelt@maxmobil.at<br />

Mobilkom Austria<br />

Ing. Johann Jahrmann<br />

e-mail:<br />

umwelt@mobilkom.at<br />

Mag. Claudia Übellacker<br />

e-mail:<br />

umwelt@mobilkom.at<br />

Connect Austria/one<br />

Ing. Johann Killian<br />

e-mail:external.affairs@one.at<br />

tele.ring<br />

Melpomene Kriz<br />

e-mail: melpomene.<br />

kriz@telering.co.at<br />

Allgemeine Informationen:<br />

Forum Mobilkommunikation<br />

Mag. Thomas Barmüller<br />

e-mail: barmueller@fmk.at<br />

KOMMUNAL 63


Wirtschafts-Info<br />

100 Gemeinden vergleichen sich per Internet<br />

Dynamische Gemeinden<br />

Städte und Gemeinden<br />

scheuen den Vergleich nicht<br />

und brauchen ihn auch nicht<br />

zu scheuen, wie die Ergebnisse<br />

des letzten Jahres zeigen.<br />

Gemeinden, welche<br />

heute den Wettbewerb der<br />

freien Wirtschaft haben (zB<br />

Winterdienst, Ausgliederungen),<br />

vergleichen sich untereinander<br />

und über mehrere<br />

Jahre. Wettbewerb als Motor<br />

von Innovation und Evolution<br />

wird von den Gemeinden<br />

durch Vergleichsverfahren<br />

(z. B. Benchmarking)<br />

simuliert.<br />

Der interkommunale Leistungsvergleich<br />

erfolgt freiwillig<br />

durch die vergleichswilligen<br />

Gemeinden selbst<br />

und nicht über Auftrag von<br />

Aufsichtsbehörden.<br />

Um die Verwaltungsvergleiche<br />

auf eine breite Basis von<br />

Kommunen anwenden zu<br />

können, hat sich 2001 eine<br />

Arbeitsgruppe von Gemein-<br />

64 KOMMUNAL<br />

den, Universität Linz,<br />

Gemeindebund, FLGÖ und<br />

Gemdat OÖ (Vorsitz Bürgermeister<br />

Kaspar/Marchtrenk)<br />

mit den Vergleichs-Produkten<br />

und deren Umsetzung<br />

beschäftigt.<br />

Die Gemdat OÖ hat nun<br />

auch den Wünschen der<br />

Gemeinden entsprochen,<br />

den Vergleich mit einem<br />

Internetprogramm durchzuführen.<br />

Damit wird der<br />

Benchmarking-Kreis rasch<br />

auf ganz Österreich ausgedehnt.<br />

Anonyme Vergleiche<br />

sind regional, größenklassenmäßig<br />

und mit weiteren<br />

Kriterien möglich.<br />

Informationen:<br />

Gemdat OÖ<br />

Hr. A. Hovorka<br />

Schiffmannstr. 4<br />

4020 Linz<br />

Tel.: 0732/369 93-0<br />

hovorka@gemdat.at<br />

E.E.<br />

<strong>Kommunal</strong>e Ehrungen<br />

Verdiente Mitbürger sichtbar<br />

zu ehren ist eine gute, zeitgemäße<br />

Tradition der<br />

Gemeinden.<br />

Urkunden von Kapper als Ausdruck<br />

höchster Wertschätzung<br />

Kunstvoll handgeschriebene<br />

oder individuell<br />

gedruckte Urkunden als<br />

Ausdruck höchster Wertschätzung<br />

dokumentieren<br />

die Verdienste der Geehrten.<br />

Diese Schmuckdokumente<br />

liefert Urkunden-<br />

Kapper seit 20 Jahren an<br />

über 1500 Gemeindeämter.<br />

Ebenso an Feuerwehren,<br />

Innungen und Vereine.<br />

Ehrenbürger-, Anerkennungs-,<br />

Partnerschafts-,<br />

Grundsteinlegung-Urkunden<br />

in jedem Format, auf<br />

feinsten Papieren oder echtem<br />

Kalbspergament, mit<br />

Wappen bzw. Logos. Sämtliches<br />

Zubehör wie Mappen,<br />

Rollen, Rahmen, Messingköcher,<br />

Lacksiegel.<br />

Musterbeispiele und Preise<br />

im Internet.<br />

Informationen:<br />

Kapper & Kapper<br />

GmbH., 1050 Wien<br />

Tel.: 01/544 83 23<br />

Fax: 01/544 25 55<br />

e-mail: urkundenkapper@chello.atwww.urkundenkapper.com<br />

EINE STARKE NEUE<br />

PRODUKTLINIE<br />

Seit Generationen ist Briggs & Stratton die erste Wahl bei<br />

Motoren für universelle Anwendungen. Auf der ganzen Welt<br />

Verlassen sich Menschen bei ihrer Arbeit auf unsere Motoren.<br />

Briggs & Stratton ist stolz darauf, nun eine neue Reihe von<br />

Starken Produkten vorzustellen, die das Markenzeichen<br />

der Briggs & Stratton Power Products tragen.<br />

Durch unsere jahrelangen Marktforschungen im Bereich von<br />

Power Products haben wir auch hier die Führungsposition<br />

Erreicht. Unsere dort gewonnenen Erkenntnisse haben wir<br />

In eine Produktlinie umgesetzt, die den unterschiedlichen<br />

Anforderungen des Marktes gerecht wird.<br />

Wir freuen uns, Ihnen eine Auswahl von motorbetriebenen<br />

Produkten in den folgenden Kategorien anzubieten:<br />

GENERATOREN – TRAGBAR und STATIONÄR<br />

PUMPEN<br />

HOCHDRUCKREINIGER<br />

SCHWEISSGERÄTE<br />

In diesen Kategorien bieten wir eine komplette Produktreihe<br />

an, die den Anforderungen des Marktes gerecht wird. Darüber<br />

hinaus können Sie auf die Unterstützung des starken<br />

Netzwerkes von Power-Ptoducts-Servicehändlern mit weltweit<br />

Mehr als 30.000 autorisierten Händlern zählen.<br />

Auskünfte bei Briggs & Stratton ● Pannzaunweg 1 ● 5071 Wals ● Tel. 0662 857 336.0 ● FAX 0662 857 336.4 ● e-mail: office@briggs.at<br />

E.E.


Etesia Hydro 124 Diesel<br />

Eine erweiterte Zubehörpalette<br />

Der HYDRO 124 DIESEL<br />

von ETESIA ist der erste<br />

Aufsitzmäher mit Heckauswurf<br />

und Hochentleerung<br />

und wird vor allem<br />

wegen seiner überragenden<br />

Leistung geschätzt.<br />

Die Anwender schätzen<br />

vor allem: Mähgeschwindigkeit,<br />

Hochentleerung,<br />

Sicherheit, Benutzerkomfort<br />

und Dieselmotor. ETESIA stellt für<br />

eine noch professionellere Verwendung<br />

eine breite Palette an Mehrzweckzubehör<br />

vor.<br />

Der Front-Vertikutierer<br />

(MSC 124)<br />

Zur Beseitigung von Filz und Moos auf<br />

der Rasenfläche. Dadurch kann der<br />

Rasen belüftet werden und das Wasser<br />

und die Nährstoffe, voll ausnützen. Der<br />

Front-Vertikutierer wird an der Vorderseite<br />

des HYDRO 124D montiert. Das<br />

Vertikutiergut wird direkt vom Zwi-<br />

v.l.n.r.u.:<br />

Front-Vertikulierer,<br />

Sprühgerät<br />

und Düngerstreuer.<br />

schenachsmähwerk in einem Arbeitsgang<br />

aufgenommen.<br />

Der Düngerstreuer<br />

(ME 124)<br />

◆ Ideal für das Streuen der Düngemittel<br />

bei der Pflege der Grünflächen<br />

Wirtschafts-Info<br />

oder für das Streuen von Salz oder<br />

Sand während der Winterarbeiten<br />

geeignet.<br />

◆ Einfache und schnelle Einsatzmöglichkeiten<br />

◆ Anbau, Abbau und Aufbewahrung<br />

mit dem Chassis mit drei Schwenkrollen.<br />

Das Sprühgerät<br />

(MP 124)<br />

Ideal für das Versprühen von Flüssigdünger<br />

oder Herbiziden mit dem<br />

Balken oder für das Versprühen von<br />

Dünger mit dem Sprührohr auf die<br />

Beete, die Hecken oder auf die Bäume.<br />

Informationen:<br />

Michael Papst<br />

Handy: 0664/536 65 54<br />

m.papst@papst-co.com<br />

GEWERKSCHAFT DER GEMEINDEBEDIENSTETEN<br />

AHLEN 2002<br />

STIMMT!<br />

8. MAI: WAHLEN 2002<br />

„Gewerkschaftswahlen“, Wahlen der Personalvertretung, Behindertenvertrauenspersonen, Betriebsräte der WStW u. Anstalt der Museen der Stadt Wien<br />

Information: gdg.wahlbuero2002@gdg.oegb.or.at ● Telefon: 01/313 16 - 83 677<br />

Fotos: GdG, Henisch<br />

KOMMUNAL 65<br />

E.E.


KOMMUNALMESSE 2002<br />

Abfallkongress wird der Renner<br />

Vermeiden,<br />

verwerten,<br />

entsorgen<br />

Die Reed Messe Wien präsentiert die neue Umwelttechnikmesse<br />

„Pollutec“, die gemeinsam mit der<br />

<strong>Kommunal</strong>messe / Public Services vom 1. bis 3. Oktober<br />

im Messezentrum Wien. Mit dieser Premiere wird dem<br />

veränderten Abfallaufkommen und steigender<br />

Informationsbedarf in Österreich Rechnung getragen.<br />

Zusätzlich wird ein Internationaler Kongress der Stadt<br />

Wien / MA 48 und ein umfassendes Ausstellungsangebot<br />

zum Schwerpunktthema „Abfall“ diese Thematik<br />

beleuchten.<br />

Mit der neuen<br />

MessekombinationPollutec<br />

und KOM-<br />

MUNAL-<br />

MESSE /<br />

Public Services<br />

wird erstmals<br />

eine<br />

gemeinsame<br />

Branchenplattform<br />

für<br />

die Umwelttechnik<br />

und<br />

den kommunalen Sektor geschaffen.<br />

Der Veranstalter Reed Messe Wien meldet<br />

bereits jetzt reges Brancheninteresse:<br />

„Es ist uns gelungen, mit diesen<br />

beiden neuen Veranstaltungen die<br />

Branchenführer ebenso zu überzeugen<br />

wie die maßgeblichen Vereinigungen<br />

und Verbände.“, sagt Reed Messe Wien-<br />

Geschäftsführer DI Matthias Limbeck.<br />

Die Schwerpunktthemen der Umwelttechnikmesse<br />

Pollutec und der KOM-<br />

MUNALMESSE / Public Services, welche<br />

vom 1. bis 3. Oktober 2002 im<br />

66 KOMMUNAL<br />

«<br />

Es ist uns gelungen, mit<br />

diesen beiden neuen<br />

Veranstaltungen die<br />

Branchenführer zu<br />

überzeugen wie die<br />

maßgeblichen Vereinigungen<br />

und Verbände.<br />

«<br />

DI Matthias Limbeck<br />

Reed Messe Wien-Geschäftsführer<br />

Messezentrum Wien<br />

stattfinden wird sind die<br />

Bereiche Abfall, Energie<br />

und Wasser, und das<br />

umfassende Ausstellungsprogramm<br />

des<br />

neuen Messe-Doppelpacks<br />

wird von zahlreichen<br />

hochkarätigen Rahmenveranstaltungen<br />

ergänzt. Als eines der<br />

zentralen Themen wird<br />

dem Bereich Abfall /<br />

Recycling im Rahmen<br />

der KOMMUNALMESSE / Public Services<br />

besonderes Augenmerk geschenkt.<br />

Abfallaufkommen<br />

in Österreich<br />

In Österreich wird die Abfallwirtschaft<br />

ist als wesentlicher Teil des gesamten<br />

Umweltschutzes gesehen und ist in stetiger<br />

Weiterentwicklung begriffen. Die<br />

Leitlinien der österreichischen Abfallwirtschaftspolitik<br />

sind die vorrangige<br />

Vermeidung von Abfällen, die Verwertung<br />

von nicht vermeidbaren Abfällen<br />

und die Optimierung der endgültigen<br />

Entsorgung. Ab 2004 darf in Österreich<br />

nur noch thermisch oder mechanischbiologisch<br />

vorbehandelter Abfall deponiert<br />

werden. Besonderes Augenmerk<br />

wird auch auf die Verantwortung des<br />

Herstellers gelegt.<br />

Eine Vergleichsstatistik in Wien der<br />

Jahre 2000 und 2001 weist einen Rückgang<br />

des Abfallaufkommens um 4 %<br />

(2001) gegenüber dem Jahr 2000 aus.<br />

In der Summe ergibt sich für das Jahr<br />

2001 ein Gesamtaufkommen an Primäranfall<br />

von 965.000 Tonnen.<br />

Von den 965.000 Tonnen entfällt der<br />

Hauptteil, nämlich 62 %, auf den<br />

Bereich „Mischabfälle“ (Hausmüll,<br />

Sperrmüll, Straßenkehrricht, Sandfangmaterial/<br />

Rechengut). Das sind um 2,4<br />

% weniger als im Jahr 2000. Altstoffe<br />

(Holz, Altpapier, Glas, Metall, Elektrogeräte,<br />

Kunststoffe, Altreifen, Alttextilien)<br />

liegen mit 22 % an zweiter Stelle;<br />

Kompostrohmaterial (Biotonne oder biogene<br />

Abfälle) machen 9% und inerte


KOMMUNALMESSE 2002<br />

Unter dem Titel „Vermeidung kommunaler Abfälle – Konzepte und erfolgreiche Fallbeispiele“ findet erstmals im Rahmen der Pollutec<br />

und KOMMUNALMESSE / Public Services die erfolgreiche alljährliche Fachtagung der Stadt Wien - Magistratsabteilung 48<br />

statt. Vom 2. bis 3. Oktober werden hier wichtige Fragestellungen zur Reduktion der kommunalen Abfallproblematik behandelt.<br />

Abfälle 7% des gesamten Volumens aus.<br />

Problemstoffe, gefährliche Abfälle (Feuerlöscher,<br />

Motor- und Speiseöle/-fette,<br />

Batterien, toxische Abfälle, Kühlgeräte,<br />

Medikamente und Leergebinde etwa)<br />

liegen mit 0,4 % am Schluss und sind<br />

mit minus 4 % ebenfalls rückläufig.<br />

Neue Fachmessen<br />

decken steigenden Info-<br />

Bedarf<br />

Im sensiblen Bereich „Abfall/Recycling“<br />

steigt der Informationsbedarf weiterhin<br />

stetig an, immer komplexere Fragestellungen<br />

sind zu beantworten. Ziel der<br />

Pollutec und der KOMMUNALMESSE /<br />

Public Services ist es, den Wissenstand<br />

über praktikable Lösungen zur Vermeidung<br />

und Verwertung der Abfälle zu<br />

vertiefen und zukunftsweisende<br />

Lösungsansätze zu präsentieren. Die<br />

Angebotspalette reicht dabei von technischer<br />

Ausstattung über Recyclinganlagen<br />

bis hin zu Dienstleistungsunternehmen<br />

der Entsorgungsbranche. Zahlrei-<br />

che nationale und internationale Unternehmen<br />

aus der Branche haben ihre<br />

Teilnahme bereits zugesagt und präsentieren<br />

sich und ihre Produkte im Rahmen<br />

der Fachmesse.<br />

Internationaler Kongress<br />

der Stadt Wien / MA 48<br />

Unter dem Titel „Vermeidung kommunaler<br />

Abfälle – Konzepte und erfolgreiche<br />

Fallbeispiele“ findet erstmals im<br />

Rahmen der Pollutec und KOMMUNAL-<br />

MESSE / Public Services die erfolgreiche<br />

alljährliche Fachtagung der Stadt Wien -<br />

Magistratsabteilung 48 statt. Am 2. und<br />

3. Oktober werden hier wichtige Fragestellungen<br />

zur Reduktion der kommunalen<br />

Abfallproblematik behandelt. Der<br />

thematische Bogen spannt sich dabei<br />

von Verpackungsvermeidung über effiziente<br />

Kommunikation bis hin zu kooperativen<br />

Lösungsansätzen zwischen Kommune<br />

und Wirtschaft. Abgerundet wird<br />

das Programm von Podiumsdiskussionen<br />

und einer Exkursion am 4. Oktober<br />

Informationen zur<br />

KOMMUNALMESSE /<br />

Public Services<br />

www.public-services.at<br />

oder der Info - Hotline<br />

Tel.: 01/72720-523<br />

oder<br />

www.kommunal.at<br />

In der nächsten <strong>Ausgabe</strong><br />

Einer der zentralen Bestandteile dieses<br />

Mega-Events sind die kommunalen<br />

Tagungen. In der nächsten <strong>Ausgabe</strong><br />

finden Sie eine detaillierte<br />

Übersicht, wann welche weitere<br />

Fachtagungen stattfinden.<br />

KOMMUNAL 67


Selbstverwaltung<br />

<strong>Kommunal</strong>e Kulturarbeit unter der Lupe<br />

Umgang mit Kultur ist<br />

Chance der Gemeinde<br />

Die Pflege von Kultur, Bildung und Wissenschaft kann von den Gemeinden im Rahmen<br />

ihrer eigenen Verantwortung geregelt werden, zählt jedoch zu den freiwilligen<br />

Selbstverwaltungsaufgaben. Die bedauerliche Konsequenz ist, dass die kommunale<br />

Kulturarbeit vielfach als nachrangig verstanden wird. Teil 3 der Serie.<br />

◆ Dipl. Ing. Martin B. Atzwanger<br />

Und doch birgt gerade der Umgang mit<br />

Kultur, in einem sehr weiten Sinn verstanden,<br />

Chancen: nicht nur über ein Bild<br />

zu diskutieren, sondern auch über unser<br />

kulturelles Verständnis, über unseren<br />

Umgang miteinander und gegenüber<br />

unserer Umwelt und wie wir den kleinen<br />

und großen Herausforderungen begegnen.<br />

Das Bild und die Attraktivität einer<br />

Gemeinde wird zunehmend von ihrem<br />

gesellschaftlichen und kulturellen Image<br />

geprägt. Können sich die Menschen hier<br />

zu Hause fühlen, sich entfalten, ihr<br />

Leben schöpferisch gestalten. Diese Qualitäten<br />

zählen nicht nur bei der Suche<br />

nach einem Wohnsitz, sondern auch für<br />

die Auswahl als Betriebsstandort.<br />

Die Kulturarbeit ist deshalb ein Spiegelbild<br />

dafür, wie offen und ehrlich das<br />

Gesprächsklima und damit das Gemeindeleben<br />

ist. Hier, wo die Menschen sich<br />

persönlich kennen und treffen ist es am<br />

einfachsten, aber auch am nachhaltigsten<br />

möglich, Altes zu bewahren und<br />

◆ Dipl. Ing. Martin B. Atzwanger ist<br />

Fachautor für <strong>Kommunal</strong>politik<br />

68 KOMMUNAL<br />

trotzdem dem Neuen und Unkonventionellen<br />

zumindest die Chance zu geben,<br />

ernsthaft diskutiert zu werden. Kultur<br />

muss wieder als lebensdurchdringendes<br />

Prinzip verstanden werden.<br />

Was ist Kultur und<br />

Kulturarbeit für uns?<br />

Gesellschaftlicher Wandel, neue Strömungen<br />

und „alte“ Haltungen, mehr Freizeit<br />

und multikulturelles Zusammenleben<br />

sind Ausgangspunkt für eine Diskussion<br />

um die Kultur und ihren Nutzen. Schon<br />

damit wächst das „Kulturbewußtsein“:<br />

Eine Vielzahl von<br />

Initiativen und<br />

Aktivisten in den<br />

unterschiedlich-<br />

sten Bereichen<br />

beleben unsere<br />

Gemeinden und<br />

Städte: Ausstellungen,<br />

Musik-,<br />

Tanz- und Theaterpräsentationen<br />

laden ein,<br />

Gemeindezeitungen,<br />

Bibliotheken<br />

veranstalten ihre Kulturtage, Initiativen<br />

pflegen Diskussionen und Spiele.<br />

Doch um so aktuelle Fragen wie Internet,<br />

„Fernsehkultur“oder Radikalismus, aber<br />

auch die Gesprächskultur in Familien und<br />

Gemeinden und unsere eigene politische<br />

Kultur zu diskutieren, ist das Management<br />

verschiedener Kulturaktivitäten und<br />

das Subventionieren von Einzelaktivitäten<br />

zu wenig.<br />

Kultur: Eine Vielzahl<br />

von Initiativen<br />

und Aktionen in den<br />

unterschiedlichsten<br />

Bereichen beleben<br />

unsere Gemeinden.<br />

Deshalb gilt es das kommunale kulturpolitische<br />

Engagementes zu erweitern, um:<br />

◆ die Nachdenklichkeit der Menschen<br />

anzuregen<br />

◆ die Kommunikation zu fördern<br />

◆ die Entfaltung von Kreativität zu unterstützen.<br />

Kulturarbeit als<br />

Kommunikationsprozeß<br />

Die Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen der<br />

kommunalen Kulturpolitik hat deshalb<br />

einen besonderen Stellenwert. Ihre Aufgabe<br />

ist es, vielfältige Möglichkeiten zur<br />

Kommunikation anzubieten:<br />

über die Entwicklung der<br />

Gemeinde, über alle Formen der<br />

Kunst, über Bildung und , usw..<br />

Örtliches<br />

Kulturkonzept<br />

Kulturpolitik wird ohne klare,<br />

überzeugende Grundsätze und<br />

durchschaubare, praktische<br />

Ziele nicht erfolgreich sein. Sie<br />

benötigt die Einbeziehung der<br />

umfassenden Wirklichkeit einer<br />

Gemeinde (Wirtschaft, Soziales usw.) und<br />

ihrer Außenbeziehungen und -verflechtungen.<br />

Erster Schritt ist die Bestandsaufnahme:<br />

der örtliche Kulturbericht<br />

◆ Welche Personen mit welchen Fähigkeiten<br />

und Interessen leben in der<br />

Gemeinde?<br />

◆ Welche Angebote, Programme, Einrich-


Kulturpolitik wird ohne klare, überzeugende<br />

Grundsätze nicht erfolgreich<br />

sein. Sie benötigt die Einbeziehung der<br />

umfassenden Wirklichkeit einer<br />

Gemeinde.<br />

tungen und Entfaltungsmöglichkeiten<br />

sind vorhanden oder geplant? und ◆ Wie<br />

werden sie angenommen?<br />

◆ Was wird von Seiten der Gemeinde<br />

dazu getan und nach welchen Kriterien<br />

erfolgt dies?<br />

Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den<br />

vorhandenen<br />

(sowohl<br />

gemeindeeigenen<br />

als auch<br />

privaten) Einrichtungen<br />

und Initiativen.<br />

Auch wenn<br />

Events und<br />

Festivals eine<br />

für die<br />

Gemeinde<br />

geeignete Art<br />

der Außenwerbung<br />

sind,<br />

wird die Bevölkerung<br />

damit<br />

zum reinen<br />

Konsumenten<br />

erzogen. Sie<br />

will immer<br />

mehr an Angeboten<br />

und ist<br />

immer seltener<br />

bereit, selbst<br />

aktiv zu wer-<br />

Gemeindeleben im Gespräch<br />

den. Ziele der örtlichen Kulturpolitik sollten<br />

deshalb sein:<br />

◆ Entwickeln eines eigenen Kulturbewußtseins<br />

in und für die Region;<br />

◆ Förderung eines möglichst aktiven und<br />

vielfältigen Gemeinde- und Vereinslebens;<br />

◆ Hilfe zur Selbsthilfe durch die<br />

Gewährung eines „geistigen Schutzraumes“<br />

für kulturelle Initiativen<br />

◆ ein breite gestreutes Instrumentarium<br />

an Förderungen (finanziellen Unterstützung,<br />

benötigte Infrastruktur, administrative<br />

Betreuung durch die Gemeinde, Präsentations-<br />

und Diskussionsmöglichkeiten,<br />

Ankauf oder Auftragswerke, usw.)<br />

Bereiche des<br />

Gemeindekulturlebens<br />

◆ Darstellende und bildende Kunst -<br />

sowohl in der Ausbildung, zum Üben und<br />

Ausführen als auch zur Präsentation und<br />

Einbindung in das Gemeindeleben:<br />

(Musik, Theater, Tanz, Dichtung, Malen<br />

und Bildhauerei, usw.)<br />

◆ Einrichtungen: Museen und Heimathäuser,<br />

aber auch Bibliotheken, Videotheken,<br />

Internetcafe,<br />

◆ Bildung (Kindergärten, Schulen, Volksbildungswerke,Erwachsenenbildungsinstitutionen<br />

und ihre Einbeziehung ins<br />

Gemeindeleben)<br />

◆ Förderungen<br />

◆ Infrastruktur: Probe- und Arbeitsräume,<br />

Auftrittsmöglichkeiten - Synergien<br />

in Gemeindegebäuden nutzen, aber auch<br />

verleihen von technischen Geräten, Sesseln<br />

usw. sowie büromäßige und organisatorischeLei-<br />

◆ Offener Gemeindeabend und auch Gemeinderatsabend<br />

◆ Hearing und Podiumsdiskussion (moderierte<br />

Expertengespräche, pro-contra, zu aktuellen<br />

Fragestellungen)<br />

◆ Kinder- und Jugendgemeinderat<br />

◆ Schülerprojekte und Kooperation mit Bürgerinitiativen<br />

◆ Der Orts-/Gemeinderundgang, Besichtigungen<br />

von Einrichtungen, Initiativen und Betrieben<br />

◆ Ausstellung über aktuelle Projekte in und<br />

von der Gemeinde<br />

◆ Arbeitskreise als Begleitung zu den<br />

Gemeindeausschüssen: Treffen mit örtl. Multiplikatoren,<br />

Vereinsobleuten usw. Entspannte<br />

Situation für spannende Beziehungen<br />

◆ Ortsteil- und Grätzlfeste<br />

◆ Gemeinsame Bildungsfahrten und Exkursionen<br />

◆ Gemeinsam erarbeitete Veröffentlichungen,<br />

Broschüren (Gemeindejahrbuch, usw.)<br />

◆ Informationstätigkeit: von der Gemeindezeitung,<br />

Veranstaltungskalender bis zur<br />

Homepage<br />

stungen: z.B.<br />

Schreib- und<br />

Versandarbeiten,Vervielfältigungen,<br />

bis<br />

hin zur Mitbetreuung<br />

der<br />

Buchhaltung<br />

usw.<br />

◆ Kultursponsoring:<br />

als<br />

Transformator<br />

und Kommunikator<br />

zwischen<br />

Sponsoren<br />

(Betriebe, Banken,Versicherungen,<br />

usw.)<br />

und Vereinen,<br />

Initiativen<br />

◆ Diskussionen,<br />

vor allem<br />

über die kommunaleEntwicklung<br />

Selbstverwaltung<br />

Kulturbeirat und<br />

Arbeitskreise<br />

Gerade wenn Kulturarbeit umfassender<br />

verstanden wird, ist die Bevölkerung<br />

(„wenn wollen wir mit unseren Aktivitäten<br />

und Maßnahmen erreichen?“) einzubinden.<br />

Kaum einer Gemeinde ist es aber möglich,<br />

alle gleichzeitig anzusprechen. Eingeladen<br />

werden deshalb<br />

sogenannte<br />

„Multiplikatoren“:<br />

kommunale Repräsentanten<br />

und Meinungsbildner,<br />

Vertretern der<br />

jeweiligen örtlichen<br />

Vereine und Initiativen,<br />

Interessierte und<br />

Fachleute. Sie repräsentieren<br />

die Wünsche<br />

und Anliegen der<br />

unterschiedlichen<br />

Zielgruppen und sind<br />

ein wesentliches Bindeglied<br />

in der Kommunikation.<br />

Ihre<br />

Betreuung muss kon-<br />

Bürgerbeteiligung<br />

ist nur<br />

dann erfolgreich<br />

wenn die dabei<br />

geäußerten<br />

Anliegen durch<br />

die Bevölkerung<br />

umgesetzt<br />

werden.<br />

tinuierlich, konsequent und nachhaltig<br />

sein und erfolgt im Rahmen von<br />

Arbeitskreisen: zu beachten ist dabei<br />

eine effiziente Sitzungskultur, mit entsprechender<br />

(professioneller) Moderation,<br />

um Leerläufe, Ziellosigkeit und<br />

Selbstpräsentationen zu vermeiden.<br />

Die Kommunikation mit<br />

den BürgerInnen<br />

Bürgerbeteiligung hängt immer mit dem<br />

Anliegen zusammen: „wie ernst nehmen<br />

wir die Anliegen und Anregungen der<br />

Bevölkerung?“ Sie kann jedoch nicht die<br />

Verantwortung der Politik ersetzen und<br />

darf kein Vorwand für Entscheidungsschwächen<br />

sein.<br />

Um die BewohnerInnen im entsprechendem<br />

Ausmaß anzusprechen, einzubinden<br />

und zur Mitwirkung einzuladen ist<br />

ein differenziertes Beteiligungsangebot<br />

erforderlich:<br />

Bürgerbeteiligung ist aber nur dann<br />

erfolgreich wenn die dabei geäußerten<br />

Anliegen, Anregungen und erarbeiteten<br />

Vorschläge, wenn möglich, wieder oder<br />

sogar durch die Bevölkerung, umgesetzt<br />

werden.<br />

Kulturarbeit und Bürgerbeteiligung sind<br />

eine gesellschaftliche Daueraufgabe, sie<br />

können und dürfen daher nicht auf<br />

Augenblicksentscheidungen beschränkt<br />

bleiben. Doch wenn sie ernsthaft angeboten<br />

und verwirklicht werden, sind sie<br />

Grundlage für eine aktives, vielfältiges<br />

und florierendes Gemeindeleben.<br />

KOMMUNAL 69


Wirtschafts-Info<br />

Neue Generation von Bus-Wartehäuschen<br />

Das Warten stilvoll<br />

verschönern<br />

BAUMANN/GLAS/1886 GmbH ist ein<br />

in Osterreich führendes Unternehmen<br />

im Bereich WinterGartenbau und<br />

ObjektBau in Glas/Alu/Holz.<br />

Optimale Einbindung<br />

ins Ortsbild<br />

Nun bietet BAUMANN/GLAS eine neue<br />

Generation von Bus-Wartehäuschen,<br />

die den Wartenden die Zeit bis zum<br />

Eintreffen des öffentlichen Verkehrsmittels<br />

angenehmer und für Kinder verkehrssicherer<br />

machen und sich dabei<br />

optimal in das Orts- und Landschaftsbild<br />

einfügen.<br />

Im modern-alpenländischen Stil gebaut<br />

wird die stabile Holzkonstruktion samt<br />

Schalung, Innensitzbank und Dacheindeckung<br />

(Alpendach-stein) auf die bauseits<br />

errichtete Fundamentplatte montiert.<br />

Die Frontverglasung ist wie die<br />

beiden Seitenflächen in 10 mm ESG<br />

Sicherheitsglas ausgebildet. Pulverbeschichtete<br />

Blechteile komplettieren die<br />

technisch und qualitativ hochwertige<br />

Ausführung der Wartehäuschen von<br />

BAUMANN/GLAS. Das Wartehauschen<br />

wird in zwei Größen hergestellt, wei-<br />

70 KOMMUNAL<br />

Wartehäuschen aus Holz, Alu und Glas<br />

von BAUMANN/GLAS/1886 fügen sich<br />

optimal in das Ortsbild<br />

ters werden Vorgaben im Bereich der<br />

Farbgestaltung von Holz- und Metallteilen<br />

gerne berücksichtigt.<br />

Informationen:<br />

BAUMANN/GLAS/1886<br />

Johann TAUBÖCK<br />

Tel.: 07269/75 61 -261<br />

j. tauboeck@<br />

baumann-glas.at<br />

E.E.


Wiedemayr ist Vertriebspartner in Osttirol<br />

VALTRA X120 an Sillian<br />

Kürzlich konnte durch die Geschäftsführung<br />

der Firmen Valtra GesmbH<br />

und Wiedemayr Landtechnik an die<br />

Gemeinde Sillian/Osttirol ein Valtra<br />

X120-Knicktraktor übergeben werden.<br />

Der Sillianer Gemeinderat entschied<br />

sich für den Ankauf des Valtra X120<br />

nach eingehenden Vergleichen mit Mitbewerbern.<br />

Der große Überhang an<br />

Vorteilen des Valtra X in bezug auf<br />

Wendigkeit, Kompatibilität von Zusatzausrüstungen<br />

und anderen technischen<br />

und qualifizierten Inhalten führte letztlich<br />

zur Kaufentscheidung.<br />

Valtra-spezifische<br />

Vorteile<br />

Der Valtra X basiert auf einem Standardtraktor<br />

der Hi Tech 4-Zylinder-<br />

Baureihe und beinhaltet alle Valtra-spezifischen<br />

Vorteile:<br />

◆ starker 4-Zylinder Valtra Motor<br />

(Sisu), 4,4 l Turbo<br />

◆ 36/36 Gang Wendegetriebe, 3fach<br />

E-Versorgung<br />

Zulaufrohr<br />

für das<br />

häusliche<br />

Abwasser<br />

Zulaufzone<br />

Kleinkläranlagen<br />

Aus Verantwortung für Umwelt, Land und Gemeinde!<br />

Belebungsbecken<br />

Abwasserbelüfter<br />

Lastschaltung, Valtra Hi Tech-<br />

Steuerung und –Funktionen<br />

◆ robustes Chassis mit integriertem<br />

Stahltank 135 l<br />

◆ höchste Hydraulikleistung: 73 l-<br />

Pumpe, 7000 kg Hubkraft<br />

◆ integrierter Valtra-Industriefrontlader<br />

mit Hydraulikpumpe 132 l<br />

Durch die hydrostatische Zentral-Knicklenkung<br />

erhält der Valtra X eine von<br />

keinen Mitbewerbern erreichbare Wendigkeit<br />

und Manövrierfähigkeit.<br />

Die Robustheit und Stabilität des<br />

gesamten Valtra Baukonzeptes ist aus<br />

der Forstwirtschaft bestens bekannt.<br />

Die Gemeinde Sillian setzt den Valtra<br />

X120-<strong>Kommunal</strong> ganz universell für<br />

Schneeräumung, Streudienst, Kehrarbeiten<br />

sowie für Lade- und Transportarbeiten<br />

ein.<br />

In jedem Fall ist jedoch Wendigkeit und<br />

Flexibilität ein gravierender Maßstab.<br />

Geräte und Zubehör wurden von den<br />

Firmen Hauer, Springer und Atzlinger<br />

geliefert und aufgebaut.<br />

Pumpe<br />

Ablaufrohr<br />

für das<br />

gereinigte<br />

Abwasser<br />

Bgm. Erwin Schiffmann, Ludwig Wiedemayr<br />

und Reinhard Schmoll bei der Übergabe des<br />

VALTRA X120<br />

Die Gesamtabwicklung des Geschäftes<br />

wurde von der Firma Wiedemayr Landtechnik,<br />

Heinfels wahrgenommen.<br />

Wiedemayr ist der für Osttirol zuständige<br />

Valtra-Vertiebspartner und wird<br />

die <strong>Kommunal</strong>maschine in Sillian weiterhin<br />

betreuen.<br />

Informationen:<br />

Valtra GesmbH<br />

A-8684 Spital am Semmering<br />

Tel. 03853/348<br />

www.valtra.at<br />

Wiedemayr Landtechnik<br />

A-9920 Heinfels<br />

Tel. 04842/6644<br />

www.wiedemayr.at<br />

Wienerberger Kleinkläranlagen<br />

vollbiologisch – kompakt – vormontiert<br />

Unsere Kleinkläranlage arbeitet nach dem Aufstauprinzip.<br />

Häusliche Abwässer werden<br />

stufenweise gereinigt und anschließend einer Versickerung<br />

oder einem Vorfluter<br />

(Bach) zugeführt.<br />

Vorteile auf einen Blick:<br />

• Kompakte Bauweise<br />

• Einfacher Einbau<br />

• Geringer Wartungsaufwand und Strombedarf<br />

Ihr Ansprechpartner Christian Nageler<br />

Verkaufsleiter Klär- und Abscheidetechnik<br />

T 0664/307 00 32<br />

Wienerberger Alpha Umwelttechnik GmbH, Stadlweg 30/Südring, A-9020 Klagenfurt<br />

T (0463) 31 01 80-12, F (0463) 31 01 80-4, E-Mail: office@wienerberger-alpha.at, www.wienerberger-alpha.at<br />

KOMMUNAL 71<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

NÖ Umweltschutzanstalt in neuem Gewand<br />

Vorzeigeunternehmen<br />

wird privatisiert Tätigkeitsbe-<br />

Die NÖ Umweltschutzanstalt,<br />

die seit mehr als 25<br />

Jahren als Körperschaft<br />

öffentlichen Rechts u.a. im<br />

Dienste von Behörden,<br />

Gemeinden im Landesauftrag<br />

tätig war, wird im April<br />

2002 zur NUA – Niederö-<br />

Luftanalysen: Quantifiziern<br />

von Gerüchen mit kalibrierten<br />

72 KOMMUNAL<br />

sterreichischenUmweltschutzanstalt GmbH.<br />

„Die Tätigkeitsbereiche lassen<br />

sich dadurch erweitern<br />

und wir können flexibler am<br />

Markt agieren“, so der neue<br />

Geschäftsführer, DI Johannes<br />

Fischer.<br />

Anlaufstelle für<br />

Gemeinden<br />

Als „Center of Competence“<br />

steht die NUA auch weiterhin<br />

als unabhängige und<br />

fachlich hochqualifizierte<br />

Anlaufstelle sowohl Gemeinden<br />

und Behörden, als auch<br />

Privatkunden zur Verfügung.<br />

Die Tätigkeiten der NUA<br />

erstrecken sich von Untersuchungen<br />

auf dem Gebiet der<br />

Wasseranalysen (Trink-, Ab-,<br />

reiche der<br />

NUA: Wasseranalysen,<br />

Lärm- und<br />

Luftmessungen<br />

bis hin zu<br />

Strahlenschutz<br />

Bade- und Oberflächenwasser),<br />

über Lärm- und Luftmessungen<br />

bis hin zum<br />

Strahlenschutz.<br />

Abfallwirtschaft<br />

Wichtigster Aufgabenbereich<br />

bleibt nach wie vor die<br />

Abfallwirtschaft. Die NUA<br />

verwaltet 15 Deponien in<br />

Niederösterreich, 4 Kompostieranlagen,<br />

eine Sortieranlage<br />

für Altstoffe und eine<br />

Sickerwasserreinigungsanlage.<br />

Im Jahr 2001 wurden die<br />

Anlagen Hohenruppersdorf,<br />

Ameis und die Abteilung<br />

Abfallwirtschaft in der Zentrale<br />

der NUA in Ma. Enzerdorf<br />

als Entsogungsfachbetrieb<br />

zertifiziert.<br />

Informationen:<br />

NÖ Umweltschutzanstalt<br />

Südstadtzentrum 4<br />

2344 Maria Enzersdorf<br />

Tel.: 02236/ 445 41<br />

Nasen E.E.<br />

1/4 Ins<br />

CZERNY<br />

Filme<br />

beigestellt<br />

Erhaltung wertvoller alter Bäume<br />

Großbaumverpflanzung<br />

Anläßlich des<br />

30jährigen<br />

Bestehens der<br />

Deutschen<br />

Großbaumgesellschaft<br />

wurde im<br />

Februar eine<br />

grenzüberschreitende<br />

Aktion mit<br />

symbolischen<br />

Großbaumverpflanzungen<br />

in<br />

Deutschland,<br />

Frankreich, Italien und<br />

Österreich durchgeführt. Den<br />

Experten der Fa. Steinbauer<br />

aus Wien gelang es dabei<br />

durch die Verpflanzung des<br />

Christusdorn-Baumbestandes<br />

aus dem AKH in den Türkenschanzpark,<br />

über die symbolische<br />

Bedeutung hinaus,<br />

wertvollen Altbaumbestand<br />

zu retten. Die Fa. Steinbauer<br />

konnte ihre Kompetenz<br />

bereits bei zahlreichen ande-<br />

Großbaumverpflanzung<br />

mittels<br />

Spezialfahrzeug<br />

ren erfolgreich durchgeführten<br />

Projekten unter<br />

Beweis stellen: Die<br />

Großbaumpflanzung<br />

der Baumallee beim<br />

Museumsquartier zählt<br />

dazu ebenso wie die<br />

Schaffung eines schattigen<br />

Gastgartens in der<br />

Schwechater Brauerei<br />

oder die per Hubschrauberdurchgeführte<br />

Pflanzung eines<br />

riesigen Baumes im<br />

schwer zugänglichen<br />

Innenhof des Landhauses<br />

in St. Pölten.<br />

Informationen:<br />

Steinbauer Gartengestaltung<br />

- Baumpflege -<br />

Dachbegrünung<br />

Favoritenstr. 50<br />

1040 Wien<br />

Tel.: 01/ 505 80 10<br />

Fax: 01/ 505 90 53<br />

http://www.steinbauer.at<br />

E.E.


ISEKI SGR Rückauswurfmäher<br />

Herausragende Effizienz<br />

bei der Grassammlung<br />

Der SGR ist ein brandneu entwickelter<br />

Aufsitzmäher. Er ist der erste Rückauswurfmäher<br />

mit Dieselmotor, einer<br />

Schneidbreite von 1,22 m und 1,37 m<br />

sowie einem hohen kippbaren Sammelbehälter,<br />

den es auf dem Markt gibt.<br />

Die ursprünglichen Iseki-Grassammler<br />

mit ihrem integrierten Design sind<br />

nahe am Aufsitzmäher befestigt, was<br />

eine wirksame und mühelose Sammlung<br />

bewirkt. Der Ventilator saugt das<br />

gemähte Gras aus dem Schneiddeck<br />

und bläst es in den Behälter. Ein niedriger<br />

und ein hoher kippbarer Sammelbehälter<br />

sind erhältlich, beide mit einer<br />

Kapazität von 500 l.<br />

SGR 17<br />

Sparsam im Verbrauch,<br />

effizient in der Leistung<br />

Der Iseki 3-Zylinder-Dieselmotor ist für<br />

hohe Leistung bei niedrigen Kosten<br />

ausgelegt – der ideale Motor für stundenlange,<br />

schwere Arbeit. Die täglichen<br />

Wartungspunkte wurden auf das Mindestmaß<br />

reduziert und befinden sich<br />

alle einfach in Reichweite. Das<br />

Schneiddeck kann mit einem Fingerdruck<br />

über einen Schalter angehoben<br />

und abgesenkt werden. Der Wendekreis<br />

ist sehr klein, um leichtes Mähen um<br />

Bäume und andere Hindernisse herum<br />

zu ermöglichen.<br />

Zuverlässigkeit<br />

Garantie für Qualität und Zuverlässigkeit:<br />

Eine Gelenkwelle überträgt die<br />

Motorkraft mit vollständiger Effizienz<br />

zu den Klingen der Mähmaschine,<br />

selbst auf rauhem und unebenem<br />

Gelände. Eine abgeschlossene Haube<br />

isoliert den Motor und den Kühler, um<br />

sogar in der heißesten und staubigsten<br />

Umgebung störungsfreien Betrieb zu<br />

liefern. Das Schneiddeck ist durch eine<br />

bewegliche Verbindung in einem soliden<br />

Chassis eingehängt. Der Aufbau<br />

des Rahmens ist derart, daß die<br />

Maschine selbst mit dem härtesten<br />

Gelände fertig wird.<br />

Komfort<br />

Die Lenkung fühlt sich bemerkenswert<br />

leicht an und für optimalen Komfort<br />

sind der SGR 19 und der SGR 22 standardmäßig<br />

mit Servolenkung ausgerüstet<br />

(Option beim SGR 17). Das<br />

hydrostatische Getriebe (HAST) mit<br />

zwei Fahrtrichtungspedalen ermöglicht<br />

die stufenlose Geschwindigkeitswahl.<br />

Ausgezeichnete<br />

Schnittqualität<br />

Sowohl der SGR 17, der SGR 19, als<br />

auch der SGR 22 kann entweder mit<br />

einem 1,22 m, bzw. einem 1,37 m breiten<br />

Rückauswurf-Mäherdeck oder<br />

einem 1,37 m breiten Mulchdeck ausgestattet<br />

werden. Die Messer werden von<br />

einem strebsamen Zapfwellenantrieb<br />

(PTO) angetrieben. Sie können mit dem<br />

Schneiden anfangen, während Sie noch<br />

in Bewegung sind, daher brauchen Sie<br />

nicht anzuhalten, bevor Sie die Messer<br />

einstellen. Das Mähdeck folgt dem<br />

Umriß des Rasens, und zwar aufgrund<br />

der Laufräder, die das Mähdeck tragen.<br />

Das Schneiddeck kann zur leichten Reinigung<br />

und Wartung abgenommen werden.<br />

Im unwahrscheinlichen Falle, daß<br />

der Kanal zwischen dem Mähdeck und<br />

dem Bläser mit Gras verstopft ist, wird<br />

das Problem durch Bedienung des „Einstopfhebels“<br />

leicht gelöst.<br />

Die neue Aufsitzmäher werden ab Juni<br />

bei der AZ-Road-Show österreichweit<br />

vorgestellt.<br />

Informationen:<br />

AZ-TECH<br />

Carlbergergasse 66<br />

1230 Wien<br />

Tel.: 01/863 03-0<br />

Fax: 01/863 03-310<br />

E-Mail: office@zimmer.at<br />

www.zimmer.at<br />

E.E.<br />

Wirtschafts-Info<br />

Rasen- und<br />

Grundstückspflege<br />

ISEKI TF SERIE<br />

ISEKI TF <strong>Kommunal</strong>traktoren bieten eine äußerst<br />

kompakte Bauweise und sind in Verbindung mit<br />

den Zubehörkomponenten die idealen Traktoren<br />

für österreichische Gemeinden.<br />

AEBI MFH 2200<br />

Profi Splittkehrmaschine<br />

– saubere Luft auch beim Splittkehren<br />

– Kehrbreite 2.4 m<br />

AUSTROWAREN-ZIMMER HandelsgmbH<br />

1230 Wien, Carlbergergasse 66<br />

Tel. 01/86303–6, Fax. 01/86303–240<br />

e-mail: office az-tech.at<br />

www.az-tech.at<br />

KOMMUNAL 73


Der Weg nach<br />

Kyoto führt über<br />

die Donaustadt.<br />

><br />

MIT DEM ABKOMMEN VON KYOTO hat sich fast die ganze Welt dazu verpflichtet,<br />

der Umweltverschmutzung klare Grenzen zu setzen. Wien Energie tut dies bereits<br />

seit langer Zeit und setzt auf KWK, die Kraft-Wärme-Kopplung. Die vier Wiener Wärmekraftwerke,<br />

ein brandneues davon in Donaustadt, produzieren mit KWK nämlich nicht nur Strom, sondern<br />

gleichzeitig auch Fernwärme. Das erhöht den Nutzungsgrad und senkt die Umweltbelastung.<br />

Und das sollten wir uns auch in Zukunft leisten.<br />

Nähere Informationen unter: WWW.WIENENERGIE.AT<br />

Wien Energie, ein Partner der EnergieAllianz Austria.<br />

WIENSTROM<br />

WIENGAS<br />

FERNWÄRME WIEN<br />

DA BIN ICH MIR SICHER.


KOMMUNAL<br />

CHRONIK<br />

Aktion „Schutzengel“: Tempo-Anzeigen bremsen Raser<br />

Für Gemeinden kostenlos<br />

ST. PÖLTEN<br />

Das Ergebnis einer Aktion der<br />

Gemeinde Langenlois zeigte,<br />

dass je nach Geschwindigkeitsniveau<br />

durch mobile<br />

Tempoanzeigen eine tatsächliche<br />

Reduktion erreichbar ist.<br />

Die Lenker fahren bei einer<br />

Tempoanzeige langsamer,<br />

weil sie sich ihrer derzeit zu<br />

hohen Geschwindigkeit nicht<br />

bewusst sind (92 Prozent)<br />

oder weil sie glauben, dass<br />

eine Kontrolle durch die Exekutive<br />

stattfinden wird (37<br />

EU versus FF<br />

Sind die Helme<br />

EU-Sache?<br />

BRÜSSEL<br />

„Bürokratischer Nonsens!“<br />

Klipp und klar nahm Bgm.<br />

Walter Zimper, Vizepräs. des<br />

Österr. Gemeindebundes und<br />

des Rates der Gemeinden und<br />

Regionen Europas RGRE, zu<br />

einem Papier Stellung, in dem<br />

uns die EU die Breite und<br />

Größe unserer Feuerwehrhelme<br />

vorschreiben will.<br />

Tourismusanalyse: Winter 2001/2002<br />

WIEN<br />

Von November 2001 bis<br />

Februar 2002 sind die Tourismusumsätze<br />

nach vorläufigen<br />

Berechnungen um 5,3% angestiegen.<br />

Zuwächse erzielten<br />

das Burgenland (+13,8%),<br />

Salzburg (+6,6%), Tirol<br />

Tourismus: Gemeinden wichtigster Partner<br />

Ökotourismus 2002<br />

BERLIN<br />

Österreich wird die Chancen,<br />

die sich durch das Jahr der<br />

Berge ergeben, auch durch<br />

internationale Initiativen<br />

wahrnehmen. „Der Ökotourismus,<br />

ein zweites Schwerpunktthema<br />

des Jahres 2002,<br />

wird eine große Herausforderung<br />

für die nachhaltige Entwicklung<br />

in Österreich“,<br />

erklärte Bgm. Matthias<br />

Krenn, Vizepräsident der<br />

WKÖsterreich, auf der Tourismusbörse<br />

ITB in Berlin. Dem<br />

hohen Anteil der Tourismus-<br />

Prozent). 94 Prozent geben<br />

an, dass sie ihre Geschwindigkeit<br />

bei einer Tempoanzeige<br />

tatsächlich verringern. Die<br />

Tempoanzeigen wirken daher<br />

vor allem dort, wo sich die<br />

Leute untereinander kennen -<br />

wie z.B. in Siedlungsgebieten<br />

oder vor Schulen.<br />

Auf Grund dieser Werte hat<br />

das Land Niederösterreich im<br />

Rahmen der Aktion „Schutzengel“<br />

30 mobile Tempoanzeigen<br />

mit Datenerfassung<br />

gekauft. Diese Geräte stellt<br />

und Freizeitwirtschaft am BIP<br />

tragen, wie Krenn sagte, in<br />

einem Tourismusland wie<br />

Österreich auch die Gemeinden<br />

Rechnung. Den Abgaben<br />

der Betriebe stehen Gemeindeaufwendungen<br />

für den<br />

Tourismus in doppelter Höhe<br />

gegenüber. Bei Gesamtinvestitionen<br />

der Gemeinden von<br />

3,4 Mrd. € sind 2,4 Mrd. tourismusrelevant.<br />

Krenn erinnerte<br />

in diesem Zusammenhang<br />

an die enormen<br />

Anstrengungen der Gemeinden<br />

für sauberes Wasser.<br />

das Land gemeinsam mit dem<br />

ÖAMTC allen nö. Gemeinden<br />

kostenlos zur Verfügung. Die<br />

erhobenen Daten (Geschwindigkeit,<br />

Fahrzeuganzahl,<br />

Datum und Zeit) können im<br />

Internet abgerufen werden<br />

und den Gemeinden als wichtige<br />

Grundlage für die Verkehrsplanung<br />

dienen.<br />

Gemeinden, die daran interessiert<br />

sind, können sich unter<br />

www.noe.gv.at/schutzengel<br />

für die nächste Entlehnung<br />

anmelden.<br />

Steigerung um fünf Prozent<br />

(+6,2%), Oberösterreich<br />

(+5,7%) und die Steiermark<br />

(+5,4%). Unterdurchschnittliche<br />

Zuwächse verbuchten Vorarlberg<br />

(+4,2%) und Kärnten<br />

(+3%). Die Umsätze Wiens<br />

und Niederösterreichs stagnierten.<br />

<strong>Kommunal</strong>e Anstrengungen<br />

besorgen für die<br />

Touristen die saubere<br />

Umwelt und die gepflegte<br />

Landschaft.<br />

Die mobile Anzeige „verringert“<br />

bei 94 Prozent der<br />

Autofahrer das Tempo.<br />

ISO 14001<br />

Krems als Erste<br />

ausgezeichet<br />

KREMS<br />

Der Magistrat Krems ist die<br />

erste städtische Verwaltung<br />

Österreichs, die flächendeckend<br />

ein Umweltmanagement-System<br />

eingeführt hat<br />

und nun nach der ISO 14001-<br />

Norm zertifiziert wurde.<br />

„Krems hat damit einmal<br />

mehr seinen innovativen Charakter<br />

unter Beweis gestellt“,<br />

so Wolfgang Sobotka.<br />

Regionalmanagements<br />

4 Mio Bürger in<br />

1.832 Gemeinden<br />

„betreut“<br />

FRIEDERSBACH<br />

Mitte April trafen sich die<br />

Regionalmanager von insgesamt<br />

31 Regionalmanagements<br />

aus ganz Österreich<br />

zum ersten großen Treffen in<br />

Friedersbach bei Zwettl.<br />

Österreichweit werden von<br />

diesen Regionalmanagements<br />

mit 171 Mitarbeitern<br />

1.832 Gemeinden mit<br />

4.443.452 Einwohnern<br />

betreut.


»<br />

Frauen in der <strong>Kommunal</strong>politik<br />

Lienz<br />

Stadt der Arbeit<br />

Seit dem Februar dieses Jahres ist<br />

die Lienzer Bürgermeisterin Helga<br />

Öffentliche<br />

Machne Vertreterin des österreichi-<br />

Abt.<br />

schen Städtebundes im AdR, im<br />

Ausschuss für Soziales Wirtschaft<br />

Fotos:<br />

und den ländlichen Raum. Alle<br />

Helga Machne, Bürgermeisterin in Lienz<br />

Am Anfang ging ein<br />

Aufschrei durch Lienz<br />

Aktiv, kontaktfreudig, tatkräftig und mit enormem Durchhaltevermögen ausgestattet<br />

ist die Lienzer Bürgermeisterin ein wahrer Glückstreffer für die Gemeinde. Das musste<br />

sie aber erst mühsam beweisen. Zweiter Teil der KOMMUNAL Serie über Österreichs<br />

Bürgermeisterinnen.<br />

◆ KOMMUNAL-Eigenbericht von Theresia Kandler<br />

„Da ging ein Aufschrei durch die Bevölkerung,<br />

als bekannt wurde, dass ich das<br />

Bürgermeisteramt übernehmen sollte“,<br />

erinnert sich Helga Machne, seit nunmehr<br />

acht Jahren Oberhaupt der Stadt Lienz,<br />

an ihre harten Anfänge. „Man traute es<br />

Anfangs wollte man meine<br />

Aufgabe erreichen, aber ich bin<br />

eine Kämpferin und spiele wie<br />

beim Tennis bis zum Ende.<br />

Helga Machne über ihre Anfänge<br />

einer Frau einfach nicht zu. Auch die<br />

Medien stellten sich gegen mich.“ Entsprechend<br />

schwer wurde es ihr gemacht.<br />

Der damalige Bürgermeister sei 1994 aus<br />

Gesundheitsgründen überraschend<br />

zurückgetreten und in der Stadt-VP habe<br />

es kein besonderes „Griss“ um den Bürgermeistertitel<br />

gegeben. Sie selbst habe<br />

zu der Zeit schon acht Jahre dem<br />

Gemeinderat angehört, davon zwei als<br />

76 KOMMUNAL<br />

«<br />

Stadträtin. Die Bürgermeister-Direktwahl,<br />

damals nur in Tirol üblich, war aufgehoben<br />

worden und somit nicht möglich. Die<br />

politischen Gegner versuchten, die Wahl<br />

zu verhindern bis zum erwarteten Parlamentsbeschluss.<br />

Doch der Verfassungsgerichtshof<br />

entschied, die Bürgermeisterwahl<br />

müsse angesetzt werden. Bei der<br />

Wahl verließen zehn von 21 Gemeinderäten<br />

den Saal und mit den zehn VP-Stimmen<br />

wurde Helga Machne schließlich<br />

Bürgermeisterin. Damit war es aber noch<br />

nicht ausgestanden: „Ich bin sehr oft<br />

angezeigt worden, die Kriminalpolizei ist<br />

aus und ein gegangen, es gab jede Menge<br />

Aufsichtsbeschwerden. Ich hab trotzdem<br />

meine Arbeit gemacht und erstaunlicherweise<br />

immer wieder Leute gefunden, die<br />

die Beschlüsse mitgetragen haben. So<br />

habe ich alle Budgets durchgebracht.“<br />

Der Kampf lohnte sich<br />

Zum Glück waren in diesen harten Jahren<br />

ihre drei Kinder nicht mehr zu<br />

Hause, denn diesen hätte sie die<br />

Angriffe auf ihre Person nicht zumuten<br />

wollen. Dafür habe ihr Mann sie unterstützt<br />

und ermutigt. Aufgeben wollte<br />

sie um keinen Preis: „Das wollte man ja<br />

erreichen, aber ich bin eine Kämpferin<br />

und spiele wie beim Tennis bis zum<br />

Ende.“<br />

Heute ist alles anders. Ihre Fraktion hat<br />

die absolute Mehrheit im Gemeinderat,<br />

sie erhielt bei der letzten Wahl 1998 im<br />

ersten Wahlgang 60 Prozent der Stimmen<br />

- gegen sechs kandidierende Männer.<br />

Und - kleine Genugtuung - jene<br />

Mandatare, die sie extrem attackierten,<br />

wurden abgewählt. Die Kritiker waren<br />

verstummt, die Bürgermeisterin<br />

erleichtert: „Seither geht es sehr gut<br />

und ich kann meine gesamte Kapazität<br />

und Leistungskraft für die Stadt und<br />

auch für andere Funktionen einsetzen.“<br />

Gerade die Widrigkeiten der ersten Zeit<br />

ließen die tatkräftige und entschlossene<br />

Bürgermeisterin auf ein Erfolgsrezept<br />

stoßen, dem sie heute ihre Beliebtheit<br />

und ihre Anerkennung verdankt:<br />

„Wenn ich merkte, dass ich einen


Beschluss im Gemeinderat nicht durchbekomme,<br />

spreche ich mit der Bevölkerung<br />

direkt, halte Bürgerversammlungen<br />

in den jeweiligen Ortsteilen ab und<br />

stelle den Leuten das Projekt vor. Und<br />

wenn die Bevölkerung etwas will,<br />

stimmt der Gemeinderat nicht dagegen.“<br />

Oft seien es einfach Fehlinformationen,<br />

die die BürgerInnen gegen<br />

bestimmte Vorhaben aufbrächten.<br />

Seit die Querschüsse, die sich, wie<br />

Helga Machne betont, nicht gegen ihre<br />

Partei oder gegen sie als Person richteten,<br />

sondern einfach gegen die Tatsache,<br />

dass sie eine Frau ist, Vergangenheit<br />

sind, bleibt der Bürgermeisterin<br />

mehr Kraft und Energie für ihre eigentlichen<br />

Aufgaben. „Ich bin immer für die<br />

Menschen da, sie können jederzeit zu<br />

mir kommen und ich versuche,<br />

Ansprechpartnerin für alle zu sein,“<br />

erklärt sie ihre jetzige Beliebtheit.<br />

Sprechstunde auch auf<br />

der Straße<br />

Sie fährt mit dem Fahrrad ins Rathaus<br />

und kann dabei schon einen Teil der<br />

Sprechstunde erledigen, wenn die<br />

Leute sie auf der Straße ansprechen.<br />

Zudem sehe sie dann gleich, was erledigt<br />

werden müsse. „Ich brauche den<br />

Kontakt mit den Menschen, nur im<br />

Büro zu sitzen, liegt mir nicht. Das<br />

Schöne an der <strong>Kommunal</strong>politik ist ja,<br />

dass man direkt etwas verändern und<br />

»<br />

gestalten<br />

kann.“<br />

Ich brauche den Dass es so<br />

Kontakt mit den wenige<br />

Frauen in<br />

Menschen, nur im<br />

der Kom-<br />

Büro zu sitzen, munalpolitik<br />

und so<br />

liegt mir nicht.<br />

ganz beson-<br />

Das Schöne an der ders wenige<br />

<strong>Kommunal</strong>politik Bürgermeisterinnen<br />

ist ja, dass man gibt, erklärt<br />

direkt etwas<br />

sie mit der<br />

Tatsache,<br />

verändern und<br />

«<br />

dass Frauen<br />

gestalten kann. die Unterstützung<br />

Helga Machne<br />

der Männer<br />

über die <strong>Kommunal</strong>politik bräuchten,<br />

die ja die<br />

wichtigen Positionen innehaben.<br />

Seit dem Februar dieses Jahres ist die<br />

Lienzer Bürgermeisterin Vertreterin des<br />

österreichischen Städtebundes im AdR,<br />

im Ausschuss für Soziales Wirtschaft<br />

und den ländlichen Raum bei der EU in<br />

Brüssel. Eine Aufgabe, die ihr ebenfalls<br />

am Herzen liegt.<br />

Lienz im Porträt<br />

Die Bezirkshauptstadt an der Isel zählt<br />

etwa 13.000 Einwohner und verzeichnete<br />

bei der Volkszählung 2001 mit etwa<br />

drei Prozent einen geringen Zuwachs.<br />

Lienz ist eine Handels- und Gewerbestadt<br />

sowie eine Schul- und Verwaltungsstadt.<br />

Mehrere größere Industriebetriebe<br />

bieten ausreichend Arbeitsplätze.<br />

Eine breitgefächerte und ausgewogene<br />

Struktur sichert die Einnahmen.<br />

Den Tourismus beurteilt die Bürgermeisterin<br />

als „Schlag auf dem Kaffee“.<br />

Gerade im Fremdenverkehr bestehe aber<br />

noch Potential und auch Nachholbedarf.<br />

Die Stadt ist Handels- und Gewerbezentrum<br />

für 100.000 Menschen, da keine<br />

Landeshauptstadt in der Nähe liegt.<br />

Der EU-Beitritt Österreichs brachte der<br />

Region Vorteile. Viele Kunden kommen<br />

wegen des breiten Angebots an Handelsunternehmen<br />

auch aus Südtirol,<br />

während früher die Osttiroler nach Italien<br />

einkaufen fuhren. Einige Südtiroler<br />

Unternehmen aus der High-Tech-Branche<br />

haben sich in Lienz niedergelassen,<br />

teils der günstigen Grundstückpreise<br />

wegen, aber auch, weil eine gut ausgebildete<br />

Jugend, Absolventen der HTL für<br />

Maschinenbau und Elektrotechnik, als<br />

Arbeitskräfte zur Verfügung steht. Im<br />

nächsten Jahr soll eine Fachhochschule -<br />

FHS-Seminare gab es auch bisher schon<br />

- eröffnet werden, die Richtung wird<br />

gemeinsam mit der Wirtschaft beschlossen.<br />

Die Stadt betreibt mit der Stadtmarkting-Abteilung<br />

und dem Cityring der<br />

Frauen in der <strong>Kommunal</strong>politik<br />

Lienz aus der Luft: Eingebettet zwischen dem Defreggen-<br />

Massiv und den Lienzer Dolomiten liegt es wie ein Juwel<br />

in den Alpen. Rechts die Liebburg, einer der schönsten Rathäuser Österreichs.<br />

Wirtschaft intensives Marketing das<br />

gesamte Jahr über, wie Christkindlmarkt<br />

oder Ostern in Lienz. Ein Rad-Package<br />

mit zahlreichen touristischen Angeboten<br />

erwies sich als besonders erfolgreich.<br />

Der Stadtmarkting Lienz mit seinen 30<br />

Marktteilnehmern und den 24 Fachgeschäften<br />

und Betrieben bietet einen<br />

umfangreichen Angebots- und Warenmix<br />

im Stadtzentrum. Die Kombination<br />

zwischen bäuerlichem Angebot und den<br />

Leistungen der Handels- und Gewerbebetriebe<br />

macht den besonderen Reiz des<br />

in dieser Form erstmals in Österreich<br />

umgesetzten Innenstadtmarktes aus.<br />

Auch das kulturelle und sportliche Angebot<br />

ist vielfältig. Ab 18. Mai wird eine<br />

große Albin Egger-Lienz Ausstellung im<br />

Museum Schloss Bruck zu sehen sein.<br />

Ein herausragendes Projekt der letzten<br />

Zeit ist „Stadtwärme Lienz“, das größte<br />

österreichische Fernheizwerk auf Basis<br />

von Biomasse und Solarenergie. Es<br />

wurde von der TIWAG (Tiroler Wasserkraft<br />

AG) und der Steirischen Fernwärme<br />

GmbH errichtet, die Stadt Lienz<br />

ist daran gering beteiligt. Nach Fertigstellung<br />

werden 60 Prozent aller Häuser<br />

und Objekte der Stadt - insgesamt 900 -<br />

mit Fernwärme versorgt. Die Netzlänge<br />

wird 37 Kilometer und der Wärmeverkauf<br />

60 GWh pro Jahr betragen. Im<br />

Februar wurde das Projekt mit dem<br />

Energy Globe Austria 2002 ausgezeichnet.<br />

Der Energy Globe prämiert herausragende<br />

Lösungen im Bereich Energie-<br />

Effizienz und erneuerbare Energieträger.<br />

KOMMUNAL 77


Jubiläum<br />

Der dienstälteste Bürgermeister feierte 40-jähriges Amtsjubiläum<br />

Eine Institution der<br />

<strong>Kommunal</strong>politik<br />

Er ist der dienstälteste Ortschef von Österreich. Seit Ende März 1962 ist Kurt<br />

Schagerer Bürgermeister der Marktgemeinde Pitten im südlichen Niederösterreich.<br />

Seither steuert der wortgewaltige <strong>Kommunal</strong>politiker das Gemeindeschiff durch die<br />

Stürme der Zeit. Am 13. April 2002 wurde im Rahmen eines Festaktes gefeiert.<br />

KOMMUNAL gratuliert.<br />

Mitte April rüstete der Ort zum Fest für<br />

das 40-jährige Dienstjubiläum des SPÖ-<br />

Ortschefs. Neben den zahlreichen Gratulanten<br />

aus dem kommunalpolitischen<br />

Bereich konnte die<br />

Marktgemeinde Pitten<br />

auch die Gemeindebundvizepräsidenten<br />

Bgm. Anton Koczur<br />

und Prof. Walter<br />

Zimper sowie Generalsekretär<br />

Dr. Robert<br />

Hink und Landeshauptmann-Stellvertreterin<br />

Heidemarie<br />

Onodi sowie den<br />

Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll<br />

begrüßen, der es sich nicht nehmen ließ,<br />

eine „Institution der <strong>Kommunal</strong>politik<br />

sowie „einen der Großen Niederösterreichs<br />

zu feiern, dessen Währung nicht<br />

das Geld, sondern immer das Herz für<br />

seine Bürger war und ist“.<br />

Bereits 47 Jahre ist Kurt Schagerer in<br />

seiner Gemeinde kommunalpolitisch<br />

tätig, seit 29. März 1962 hält er als Bür-<br />

78 KOMMUNAL<br />

»<br />

100 Jahre alt<br />

werden, damit ich<br />

miterleben kann,<br />

wie Pitten dann<br />

aussieht.<br />

Kurt Schagerers<br />

Wunsch für die<br />

Zukunft<br />

Kurt Schagerer „einst und jetzt“: In den 60-ern beim Besuch von<br />

Bundespräsident Franz Jonas (in Hintergrund Kardinal Dr. Franz<br />

König) und Mitte April, als Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll dem<br />

Jubilar einen echten „Pröll-Wein“ überreichte.<br />

germeister das Ruder des Gemeindeschiffes<br />

fest in der Hand. Begonnen hat<br />

der Vater von fünf Kindern als „Verlegenheits-Bürgermeister“,<br />

elfmal gewann er seit<br />

damals das Vertrauen<br />

seiner Bürger, zehnmal<br />

davon immer mit Stimmengewinn.<br />

Sein<br />

Geheimnis? „Ich war<br />

«<br />

immer mit dem Herz<br />

dabei“ sagt der Jubilar,<br />

der für das Bürgermeisteramt<br />

vor allem Ehrlichkeit,<br />

das „mit den<br />

Leuten reden“ und die<br />

Lösung von Problemen<br />

am wichtigsten hält. Und Probleme gab<br />

es für den Routinier während seiner<br />

Rekord-Amtszeit wahrlich genug zu<br />

lösen. Der Kampf gegen Hochwasser und<br />

Erbebenschäden, die Renovierung von<br />

fünf Kirchen, Felssicherungsarbeiten am<br />

Pittner Schlossberg, die Entsorgung von<br />

Sprengstoff-Altlasten aus dem stillgelegten<br />

Bergwerk der Gemeinde sind nur<br />

einige Schlagwörter aus seiner Bürger-<br />

meisterbilanz, eine stolze Bilanz, auf die<br />

der gestandene <strong>Kommunal</strong>politiker<br />

zurückblicken kann. Vor allem auch seine<br />

Aktivitäten im Bereich der Müllbeseitigung<br />

wirkten weit über seine Gemeindegrenze<br />

hinaus, da er als Obmann des<br />

regionalen Abfallwirtschaftsverbandes als<br />

einer der ersten ein richtungs- und wegweisendes<br />

Entsorgungsmodell mitentwickelte,<br />

das heute den Bürgern der<br />

Region die „kostengünstigste“ Müllentsorgung<br />

Niederösterreichs bietet.<br />

Die Kraft für seine langjährige Dienstzeit<br />

bekam Schagerer von seiner Familie, vor<br />

allem von seiner Frau, mit der er bereits<br />

seit über 46 Jahren verheiratet ist. Zum<br />

Jubiläum setzte ihm seine Marktgemeinde<br />

Pitten ein Denkmal und<br />

benannte den Park nach ihm. Seine Verbundenheit<br />

und Nähe zu Pitten zeigt<br />

sich aber nicht nur durch dieses<br />

Geschenk. Auf die Frage, worauf sich<br />

der Jubilar Schagerer noch freuen<br />

würde, lächelt der junggebliebene 71er<br />

und antwortet: „100 Jahre alt werden,<br />

damit ich miterleben kann, wie Pitten<br />

dann aussieht....!“<br />

Foto: Sabine Blecha


»<br />

„Wer sich in der Gemeinde wohl fühlt,<br />

fühlt sich auch als Staatsbürger wohl.“<br />

Mit dieser Behauptung leitete Präsident<br />

Bgm. Franz Steininger seine Antrittsrede<br />

beim Oberösterreichischen Gemeindetag<br />

ein, und erfreute damit natürlich die rund<br />

750 Teilnehmer im Toscana Congress in<br />

Gmunden. Er werde sich bemühen, dass<br />

der Gemeindebund weiterhin als dienstleistungsorientierte,<br />

überparteiliche Interessenvertretung<br />

agiert und als Stimme<br />

der bürgernächsten Ebene die vielseitigen<br />

Anliegen dementsprechend vertritt. Der<br />

bisherige 1. Vizepräsident Franz Steininger,<br />

Bürgermeister der Marktgemeinde<br />

Garsten, war mit 94,5 Prozent der abgegebenen<br />

Stimmen gewählt worden. Er<br />

löste damit Ehrenpräsident Günther Pumberger<br />

ab. Pumberger formulierte in sei-<br />

ner Abschiedsrede, dass es ihm in den<br />

vergangenen zehn Jahren an der Spitze<br />

des OÖ Gemeindebundes darum gegangen<br />

sei, Helfer der Gemeinden zu sein<br />

und den OÖ Gemeindebund als schlagkräftige<br />

überparteiliche Organisation weiterzuführen<br />

und auszubauen.<br />

Heisser Platz<br />

Für rege Diskussionen unter den Teilnehmern<br />

sorgte das Referat des Leiters<br />

des Linzer Meinungsforschungsinstituts<br />

Market, Dr. Werner Beutelmeyer, zum<br />

Thema „ Die Zukunft der Gemeinden -<br />

Trends in der <strong>Kommunal</strong>politik“. Dr.<br />

Beutelmeyer bezeichnete die Gemeinde<br />

als politischen „hot spot“. Der heiße<br />

Platz der Zukunft werde dort passieren,<br />

wo die Politik zum Angreifen sei. „Die<br />

Masse weicht der Individualität und die<br />

Versorgungsgesellschaft wird zur Erlebnisgesellschaft“,<br />

meinte Beutelmeyer<br />

und sah daher als Zukunftsmotto<br />

„Schwedisierung und nicht Amerikanisierung“.<br />

Trends in der<br />

<strong>Kommunal</strong>politik<br />

Mit dem Motto des diesjährigen Gemeindetages<br />

„Neue Zeiten - Neue Chancen“<br />

konfrontiert stellte der Präsident des<br />

Österreichischen Gemeindebundes, Bgm.<br />

Helmut Mödlhammer fest, dass sich die<br />

Gemeinden zunehmend zu Dienstleistern<br />

entwickeln müssen und vermehrt Service-<br />

und Auskunftsleistungen zu erbringen<br />

haben. Landeshauptmann Dr. Josef<br />

Pühringer meinte dazu, dass zwar<br />

„gewisse Veränderungen eintreten werden,<br />

die Grundfunktionen der Gemeinde<br />

aber immer gleich bleiben müssten,<br />

damit sich die Menschen in den Gemeinden<br />

zuhause fühlen können“. Landesrat<br />

Josef Ackerl brachte zum Ausdruck, dass<br />

eine bessere finanzielle Ausstattung der<br />

Gemeinden erforderlich sei. Da auch die<br />

Umlagen ständig zunehmen, müsse sich<br />

der nächste Finanzausgleich stärker an<br />

den Bedürfnissen der Gemeinden orien-<br />

OÖ Gemeindetag 2002<br />

Sichtlich erleichtert übergab<br />

Ehrenpräsident Günther<br />

Pumberger dem neu gewählten<br />

Präsidenten des OÖ Gemeindebundes,<br />

Franz Steininger, die<br />

„Neuen Zeiten“ und damit die<br />

„Neuen Chancen“ für<br />

Oberösterreichs Gemeinden.<br />

OÖ Gemeindetag: Die Zukunft der Gemeinden<br />

Politische „Hot Spots“<br />

Unter dem Motto „Neue Zeiten - Neue Chancen“ fand am 21. März 2002 der<br />

diesjährige OÖ Gemeindetag in Gmunden statt. Im Rahmen der Veranstaltung wurde<br />

Bgm. Franz Steininger zum neuen Präsidenten des OÖ Gemeindebundes gewählt.<br />

Von Verwaltungseinheiten zu<br />

Bürgerserviceeinrichtungen.<br />

Franz Steininger<br />

Bürgermeister von Garsten und neuer<br />

Präsident des OÖ Gemeindebundes<br />

«<br />

tieren, damit den Gemeinden genügend<br />

Geld für die Erfüllung ihrer Aufgaben zur<br />

Verfügung steht.<br />

Michael Zimper<br />

Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer<br />

zeichnet Ehrenpräsidenten Günther<br />

Pumberger mit dem Ehrenring aus<br />

<strong>Kommunal</strong>politiker von<br />

europäischem Format<br />

Günther Pumberger wurde am Oberösterreichischen<br />

Gemeindetag gleich doppelt<br />

ausgezeichnet. Seine überaus erfolgreiche<br />

zehnjährige Führung des OÖ<br />

Gemeindebundes würdigten die Delegierten<br />

mit der höchsten Auszeichnung, die<br />

der Gemeindebund zu vergeben hat, und<br />

ernannten den Bgm.a.D. aus Eberschwang<br />

zum Ehrenpräsidenten des OÖ<br />

Gemeindebundes. Gleichzeitig wurde der<br />

Ehrenpräsident mit dem Ehrenring ausgezeichnet.<br />

Landeshauptmann Dr.<br />

Pühringer würdigte in seiner Laudatio<br />

Präsident Pumberger als „<strong>Kommunal</strong>politiker<br />

von europäischem Format“.<br />

KOMMUNAL 79


Aus den Bundesländern<br />

80 KOMMUNAL<br />

BURGENLAND<br />

Rechts unten die verschiedenen Sprach-Wahlmöglichkeiten<br />

Eine europäische Homepage<br />

Pinkafeld fünfsprachig im Netz<br />

PINKAFELD<br />

In Pinkafeld wurde die neue<br />

fünfsprachige Homepage der<br />

Stadtgemeinde vorgestellt.<br />

Sie informiert neben Deutsch<br />

auf Kroatisch, Slowenisch,<br />

Slowakisch, Ungarisch und<br />

Englisch.<br />

Auf der neugestalteten<br />

KÄRNTEN<br />

Neue Fachhochschule<br />

Geplanter Start<br />

nächstes Jahr<br />

WOLFSBERG<br />

2003 soll in Wolfsberg im<br />

Rahmen der Fachhochschule<br />

Technikum die Studienrichtung<br />

Innovation Engineering<br />

und Management starten.<br />

Das Projekt ist eine Kooperation<br />

mit der schwedischen<br />

Universität Halmstad.<br />

Noch im Frühjahr werde der<br />

entsprechende Antrag beim<br />

Fachhochschulrat abgegeben,<br />

gab der Wolfsberger<br />

Bürgermeister Gerhard Seifried<br />

bekannt.<br />

Geplanter Start sei im<br />

Herbst 2003. Falls die<br />

Genehmigung länger auf<br />

sich warten lasse, werde im<br />

nächsten Jahr in jedem Fall<br />

mit einem Pilotprojekt<br />

begonnen, so Seifried.<br />

Homepage gibt es neben<br />

einer Fülle von Stadtinformationen<br />

auch Formulare und<br />

Anträge zum Herunterladen.<br />

Mit dieser mehrsprachigen<br />

Homepage will Pinkafeld<br />

seine Offenheit und Kontaktfreudigkeit<br />

unter Beweis<br />

stellen.<br />

KLAGENFURT/GREIFENBURG<br />

Seit mehr als 30 Jahren sind<br />

die Planungen für den Ausbau<br />

der Drautalstraße im ca.<br />

28 km langen Abschnitt<br />

Obergottesfeld -Dellach im<br />

Gange. LH Haider erreichte<br />

jetzt in Wien 62,1 Mio. Euro<br />

(855 Millionen Schilling) als<br />

Sonderfinanzierung für diesen<br />

Ausbau. Zuvor war es zu<br />

einer Info-Veranstaltung über<br />

die Streckenführung gekommen.<br />

„Die Finanzierung ist gesichert,<br />

jetzt bauen wir dort,<br />

wo alles unstrittig ist“,<br />

erklärte Haider und versicherte,<br />

nicht über die Bevölkerung<br />

„drüberzufahren“,<br />

sondern auf gemeinsame<br />

Lösungen zu setzen.<br />

Verkehrsreferent Dörfler versicherte,<br />

dass es sicher keine<br />

4-Parteien-Einigung: Senkung des Wahlalters<br />

Wählen mit 16 ist jetzt fix<br />

EISENSTADT<br />

Burgenländische Jugendliche<br />

können bei Gemeinderatsund<br />

Bürgermeisterwahlen<br />

bereits ab dem 16. Lebensjahr<br />

wählen. Außerdem wird das<br />

passive Wahlalter für Gemeinderats-<br />

und Landtagswahlen<br />

von 19 auf 18 Jahre gesenkt.<br />

Darauf einigten sich alle vier<br />

Landtagsparteien.<br />

Am 23. Juli ist der Stichtag<br />

für die Gemeinderatswahlen,<br />

um alle vorgeschriebenen Fristen<br />

zu wahren, muss das<br />

Gesetz acht Wochen vorher<br />

im Landtag beschlossen werden.<br />

Jetzt sei der Landtagspräsident<br />

gefordert, eine entsprechende<br />

Landtagssitzung<br />

zu terminisieren, erklärt dazu<br />

Gemeindereferent Steindl.<br />

Eine Änderung wird es auch<br />

bei der Wohnsitzregelung<br />

geben. Bisher mussten für die<br />

Ausübung des Wahlrechtes<br />

von vier vorgegebenen Kriterien<br />

zwei erfüllt werden. Jetzt<br />

wurde beschlossen, dass<br />

Transitstrecke, sondern eine<br />

„drautal-gerechte“ Straße<br />

werde. Dörfler: „Verkehrsadern<br />

sind Wohlstandsadern“.<br />

Während man sich in Steinfeld<br />

und Berg auf bahnparallel<br />

laufende Trassenführungen<br />

einigte, gibt es in Greifenburg<br />

einen Gemeinderatsbeschluß<br />

für eine doppelt so<br />

teure Tunnelvariante, für die<br />

es allerdings noch keine<br />

Finanzierung gibt. Haider<br />

betonte, dass man gegen den<br />

Willen der Bevölkerung<br />

nichts verwirklichen werde,<br />

doch sollte es längere Zeit zu<br />

keiner Entscheidung kommen,<br />

könnte man das Geld<br />

auch für ein Projekt in einer<br />

anderen Kärntner Region einsetzen.<br />

Seitens der Planung<br />

versicherte Ing. Kermer, dass<br />

unabhängig von allen anderen<br />

Kriterien nur wahlberechtigt<br />

ist, wer in einer Gemeinde<br />

polizeilich gemeldet ist.<br />

Gemeinderatswahlen<br />

Der Wahlkampf<br />

2002 läuft<br />

WINDEN AM SEE<br />

Die Vorbereitungen auf die<br />

Gemeinderatswahlen am 6.<br />

Oktober 2002 laufen bereits<br />

auf Hochtouren. In Winden<br />

am See fand die erste von<br />

vier Regionalkonferenzen<br />

des sozialdemokratischen<br />

Gemeindevertreterverbandes<br />

statt. Der Terminkalender<br />

mit den verschiedenen Fristen,<br />

Allgemeines zur Wahl<br />

und Tipps für den Wahlkampf<br />

vor Ort, ist bereits<br />

erschienen und in den meisten<br />

Gemeinden<br />

sind bereits die<br />

Vorwahlen<br />

abgeschlossen.<br />

62,1 Millionen Euro für den Ausbau der Drautalstraße<br />

Lösung für Greifenburg-Tunnel noch offen<br />

die B 100 sicher nicht zur von<br />

vielen Anrainern befürchteten<br />

Transitstrecke werde.<br />

„Fiesta“ in Kärnten<br />

Stier donnerte<br />

durch Altstadt<br />

KLAGENFURT<br />

Dramatische Szenen spielten<br />

sich Mitte März in der Klagenfurter<br />

Innenstadt ab. Ein<br />

Stier, der beim Abladen aus<br />

dem Schlachthof ausgebrochen<br />

war stürmte á la „Fiesta<br />

Pamplona“ durch die<br />

Straßen. Das Tier verletzte<br />

auf seiner Flucht zwei Passanten<br />

mit den Hörnern, bis<br />

es schlussendlich von Revierinspektor<br />

Klaus Prieler<br />

mit einem gezielten<br />

Schuss „erlegt“<br />

wurde.


Postpartner: Länger offen,<br />

mehr Service für die Bürger.<br />

Postpartner<br />

Land fördert<br />

jeden mit 3.920 €<br />

ST. PÖLTEN<br />

Noch bis Mitte dieses Jahres<br />

werden Postpartner die Aufgaben<br />

von Postämtern übernehmen.<br />

Die Investitionskosten,<br />

die sie zur Einrichtung<br />

einer Postdienststelle tätigen<br />

müssen, werden zu 40 Prozent<br />

vom Land durch einen<br />

einmaligen Zuschuss gefördert,<br />

60 Prozent der Kosten<br />

trägt die Post AG.<br />

Der einmalige Landeszuschuss<br />

pro Postpartner<br />

beträgt 3.920 Euro. Nach derzeitigen<br />

Schätzungen wird<br />

mit einem Gesamtaufwand<br />

für die Aktion von rund<br />

470.000 Euro gerechnet.<br />

OBERÖSTERREICH<br />

NIEDERÖSTERREICH<br />

ALLENTSTEIG / EDELBACH<br />

Im „Aussiedlermuseum“ in<br />

der Stadtgemeinde Allentsteig<br />

wird damit begonnen, die<br />

Geschichte des einstigen<br />

Kriegsgefangenenlagers Edelbach<br />

zu dokumentieren. Die<br />

Aufarbeitung der Geschichte<br />

des „Oflag XVII A Edelbach“<br />

wurde vor wenigen Jahren<br />

ins Rollen gebracht: Auf<br />

einem Dachboden in Merkenbrechts<br />

wurde ein Koffer<br />

aus dem Besitz des französischen<br />

Oberstleutnants<br />

Armand Oldrà gefunden und<br />

zunächst im Aussiedlermuseum<br />

als Relikt dieses Lagers<br />

gezeigt. Nachforschungen im<br />

Jahr 1996 ergaben, dass sich<br />

Oldrà im Alter von 83 Jahren<br />

bester Gesundheit erfreute. Er<br />

wurde nach Österreich eingeladen,<br />

öffnete den Koffer im<br />

Rahmen einer kleinen Feier<br />

und begann die unglaubliche<br />

Geschichte des Lagers zu<br />

22 Millionen Euro jährlich mehr<br />

Schuldenfreies Land pumpt<br />

Geld in Gemeinden<br />

LINZ<br />

Das Land Oberösterreich ist<br />

seit dem Verkauf von Wohnbauförderungsdarlehen<br />

um<br />

1,532 Millionen Euro am 22.<br />

März offiziell Schuldenfrei.<br />

Vom Erlös benötigte man<br />

jedoch nur ungefähr ein<br />

Drittel, um die Landesschulden<br />

abzudecken. Der neue<br />

finanzielle Spielraum<br />

kommt neben den Bereichen<br />

Bildung, Soziales und Verkehr<br />

vor allem auch den<br />

Gemeinden zu gute. Das<br />

Land habe das Gemeindereferat<br />

entschuldet, diesem<br />

stünden nun jährlich rund<br />

22 Millionen Euro mehr zur<br />

Verfügung. Dadurch könne<br />

das Gemeindereferat jetzt<br />

um 15 Prozent mehr für Projekte<br />

zur Verfügung stellen,<br />

so Landesrat Josef Ackerl. In<br />

Auf den Spuren französischer Kriegsgefangener<br />

Gemeinde stellt Relikte aus<br />

vielen Fällen bedeute das<br />

zügigere Errichtung von<br />

Gemeinde- und Siedlungsstraßen<br />

und Güterwegen,<br />

mehr Mittel für den Schulbau,<br />

für Alten- und Pflegeheime<br />

und für Feuerwehren.<br />

Gemeinden droht<br />

Schuldturm<br />

Während das Land und<br />

das Gemeindereferat<br />

die „totale Entschuldung“<br />

zelebrierte,<br />

drückt Oberösterreichs<br />

Gemeinden eine Schuldenlast<br />

in der Höhe von<br />

1,85 Millionen Euro.<br />

Rund drei Viertel der<br />

Verbindlichkeiten resultieren<br />

dabei aus niedrig<br />

verzinslichen Darlehen<br />

aus dem Wasserwirtschaftsfonds.<br />

erzählen. Dort waren bis zu<br />

5.000 französische Offiziere<br />

interniert, die bei Hitlers<br />

Frankreich-Feldzug 1940 und<br />

später in Gefangenschaft<br />

geraten waren. Die Franzosen<br />

hielten ihre militärische Hierarchie<br />

im Waldviertler Lager<br />

völlig aufrecht und wurden<br />

auf Grund ihres militärischen<br />

Ranges nicht zur Arbeit herangezogen.<br />

Sie nutzten ihre<br />

reichliche Freizeit dazu, um<br />

einen regelrechten Universitätsbetrieb<br />

aufzuziehen.<br />

Schwerpunkt dieser "Kriegsgefangenenuniversität"<br />

waren<br />

geologische Untersuchungen,<br />

von denen einige später in<br />

Frankreich als Dissertationen<br />

anerkannt wurden. Nach<br />

Ende des Zweiten Weltkrieges<br />

und nach Rückkehr der Franzosen<br />

in ihre Heimat wurden<br />

die Lagerbaracken geschleift,<br />

das Bundesheer errichtete<br />

dort ein Munitionslager.<br />

Telefonsex-Tätersuche<br />

Spannung im<br />

Gemeindeamt<br />

PREGARTEN<br />

Noch immer ist nicht geklärt,<br />

wer vom Gemeindeamt Pregarten<br />

aus heimlich teure<br />

Sex-Hotlines angerufen hat.<br />

Die 20 Gemeindebediensteten<br />

fordern eine rasche Aufklärung<br />

der delikaten Angelegenheit.<br />

Mit einem offenen<br />

Brief hat sich jetzt der Dienststellenausschuss,<br />

das ist<br />

sozusagen der Betriebsrat der<br />

Pregartener Gemeindemitarbeiter,<br />

zu Wort gemeldet. Der<br />

Vorfall hat sich bereits im<br />

Jahr 2000 ereignet, ein<br />

Unbekannter hatte von<br />

einem Gemeindetelefon aus<br />

mehrmals eine Sex-Hotline<br />

angerufen. Die Kosten in der<br />

Höhe von rund 3.600 Euro<br />

musste die Gemeinde bezahlen.<br />

Bis heute ist nicht geklärt<br />

ist, wer die schlüpfrigen Telefonate<br />

geführt hat.<br />

Aus den Bundesländern<br />

Verbrennen im Freien<br />

Ausnahmen vom<br />

Verbot<br />

ST. PÖLTEN<br />

Ein Bundesgesetz verbietet<br />

seit 1993 das Verbrennen<br />

von biogenem Material, z.B.<br />

von Stroh und Holz, im<br />

Freien. Die Ausnahmen<br />

regelt wieder eine Verordnung<br />

des NÖ Landeshauptmannes.<br />

Das Gesetz und die Ausnahmen,<br />

die in NÖ gelten,<br />

werden der Öffentlichkeit<br />

zur Kenntnis gebracht, weil<br />

traditionellerweise im<br />

Frühjahr vor allem bei<br />

Gemeinden und der Landesregierungangefragt<br />

wird.<br />

Interessant ist das deshalb,<br />

weil bei Übertretungen Strafen<br />

von bis zu 3.633 Euro<br />

verhängt werden<br />

können.<br />

Rückfragehinweis:<br />

Niederösterreichische<br />

Landesregierung,<br />

Tel: 02742/9005-0<br />

Trinkwasser<br />

Konzepte zur<br />

Sicherung<br />

LINZ<br />

Grundsatz sei die Sicherung<br />

der nachhaltigen Trinkwasserversorgung<br />

in qualitativer und<br />

quantitativer Hinsicht sowie<br />

die Beibehaltung der Eigentumsverhältnisse<br />

in kommunaler<br />

oder genossenschaftlicher<br />

Hand. Weiters werde<br />

eine weitere Kostenreduzierung<br />

zur Effizienzsteigerung<br />

und zum Erreichen geringstmöglicherWasserbezugsgebühren<br />

und die Sicherung der<br />

kleinräumigen Trinkwasserversorgungsstrukturangestrebt.<br />

Soweit LR Achatz in<br />

einer Landtagssitzung zur<br />

Sicherung des Trinkwassers<br />

Anfang April. „In Oberösterreich<br />

stammt das<br />

Trinkwasser zu mehr<br />

als 99 % aus Grundund<br />

Quellwasser, so<br />

Achatz weiter.<br />

KOMMUNAL 81


Aus den Bundesländern<br />

82 KOMMUNAL<br />

SALZBURG<br />

Hinweiszeichen<br />

Kommunen sollen<br />

vorsichtig sein<br />

SALZBURG<br />

Ist es nun erlaubt, unter einer<br />

Ortstafel auf der selben<br />

Anbringungsvorrichtung eine<br />

Zusatztafel zu montieren oder<br />

nicht? Darüber herrscht nach<br />

wie vor Unklarheit, weshalb<br />

Verkehrsreferent Blachfellner<br />

das Bundesministerium für<br />

Verkehr um Aufklärung<br />

ersucht hat. Bisher sah die<br />

gesetzliche Regelung vor, dass<br />

nach der Straßenverkehrsordnung<br />

(StVO) die Anbringung<br />

einer grünen Tafel mit der<br />

weißen Aufschrift „Erholungsdorf“<br />

unter der Ortstafel ausdrücklich<br />

erlaubt ist. Es ist<br />

aber völlig unklar, ob damit<br />

jede andere Form der Anbringung<br />

einer Hinweistafel<br />

unzulässig ist, führte Blachfellner<br />

aus. Bis zur Klärung<br />

dieses rechtlichen Problems,<br />

empfiehlt Blachfellner den<br />

Gemeinden bis auf weiteres,<br />

bei Ortstafeln keine sonstigen<br />

Hinweiszeichen, die nicht in<br />

der StVO geregelt sind, zu<br />

montieren.<br />

STEIERMARK<br />

Digitale Kataster<br />

418.000 € für<br />

Gemeinden<br />

GRAZ<br />

Elf Gemeinden erhalten für<br />

die Digitalisierung ihrer<br />

Katastermappen insgesamt<br />

rund 418.000 Euro. Diesen<br />

Betrag gab die Steiermärkische<br />

Landesregierung frei.<br />

Die Voraussetzungen für die<br />

Umstellung hatten die<br />

Gemeinden Brodingberg,<br />

Hof-Präbach, Zerlach, Ilz,<br />

Großklein, Heimschuh, Lang,<br />

Seggauberg, Tillmitsch, Hof<br />

bei Straden und Nitscha<br />

erbracht. In einem 1998<br />

beschlossenen Projekt fördert<br />

die Steiermark die Digitalisierung<br />

der Katastermappen.<br />

Für 2002 sind dafür 1,09<br />

Mio. Euro vorgesehen.<br />

Gemeindefinanzen<br />

Gemeinden<br />

drohen dem<br />

Bund mit Klage<br />

SALZBURG<br />

Die Bundesregierung solle<br />

endlich das den Gemeinden<br />

zustehende Geld auszahlen.<br />

Andernfalls würden diese<br />

rechtliche Schritte einleiten.<br />

Das kündigt Helmut Mödlhammer<br />

an, der Bürgermeister<br />

von Hallwang und Präsident<br />

des österreichischen<br />

Gemeindebundes. Mödlhammer<br />

richtete beim Gemeinde-<br />

Kongress der Salzburger Sparkasse<br />

eine deutliche Warnung<br />

an das Finanzministerium in<br />

Wien. Die Skepsis bei Steuergeschenken<br />

an die Bürger teilt<br />

Mödlhammer mit Finanzminister<br />

Karlheinz Grasser. Sonst<br />

sind die Beziehungen zwischen<br />

dem Bund und Österreichs<br />

den Gemeinden eher<br />

abgekühlt:<br />

„Es ist wieder eine Eiszeit ausgebrochen,<br />

vor allem mit dem<br />

Finanzminister - weil die<br />

Finanzlage unserer Gemeinden<br />

alles andere als rosig ist.“<br />

Impulsprogramm des Landes<br />

Keine Rückzahlungen<br />

für Gemeinden<br />

SALZBURG<br />

Der Salzburger Gemeindeverband<br />

begrüßte Ende März<br />

das von der Landesregierung<br />

beschlossene Sofort-Impulsprogramm,<br />

das als Schwerpunkt<br />

zehn Mio. € für die<br />

Vorfinanzierung von dringenden<br />

Gemeindeprojekten enthält.<br />

Damit würde nicht nur<br />

die Finanzsituation der<br />

Gemeinden entlastet, sondern<br />

auch ein echter Anstoß<br />

zur Ankurbelung der Bauwirtschaft<br />

gesetzt, so<br />

Gemeindeverbandspräsident<br />

Bgm. Helmut Mödlhammer.<br />

Nicht nur dafür sprach Mödlhammer<br />

LH Schausberger<br />

Dank aus, sondern auch für<br />

dessen klare Haltung in der<br />

Frage der Rückzahlung der<br />

Steuer-Mehreinnahmen. Für<br />

die Gemeinden, die aufgrund<br />

eines Vorzieheffektes bei der<br />

Einkommenssteuer ein kräftiges<br />

Plus bei den Bundesertragsanteilen<br />

hatten, komme<br />

Benchmarking von Bürgerservicestellen<br />

Steiermark ist Vorreiter<br />

GRAZ<br />

Die Steiermärkische Vorreiterrolle<br />

bestätigte eine im<br />

Herbst 2001 fertiggestellte<br />

Studie, die in einem Vergleich<br />

die Bezirks-, <strong>Kommunal</strong>-,<br />

Landes- und Bundesverwaltungengegenüberstellte.<br />

„Öffentliche Verwaltung<br />

heißt nicht nur Verantwortung<br />

dafür zu tragen,<br />

dass das öffentliche Leben in<br />

geordneten Bahnen abläuft,<br />

sondern auch den Bürgern<br />

Hilfestellung anzubieten, zu<br />

unterstützten, zu beraten<br />

und Auskunft zu geben“,<br />

wie LH Klasnic in einer Pressekonferenz<br />

betonte.<br />

Zu den Bürgerbüros gehört<br />

die schnellere Abwicklung<br />

von Verfahren, Kompetente<br />

Anprechpersonen und das<br />

One-Stop-Shop-Prinzip.<br />

Wie LH Klasnic ausführte,<br />

feiert die Steiermark „das<br />

fünfjährige Bestandsjubiläum<br />

des ersten österreichischen<br />

Bürgerbüros in<br />

der BH Fürstenfeld.“ Weitere<br />

Büros wurden in Hartberg,<br />

Fürstenfeld, Murau und<br />

Gröbming eingerichtet. In<br />

Bruck an der Mur, Liezen<br />

und Judenburg sind Bürgerservicebüros<br />

in Planung.<br />

In diesem Zusammenhang<br />

hat das Grazer Büro für Bürgerberatung,<br />

das 1985 eingerichtet<br />

wurde, eine neue<br />

Telefonnummer bekommen:<br />

0810-900-222 zum Ortstarif.<br />

es nicht in Frage, diese an den<br />

Bund zurückzuzahlen. WIFO-<br />

Untersuchungen haben mittlereweise<br />

bewiesen, dass die<br />

Mehreinnahmen aus einem<br />

Vorzieheffekt kommen, weil<br />

die Erträge von Jänner bis<br />

März stark rückläufig seien.<br />

Allein die Salzburger Gemeinden<br />

wären mit rund 15 Mio.<br />

€ betroffen. Geld, welches<br />

dringen für die Erreichung<br />

des Null-Defizits und zu notwendigen<br />

Investitionen<br />

gebraucht werde. Nun liegt es<br />

am Land, die zugesagten<br />

zehn Mio. € rasch und<br />

unbürokratisch freizugeben.<br />

Eine Untersuchung der Wirtschaftsuni<br />

Wien hat nämlich<br />

ergeben, das Gemeinde-Investitionen<br />

am arbeitsplatzwirksamsten<br />

sind: Mit 70.000 €<br />

sichern die Gemeinde 1,6,<br />

Private nur 1,1<br />

Arbeitsplätze pro<br />

Jahr<br />

Euro-Brücken<br />

Symbol für<br />

geeintes Europa<br />

EDELSBACH / BRÜSSEL<br />

„Mit diesen Brücken hat<br />

Edelsbach anschaulich<br />

gemacht, wie man sich die<br />

auf den Euro-Scheinen abgebildeten<br />

Brücken vorstellen<br />

muß“, sprach EU-Präsident<br />

a.D. Jaques Santer bei der<br />

Eröffnung der Brücken-Ausstellung<br />

im EU-Parlament.<br />

Die Leiterin des Edelsbacher<br />

Brückenmuseums, Renate<br />

Theissl, hatte nur nach Bildern<br />

ein maßstabsgetreues<br />

Modell angefertigt. Alles,<br />

was in Brüssel Rang<br />

und Namen hat,<br />

bewunderte dieses<br />

und andere<br />

Modelle.


Tirols Gemeinden können, dank der Landesregierung, wieder<br />

ihre Taschen füllen<br />

Unterstützung für Gemeindeprojekte<br />

LR Streiter: „Über 2 Mio. €<br />

für 71 Gemeinden!”<br />

INNSBRUCK<br />

Bedarfszuweisungen von<br />

über zwei Millionen Euro<br />

genehmigte die Regierung<br />

auf Antrag von LR Konrad<br />

Streiter für öffentliche Projekte<br />

in 71 Tiroler Gemeinden.<br />

„Mit dieser ersten Auszah-<br />

VORARLBERG<br />

Wasserwirtschaft<br />

14 Projekte<br />

bewilligt<br />

WIEN<br />

Die Siedlungswasserwirtschaft-Kommission<br />

hat grünes<br />

Licht für 14 Wasserbauprojekte<br />

in Vorarlberg gegeben.<br />

2,2 Mio. € von gesamt 8,14<br />

an Förderungen fließen ins<br />

Ländle. Unter den geförderten<br />

Projekten sind die Abwasserbeseitigungsanlagen<br />

in Frastanz,<br />

in Lustenau oder auch<br />

in Wolfurt. Auch für die Wasserversorgung<br />

wurden<br />

Zuschüsse bewilligt, nämlich<br />

in Rankweil, Bludesch, Kennelbach<br />

und Lustenau.<br />

Ökoprofit<br />

Neue Ansprechpartnerin<br />

BREGENZ<br />

Gemeinden und Betriebe, die<br />

sich für eine Ökoprofit-Zertifizierung<br />

interessieren, können<br />

sich seit kurzem an eine neue<br />

Anlaufstelle im Landhaus in<br />

Bregenz wenden.<br />

Ansprechpartnerin in der<br />

Wirtschaftsabteilung des Landes:<br />

Gerda Schmid, Tel:<br />

05574/511-26121;<br />

gerda.schmid@vorarlberg.at<br />

Foto: VLK/T. Mair<br />

lung des heurigen Jahres aus<br />

dem Gemeindeausgleichsfonds<br />

können wieder viele<br />

Projekte zum Wohle der BürgerInnen<br />

unseres Landes und<br />

zur Sicherung der öffentlichen<br />

Grundversorgung und<br />

Bildung getätigt werden“,<br />

sagt LR Streiter.<br />

BREGENZ<br />

2002 steht weltweit im Zeichen<br />

der nachhaltigen Entwicklung.<br />

Auch in Vorarlberg<br />

gibt es dazu ein schönes<br />

Jubiläum: Das Büro für<br />

Zukunftsfragen, der Umweltverband<br />

und der Verkehrsverbund<br />

feiern ihren 10.<br />

Geburtstag. Diesen begehen<br />

die Institutionen mit einer<br />

neuen Initiative, die sie<br />

gemeinsam mit LH Sausgruber<br />

vorstellten: Unter dem<br />

Titel „Unternehmen.V - Vorarlbergs<br />

Zukunft nachhaltig<br />

gestalten“ sollen die vielen<br />

TIROL<br />

INNSBRUCK<br />

42 Tiroler Gemeinderäte und<br />

Landtagsabgeordnete - von<br />

ÖVP, SPÖ, Grüne sowie parteiunabhängige<br />

Mandatare -<br />

haben insgesamt 10 Wochenenden<br />

für ihre berufliche<br />

Weiterbildung geopfert, und<br />

erhielten dafür ein Diplom,<br />

das sie als AbsolventInnen<br />

der Universitätsakademie<br />

Politische Bildung auszeichnet.<br />

Zu den Akademieinhalten<br />

zählten Grundlagen des<br />

politischen Systems und der<br />

Politik in Österreich genauso<br />

wie ein praxisbezogenes<br />

Medientraining, die Kunst der<br />

Initiative „Unternehmen.V“<br />

Nachhaltigkeit wurde<br />

sichtbar gemacht<br />

Bgm. Rainer Siegele, LH Sausgruber,<br />

Christian Steger-Vonmetz<br />

und Manfred Hellriegl<br />

präsentierten das „Unternehmen.V“<br />

zukunftsträchtigen Aktivitäten<br />

in Vorarlberg in Form von<br />

Landkarten „sichtbar“<br />

gemacht werden. Laut dem<br />

Leiter des Zukunftsbüros,<br />

Manfred Hellriegl, geht es<br />

darum „zu zeigen, wo was<br />

läuft und wer was macht.“<br />

Im Rahmen der Aktion werden<br />

im Laufe des Jahres mehrere<br />

Landkarten veröffentlicht,<br />

wo „Orte der Nachhaltigkeit“<br />

verzeichnet sind.<br />

Neben dem Zukunftsbüro,<br />

dem Umweltverband und<br />

dem Verkehrsverbund können<br />

auch andere interessierte Personen<br />

und Institutionen mitmachen:<br />

Gesucht sind Projekte,<br />

die im Sinne der Nachhaltigkeit<br />

zur Entwicklung<br />

Vorarlbergs zu einer europäischen<br />

Top-Region beitragen.<br />

Beiträge an das Amt der Vorarlberger<br />

Landesregierung,<br />

Büro für Zukunftsfragen<br />

(Karla Tschofen), Weiherstraße<br />

22, A-6901 Bregenz,<br />

Telefon: (05574) 511-20600,<br />

Fax: (05574) 511-920695,<br />

E-mail:<br />

zukunftsbuero@vorarlberg.at<br />

Aus den Bundesländern<br />

Politische Bildung für PolitikerInnen<br />

Politik verständlich gemacht<br />

Wahlkampfführung und Strategien<br />

des Lobbying. Was<br />

können Politiker von Wissenschaftlern<br />

und auch Journalisten<br />

als Referenten lernen?<br />

Landtagsabgeordnete Gaby<br />

Schiessling (SPÖ) als Rednerin<br />

bei der Abschlussfeier<br />

dazu: „Einerseits wurde<br />

systematisch rechtliches und<br />

politisches Faktenwissen vermittelt,<br />

andererseits stets der<br />

Zusammenhang mit Alltagspolitik,Wahlkämpfen<br />

oder<br />

Pressearbeit aus<br />

neutraler Sicht<br />

veranschaulicht.“<br />

Auszug aus der künftigen<br />

Mobilitätskarte des Verkehrsverbundes<br />

Den Anfang machen die Institutionen<br />

selbst: Im Mai präsentieren<br />

sie im „Vorarlberg<br />

Magazin“ Landkarten, wo<br />

z.B. Gemeinden eingetragen<br />

sind, die sich in Kampagnen<br />

wie Lebenswert leben, oder<br />

FAHR RAD engagieren beteiligt<br />

haben. Bereits im April<br />

präsentierte der Verkehrsverbund<br />

eine Mobilitätslandkarte,<br />

die alle öffentlichen<br />

Verkehrsverbindungen,<br />

Fahrradwege<br />

und Carsharing-<br />

Stellen enthält.<br />

KOMMUNAL 83


Info - Mix<br />

Wirtschafts-Kongress<br />

„iCON 2002“ am 21. Mai<br />

Gerade die Erfahrungen der<br />

letzten beiden Jahre haben<br />

deutlich gemacht, wie wichtig<br />

es für den einzelnen Anleger<br />

ist, ein Grundwissen über die<br />

Funktionsweise der Märkte<br />

und verschiedene Anlagealternativen<br />

zu haben. Das<br />

Weiterbildungszentrum der<br />

WU Wien hat es sich daher<br />

zur Aufgabe gemacht - auf<br />

akademischem Boden - alle<br />

die Anlageentscheidung<br />

betreffenden Informationen<br />

für den Anleger aufzubereiten<br />

und in leicht verständlicher<br />

Weise im Rahmen eines<br />

Investment-Congresses -<br />

6. April 1948<br />

Leonhard Wörndl-Aichriedler,<br />

Bürgermeister von<br />

Plainfeld<br />

7. April 1959<br />

Leo Radakovits, Vizepräsident<br />

des burgenländischen<br />

Gemeindebundes und Bürgermeister<br />

von Güttenbach<br />

9. April 1949<br />

Ing. Peter Fritzenwallner,<br />

Bürgermeister von Eben im<br />

Pongau<br />

9. April 1951<br />

Dir. Kurt Pühringer, Bürgermeister<br />

von Lofer<br />

11. April 1942<br />

Werner Strohmaier, Bürgermeister<br />

von Mittelberg<br />

12. April 1960<br />

Rupert Eder, Bürgermeister<br />

von Henndorf/Wallersee<br />

19. April 1945<br />

Egon Fröschl, Bürgermeister<br />

von Weißbach bei Lofer<br />

20. April 1945<br />

Helene Auer, Bürgermeisterin<br />

von Oberwaltersdorf<br />

20. April 1959<br />

Wolfgang Zingerle, Bürgermeister<br />

von Hollersbach<br />

84 KOMMUNAL<br />

„iCON 2002“ - zu präsentieren.<br />

Besonderes Augenmerk<br />

wird bei der Veranstaltung<br />

auf die Gemeinden gelegt. In<br />

einer eigenständigen Vortragsreihe,<br />

welche Gemeindebundpräsident<br />

Mödlhammer<br />

eröffnet, wird die finanzielle<br />

Situation der Gemeinden, die<br />

rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

für die Veranlagung<br />

von Gemeindevermögen, die<br />

Veranlagungsalternativen und<br />

Finanzierung von Pensionen<br />

für Gemeindebedienstete<br />

behandelt. Der „iCON 2002“<br />

beginnt um 9.30 Uhr und<br />

endet um 20.15 Uhr.<br />

Geburtstage - Wir gratulieren<br />

22. April 1951<br />

Mathias Fritz, Vizepräsident<br />

des burgenländischen<br />

Gemeindebundes und Bürgermeister<br />

von Zagersdorf<br />

22. April 1946<br />

Ing. Hartmut Schremser,<br />

Bürgermeister von Fuschl<br />

am See<br />

22. April 1957<br />

Franz Lainer, Bürgermeister<br />

von St. Veit/Pongau<br />

24. April 1946<br />

Eugen Grader, Bürgermeister<br />

von Wagrain<br />

29. April 1942<br />

Prof. Walter Zimper, Vizepräsident<br />

des Österreichischen<br />

Gemeindebundes<br />

und Bürgermeister von<br />

Markt Piesting<br />

29. April 1954<br />

Dr. Heinz Schaden, Bürgermeister<br />

der Stadt Salzburg<br />

30. April 1948<br />

Josef Buchsteiner, Bürgermeister<br />

von Forstau<br />

30. April 1949<br />

Jakob Rohrmoser, Bürgermeister<br />

von Bischofshofen<br />

Leitfaden<br />

e-Government<br />

Dieser noch junge Begriff<br />

führt immer wieder zu Fragen<br />

in den Gemeinden. Deshalb<br />

hat das KDZ einen<br />

umfangreichen und praxisorientierten<br />

Überblick über<br />

alle wesentlichen Bereiche<br />

des e-Government mit dem<br />

Charakter eines „Leitfadens“<br />

herausgegeben, um den<br />

Gemeinden eine Entscheidungsgrundlage<br />

zu geben.<br />

Das Buch<br />

Das Buch kostet 28 €.<br />

Bestellungen beim KDZ,<br />

Mariahilferstraße 136,<br />

1150 Wien, Tel: 8923492-<br />

11, Fax: DW 20<br />

Bundesauszeichnungen<br />

Der Herr Bundespräsident<br />

hat verliehen<br />

Mit Entschließung vom<br />

7. März 2002:<br />

Das Große Silberne<br />

Ehrenzeichen für<br />

Verdienste um die Republik<br />

an Alfons<br />

Schröcker, Abgeordneter<br />

a.D. zum Salzburger<br />

Landtag<br />

Mit Entschließung vom<br />

22. März 2002:<br />

Das Goldene Verdienstzeichen<br />

der Republik an<br />

Josef Riesenberger,<br />

Amtsleiter von Mitterkirchen<br />

im Machland/OÖ<br />

und an Alois Prammer,<br />

ehem. Amtsleiter von<br />

Rainbach im Mühlkreis/<br />

OÖ.<br />

Lehrbuch<br />

Umweltschutz<br />

Ziel des Buches ist es, in<br />

einem zeitlosen Nachschlagewerk<br />

Zahlen und Fakten<br />

anzuführen und Kreisläufe<br />

darzustellen, um die komplexe<br />

Vernetzung der einzelnen<br />

Umweltmedien transparent<br />

zu machen. Schwerpunkt<br />

des Buches ist u.a.<br />

eine Analyse des und das<br />

Aufzeichen bereits erreichter,<br />

aber auch noch notwendiger<br />

Umweltschutzmaßnahmen.<br />

Das Buch<br />

Galler, „Umweltschutz“,<br />

ecomed-Verlag, 336 Seiten,<br />

www.ecomed.de,<br />

0049-8191-125-068 €<br />

Mit Entschließung vom<br />

25. März 2002:<br />

Das Goldene Verdienstzeichen<br />

der Republik an<br />

Fritz Stadler, Bürgermeister<br />

der Gemeinde<br />

Grünau im Almtal/OÖ.<br />

Mit Entschließung vom<br />

27. März 2002:<br />

Das Goldene Verdienstzeichen<br />

der Republik an<br />

Alois Baumgartner,<br />

ehem. Bürgermeister der<br />

Gemeinde Wendling/<br />

OÖ, an Karl Harrer,<br />

ehem. Bürgermeister den<br />

Gemeinde Meggenhofen/OÖ<br />

sowie an<br />

Friedrich Pichler, ehem.<br />

Bürgermeister der<br />

Gemeinde Rottenbach.


Europäische Ehrung<br />

Europamedaille an Bgm.<br />

Matthias Hemetsberger<br />

BAD REICHENHALL<br />

Für insgesamt sechs Jahre,<br />

davon jeweils drei Jahre als<br />

Präsident und drei Jahre als<br />

Vizepräsident, lenkten Landrat<br />

Martin Seidl (Berchtesgadener<br />

Land) und Bürgermeister<br />

Mag. Matthias<br />

Hemetsberger (Seeham) die<br />

Entwicklung der EuRegio<br />

Salzburg – Berchtesgadener<br />

Land – Traunstein. In Würdigung<br />

ihrer Verdienste um die<br />

Europäische Einigung wurde<br />

ihnen dafür Anfang April von<br />

den Abgeordneten zum<br />

Europäischen Parlament Dr.<br />

Gabriele Stauner (Deutschland)<br />

und Dr. Paul Rübig<br />

(Österreich) die Europamedaille<br />

der Fraktion der<br />

Europäischen Volkspartei EVP-<br />

ED verliehen.<br />

Bei einem Empfang in Bad<br />

Reichenhall hob Stauner die<br />

Leistungen von Hemetsberger<br />

und Seidl hervor. Sowohl in<br />

der Vorbereitungszeit als auch<br />

nach der Gründung am 22.<br />

Mai 1995 hätten die beiden<br />

vielfältige Impulse gegeben<br />

Ausstellung<br />

Begegnungen in Wien<br />

Das Museum Schloss Bruck<br />

widmet seine heurige<br />

Großausstellung der wechselvollen<br />

Beziehung Egger-Lienz’<br />

zu Wien.<br />

Egger-Lienz war von 1899 bis<br />

1911 in der Haupt- und Residenzstadt<br />

ansässig.<br />

Wenngleich innerhalb der<br />

Wiener Kunstszene mehr ein<br />

Einzelgänger, interessierte er<br />

sich dennoch lebhaft für die in<br />

der Secession gezeigte internationale<br />

Moderne. Hier sah<br />

er Werke von Rodin, Meunier,<br />

van Gogh, Segantini, Hodler,<br />

Klimt usw., die zum Teil wichtige<br />

Anregungen für sein<br />

Schaffen boten. 1909/10 war<br />

Egger selbst Mitglied der Wiener<br />

Secession. Eine in Aussicht<br />

gestellte Professur an der Wiener<br />

Akademie vereitelte hingegen<br />

der Thronfolger Franz<br />

und Zeichen gesetzt, die ein<br />

Gewinn für die Idee der<br />

europäischen Integration<br />

gewesen seien, so Stauner.<br />

Verwirklichte Projekte wie die<br />

erste grenzüberschreitende<br />

Richtfunkstrecke, der erste<br />

grenzüberschreitende Verkehrsverbund<br />

in Europa, touristische<br />

Akzente wie die<br />

EuRegio-Radwanderkarte und<br />

die Imagewerbung für Urlaub<br />

auf dem Bauernhof oder<br />

grenzüberschreitende Jugendleiterseminare<br />

seien bemerkenswert<br />

hinsichtlich ihrer<br />

Wirkung auf den Abbau der<br />

Grenzen. Die EuRegio habe<br />

sich in diesem Sinne bestens<br />

als europäische Ideenwerkstatt<br />

der Vielfalt und der<br />

Zusammenarbeit etabliert<br />

und ihre Zukunft liege darin,<br />

in vielen weiteren kleinen<br />

Schritten die durch die Grenzziehung<br />

vor fast 200 Jahren<br />

bedingte Auseinanderentwicklung<br />

zu überwinden. Dies<br />

sei insbesondere auch den<br />

Verdiensten von Seidl und<br />

Hemetsberger zuzurechnen.<br />

Ferdinand, dem Egger zu<br />

„unakademisch“ war. Diese<br />

und weitere Facetten im Verhältnis<br />

Egger-Lienz’ zu Wien<br />

zeigt die Ausstellung anhand<br />

ausgesuchter Originalwerke<br />

aus internationalen Museen.<br />

Neben 40 Gemälden Eggers<br />

werden - zum Teil in spannenden<br />

Gegenüberstellungen - ca.<br />

50 Werke der oben genannten<br />

Künstler sowie weiterer Zeitgenossen<br />

wie Liebermann,<br />

Moll, Schiele und Kokoschka<br />

präsentiert.<br />

Informationen: „Begegnungen<br />

in Wien - Egger-Lienz,<br />

Rodin, Meunier, Segantini,<br />

Hodler, Klimt, Schiele“,<br />

Museum Schloss Bruck,<br />

Schlossberg 1, 9900 Lienz,<br />

Tel: 04852/62580-83, Fax:<br />

04852/62580-83<br />

museum@stadt-lienz.at<br />

Info - Mix<br />

KOMMUNAL Lachhaftes<br />

Heimat bist Du großer ...<br />

... „Schilderwälder“<br />

Wie oft ärgern sich vor allem<br />

Autofahrer über den in Österreich<br />

überhandnehmenden<br />

Schilderwald.<br />

KOMMUNAL hat jedoch den<br />

Beweis, dass „vor dem Schildergesetz“,<br />

um nicht zu sagen<br />

50 oder 70: Was stimmt denn nun?<br />

Mein Vertrauen in die Gefahrenzeichen<br />

ist gerade rechts abgebogen<br />

- oder doch links?.<br />

vor dem „Schilda- Gesetz“,<br />

alle gleich sind.<br />

Seien es jetzt Radfahrer oder<br />

Fußgänger, für jeden hält der<br />

österreichische „Schilda“wald<br />

das richtige Schild bereit.<br />

Hans Braun<br />

Orientierung ist Sache der<br />

Beifahrer!<br />

Personen so einfach abzustellen,<br />

ist eigentlich auch eine<br />

Frechheit!<br />

Über diese eindeutig<br />

zweideutige Radwegbeschilderung<br />

freut sich sicher jeder<br />

Radfahrer.<br />

KOMMUNAL 85


Info - Mix<br />

Lebensstil<br />

Entspann dich – den Kindern geht’s gut<br />

Das einzige Zirkushotel Österreichs,<br />

das Urbani Familienhotel,<br />

glänzt mit einem kreativem<br />

Unterhaltungsmix für die<br />

Kleinen und anspruchsvollen<br />

Erholungsangeboten für die<br />

Wo Kinder noch Kinder sind ...<br />

Großen. Am Ufer des Ossiacher<br />

Sees und am Fuße des<br />

„Familienberges“ Gerlitzer<br />

Alpe gelegen, verspricht das<br />

4-Sterne-Domizil Spiel und<br />

Spaß, Sport und Wellness.<br />

Während sich für die Kleinen<br />

eine Welt jenseits von Kindergarten<br />

und Schulstress auftut,<br />

können sich die Großen hier<br />

vom Berufsalltag bei Wellness<br />

und Sport erholen. Sowohl<br />

Universitätslehrgang für Politische Bildung in Schloss Hofen<br />

Bunt, lebendig und facettenreich<br />

„Bemühen um eine pluralistisch angelegte<br />

qualitätvolle politische Bildung“<br />

Univ.Prof. Dr. Herbert Dachs<br />

86 KOMMUNAL<br />

die Hotelzimmer, als auch die<br />

gesamte Anlage und die<br />

Küche sind auf Eltern und<br />

Kinder gleichermaßen ausgerichtet.<br />

Die Kleinen kommen<br />

hier ganz groß raus. Die<br />

pädagogisch geschulten<br />

Betreuerinnen animieren den<br />

Nachwuchs zu kreativem Tun,<br />

wie malen, basteln und singen,<br />

studieren Zirkusnummern<br />

mit ihnen ein, die sonntags<br />

mit viel Ehrgeiz vorgeführt<br />

werden. Schipark und<br />

Seestrand vor der Haustür<br />

bieten für jede Jahreszeit ausreichen<br />

fun & action. Da wird<br />

mit Ponys ausgeritten, die<br />

Natur erkundet, im Pool<br />

geplanscht und so manche<br />

dicke Freundschaft geschlossen.<br />

Die Kids wohl behütet zu<br />

wissen, ermöglicht es den<br />

Eltern, im großzügig angelegten<br />

Wellness- und Beauty-<br />

Bereich zu relaxen oder sich<br />

sportlich zu betätigen. Mit<br />

dem herrlichen Schigebiet<br />

Foto: Schloss Hofen<br />

Fundiertes Basiswissen<br />

über Politik und politische<br />

Systeme bietet ein<br />

berufsbegleitender Universitätslehrgang<br />

in<br />

Schloss Hofen in Lochau<br />

in Vorarlberg. Ab Oktober<br />

startet in Zusammenarbeit<br />

mit der Universität<br />

Salzburg der achte Universitätslehrgang<br />

für Politische<br />

Bildung.<br />

Der viersemestrige Universitätslehrgang<br />

ist breit<br />

angelegt. Lehrgangsleiter<br />

Univ.Prof. Dr. Herbert<br />

Dachs vom Institut für<br />

Politikwissenschaft der<br />

Universität Salzburg will<br />

„weder bloße Theorie“<br />

vermitteln und „keinesfalls<br />

Diskussionsforum<br />

für enge parteipolitische<br />

Fragen“ sein. Ihm und<br />

seinem Referententeam<br />

geht es um das breite<br />

politische Spektrum. Die<br />

Gerlitzen-Alpe und dem See,<br />

der zum Segeln, Surfen und<br />

Boot fahren einlädt, wissen<br />

sich sowohl Sommer- als auch<br />

Wintersportbegeisterte am<br />

idealen Platz. Für das leibliche<br />

Wohl wird im hauseigenen<br />

Restaurant, einem führenden<br />

gastronomischen Betrieb mit<br />

Kärntner Linie gesorgt, wobei<br />

auch hier die Kids mit speziellen<br />

Kindermenüs gesondert<br />

erfreut werden.<br />

Hier können die Kinder<br />

noch Kinder sein und Mama<br />

und Papa können mit ihnen<br />

Urlaub machen, aber ohne<br />

Stress.<br />

Information<br />

Urbani’s Familienhotel<br />

9551 Bodensdorf am<br />

Ossiachersee<br />

Tel.: 04243 2286<br />

kinderhotel@urbani.at<br />

www.urbani.at<br />

Themen reichen vom<br />

politischen System in<br />

Österreich über Wirtschaftspolitik,Medienpolitik<br />

bis zu internationaler<br />

Politik. Entscheidend<br />

ist für Prof. Dachs, dass<br />

die Teilnehmer politische,<br />

wirtschaftliche und<br />

gesellschaftliche Zusammenhänge<br />

erkennen und<br />

kritisch reflektieren.<br />

„Bunt, lebendig und<br />

facettenreich, auf hohem<br />

Niveau mit einer guten<br />

theoretischen Basis“, so<br />

will der Politikwissenschafter<br />

Dachs den Lehrgang<br />

seitens der Vortragenden<br />

und der Teilnehmer<br />

gestaltet wissen.<br />

Interessant ist der Universitätslehrgang<br />

für<br />

(<strong>Kommunal</strong>)Politiker, für<br />

Lehrer, Journalisten und<br />

Mitarbeiter politischer<br />

Institutionen, Kammern<br />

<strong>Ausgabe</strong> Mai<br />

5/2002<br />

◆ Die Top-Story des<br />

Frühjahrs: Der ÖsterreichischeSparkassenverband<br />

veröffentlicht<br />

Studie zur Finanzlage<br />

der Gemeinden. Ausführlicher<br />

Bericht zum<br />

brennenden Thema.<br />

◆ Was bringt die<br />

„Abfertigung Neu“ für<br />

die Gemeinden<br />

◆ Tourismustagung in<br />

Obertauern: Bericht und<br />

Stellungnahmen der<br />

Bürgermeister<br />

◆ Bürgermeisterinnen-<br />

Portrait: Isolde Leitner<br />

aus Hohentauern<br />

◆ Alles über das neue<br />

Vergaberecht<br />

oder Verbänden.<br />

Von den Teilnehmern fordert<br />

der Lehrgang viel<br />

Engagement, Freude an<br />

der Diskussion und die<br />

Bereitschaft, sich auf<br />

Seminare gut vorzubereiten.<br />

Abgeschlossen wird<br />

der Lehrgang mit einem<br />

Zeugnis der Universität<br />

Salzburg und der<br />

Bezeichnung „Akademischer<br />

Politischer Bildner“.<br />

Information<br />

Schloss Hofen<br />

Zentrum für Wissenschaft<br />

und Weiterbildung<br />

6911 Lochau<br />

Tel. 05574/4930-189<br />

(Ursula Mikschl)<br />

FAX 05574/4930-22<br />

info@schlosshofen.at<br />

www.schlosshofen.at<br />

E.E.


Fotos: Neumayr, SAG<br />

Die internationale Fachmesse für<br />

Öffentliche Verwaltung, Infrastruktur<br />

und kommunale Ausstattung<br />

Die internationale<br />

Fachmesse für<br />

Umwelttechnik<br />

FACHKONTAKTE<br />

IM DOPPELPACK<br />

1. bis 3. Oktober 2002<br />

Messezentrum Wien<br />

Reed Messe<br />

Wien<br />

ZEITGLEICH MIT<br />

Tel.: +43-(0)1-727 20-523, E-Mail: public-services@messe.at / pollutec@messe.at, Internet: www.public-services.at / www.pollutec.at<br />

KOMMUNAL 87


1/1 Ins.<br />

Bank Austria<br />

Film<br />

beigestellt

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