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Ganzkörper- verjüngungskur in der Ganzkörper- verjüngungskur in ...

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INSiDER exklusiv (was <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>em <strong>der</strong> Krimis steht):<br />

Neues von den Tannenbergs<br />

Der Top-Informant<br />

Wie üblich kam im Hause Tannenberg das Mittagessen um Punkt<br />

zwölf Uhr auf den Tisch. Bis auf He<strong>in</strong>er waren alle Mitglie<strong>der</strong> des<br />

Familienclans <strong>in</strong> <strong>der</strong> Küche versammelt. Wolfram Tannenberg lief<br />

das Wasser im Munde zusammen. Er hielt es e<strong>in</strong>fach nicht mehr<br />

länger aus. Schmatzend bemächtigte er sich des Schöpfl öffels.<br />

„F<strong>in</strong>ger weg, Wolfi !“, blaffte Margot. „Wir warten, bis de<strong>in</strong> Bru<strong>der</strong><br />

da ist.“<br />

„Och, Mutter, das ist doch nicht de<strong>in</strong> Ernst“, jammerte <strong>der</strong> Krim<strong>in</strong>albeamte.<br />

„Wer weiß, wo <strong>der</strong> Kerl steckt und wann er kommt.“ Er<br />

presste die Handfl ächen wie betend ane<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. „Bitte, bitte, hab<br />

Mitleid mit e<strong>in</strong>em ausgehungerten Wolf.“<br />

Schmunzelnd strich Margot ihrem Sohn über die Haare. „Ach,<br />

Wolfi , me<strong>in</strong> armer, armer Hungerlei<strong>der</strong>.“<br />

„Ausnahmsweise könnten wir doch schon anfangen“, bettelte Tannenberg<br />

weiter. „Schließlich hab ich wirklich e<strong>in</strong>en Bärenhunger.<br />

Und außerdem muss ich gleich <strong>in</strong>s Kommissariat.“<br />

Mit starr auf die Todesanzeigen gerichtetem Blick fragte Jacob:<br />

„Wie weit seid ihr denn mit euren Ermittlungen?“ Danach senkte<br />

er die Zeitung so weit nach unten, dass er nun se<strong>in</strong>en Sohn <strong>in</strong><br />

Augensche<strong>in</strong> nehmen konnte. „O<strong>der</strong> tretet ihr mal wie<strong>der</strong> auf <strong>der</strong><br />

Stelle, ihr Super-Krim<strong>in</strong>alisten?“<br />

Tannenberg fi ng den spöttischen Blick auf und antwortete mit<br />

ernster Miene: „Vater, du weißt doch genau, dass ich dir ke<strong>in</strong>erlei<br />

Auskünfte über die laufenden Ermittlungen geben darf.“<br />

„Ach, du immer mit diesen ollen Kamellen. Du weißt doch ganz<br />

genau, dass du <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit schon oft genug ohne me<strong>in</strong>e<br />

tatkräftige Unterstützung total aufgeschmissen gewesen wärst.“<br />

„Na, nun übertreib mal nicht gleich.“<br />

„Ist aber doch wahr!“, empörte sich <strong>der</strong> Senior. Aber gleich darauf<br />

entspannten sich se<strong>in</strong>e Gesichtszüge und er schob <strong>in</strong> versöhnlichem<br />

Ton nach: „Komm, Junior, ich biete dir e<strong>in</strong>e faire Wette an.“<br />

„So, so, <strong>der</strong> alte Hobbydetektiv wittert also mal wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Chance,<br />

leicht an Geld zu kommen“, gab se<strong>in</strong> jüngster Sohn schmunzelnd<br />

zurück.<br />

„Und zwar spielen wir um 20 Euro“, fuhr Jacob fort.<br />

„E<strong>in</strong>verstanden?“<br />

„E<strong>in</strong>e Wette worauf, du alter Zocker?“<br />

„Ich wette, dass ich über Informationen zu de<strong>in</strong>em neuen Fall verfüge,<br />

von denen du bis jetzt noch nichts gehört hast.“ Er stockte<br />

und zog die Stirn <strong>in</strong> Falten. „Beziehungsweise, die du damit noch<br />

nicht <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung gebracht hast. Und das für läppische 20 Euro.<br />

Ist das ke<strong>in</strong> Schnäppchenpreis?“<br />

„Doch, doch.“ Tannenberg gr<strong>in</strong>ste und klemmte die Hände unter<br />

die Achseln. „Also, gut, von mir aus. Da ich ja sowieso gleich<br />

verhungere, kann ich vorher auch noch 20 Euro verspielen. Also,<br />

was weiß <strong>der</strong> Sherlock Holmes aus <strong>der</strong> Beethovenstrasse, was ich<br />

angeblich noch nicht weiß?“, fragte er, während er sich amüsiert<br />

zurücklehnte.<br />

Jacob zog theatralisch die buschigen Augenbrauen hoch, ließ sie<br />

oben verharren: „Hast du schon e<strong>in</strong>mal etwas von e<strong>in</strong>em Sniper<br />

gehört?“<br />

Da <strong>der</strong> Senior das englische Wort so aussprach, wie es<br />

geschrieben wird, verstand ihn se<strong>in</strong> Sohn zunächst nicht.<br />

„Nee, was’n das?“<br />

Betty, von Beruf Englischlehrer<strong>in</strong>, sah sich zum fachkompetenten<br />

E<strong>in</strong>schreiten genötigt. Sie sprach den Begriff betont korrekt aus<br />

und verkündete <strong>in</strong> bester Pädagogenmanier: „Sniper spricht man<br />

mit ‚ei’, me<strong>in</strong> lieber Jacob, wie Schnei-<strong>der</strong>, also: Snei-per.“<br />

Sie holte gerade tief Luft, um das Wort nun auch noch zu übersetzen,<br />

doch <strong>der</strong> Senior war schneller und fuhr ihr über den Mund.<br />

„Blas dich mal nicht so auf hier, du Schmalspur-Korrespondent<strong>in</strong>“,<br />

höhnte er. Zufrieden beobachtete er, wie sich Bettys Te<strong>in</strong>t immer<br />

deutlicher ihrer Haarfarbe anglich. „Sniper leitet sich von ‚snipe’<br />

her“, erläuterte Jacob se<strong>in</strong>em Sohn, wobei er trotzig se<strong>in</strong>e Art <strong>der</strong><br />

Aussprache beibehielt. „Und, weißt du, was e<strong>in</strong>e ‚snipe’ ist?“<br />

„Ne<strong>in</strong>, ke<strong>in</strong>e Ahnung“, erwi<strong>der</strong>te Tannenberg, <strong>der</strong> nur mühevoll<br />

se<strong>in</strong>e Schadenfreude unterdrücken konnte.<br />

„Snipe ist das englische Wort für die Schnepfe.“<br />

Mit e<strong>in</strong>em hämischen Seitenblicks auf se<strong>in</strong>e<br />

Schwiegertochter fügte Jacob mit e<strong>in</strong>em<br />

frechen Gr<strong>in</strong>sen h<strong>in</strong>zu: „Für die tierische<br />

Schnepfe wohlgemerkt.“ Bernd Franz<strong>in</strong>ger<br />

Die mittlerweile neun Krimis mit dem Lautrer<br />

Hauptkommisar Tannenberg s<strong>in</strong>d im Gme<strong>in</strong>er<br />

Verlag erschienen und <strong>in</strong> je<strong>der</strong> Buchhandlung<br />

erhältlich.<br />

GMEINER Orig<strong>in</strong>al<br />

BERND FRANZINGER<br />

Leidenstour<br />

Krim<strong>in</strong>alroman<br />

Musik & Kultur<br />

Kaiserslautern wird bunter<br />

Ars Vivenda: Von Trafohäuschen und e<strong>in</strong>er Hall of Fame<br />

In Kaiserslautern fi ng vor rund<br />

e<strong>in</strong>em Jahr alles mit dem Lautrer<br />

Nachtbus an. Marie-Claire<br />

Schlösser und Dennis Knoll,<br />

zusammen s<strong>in</strong>d sie Ars Vivenda,<br />

haben Graffi ti „hof- sprich<br />

stadtfähig“ gemacht. Sie besprühen<br />

nicht e<strong>in</strong>fach Wände<br />

mit Farbe – die beiden zeigen,<br />

was man mit mo<strong>der</strong>nen Techniken<br />

alles machen kann. E<strong>in</strong>e<br />

Facette ihres Könnens konnten<br />

sie im Juli und August <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Ausstellung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadtsparkasse<br />

Kaiserslautern zeigen.<br />

Schon zur Vernissage kamen<br />

so viele Gäste wie fast nie zur<br />

e<strong>in</strong>er Eröffnung. „Das war e<strong>in</strong><br />

toller Erfolg für uns und wir<br />

konnten unsere Kunst zum<br />

ersten Mal e<strong>in</strong>em breiteren<br />

Publikum zeigen“, sagt Dennis<br />

Knoll. „Viele Menschen haben<br />

In diesem Jahr fi ndet das dritte<br />

Lesefestival „Lautern liest“<br />

statt. Vom 16. bis 26. September<br />

2009 s<strong>in</strong>d die die örtlichen<br />

Buchhandlungen, die Pfalzbibliothek,<br />

die Stadtbibliothek<br />

und e<strong>in</strong>ige Schulen wie<strong>der</strong> mit<br />

dabei. Mitmachen können Vere<strong>in</strong>e,<br />

Jugendgruppen, Firmen,<br />

Lesezirkel, E<strong>in</strong>zelpersonen und<br />

je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> Freude am Lesen hat.<br />

Die Eröffnungsveranstaltung<br />

mit e<strong>in</strong>em Grußwort <strong>der</strong> Bürgermeister<strong>in</strong><br />

und Kulturdezernent<strong>in</strong><br />

Dr. Susanne Wimmer-Leonhardt<br />

fi ndet am 16.<br />

September, um 19 Uhr, <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Stadtbibliothek statt. Anschließend<br />

gibt es e<strong>in</strong>en Vortrag zum<br />

Thema „170 Jahre Stadtbibliothek<br />

Kaiserslautern“. „Es<br />

wird auch <strong>in</strong> diesem Jahr e<strong>in</strong><br />

vielfältiges und <strong>in</strong>teressantes<br />

Angebot geben“, so die Bürgermeister<strong>in</strong>.<br />

„Darunter s<strong>in</strong>d<br />

Gedichtlesungen, Vorträge,<br />

Lesewettbewerbe, Tag <strong>der</strong> offenen<br />

Türen <strong>in</strong> Zweigstellen <strong>der</strong><br />

Stadtbibliothek, die feierliche<br />

Eröffnung <strong>der</strong> Mediathek des<br />

Vere<strong>in</strong>s lauterjungs und -mädels<br />

e.V., die Fotoausstellung<br />

Lauter (W)orte sowie Veran-<br />

uns <strong>in</strong>zwischen angesprochen<br />

und uns bestätigt, dass sie nun<br />

e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es Bild von Graffi ti<br />

hätten“, ergänzt Marie-Claire<br />

Schlösser. Und auch Oberbürgermeister<br />

Dr. Klaus Weichel<br />

war begeistert von den Bil<strong>der</strong>n<br />

<strong>der</strong> beiden. „Es ist toll, solche<br />

jungen Menschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadt<br />

zu haben.“ Wenn es nach ihm<br />

g<strong>in</strong>ge und die Ru<strong>in</strong>e am Stiftsplatz<br />

Eigentum <strong>der</strong> Stadt wäre,<br />

er hätte am Abend <strong>der</strong> Ausstellungseröffnung<br />

se<strong>in</strong> Okay für<br />

die künstlerische Gestaltung<br />

gegeben.<br />

Doch auch ohne bemalte<br />

Stiftsplatz-Ru<strong>in</strong>e zeigt Kaiserslautern<br />

schon stellenweise<br />

e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es Bild. Im Auftrag<br />

<strong>der</strong> Technischen Werke Kaiserslautern<br />

(TWK) haben die<br />

beiden <strong>in</strong> diesem Jahr bereits<br />

e<strong>in</strong>igen Trafohäuschen e<strong>in</strong><br />

neues Gesicht gegeben. „Seit<br />

die Gebäude bemalt s<strong>in</strong>d, haben<br />

wir ke<strong>in</strong>e Probleme mehr<br />

mit Schmierereien“, freut sich<br />

TWK-Geschäftsführer Wolfgang<br />

Herzog. Das Künstler-Duo setzt<br />

sich aber auch seit langer Zeit<br />

dafür e<strong>in</strong>, dass die Stadt jungen<br />

Künstlern Wände zur Verfügung<br />

stellt, die bemalt werden<br />

können. „An<strong>der</strong>e Städte (zum<br />

Beispiel Saarbrücken Mannheim,<br />

Ma<strong>in</strong>z, Landau und noch<br />

kle<strong>in</strong>ere Städte) haben bereits<br />

diese so genannten „Hall of<br />

Fames““, wünscht sich Dennis<br />

Knoll mehr Unterstützung<br />

durch das zuständige Referat<br />

<strong>der</strong> Stadt. An die „bröselige“<br />

Wand <strong>der</strong> Kammgarn denkt<br />

er dabei nicht, denn da könne<br />

man nicht e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>en<br />

Eimer weiße Farbe auftragen<br />

ohne dass e<strong>in</strong>em alles entgegenkomme.<br />

„Die Karstadt-<br />

Unterführung sei dr<strong>in</strong>gend verschönerungsbedürftig<br />

und auch<br />

<strong>der</strong> Bauzaun gegenüber dem<br />

Justizgebäude könnte Farbe gebrauchen.<br />

Wer die Gestaltung<br />

e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong><strong>der</strong>spielplatzes von<br />

Ars Vivenda <strong>in</strong> Wien gesehen<br />

hat, weiß, dass Kaiserslautern<br />

e<strong>in</strong> Stückchen bunter werden<br />

könnte. Und e<strong>in</strong> Stückchen<br />

mehr Mut von <strong>der</strong> zuständigen<br />

Behörde im Rathaus - die Bürger<br />

hätten nichts dagegen!<br />

Text und Foto:<br />

Petra Rödler<br />

Abtauchen <strong>in</strong> die Welt <strong>der</strong> Bücher<br />

Vielfältiges Programm bei „Lautern liest“<br />

staltungen <strong>in</strong> Lautrer Schulen.“<br />

Mit zum Angebot gehören auch<br />

<strong>der</strong> Vortrag und die Ausstellung<br />

„Der Englän<strong>der</strong> auf dem deutschen<br />

Thron - König Richard<br />

von Cornwall und se<strong>in</strong>e Hochzeit<br />

<strong>in</strong> Kaiserslautern“. Beson<strong>der</strong>s<br />

<strong>in</strong>teressant und spannend<br />

wird <strong>der</strong> Dichterwettstreit.<br />

Beim „Poetry Slam“ geht es darum,<br />

unkonventionelle Performancekunst<br />

darzubieten.<br />

„E<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>es Highlight<br />

können wir am 20. September,<br />

um 17 Uhr, anbieten“,<br />

freut sich Bürgermeister<strong>in</strong> Dr.<br />

Susanne Wimmer-Leonhardt.<br />

„In <strong>der</strong> Fruchthalle gibt es<br />

e<strong>in</strong>e Textrezitation mit Musik.<br />

Die Lyrik des 1938 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

stal<strong>in</strong>istischen Lager bei Wladiwostok<br />

gestorbenen Mandelstam<br />

gehört zu den großen<br />

Dokumenten <strong>der</strong> Literaturgeschichte.<br />

Die Werke liest Christian<br />

Brückner, bekannt unter<br />

an<strong>der</strong>em als Synchronsprecher<br />

von Robert De Niro. Dazu spielt<br />

Kai Brückner se<strong>in</strong>e Kompositionen<br />

auf <strong>der</strong> Gitarre. Wer gerne<br />

mal e<strong>in</strong> Gedicht sprechen und<br />

„verewigt“ haben möchte, kann<br />

<strong>der</strong> Stadtbibliothek e<strong>in</strong> rezi-<br />

Anzeigen<br />

tiertes Gedicht als MP3-Datei<br />

schicken. Dieses kommt dann<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en so genannten Lyrik-<br />

Automaten. Drei davon werden<br />

während des Aktionszeitraumes<br />

<strong>in</strong> Kaiserslautern aufgestellt.<br />

Für zehn Cent sucht <strong>der</strong><br />

Zufallsgenerator e<strong>in</strong> Gedicht<br />

aus und spielt es ab. Weitere<br />

Informationen, Term<strong>in</strong>e und<br />

Veranstaltungsorte unter www.<br />

lautern-liest.de.<br />

Text: Petra Rödler<br />

Logo: Stadt KL<br />

SEPTEMBER 09 Seite 23 term<strong>in</strong>e & lifestyle<br />

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