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Leicht statt schwermütig Neue Trends in der Schaufenstergestaltung Sie sind weder schlicht noch grau, sondern farbenfroh und emotional: Mit einer neuen Art der Schaufenstergestaltung bietet das Paderborner Unternehmen mo van de kamp Bestattern eine ungewöhnliche Form, Tod und Bestattung in den Blickpunkt zu rücken. Inhaberin Peggy Morenz: „Die Schaufenster, die erfolgreich bei drei Bestattern getestet wurden, regen zum Nachdenken an – über das vergangene Leben des geliebten Menschen. Dabei wird Leichtigkeit statt Schwermut vermittelt“. Wie auch innerhalb der Kollektionen stellen die Schaufensterdekorationen die Urne als zentrales Element in den Mittelpunkt. Zu ihr reihen sich Accessoires, Motivanhänger, kleine Erinnerungsdosen eternity juni 2012 Produkte 19 sowie Trauerpapiere. Die immer währenden Blumen auf Urne, Erinnerungsdose, Trauerpapieren und als Dekoration am Schaufenstergrund symbolisieren die Liebe über den Tod hinaus. Weitere Infos unter www.movandekamp.de
20 Kultur eternity juni 2012 Der Sand, der Kampf und der Tod Gladiatoren endeten meist in anonymen Massengräbern Von Dr. Gisela Stiehler-Alegria „Heil dir, Kaiser, die, die sterben werden, grüßen dich“ – mit diesem Spruch sollen die Gladiatorenspiele in der römischen Kaiserzeit eröffnet worden sein. Inschriften auf Grabsteinen bezeugen, dass die Lebenserwartung der Gladiatoren kurz war, sie lag bei durchschnittlich 27Jahren. Die meisten starben allerdings gleich zu Beginn ihrer „Lauf- Foto: Musée du Louvre, Paris bahn“ und endeten in anonymen Massengräbern. Erfolgreiche Gladiatoren waren Publikumsmagneten und hatten ihren Preis, sie wurden mit dem hölzernen Schwert ausgezeichnet und konnten sich freikaufen. Als „Gladiatorenmeister“ gaben sie ihre Kampfkunst weiter und unterhielten eigene Gladiatorenschulen. Da die Römer eine spannende Schau verlangten, hatten nur die in verschiedenen Waffengattungen ausgebildeten Spe- 1 Grabstein des „Thraex“ (erkennbar am Helmkamm und dem Visier) Antaios aus Thyateira, 2./3. Jh. n.Chr. Inschrift enthält Widmung der Ehefrau. zialisten eine Chance, deren Gunst zu gewinnen. Wer viele Kampftechniken beherrschte, konnte es im römischen Kaiserreich sogar zum Rekrutenausbilder beim Heer oder zum Leibwächter bringen. Gladiatoren wurden nicht etwa jede Woche in die Arena geschickt, um zu kämpfen, wie man gemeinhin denkt. Ihre Ausbildung war teuer und Spektakel dieser Art bildeten die Höhepunkte unter all den Veranstaltungen, die von römischen Senatoren und Herrschern aufgeboten wurden, um sich das Volk gewogen zu machen, wenn es beispielsweise um Wahlstimmen ging. Der römische Kalender kannte 174 Festtage, doch nur an 10 Tagen fanden Gladiatorenspiele statt. Jeder erfolgreiche Kampfstar musste höchstens drei Mal jährlich antreten, die restliche Zeit über wurde er gut versorgt. Wer waren diese Männer? Es handelte sich meist um Sklaven oder Kriegsgefangene, die als „res“ (Sache) angesehen wurden und über die der Besitzer willkürlich verfügen konnte, zuweilen um verurteilte Verbrecher. Gegen Ende der römischen Republik, das heißt im 1. Jh. v.Chr., betrachteten sogar verarmte freie Bürger den Berufstand aus dem Sklavenmilieu als attraktiv, um trotz des hohen Risikos ihr Auskommen damit zu bestreiten. Zu den Vorzügen der Gladiatorenschulen gehörte nämlich die Betreuung und medizinische Versorgung durch namhafte Ärzte. Für antike Ärzte tat sich hier ein Experimentierfeld auf, wo sie ausgiebig die menschliche Anatomie studieren und Operationstechniken ausprobieren konnten. Interessant zu erfahren, dass sich die Kämpfer mit diätetischen Tricks wie speziellen Gerichten aus Getreide und Bohnen eine Fettschicht anfraßen, die die Verletzungen abpuffern sollte. Gladiatorenkämpfe sind wahrscheinlich etruskischen Ursprungs, es kam ihnen eine religiöse Bedeutung im Rahmen von Totenfeiern zu. Grabmalereien in Paestum aus dem 4. Jh. v. Chr. zeigen Duelle, die von einem Kampfrichter begleitet werden. In Rom fanden im Jahr 264 v.Chr. Spiele statt, wo neben dem Scheiterhaufen einer Leichenverbrennung drei Sklavenpaare gegeneinander bis zum tödlichen Ende rangen. Man nannte sie „bustuarii“ nach dem lateinischen Wort „bustum“ für „Scheiterhaufen“, weshalb ihr Kampf als Dienst, „munus“, galt, der die Verstorbenen durch Tapferkeit und Gleichmut ehren sollte. Leichenspiele dieser Art erinnern an grausame griechische Bräuche wie sie der legendäre Achilles im Ilias-Epos praktizieren ließ, aber auch Alexander der Große: nämlich Gefangene auf den Scheiterhaufen gefallener Helden zu verbrennen. Bei den frühen Kämpfen, die noch privat finanziert waren,
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