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g´sund & vital<br />

16. MÄRZ 2012<br />

Tränen und rinnende Nasen<br />

Nicht alle können sich über<br />

einen schönen Spaziergang<br />

in der Frühlingssonne freuen.<br />

Für Pollenallergiker beginnen<br />

belastende Zeiten.<br />

Von Evelyn Brandt<br />

Für die Großelterngeneration<br />

war der Heuschnupfen so<br />

etwas wie eine exotische Erscheinung.<br />

Heute hingegen<br />

spricht man von einer weltweit<br />

zunehmenden Erkrankung.<br />

Seit den 60er Jahren verdoppelt<br />

sich nämlich die Zahl der<br />

Allergiker alle zehn Jahre. Die<br />

Europäische Stiftung für Allergieforschung<br />

(ECARF) geht<br />

davon aus, dass 2015 schon<br />

jeder zweite Mensch in den<br />

Industrienationen eine Allergie<br />

haben wird. Allein in Österreich<br />

leidet jetzt schon jeder<br />

Vierte daran.<br />

Auch wenn der Volksmund<br />

von Heuschnupfen spricht,<br />

so werden die Beschwerden<br />

nicht bloß durch Heu hervorgerufen,<br />

sondern vor allem<br />

durch blühende Sträucher,<br />

Bäume und Gräser, die durch<br />

den Wind ihren feinen Blüten-<br />

staub verbreiten. Der an sich<br />

harmlose Blütenstaub wird<br />

eingeatmet und gelangt in Augen<br />

und Nase.<br />

Gefährliche Eindringlinge<br />

Das Immunsystem bei Allergikern<br />

hält die Pollen für gefährliche<br />

Eindringlinge, Viren oder<br />

krankmachende Bakterien und<br />

reagiert mit übertriebenen Abwehrreaktionen,<br />

die dann zu<br />

den typischen Heuschnupfen-<br />

Symptomen führen: Niesreiz,<br />

triefende Nase, Kratzen im<br />

Hals, juckende und brennende<br />

Augen, auch zu Konzentrations-<br />

und Schlafstörungen<br />

kann es kommen. Die Allergie<br />

ist in jedem Fall eine unangenehme,<br />

zum Teil auch gefährliche<br />

Erkrankung des Immunsystems.<br />

Während beispielsweise eine<br />

Erkältungskrankheit, die ähnliche<br />

Symptome aufweist, vorüber<br />

geht, bleibt die Allergie<br />

und kann sogar chronisch werden,<br />

wenn sie nicht frühzeitig<br />

erkannt wird. Im Allgemeinen<br />

werden Allergien unterschätzt<br />

und zu spät diagnostiziert. Das<br />

zeigen die Untersuchungen,<br />

bei denen fast die Hälfte aller<br />

Heuschnupfen-Betroffenen<br />

noch nie eine ärztliche Diagnose<br />

gestellt wurde.<br />

„45 Prozent der Betroffenen<br />

haben ihren Heuschnupfen<br />

noch nie vom Arzt beurteilen<br />

lassen. Im Durchschnitt vergehen<br />

sechs bis neun Jahre bis<br />

bei einer Allergie eine endgültige<br />

Diagnose gestellt wird“,<br />

sagt Waltraud Emminger,<br />

ärztliche Leiterin des Wiener<br />

Allergie-Ambulatoriums.<br />

Sie bedauert, dass Allergiker<br />

mit ihrer Erkrankung viel zu<br />

nachlässig umgehen und dadurch<br />

chronische Beschwerden<br />

riskieren. „Eine rasche<br />

und richtige Behandlung ist<br />

aber notwendig, damit aus<br />

Heuschnupfen langfristig kein<br />

Asthma wird.“<br />

Häufi g werden die Symptome<br />

mit einer Erkältung verwechselt,<br />

deshalb sollte sich jeder<br />

auf Allergien testen lassen, der<br />

länger als vier Wochen unter<br />

Atembeschwerden, einer verstopften<br />

Nase oder Augenjucken<br />

leidet.<br />

i<br />

TIPPS<br />

Wenn die<br />

Pollen<br />

fl iege n,<br />

beginnen<br />

für Allergikertränenreiche<br />

Zeiten.<br />

• An trockenen, heißen und<br />

windigen Tagen möglichst<br />

wenig im Freien aufhalten,<br />

auf Sport in freier Natur, Radtouren,<br />

Camping und Ausfl üge<br />

ins Grüne verzichten.<br />

• Nach Gewittern und kurzen<br />

Regenschauern ist der Pollengehalt<br />

der Luft oft besonders<br />

hoch. Erst nach länger anhaltendem<br />

Regen ist mit einer<br />

Erleichterung zu rechnen.<br />

• Fenster und Türen während<br />

der gesamten Blühperiode<br />

geschlossen halten und bei<br />

geschlossenen Fenstern<br />

schlafen.<br />

• Jeden Abend die Haare<br />

waschen.<br />

• Niesanfälle am Steuer können<br />

gefährlich werden. Beim<br />

Autofahren daher die Lüftung<br />

ausschalten, die Fenster<br />

schließen und Sonnenbrillen<br />

tragen. Die Lüftungsfi lter<br />

öfter reinigen oder erneuern!<br />

• Felltragende Tiere sowie im<br />

Freien getrocknete oder gelüftete<br />

Wäsche sind Pollentransporteure.

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