eine Fallstudienuntersuchung - Oapen
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4 Neue Formen der Wissenschaftskommunikation: Entwurf <strong>eine</strong>r Typisierung 23<br />
Formen findet, soll im Folgenden auf Basis der zuvor erarbeiteten Grundlagen <strong>eine</strong> solche für<br />
die verschiedenen Formen der Wissenschaftskommunikation entwickelt werden. Unter <strong>eine</strong>r<br />
Typisierung wird dabei nach Bea et al. <strong>eine</strong> Beschreibung <strong>eine</strong>s Gegenstandsbereichs<br />
verstanden „bei dem Dinge oder Begriffe anhand von <strong>eine</strong>m oder mehreren Merkmalen, die<br />
mehrwertig abstufbar sind, gegliedert werden“ (Bea et al. 2000, S. 68). Somit ist es notwendig,<br />
hierzu geeignete Merkmale zu identifizieren sowie deren mögliche Ausprägungen zu<br />
ermitteln.<br />
Anknüpfend an die Funktionsweise des wissenschaftliche Kommunikationssystems (vgl. 2.1)<br />
sind grundlegend zwei Dienstformen zu unterscheiden: originäre Publikationsmedien und<br />
komplementäre Dienste. Erstere dienen dazu, Forschungsergebnisse zu veröffentlichen,<br />
und erfüllen somit alle vier Funktionen der Wissenschaftskommunikation (vgl. 2.2). Bei<br />
letzteren handelt es sich um Dienste, die auf Publikationsmedien aufbauen und durch <strong>eine</strong><br />
zusätzliche Serviceleistung <strong>eine</strong> verbesserte Nutzung der Beiträge ermöglichen. Sie verstärken<br />
somit <strong>eine</strong> oder mehrere der Funktionen. Diese zwei Haupttypen können mit Hilfe<br />
weiterer Merkmale detaillierter differenziert werden. Diese werden im Folgenden herausgearbeitet.<br />
Das traditionell wichtigste Kriterium zur Differenzierung von Formen der Wissenschaftskommunikation<br />
ist das Ausgabemedium, über das die Kommunikation erfolgt. Zu unterscheiden<br />
sind hierbei papierbasierte und elektronische Trägermedien. Die elektronischen Trägermedien<br />
sind weiter zu differenzieren in Offline- und Online-Medien. Dieses Kriterium wird in<br />
Abbildung 4-1 zusammengefasst.<br />
Typisierungskriterium Ausgabemedium<br />
Ausprägungen<br />
Papier<br />
Abbildung 4-1: Ausgabemediumbezogene Differenzierung<br />
elektronisches Medium<br />
(offline)<br />
elektronisches Medium<br />
(online)<br />
Für das System der Wissenschaftskommunikation ist die Qualitätssicherung der Inhalte von<br />
herausragender Bedeutung. Diese steht in engem Zusammenhang mit der wissenschaftlichen<br />
Reputation des entsprechenden Mediums. Somit ist die Qualitätssicherung der Inhalte als<br />
ein wichtiges Differenzierungsmerkmal anzusehen. Um die Allgemeingültigkeit der hier zu<br />
entwickelnden Typisierung sicherzustellen, wird bei diesem Merkmal von den zahlreichen<br />
konkreten Formen der Begutachtung (z.B. Open Review, Peer Review, Skywriting), die sich in<br />
der Praxis finden, abstrahiert. Es ist ausreichend, lediglich zwischen den Ausprägungen ohne<br />
Peer Review und mit Peer Review zu unterscheiden und somit festzuhalten, ob <strong>eine</strong><br />
(formelle) Begutachtung durch Fachkollegen erfolgt oder nicht. Dieses Kriterium wird in<br />
Abbildung 4-2 zusammengefasst.<br />
Typisierungskriterium Qualitätssicherung<br />
Ausprägungen ohne Peer Review mit Peer Review<br />
Abbildung 4-2: Qualitätssicherungsbezogene Differenzierung originärer Publikationsmedien