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eine Fallstudienuntersuchung - Oapen

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5 Fallstudien 37<br />

Die Höhe der Einreichungen ist proportional zur Höhe des Bruttosozialprodukts des jeweiligen<br />

Landes, wie Ginsparg (2001) bemerkt. Ursache dafür sind die vom BSP abhängigen Ausgaben<br />

für Wissenschaft- und Forschung, die sich in entsprechenden Forschungsprojekten und<br />

letztendlich auch in der Anzahl der Publikationen niederschlagen. Die geographische Unterscheidung<br />

wurde anhand der Länderdomäne in der Emailadresse des einreichenden Autors<br />

vorgenommen und ist daher als nicht vollständig trennscharf zu betrachten, da Emailadressen<br />

ortstransparent sind. 6<br />

Der Artikelumfang von arXiv hat sich in der letzten Dekade mit <strong>eine</strong>m jährlichen Wachstum<br />

von ca. 40.000 neu eingereichten Artikeln entwickelt. Für die Zukunft wird <strong>eine</strong> weitere<br />

Steigerung der Einreichungsquote von 10% pro Jahr erwartet (vgl. Ginsparg 2004, S. 314).<br />

Die durchschnittliche monatliche Einreichungsrate über alle Facharchive lag bei 3.903<br />

Beiträgen. Dies entspricht <strong>eine</strong>r täglichen Einreichungsquote von ca. 121 Beiträgen und<br />

<strong>eine</strong>m Beitragszugang von insgesamt über 46.000 Beiträgen in 2005. Insgesamt wurden 2002<br />

über 20 Millionen Volltexte herunter geladen. ArXiv verarbeitet derzeit über 10 Millionen<br />

Zugriffe monatlich (vgl. Ginsparg 2002).<br />

Neben den r<strong>eine</strong>n Leistungsdaten erscheint es für ein umfassendes Bild notwendig, arXiv aus<br />

<strong>eine</strong>r Kostenperspektive zu betrachten. Zunächst stellt sich die Frage, wie teuer die Bearbeitung<br />

und Archivierung <strong>eine</strong>s Beitrags in arXiv ist. Nach eigenen Angaben belaufen sich die<br />

durchschnittlichen Kosten für die Bearbeitung <strong>eine</strong>s Artikel auf 1-5 US$ 7 (vgl. Ginsparg 2001,<br />

S. 4). Die Spanne ergibt sich aus den ungleich auf die einzelnen Beiträge verteilten Kosten:<br />

Während der Großteil der Beiträge (ca. 95%) vollautomatisch und damit zu günstigen Kosten<br />

bearbeitet werden kann (vgl. Warner 2004, S. 8), erfordern einige wenige Beiträge, z.B. durch<br />

Fehler neuer Nutzer beim Einreichungsprozess, <strong>eine</strong>n manuellen und damit relativ zum<br />

automatischen Prozess teueren Eingriff. Die tatsächlichen Bearbeitungskosten pro Beitrag<br />

sind daher eher in der Mitte der Spanne anzusiedeln (vgl. Ginsparg 2001, S. 4).<br />

Die jährlichen Hardwarekosten für die Speicherung von und den Zugang zu den Beiträgen<br />

belaufen sich nach <strong>eine</strong>r Berechnung von Kenney (2005, S. 12) auf 4.523 US$/Jahr. Diese<br />

Kostengröße ist die Grundlage zur Berechnung der Archivierungskosten <strong>eine</strong>s Beitrags.<br />

Rechnet man diese Kosten auf den einzelnen Beitrag um, ergeben sich bei <strong>eine</strong>r angenommenen<br />

jährlichen Einreichungsrate von 45.000 Beiträgen Kosten von 0,10 US$ für die<br />

Archivierung <strong>eine</strong>s neu eingereichten Beitrags. Da die Hardwarekosten jedoch nicht nur für<br />

neu eingereichte Beiträge anfallen, ist neben den neu eingereichten Beiträgen die Gesamtzahl<br />

der in arXiv verwalteten Beiträge in die Rechnung einzubeziehen. Bei <strong>eine</strong>m aktuellen<br />

Bestand von 393.454 (Stand: 11/2006) fallen somit ca. 0,01 US$/Jahr an Kosten für die<br />

Archivierung an. Diese Rechnung vernachlässigt bislang den größten Kostenblock, die<br />

6<br />

Ein Beitrag <strong>eine</strong>s deutschen Forschers (mit .de-Emailadresse), der an <strong>eine</strong>r US-amerikanischen Forschungseinrichtung<br />

entwickelt wurde, würde nach diesem System als Einreichung aus Deutschland gewertet.<br />

7<br />

Bei der Berechnung wurden nur die direkt im Zusammenhang mit eingehenden Beiträgen entstehenden Kosten<br />

sowie die Kosten für den Betrieb <strong>eine</strong>s Email-Helpdesks für Nutzer berücksichtigt.

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