Ausgabe 8/2006 - Gewerkschaft Öffentlicher Dienst
Ausgabe 8/2006 - Gewerkschaft Öffentlicher Dienst
Ausgabe 8/2006 - Gewerkschaft Öffentlicher Dienst
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
geworden. Die Grundwerte des Friedens,<br />
der Freiheit, des sozialen Fortschritts,<br />
der Gleichberechtigung und<br />
der Menschenwürde, die in der Charta<br />
der Vereinten Nationen und in der Allgemeinen<br />
Erklärung der Menschenrechte<br />
festgeschrieben sind, besitzen<br />
heute nicht weniger Gültigkeit als vor<br />
zwanzig Jahren. Freilich sind diese<br />
universellen Werte alles andere als<br />
vollständig umgesetzt. Aber sicher ist<br />
auch, dass sie heute viel weitgehender<br />
akzeptiert sind.<br />
Dennoch laufen wir Gefahr, uns trotz<br />
der vernetzten Welt immer weiter voneinander<br />
zu entfernen. Die Unterschiede<br />
zwischen Arm und Reich, zwischen<br />
Mächtigen und Schwachen sind nicht<br />
nur scheinbar – durch stärkere Medi-<br />
enpräsenz –, sondern faktisch größer<br />
geworden. Nicht nur zwischen, sondern<br />
auch innerhalb der Gesellschaften. Die<br />
Globalisierung treibt anachronistische<br />
Blüten. Die Welt rückt zusammen, die<br />
Menschen nur bedingt.<br />
SCHLÜSSEL LIEGT IM MITEINANDER<br />
Die Angst davor, ein Chinese oder<br />
ein Inder könnte unsere Arbeit für ein<br />
Zehntel der Kosten erledigen, veranlasst<br />
uns dazu, uns verstärkt in die eigene<br />
Gemeinschaft zurückzuziehen. Einzelne<br />
religiöse Fanatiker etwa in Fernost<br />
tragen das ihre dazu bei. Wir definieren<br />
uns zusehends über Unterschiede und<br />
übersehen die Gemeinsamkeiten. Im<br />
Extremfall auch innerhalb der eigenen<br />
Gemeinschaft. Die Ich-AG als Lebensprinzip<br />
ist aber sicher nicht der Schlüssel<br />
zu einer gerechteren Welt. Egozentrik<br />
wird die Herausforderungen der<br />
Zukunft nicht lösen.<br />
Es kann kein Zweifel darüber bestehen,<br />
dass universelle ethische Grundwerte,<br />
gelebt in und durch die Solidargemeinschaft,<br />
das einzige Mittel zu<br />
globaler, aber auch regionaler Gerechtigkeit<br />
sind. Die Rücksichtnahme auf<br />
den Mitmenschen, der Zusammenhalt<br />
ist es, der dem Einzelnen Sicherheit<br />
geben kann. Die <strong>Gewerkschaft</strong> <strong>Öffentlicher</strong><br />
<strong>Dienst</strong> versteht sich als diese Wertegemeinschaft,<br />
deren Sicherheit und<br />
Stärke sich aus der Summe der einzelnen<br />
Teile ergibt. Und die muss auch in<br />
Zukunft groß bleiben. ■<br />
GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 8_<strong>2006</strong> 21