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Ausgabe 4/2010 - Gewerkschaft Öffentlicher Dienst

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titelgeschichte<br />

18<br />

… bundesheer<br />

110.000 auf 55.000 halbiert, Brigaden und Bataillone<br />

wurden reduziert und der Grundwehrdienst von acht auf<br />

sechs Monate verkürzt.<br />

Pensionsrechtliche Maßnahmen sollten den Reformprozess<br />

unterstützen. Unter dem Vorgänger des nunmehrigen<br />

Verteidigungsministers wurde diesbezüglich ein Sozialpaket<br />

geschnürt, das bis 2011 in die Verlängerung geht. Eine<br />

weitere Ausdehnung für die nächsten Jahre sieht Waldner<br />

unbedingt als notwendig. Das Thema Pensionsalter ist im<br />

Bundesheer besonders wichtig, da Berufssoldaten nicht<br />

bis zu ihrem 68. Lebensjahr eingesetzt werden können.<br />

„Wenn ich Junge haben will, muss ich die Älteren ohne<br />

Nachteile in die Pension schicken können. Das sind wir<br />

unseren Mitarbeitern schuldig“, stellt Waldner klar.<br />

Der Bericht des Evaluierungsbeirates, der unter dem Vorsitz<br />

von BM Mag. Darabos tagte, attestiert eine anwachsende<br />

Differenz zwischen dem von der Reformkommission<br />

angestrebten Personalstrukturziel und dem gesetzlich<br />

vorgegebenen Personalplan. Wenn zusätzlich das in den<br />

neuen Strukturen des Bundesministeriums für Landesverteidigung<br />

und Sport nicht mehr einteilbare Personal hinzukommt,<br />

vergrößert sich die Differenz noch mehr.<br />

Großübung gestrichen<br />

In Mautern, dem Sitz des Brigadekommandos, kommen<br />

bei voller Besetzung 1000 Mann/Frau zusammen, die<br />

Einsatzstärke der gesamten 3. Panzergrenadierbrigade<br />

beläuft sich auf 5000 Leute. Damit ist die Brigade der<br />

größte mechanisierte Verband des Bundesheeres. Ihr<br />

unterstehen sechs Bataillone: Panzerstabsbataillon 3 in<br />

Mautern, Pionierbataillon 3 in Melk, Aufklärungs- und<br />

Artilleriebataillon 3 in Mistelbach, Panzerbataillon 33 in<br />

stabswachtmeis-<br />

terin Petra Pflügl<br />

dient seit 1999 als<br />

ausgebildete hee-<br />

resfahrschullehrerin<br />

in Mautern, nÖ.<br />

Mehr als 100 Kilo-<br />

meter dürfen nun<br />

die dortigen Panzer<br />

nicht mehr zurück-<br />

legen.<br />

Zwölfaxing, Panzergrenadierbataillon 35 in Großmittel<br />

und das Jägerbataillon 19 in Pinkafeld. Eine geplante<br />

gemeinsame Großübung ist im Frühjahr dem Sparstift<br />

zum Opfer gefallen. Die Begrenzung der Kilometer bei<br />

den Panzern verhinderte das kollektive Ausrücken. „Die<br />

Intensität des Betriebes ist in einem Sinne eingeschränkt,<br />

dass es uns weh tut“, so Vizeleutnant Ganglberger. In<br />

Mautern macht sich unter den Panzerfahrern Frustration<br />

breit, wenn die Maschinen in der Garage bleiben müssen.<br />

Die Ausbildung an den Geräten sei zwar derzeit noch<br />

möglich, Einschränkungen im Übungsbetrieb bergen aber<br />

ein hohes Risiko. „Im Panzer zu sitzen und schießen zu<br />

müssen, bedeutet puren Stress. Schließlich ist eine große<br />

Verantwortung gegenüber deinen Kollegen damit verbunden.<br />

Das alles muss man üben, damit man es auch unter<br />

großer Anspannung beherrscht“, so Bundesheergewerkschaftsvorsitzender<br />

Waldner. Der Gedanke, sich als junger<br />

Mensch längerfristig dem Bundesheer zu verpflichten,<br />

wird dadurch auch nicht attraktiver.<br />

Um Berufsanfängern den <strong>Dienst</strong> beim Bundesheer reizvoller<br />

zu gestalten und bestehenden MitarbeiterInnen ein<br />

soziales Arbeitsumfeld zu ermöglichen, hat die GÖD-Bundesheergewerkschaft<br />

einige Ideen in petto: Die Zusammenlegung<br />

der Besoldungsgruppen MB01/MBU01 mit<br />

MB02/MBU02 am Beginn der Laufbahn zur Aufwertung<br />

der Funktionen ist eine davon. Auch die Anerkennung von<br />

an der Militärakademie abgeschlossenen Bakkalaureat-<br />

Studien wäre wünschenswert. Auslandseinsätze müssen<br />

weiterhin freiwillig bleiben, schließlich wird schon jetzt<br />

– so man kein/e WienerIn ist – viel Zeit fern von der Familie<br />

verbracht, da Ausbildungen in der Bundeshauptstadt<br />

stattfinden.

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